boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Alles was schwimmt! > Technik-Talk



Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 02.08.2010, 21:15
Benutzerbild von Peter R.
Peter R. Peter R. ist offline
Captain
 
Registriert seit: 31.01.2002
Ort: Mering; Bayliner Trophy2002, ALINE DB7864
Beiträge: 664
Boot: Bayliner Trophy2002
Rufzeichen oder MMSI: DB7864
441 Danke in 175 Beiträgen
Standard Seefunkantenne

Helft einem Dummi mal auf die Sprünge.
Wenn ich einen Antennenstecker habe RG58 (PL) liegt doch auf der Überwurfmutter, also das Ding wo ich den Stecker am Gerät anschraube die Masse, sprich vom Koaxkabel der Geflechtschirm.

Der Stift der eingelötet ist müßte die Antenne selbst sein, (dachte ich zumind.)
Heute hab ich mal meine Antenne genommen, es ist eine Metallstabantenne so 1,10m lang. Da dachte ich wenn ich mit dem Durchgangsprüfer oder Ohmmeter auf dem Stift bin und an den Metallstab gehe , müßte ich Durchgang oder Verbindung haben. Ist es aber nicht. Der Metallstab hat Verbindung mit dem Geflechtschirm. Wo geht dann dieser Stift also die die Seele hin in der Antenne?
Helft einem Unwissenden.
__________________
eat, sleep, go fishing and boating
Gruß Peter
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 02.08.2010, 22:16
sy-merger sy-merger ist offline
Lieutenant
 
Registriert seit: 09.09.2008
Ort: Nordhessen
Beiträge: 216
Boot: Bavaria 32 (Segel)
388 Danke in 143 Beiträgen
Standard

Ich hänge dir zum besseren Verständnis mal ein Prinzipschaltbild einer UKW-Seefunkantenne an. Jede Antenne hat am unteren Ende so einen "Knubbel". Dieser enthält einen Schwingkreis, der auf die Betriebsfrequenz (156-164 MHz) abgestimmt ist und über den die Anpassung der Antenne an das Koaxkabel vorgenommen wird. Am hochohmigen oberen Ende des Schwingkreises ist die Antenne angeschossen. Das Koaxkabel an einer Anzapfung der Spule an der 50 Ohm sind. Wegen dieses Aufbaus funktioniert die Antenne nur auf der vorgesehenen Betriebsfrequenz. Für Gleichstrom und auch für alle anderen Frequenzen ergibt sich sich dadurch ein Kurzschluss, der auch die gewünschte Funktion DC-closed als Schutz gegen statische Aufladung herstellt. Mit einem normalen Durchgangsprüfer misst du dadurch ebenfalls Durchgang. Auf diese Weise kannst du durch das Koaxkabel leicht feststellen ob irgendwo was abgerissen ist. Aus dem Schaltbild kannst du aber auch leicht erkennen, dass es Unsinn ist eine UKW-Funkantenne für Rundfunk oder DVBT zu missbrauchen. Diese Frequenzen werden durch den Schwingkreis wirksam unterdrückt.
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Antenne1.jpg
Hits:	433
Größe:	25,1 KB
ID:	223504  
Mit Zitat antworten top
Folgende 5 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #3  
Alt 02.08.2010, 22:17
Benutzerbild von Gummiente
Gummiente Gummiente ist offline
Captain
 
Registriert seit: 02.02.2005
Ort: Wien
Beiträge: 652
526 Danke in 325 Beiträgen
Standard

In der Antenne ist ein Übertrager eingebaut. Ein Übertrager ist so etwas wie ein Transformator um die Impedanz der Antenne und die Impedanz des HF Kabels auf den gleichen Wert (50 Ohm) zu bringen. Mit einem normalen Ohmmeter (Gleichspannung) kannst du da garnichts messen, da so ein Übertrager für Gleichspannung (wie im Ohmmeter) nahezu 0 ist. Die Messfrequenz im Seefunk würde sich um 155 MHz bewegen. Wenn du über die Funktion einer Antenne eine Aussage machen möchtest, so musst du zwischen Antenne und Funkgerät ein Stehwellen Messgerät schalten. Es sollte ein so geringer Rückfluss wie möglich vorhanden sein.

