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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Motor einlaufen lassen
Hallo,
ich habe am Freitag mein Boot beim Händler übernommen und auch eine Einweisungfahrt gemacht. Die Wochen vorher habe ich natürlich alles downloadbare Material an Bedienungsanleitungen und tralala gesichtet und Vor- und Rückwärts gelesen. Als es nun soweit war, das Boot zu Wasser gelassen und die Ansaugöffnungen unter Wasser waren, startete der Kollege den Motor, ließ in 4 Minuten blubbern und fuhr dann ins Fahrwasser ein. Mit den Worten "Immer Vollgas geben, bis das Boot ins gleiten kommt" drückte er den Hebel zum Anschlag. ... dann etwas zurück und nach einer Minute wollte er's wohl wissen und gab wieder Vollstoff... Mir fielen da die gelesenen Sätze aus der Bedienunganleitung ein.... EINLAUFPROZEDUR 10 Stunden.... die erste 1/4 Stunde Standgas die folgende 3/4 Stunde mit wechselnden Drehzahlen aber nicht über 3000 Touren die folgende Stunde nicht mehr als 80 %, nur kurze Vollgasperioden die nächsten 8 Stunden längere Vollgasperioden zu vermeiden... Auf die Frage nach der Einlaufprozedur kam "mit wechselnden Drehzahlen einlaufen lassen" und "35 Knoten... 5800 Umdrehungen... der Propeller passt..." Ist das jetzt leichtsinniger Umgang mit Kundengerät ? Vielleicht mit dem Hintergedanken "in 6 Jahren braucht der einen neuen Motor" ? Verfassen übervorsichtige Ingenieure die Handbücher ? Gruß Jörg Geändert von joebro (17.10.2010 um 00:26 Uhr) |
#2
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Ist das jetzt leichtsinniger Umgang mit Kundengerät ?
Ja. Für die Zukunft hilft da nur noch Werkstatt wechseln. Die Ingenieure haben sich schon was dabei gedacht, als sie das in die Anleitung geschrieben haben.
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Gruß Chris24 Never change a running system -->
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#3
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Zitat:
Was denkst du was die Automotoren drch haben wenn die ausgeliefert werden???
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Gruß,Schwarznase ... Ps:Wenn jemand eine Sea Ray 210 Monaco sucht bitte PN.
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#4
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Hallo joebro,
zur Demo. kann man das mal machen, kaputt geht der Motor davon nicht wenn er warm gelaufen war
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#5
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Sicher geht er nicht sofort kaputt, sorry. Die Lebensdauer ist aber sicherlich kürzer.
Aber es geht hier auch nicht nur um den Motor, sondern auch um den Antrieb und wie gesagt, die Ingenieure werden sich etwas dabei gedacht haben.
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Gruß Chris24 Never change a running system -->
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#6
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Zitat:
Sicher wird dieser Prozess auch die Lebensdauer des Motors beeinflussen. Aber für die Lebensdauer kommen noch so viele weitere Parameter hinzu, so daß der Einlauf kaum noch eine Rolle spielt wie: - Regelmäßige Wartung und Ölwechsel - Anzahl der Kaltstarts - Volllastfahren / Drehzahlen bei kaltem Motor - ....
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Gruß Markus Geändert von hempelche (17.10.2010 um 10:18 Uhr) |
#7
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Alles nach ISO Norm/ Passungen gefertigt, rein theoretisch gibt es keine Reibung daraus folgt > es gibt nichts zum einlaufen
Was nagelneu nicht passt, passt auch nach zehn sogenannten Einlaufstunden nicht, gruss dieter
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#8
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Dann hättest du das Perpetuum Mobile erfunden.
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#9
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Gleitlager werden ganz bestimmt nicht eingeschliffen.
Es geht einzig darum das sich die Kolbenringe auf dem Hohnschiff einlaufen.
