Die "Elektra" oder das Tailorboot

[Tailor]

Hi Bootsbauer,

mit Schrecken habe ich dieses Jahr gemerkt, dass ich schon etwas über 40 bin. Das ist nicht weiter schlimm, aber als ich noch sehr klein und jung war, hatte ich mir mal ein Modellboot gebaut und mir damals geschworen: wenn ich mal groß bin, dann baue ich mir das in echt und ganz groß. krawum! Jetzt bin ich groß und viel älter, ich müsste mal langsam anfangen.
Den Bauplan hatte ich von meinem Vater, zu diesem Zeitpunkt schmorte dieser Plan schon mal fast 30 Jahre auf einem Dachboden. Jetzt ist es weitere 30 Jahre her, als ich dieses Boot baute...

Gut, genug Vorgeschichte. Hier mal ein par Bilder vom originalen Plan und die aufgepeppte Elektra 60 Jahre später. Wenn das hier nicht nur ein momentaner Tick ist, dann plane ich so in ca. 3-5 Jahren anzufangen. Vorher sind noch tausend Dinge zu klären.

Ein par Fagen habe ich natürlich auch. Stelle ich dann mal später. Un bitte: Nicht gleich sagen: typisch Riva und Co....wenn man ein Boot zeichnet, kommt man immer wieder dahin....andere Möglichkeiten der Aufteilung gibt es kaum....langes ungenutztes Holzdeck achtern wäre ja auch blöd...

[Tailor]

Aso, Signature vergessen. Mein Name ist "Ralle".

[Kyrill]

Willkommen bei den Selbstbauern! Hier wird dir bestimmt geholfen....

[woody67]

Willkommen Ralle,
jetzt hast Du gerade unsere Open Werkstatt verpasst, da hättest Du bestimmt viele Tipps im Vorfeld bekommen können.

Falls Du meinen Fred noch nicht kennst: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=91224

Deins gefällt mir als offene Variante besser ...

Es grüßt der Thilo

[Wangerooger]

Hallo Ralle!
Willkommen auch von mir!
Ein schönes Boot hast Du da gezeichnet! Sehr harmonisch! Mit welchem Programm hast Du gezeichnet?
Damit rennst Du bei Thilo offene Türen ein!
Sag mal was zu den Abmessungen, zur Bauweise und zur Motorisierung!

[Tailor]

Thilo, und co...

na klar kenne ich deinen Thread. der Gedanke zur Open zu kommen war schon da, aber irgendwie ist das ja hier noch ein sehr segr frühes Stadium. Glaube ihr steckt irgendwo in oder bei Hannover? ist ja nen Katzensprung von mir entfernt.

Ja, die offene Variante ist besser. die "originale" eher was für Rentner. hat aber auch was....

9 m lang soll es werden, 2 mal irgendein V8...300-400 PS, habe da einige Anbieter in den USA gefunden, die sowas für Dünnes verkaufen.

erst gezeichnet in Delftship, dann den Rest in Corel Draw. Zuerst baue ich das Boot im Maßstab 1 zu 10, die Spanten sind gerade beim Fräser. sollte ich in ca. 2 Wochen haben.

Hier mal mein Plan, jetzt dürft ihr das Gut oder schlecht heißen:

Spantenabstand all 30 cm (beim Modell eben 30 mm).
Spanten möchte ich fräsen lassen. Sperrholz soll man ja nicht nehmen, wegen der fehlenden Elastizität. Hier mal die erste Frage.

Was fürn Holz und wie stark?

Spanten werden ca. 80 mm breit, dann eben aus 5 Teilen mit Verstärkungen an den Knicken verklebt und verschraubt.

Kiel 10 cm, Höhe? keine ahnung, so zwischen 15 am Heck und 20-25 cm Richtung Bug, Stringer Biegeleisten.

Berplankung, ja da habe ich keine Ahnung wie dick die sein sollte, auf jeden Fall bekommt das Boot dann noch ne GFK haut, ne kräftige, denke so 4-5 mm.
Beplanken dachte ich 4 mm Sperrholz in Streifen 45° zu den spanten aufkleben, dann ne zweite lage 9° und ne dritte wieder vesetzt. dann Gfk, spachtel, Lack. Hier dann marine blau (fast schwarz) und keine ahnung, so ca. 10 schichten Klarlack. (habe ne Autolackiererei, das ist also ken Problem.

dann die kiste drehen. sperrholt oben aufs deck, dann Mahagoni/Ahorn 60x10 bzw. 10x10 aufkleben, schleifen lacken, 25-30 Schichten Lack.

vielleicht baue ich auch nur das Gerüst und lasse es beplanken. mal sehen, ist ja noch etwas Zeit bis dahin..

[Rock'n'Roll-Crew]

Zitat von Tailor

Thilo, und co...
Glaube ihr steckt irgendwo in oder bei Hannover? ist ja nen Katzensprung von mir entfernt.
..

499 km. A7 und A5 runner, dann 'n Stück rechts.