Meine Erklärungen habe ich so Laienhaft wie möglich gehalten.
__________________
Liebe Grüße
Willi
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 02.08.2010, 22:23
Benutzerbild von Kleine_Krabbe
Kleine_Krabbe Kleine_Krabbe ist offline
Lieutenant
 
Registriert seit: 16.03.2010
Ort: Hessen RMG/ am Rhein
Beiträge: 218
Boot: Baylinerchen :)
240 Danke in 118 Beiträgen
Standard

Wenn du eine Verbindung (Durchgang) gehabt hättest wäre der Antennenstecker kaputt oder das Kabel.
Aber es gibt auch geerdete Antennensysteme aber zu kompliziert und weitgreifend und im Bootsfunk nicht verbreitet.
Du hast schon qalso selbst (fast) richtig vermutet..
der Zentralpin ist eigentlich schon die Antenne...Aber der Mitteldraht (ich drücke es mal so aus) wird ja noch abgeschirmt....also wird erst ab dem Antennenfuß die Antenne zur eigentlichen Antenne..
(Kurz gesagt..Der Mittelpin mündet über den Antennenfuß in die Antenne)
der Mantel (das Geflecht) kann man als Masse oder Abschirmung bezeichenen.
Das Funkgerätegehäuse hat also Verbindung zum Geflecht.Da ja in dem abgeschirmten Funkgerätegehäuse das Nutzsignal erzeugt wird und es möglichst verlustarm an die Antenne gebracht werden muß (bei richtigem und möglichst gleichbleibenden Fußpunktwiderstandes von ca. 50 Ohm) benutzt man z.b. das RG 58 oder andere Kabel gleicher 50 Ohm Spezifikation.
Passt alles..Gerätewiderstand,Kabel,Antennelänge zur Frequenz so hast du auch eine gute Stehwelle,also ein maximum an nützlicher Abstrahlungsleistung.
73 an die Funker
Mit Zitat antworten top
  #5  
Alt 02.08.2010, 22:26
diri diri ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 23.06.2004
Ort: Gemany
Beiträge: 5.191
Boot: Gummikreuzer
Rufzeichen oder MMSI: -
6.191 Danke in 3.453 Beiträgen
Standard

Man könnte jetzt 300 Seiten darüber schreiben oder auch nur ein paar Zeilen.
Ich habe mich mal in meinen Jugendjahren als Schwarzfunker betätigt, hauptsächlich im 10/11 meter Band, auch 2 meter vom Auto aus, um nicht unangenehm aufzufallen habe ich mir meine Antennen dafür selber gebaut, diese waren für einen Nichtfachmann als solche nicht so ohne weiteres zu erkennen, das mal vorne weg.
Also, die mechanische und elektrische Länge einer Antenne steht zur Frequenz in einem bestimmten Verhältnis, beim Empfang nicht ganz so wichtig , beim Senden schon, da sonst die Sendeendstufe hops geht.
Beispiel > zum besseren Rechnen nehmen wir mal 150 Mhz, das ist nahe an der UKW Seefunkfrequenz,
die Licht oder Ausbreitungsgeschwindigkeit von elektromagnetischen Wellen beträgt 300000 km pro sekunde, wir nehmen einfach 300 geteilt durch 150 gleich 2, das wäre die Länge einer Welle.
Eine Antenne muss aber auch bestimmte elektrische Eigenschaften haben, ohne weiter drauf einzugehen, die Mutter aller Antennen ist die sogenannte 1/4 Lambda Groundplane, das ist das Ding was einen Draht nach oben hat und wo dann drei Drähte, genannt Radiale, so schräg nach unten hängen.
wie der Name sagt, 1/4 Lambda, das ist der vierte Teil von 2 meter, also ist diese Antenne nun für diese Frequenz von 150 Mhz 50cm lang, also der eine Strahler nach oben 50 cm, die drei Radiale auch jeweils 50 cm lang.
Dieses ist die problemloseste Antenne die dann elektrisch in den Werten, der sogenannte Fusspunktwiderstand von 50 Ohm, und mechanisch zu der Länge genau passt.
Will man einen Spannungsgewinn, also höhere Reichweite erzielen, verlängert man die Antenne, z.B. bei Seefunkantennen auf 5/8 Lambda, das Ding hat auch keine Radiale, damit kommt aber ein Problem, die elektrische Anpassung, der Fusspunkwiderstand stimmt nicht mehr, die Leistung der Antenne nimmt rapide ab.