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#10
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Für mich ist das eine Frechheit vom verkäufer
Ich hätt ihn überbord geschmissen. Ihm kanns ja egal sein ist ja nicht seins, ich möchte das mal mit seinem Boot machen und schaun was er dazu sagt
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Gruß Harald Ernsthafter Sport hat mit fair play nichts zu tun. Er ist fest verbunden mit Hass, Eifersucht, Prahlerei, dem ignorieren aller Regel und dem sadistischen Vergnügen, Zeuge von Gewalt zu sein. George Orwell |
#11
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Zitat:
Wenn du meinst Die Gleitlager sind zwar im Allgemeinen im Motor hydrodynamische Lager und schwimmen voll im Öldruck auf und haben so kaum Reibung und Verschleiß. Jedoch kommt es beim An - und Auslaufen des Motors zum Einbruch des Öldruckes und Lager und Welle kommen in Kontakt. Aus diesem Grund findet ebenfalls beim Gleitlager ein gewisses Einschleifen der Reibungspartner statt! http://www.klueber.com/Kontakt/Konta...ITLAGER-DE.PDF
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Gruß Markus Geändert von hempelche (17.10.2010 um 11:43 Uhr) |
#12
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Sorry, dem kann ich mich nur anschliessen . Der Verkäufer spinnt doch wohl .
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#13
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Kurze Sprints machen der Maschine nichts aus. Die Motoren werden ja auch im Werk kurz getestet. Nur längere Vollgasfahrten sollten in der ersten zeit vermieden werden. AN die Anleitung sollte man sich halten um Probleme zu vermeiden (die EC-Box speichert übrigens die Daten, laß Dir das mit den Probeläufen schriftlich mitgeben, sollte es dann später doch Probs geben, hast Du die Daten, daß es noch beim Händler passierte)
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#14
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Zitat:
gruss dieter |
#15
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Zitat:
Gleitlager an heutigen Motoren haben eine extra Beschichtung die dieses einschleifen vehindern außerdem haben sie durch diese Beschichtung sehr gute Notlaufeigenschaften. Gruß Rüdiger |
#16
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Mietwagen werden vom ersten Tag an misshandelt.
Früher haben die Autohersteller jeden Motor vor dem Einbau laufen lassen. Noch früher gab es extra Einlauföle mit Schmirgelzusatz. Erster Ölwechsel dann nach ein paar 100 km. Alles Geschichte. Heute werden die Motoren das erstemal am Ende vom Fließband angelassen, wenn der Wagen aus der Halle raus fährt. Soweit ich weiß kriegen die dann fast als erstes Maximaldrehzahl um zu schauen, ob die Drehzahlbegrenzung funktioniert und der Motor zusammenhält. Ausfallen tut dabei fast nie mehr was (weshalb die Motoren ja auch nicht mehr vor dem Einbau getestet werden) und wenn, dann besser im Werk als später beim Kunden. Die Passungen und Oberflächen der Kolben und auch der Lager werden heute so genau gefertigt, dass ein Einlaufen nicht mehr wirklich notwendig ist. Einzige Ausnahme - das Tragbild der Kolbenringe. Solange die Kolbenringe kein optimales Tragbild haben, werden die die Wärme nicht gut los. Deshalb sind heute noch längere Vollgasfahrten bei neuen Motoren nicht die allerbeste Idee - aber (Beispiel Mietwagen) in aller Regel auch kein wirkliches Problem. Wenn der Motor wirklich Schaden genommen haben sollte (wie gesagt, das ist eher unwahrscheinlich), wirst Du das wohl in der Garantie mitbekommen, wenn Du das Boot häufiger benutzt. Dann reklamierst Du eh, die Ursache ist dann egal.
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#17
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Wobei es aber einen sehr großen Unterschied zwischen einem modernen PKW-Motor und z.B. einem der sehr verbreiteten amerikanischen uralten 3 Liter Blöcke gibt. Nicht nur in den Materialien, sondern auch in den Fertigungstoleranzen.
Gruß Volker
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#18
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Zitat:
Oh man, ich gebs auf
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#19
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Zitat:
Die alten Schätzeisen aus amerikanischer Produktion sollten m.E. langsam eingefahren werden. Schaden tut es auf jeden Fall nicht. Ich würde aber auch sagen, dass der Händler den Motor nicht ruiniert hat. Ich würde mir das aber noch schriftlich geben lassen, wie er mit dir die erste Ausfahrt gemacht hat. Nicht mehr; nicht weniger. Nur wie lange es ging, und welche Drehzahlen erreicht wurden. Mal sehen, was er sagt...
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#20
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Ich hab jetzt an meinem Suzuki 65 Aussenboarder zwei neue Kolben eingebaut bekommen.
Die Werkstatt sagte mir zwar, dass am Anfang nicht ständig Vollgas gefahren werden sollte, aber von "Einfahren" war keine Rede. Im Gegenteil, bei der Probefahrt, musste der Motor eine Stunde richtig Leistung zeigen. Ach ja, sollte vielleicht hinzufügen, dass das Bootchen in Kroatien liegt und auch dort repariert wurde.
