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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Motoröl für 4-Takter
Hallo,
da ich diesen Winter den anstehenden Ölwechsel selber machen möchte, stellt sich mir die Frage, ob ich für meinen Suzuki DF 175, BJ 2009, das durch Suzuki empfohlene "NMMA FC-W" zertifizierte Öl verwenden muß? Im Handbuch steht folgendes: "Suzuki empfiehlt den Gebrauch eines Öls SAE 10W-40, das die Anforderungen der National Marine Manufacturers Association NMMA FC-W (Viertakt Wasser) erfüllt. Wenn NMMA-zertifiziertes FC-W-Öl nicht zur Verfügung steht, wählen Sie ein hochwertiges Viertakt-Motoröl in Übereinstimmung mit der durchschnittlichen Temperatur in Ihrem Gebiet aus der folgenden Tabelle." Kennt jemand den Unterschied zwischen KfZ-Viertakt-Öl und dem genannten NMMA zertifizierten FC-W-Viertakt-Öl? Wie halten es die Profis? Spezielles Marine-Öl oder geht auch (vielleicht sogar besser) hochwertiges KfZ-Viertakt-Öl, ggf. vollsynthetisch? Haben wir evtl. Quellen im Forum (sozusagen Ölquellen)? Danke vorab für Eure Ratschläge.
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Gruß Herbert |
#2
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Außenbordmotore laufen mit weniger Betriebstemperatur als z.B. Autos. Deswegen wird wohl auch ein Öl dieser Freigabe empfohlen.
Die Bezeichnung SAE 10W-40 beschreibt den Viscositätsbereich des Öles. Meiner Meinung nach kann man jedes Öl dieses Bereichs bedenkenlos nehmen. Ich habe den Ölwechsel bei Suzuki-Marine machen lassen, und habe festgestellt, dass dort das Öl sowohl für Motor als auch fürs Getriebe nicht teuer ist. Da kann man kaum sparen und hat dazu keine Entsorgungsprobleme mit dem Altöl. Rechnet man dies zusammen, lohnt das Selbermachen dabei wohl eher nicht. Bernd.
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Auch ein Komma kann lebenswichtig sein! Richterspruch A: Hinrichten, kann man nicht laufen lassen! Richterspruch B: Hinrichten kann man nicht, laufen lassen!
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#3
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Das zertifizierte Öl hat den Nachweis einer relativ guten Abbaubarkeit in aquatischen Systemen zu erbringen, das übliche Autoöl ist in dieser Hinsicht nicht geprüft, was aber nicht bedeuten muss, dass es schlechter abbaubar wäre. Es handelt sich daher nur ein zusätzliches Qualitätskriterium, welches das Öl erfüllen muss. Dem Motor hingegen ist das Banane.
Unser DF140 bekommt "normales", also nicht martim-zertifiziertes Motoröl der Viskositätsklasse 0W-40, ein vollsynthetisches PAO-Öl. Es erfüllt die Bedingungen der geforderten Qualitätsansprüche des Herstellers und darüber hinaus hat es überragende Korrosionsschutzeigenschaften (hohe TBN) und kommt auch mit den niedrigen Betriebstemperaturen perfekt klar. Ablagerungen finden praktisch nicht statt, ich konnte jedenfalls noch keine feststellen, auch bei älteren Motoren mit hoher Laufleistung bestenfalls nur winzige Spuren. BON |
#4
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National Marine Manufacturers Association
ist eine Organisation von Herstellern und keine staatliche oder unabhängige Organisation. Deren Kodex ist daher wesentlich von ihren gemeinsamen Geschäftsinteressen geprägt, gleichsam natürlich auch der Versuchung unterliegend, dass nur geprüftes Material auch für Boote gut ist. Auf jeden Fall wird es aber den angeschlossenen (=Mitgliedern) Herstellern - hier eher Verkäufern - gut tun. Kein Marinehersteller hat eine eigene Ölproduktion. Das Siegel sollte man also nicht ganz so hoch aufhängen. Ölquellen für PAO-Öle findet man im Netz zuhauf. Nicht auf HC-Synthese reinfallen, das ist nur ein Trick, den Begriff Synthese auf nicht-synthetische Öle zu übertragen. In D dürfen sich vollsynthetisch nur wirklich vollsynthetische Öle nennen, gilt nicht zB in den restlichen EU-Ländern (Gerichtsurteil), also Achtung, wo das Angebot herkommt. Klar ist aber auch, dass mit den HC-Ölen oder noch einfacheren mineralbasierten Ölen im Normalfall alle Anforderungen des Motors erfüllt werden (API-Klasse, ACEA-Norm beachten: Betriebsanleitung). Damit sollte ölbedingt kein Mangel auftreten. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Nach reichlich Erfahrung bei div. 4-Taktern (auch Turbodieseln) und hohen Laufleistungen, verwende ich inzwischen nur noch echte PAO Vollsyntheseöle. Solange ich noch nichts besseres gefunden habe. Bei den angejahrten Konstruktionen der Innenborder sind diese Öle wohl keine Empfehlung, aber darum geht es ja hier nicht. BON Geändert von bootohnenamen (18.10.2010 um 19:52 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler :-) |
#5
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Euch beiden erstmal vielen Dank für Eure Hinweise!
Zitat:
ich habe die bisherigen Wartungsarbeiten auch bei meinem Händler machen lassen, die Kosten waren wirklich überschauhbar. Dieses Jahr komme ich aber aus zeitlichen Gründen nicht dazu, das Boot beim Händler vorbeizubringen und dann ca. eine Woche später wieder abzuholen. Daher will ich es selber machen, da der Aufwand es selber zu machen geringer ist (ist ja wirklich überschauhbar), und Spaß macht es mir auch. Zitat:
Zitat:
Hallo BON, kannst Du mir ein konkretes Produkt empfehlen (gerne auch per PN, falls Du keine Werbung machen willst)? Oder vertraust Du den gängigen Marken wie Castrol, Mobil, oder Liqui Moly?
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Gruß Herbert |
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