Herzlich willkommen auch von mir und frohes Schaffen!

[monk]

Hallo Tailor,

Ich glaube bei deiner Beplankung wird das doch recht schwer. So aus dem Bauch raus würde ich sagen 8mm Sperrholz reichen. Die Kanten mit Streifen verstärken und dann alles mit 2x 400g Biaxialgewebe überziehen. Fünf Millimeter dick braucht das nicht zu werden. Ist auch nur zu schwer.

Dann weiter wie von dir beschrieben. Spachteln, Schleifen, Spachteln.......

Ach ja, herzlich willkommen hier im Forum.

[Tailor]

Naja, über Gewichte habe ich mir noch nicht so viel Gedanken gemacht. Das muss ich erst noch mal rechnen. Aber komplett fertig sollten schon etwa 3 tonnen zusammen kommen. Sonst schwimmt der Kahn nicht, liegt dann nur wie nen trocknes Blatt auf dem Wasser.

Ja, entweder Holz dicker und Gfk Dünner oder umgekehrt. gegen ein Gfk Boot eben auf "Positivform" laminiert habe ich nichts...aber das sind eben fragen, die ich noch klären muss.

Auf jeden Fall gehen keine Platten, nur hinten am Boden. Aber ich werde mal den Thilo beobachten... der muss ja seine Planken och noch zu kriegen.

[Brummer]

Moin,

9m ...800PS ...

wiso dann kein besseres Unterwasserschiff ?

Du kennst :

Motorkreuzer und schnelle Sportboote (PaidLink) von Juan Baader von Delius Klasing Vlg GmbH (Gebundene Ausgabe - November 1982)


Grüße Torsten

[Tailor]

nö, kenn ich leider nicht. Was heisst besseres Unterwasserschiff? Darum bin ich ja hier, weil wenn was nicht passt, seid Ihr ja da, um es mir zu sagen.

Keine ahnung, vielleicht ist ja auch die "V-form" am Heck zu gring. keine ahnung, werde es ja sehen, wenn das modell fertig ist und fährt.

[Brummer]

Hallo Ralle,

die meißten Retroboot, sogar bei den Amis, haben jetzt Confex geformte
Vorschiffspanten ( unterwasser ) mit mehr V als die alten Concave geformten ( wie bei deinem ).
Vorteile : stabiler, weicheres einstzen in die Wellen, "leichteres " laufen also schneller.
Baader hat das sehr schön beschrieben, wie auch viele andere wichtige Dinge im Bootsbau.

Versuch mal das Buch zu bekommen.
Außerdem schau mal nach:

Wie konstruiert und baut man ein Boot? (PaidLink) von Karl Marconi von Delius Klasing Vlg GmbH (Broschiert - Februar 1985)

Steht auch viel hilfreiches drin.


Torsten

[Tailor]

werde die bücher koofen....und lesen...

[Tailor]

Die Spanten sind beim fräser, die fürs 1:10er Modell. muss jetzt warten, bis sie fertig sind. erst wenn das modell fertig ist, zeichne ich den plan fürs große. habe schon mal die motoren, wenn es die in ca. 5 jahren noch gibt.

Frage: was für ein Holz nehm ich für die Spanten, will schon mal ne Firma ausmachen, die die mir dann später fräsen kann. außerdem wollte ich mal die Massen und schwerpunkte ausrechnen.

Motoren:

http://www.crusaderengines.com/Products/5_7.html

grober Plan:

[Tailor]

Hi und frohe Weihnacht,

hat nun etwas länger gedauert, aber mich treibt ja keiner. Die Spanten fürs Modell sind gekommen und auch schon verleimt. passte alles ganz gut, nur Spant 1 hat nen Fehler, gut wenn man das eben an einem Modell checken kann. Halte mich beim Modell so weit wie es geht an das große, dann lassen sich auch die Gewichte so ca. ermitteln. Das Holzgerüst wiegt nun ca. 500 g, sollte dann später ca. etwas über ne halbe Tonne sein. Dieses Jahr werde ich dann die Spanten fürs große zeichnen und als fertige Fräsdatei speichern. Die Frage welches Material stellt sich immer noch.

Reicht für die Spanten 20x80 mm? oder lieber 30x80?

bei der Beplankung werde ich beim Modell 1 mm Sperrholz auftragen, zwei lagen 0,4er wäre mir zu viel arbeit...da weiche ich dann mal vom Plan ab.