Damit sind wir beim Thema, um nun diese Antenne, elektrisch gesehen, auf die richtige Anpassung zu bringen, bedient man sich dazu der Hilfe von Spulen oder Kondensatoren , was man nimmt ist Herstellerphilosophie, parallel oder in Reihe geschaltet, viele Möglichkeiten.

Nimmt man nun einen Kondensator in Reihe mit dem Strahler so hat man den Effekt, dass gleichstrommäßig kein Durchgang zu messen ist, wird dagegen Wechselstrom mit hoher Frequenz drauf gegeben, dann schon,
kommt auf die Werte an.

Das war ein gaaaaanz grober Einblick in Antennen/Sendetechnik ,

gruss dieter

Geändert von diri (02.08.2010 um 22:32 Uhr)
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #6  
Alt 02.08.2010, 22:46
diri diri ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 23.06.2004
Ort: Gemany
Beiträge: 5.191
Boot: Gummikreuzer
Rufzeichen oder MMSI: -
6.191 Danke in 3.453 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Peter R. Beitrag anzeigen
Der Metallstab hat Verbindung mit dem Geflechtschirm..
Da liegt auch noch eine Spule in der Antenne, oder auch RC Kombination, lässt Gleichstrom bzw. statische Aufladungen auf Masse durch, auf Hochfrequenz kein Einfluss, wird gesperrt,

gruss dieter
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 02.08.2010, 22:59
Benutzerbild von Akki
Akki Akki ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 25.09.2003
Ort: Westwestfalen
Beiträge: 15.777
Boot: Barro MZB 550
Rufzeichen oder MMSI: Beides vorhanden
53.152 Danke in 17.613 Beiträgen
Standard

uiijuiiijuiii... hier kommt ja geballtes Fachwissen zusammen

Mein Punkt geht an sy-merger
__________________
.
.

Akki

dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...
Mit Zitat antworten top
  #8  
Alt 03.08.2010, 13:02
Benutzerbild von Peter R.
Peter R. Peter R. ist offline
Captain
 
Registriert seit: 31.01.2002
Ort: Mering; Bayliner Trophy2002, ALINE DB7864
Beiträge: 664
Boot: Bayliner Trophy2002
Rufzeichen oder MMSI: DB7864
441 Danke in 175 Beiträgen
Standard

ich danke euch für die Infos. Jetzt bin ich beruhigt. Ich hatte fast einen Identische Antenne also Metallstab mit 110cm. 3db Gewinn . Mit der Hab ich bei gleicher höhe wie jetzt im Langelandbelt super den DP07 empfangen. Nur mit der neuen Antenne die fast Baugleich ist nichts mehr.
__________________
eat, sleep, go fishing and boating
Gruß Peter
Mit Zitat antworten top
  #9  
Alt 08.08.2010, 15:49
Benutzerbild von Peter R.
Peter R. Peter R. ist offline
Captain
 
Registriert seit: 31.01.2002
Ort: Mering; Bayliner Trophy2002, ALINE DB7864
Beiträge: 664
Boot: Bayliner Trophy2002
Rufzeichen oder MMSI: DB7864
441 Danke in 175 Beiträgen
Standard

so jetzt mach ich eine neue Antenne rauf. Eine Frage noch, ich muß ein Kupplungsstück reinbringen. Welche Kupplung wäre besser, bzw. hat Vor oder Nachteile BNC- Kupplung oder PL Kupplung für RG58 bis jetzt ist noch kein Stecker dran , muß es aber kuppeln.
__________________
eat, sleep, go fishing and boating
Gruß Peter
Mit Zitat antworten top
  #10  
Alt 08.08.2010, 16:29
Benutzerbild von Akki
Akki Akki ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 25.09.2003
Ort: Westwestfalen
Beiträge: 15.777
Boot: Barro MZB 550
Rufzeichen oder MMSI: Beides vorhanden
53.152 Danke in 17.613 Beiträgen
Standard

BNC ist technisch besser, sie halten den Wellenwiderstand von 50Ohm besser ein und lassen sich bis ca. 1 GHz verwenden.

PL-Stecker lassen sich von Laien besser montieren. Sind technisch eher dem alten Bananstecker zuzuordnen. Aber an der
Funke wird auch ein PL-Ausgang sein, so what...
__________________
.
.

Akki

dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...

Geändert von Akki (08.08.2010 um 16:39 Uhr)
Mit Zitat antworten top
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 13:36 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.