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_____________ Gruss Carsten |
#21
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Ob es nun gut oder schlecht für den Motor ist sei dahingestellt...."ein guter hält es aus, um einen schlechten war es nicht Schade".....
Wenn alles OK ist kann der Motor das auch ab, neue Motoren werden im Werk auch bis Enddrehzahl auf dem Motorenprüfstand getestet..... Das macht jeder Händler bei der esten Übergabefahrt, wie soll er denn sonst überprüfen ob der Motor die volle Leistung bringt oder der Propeller der richtige ist?
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Gruß Jörg
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#22
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wer es genau wissen will und etwas langeweile hat, sollte sich mal dieses Buch kaufen
http://www.hs-augsburg.de/fakultaet/...tek/index.html das ist seit 40 Jahren eine der Bibeln des Maschinenbauers und dort mal z.B. im Kapitel > Lager < die > Grundlagen der hydrodynamischen Schmierfilmtheorie < lesen, oder hier http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrody...hes_Gleitlager kleiner Auszug, steht auch gaanz wenig davon. Mit der Einfahrgeschichte verlagert man einfach eventuell vorhandene Probleme vom Hersteller auf den Kunden in der Hoffnung, das eventuell vorhandene Fehler sich von selbst reparieren, z.B. Unebenheiten, die irgendwo weggehobelt werden, nach dem Motto, bei weniger Belastung gibt es nur ein paar Riefen, die sieht man ja nicht, geht dann schon hält aber nicht so lange, bei Vollgas wäre das Teil direkt verreckt usw. Wie ich schon geschrieben habe, ISO Normen/Passungen sind dafür da das sie passen, da gibts nichts zum einlaufen, nach erreichen des vorgesehenen Betriebszustandes muss das Teil voll belastbar sein, wenn nicht, hat es nicht gepasst. Aber wir sind ein freies Land und freie Bürger mit eigener Meinung, wenn man will darf man seinen Motor auch 100000 km einfahren.
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#23
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tagchen,
ich wohne in der nähe dingolfing BMW werk, und unsere autobahn ist immer schön leer, da sieht man dann die neuen siebener im Probelauf auf der straße, die in die staaten gehen, wenn man gute augen hat, bei 250 km/h sieht man sie ja nicht allzu lange nah und im werk werden die tachos dann auf null justiert. soviel zum thema einfahren ABER! der schnösel der das boot übergab hat den kunden aufzuklären und ihn zu fragen! mit seinem boot kann er machen was er mag! aber zur frage! wenn der motor warm ist/war ist das sicher kein problem gewesen! und fahr ihn jetzt noch sauber ein ! ich machs auch! ich versteh zwar nix von motoren aber ich schlaf besser wenn ich neue motoren eingefahren hab! gruß michael |
#24
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Moin ,
abgesehn von den technischen Aspekten der Verkäufer sollte so nicht mit Kundenware umgehen . Ich glaube nicht dass einer von euch bei einem neuerwerb eines Bootes hinnehmen würde . Oder ? Fragt euch das mal . Dirk |
#25
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Ich denke man muss hier mal kurz zwischen Einfahren und Warmfahren unterscheiden.
Ein moderner Motor muss i.d.R. nicht mehr eingefahren werden. Sonst müsste der Hersteller ja auch vor dem Motorentest bis zur Max. Drehzahl erstmal 1000 km auf der Straße abspulen Grüher gab es ja auch noch den Ölwechsel bei ca. 1000km um die Metallspäne zu entsorgen. Den gibt's ja auch nicht mehr. Und die ganz alten Motoren, ich denke die sind heutzutage alle eingefahren bzw. für immer ausgefahren Wichtiger ist das Warmfahren der Motoren, weil in dieser Phase für kurze Zeit das Öl noch nicht an allen Lagern ist und vor allem der Motor sich durch die ungleichmäßige Erwärmung noch nicht im "Betriebszustand" befindet. Da würde ich nicht direkt voll aufdrehen. Es muss nichts passieren aber es kann. Und jetzt kommt die Frage, war das Boot nach 4 Minuten blubbern schon Warmgefahren? Ich denke nicht. Wenn Blubbern allerdings Fahren mit ca. 1000-1500 Umdrehungen bedeutet schon eher. Klär uns mal auf, wo stand die Temperaturanzeige? Gruß Johnny |
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