[Tailor]

mehr Bilder

[Tailor]

noch mehr

[hein mk]

moin Ralle
für die spanten würde ich eiche wählen(hält meistens mehr als ein leben lang)die schwierigkeit besteht ,astreines und wenig bis gar nicht drehwüchsiges schnittholz zu bekommen.
die sehr gebogenen vorschiffsspantteile würde ich nicht aus dem vollen fräsen lassen sondernt lamellieren,das ergibt eine höhere festigkeit und formtreue auch bei feuchteschwankungen.
gruss hein

[hein mk]

moin
hier im BF unter restauration ist gerade ein beitrag zu sehen in dem eine motorquatze gleichen zuschnitts(der form nach)restauriert wird,allerdings karwelbeplankt,was mit den mitteln damals wohl auch naheliegend war,so eine rumpfform mit sperrholz zu beplanken ist auch wegen der verformung einzelner sektionen in zwei richtungen nicht ganz einfach,ich habe von einem bootsbauer am dümmer-see mal die auskunft bekommen dass,beim beplanken eines zugvogels(jollenklasse mit moderater verdrehung des bodenganges am vorsteven einlauf)heisse/feuchte tücher aufgelegt werden um das in den griff zu bekommen.
gruss hein
pS:den ausdruck:MOTORQUATZE bitte ich zu entschuldigen,weil er auf eher historische fahrzeuge nicht zutrifft,bei den geplanten antriebsleistungen und dem damit höchstwahrscheinlichen lärm aber denn doch,oder auch nicht?na ich weiss nicht

[hein mk]

moin nochmal
habe gerade den beginn des tröts noch mal genauer gelesen
kannst also meine hinweise btreffs sperrholz vergessen

[Tailor]

Habs grad mal probiert, auch bei dem kleinen geht das Sperrholz nicht um die Bug, muss hier also auch streifen schneiden. aber dann nur eine lage, rest muss das glas nachher stabilisieren.

eiche, gut dachte ich mir. bei eiche sollten dann aber ne 25er stärke ausreichen. gehe jetzt mal auf die suche nach einem spantenfräser...

[hein mk]

moin
jo,so ist dat mit sperrholt,es sperrt sich,zwei lagen kreuzdiagonal könnten eine lösung sein,bei entsprechend schmalen streifen versteht sich.
gruss hein

[El Diablo]

Hier schon mal die passenden Motoren für dein Model.
http://www.youtube.com/watch?v=B9zt3SF_Flc

Bin gespannt wies weiter geht sieht jetzt schon sehr vielversprechend aus.
Die Form vom Rumpf und Aufbau gefallen mir sehr gut .
Bin gespannt dein Projekt vielleicht in groß zu erleben.

Grüße

Daniel

[Bernd1972]

Denk doch mal über Strip plank/WRC-Leisten + Glasgewebe nach.

[Michael Thon]

Zitat von Bernd1972

Denk doch mal über Strip plank/WRC-Leisten + Glasgewebe nach.

Hallo,
die Idee von Bernd gefällt mir unter den vorher genannten Aspekten auch am besten:
die Leisten lassen sich leicht und schnell aufbringen; dann eventuell hobelnd glätten, anschließend Glas-GELEGE (die gibt es in höheren Grammaturen und lassen sich perfekt anschmiegend verarbeiten; sie nehmen außerdem schneller Last auf, da ihre Fadenstrukturen nicht "als Berg- und Talfahrten" wie bei den Geweben verarbeitet sind, sondern flachliegend angeordnet sind, entsprechend tragen sie teils auch etwas weniger auf; Gewebe empfehlen wir als feineren Abschluss, um einen Spachtelauftrag in Massen zu halten.

Massivholz für die Spanten...: kann man so wählen, MUSS man aber nicht... Gewicht lässt sich bei Bedarf immmer noch ins Boot packen, aber schnell ist man mit dem, was man verarbeitet und verbaut hat, am "Spaßlimit", was später die Motoren bringen könnten!
Eiche ... warum? Eine gute Kiefer oder Oregon o.ä. würde es auch tun, wenn sie -wie es vermutlich eh´ geschehen wird- komplett in Epoxydharz eingepackt wird.
Nachteile der Eiche für mich:
- sie nimmt nicht besonders gut das Harz auf, was für eine richtig gute Beschichtung notwendig wäre
- die Härte des Holzes macht bei der mechanischen Handbearbeitung keinen besonderen Spaß.

Hinweis
wenn Du später einen dunklen Lack als Abschluß wählst, achte von Beginn an auch im Unterbau und in der Konstruktion auf wärmestabiles Material hinsichtlich Beschichtung, Verklebung etc.:
- die "normalen" Epoxdkleber und Beschichtungen haben oftmals nur eine Wärmebeständigkeit von ca. 60°C..., dunkle Lacktöne aber erreichen Temperaturen bei 90°C (bspw. dunkelblau [verrückterweise ABER auch MINT!]), schwarz sogar über 100°C!
- den Rumpf daher nach der Grundierung und vor dem Lacken (wann immer es einmal passt...) auf min. 50°C tempern,
a) um die notwendigen Beständigkeiten hinsichtlich Festigkeiten trotz / bei Temperatur zu erreichen
b) auch, um dem späteren "natürlichen" Erwärmungsprozess bei Sonnenschein schon einmal den meisten Schrumpf zu nehmen, so dass sich Holz und Konstruktion nicht so schnell oder gar nicht im Lack abzeichnen.
Siehe dazu:
http://www.boote-forum.de/showthread...83#post2048583

Bei weiterem Info-Bedarf siehe unten...!

Gruß

Michael