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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Mal ein etwas anderer Sonntag
Auf Wunsch eines einzelnen Herrn (Floh) sollte der heutige Sonntag mal aus dem alteingefahrenen Gleis tanzen – kein Wasser, kein Schwimmen, kein Skaten ... NEIN, wandern war angesagt !!! Obwohl seit Jahrzehnten in Dresden wohnhaft kenne ich die Sächsische Schweiz einfach viel zu wenig und so löste dieser Vorschlag eine gewisse Freude und Erwartung in mir aus.
Nachdem mein innerer Wecker mich punkt 6:00 munter werden lies, war dementsprechend meine morgendliche Joggingrunde heute deutlich schneller absolviert. Joggen, gemütlich frühstücken und schon ging es gegen 9:00 ab in Richtung Pirna, Bad Schandau, Schmilka ... Ziel war eine Wandertour vom Zahnsgrund zu den aussichtsreichen Schrammsteinen. Von diesen habe ich schon oft gehört, jedoch noch nie die Zeit und Muse gefunden selber dorthin zu marschieren. Laut den Erzählungen von Kollegen, Freunden und Bekanten soll eine Tour im Schrammsteingebiet mit zu den schönsten Unternehmungen im Elbsandsteingebirge gehören. Schöne Wege durch eine wunderbare Landschaft und herrliche Ausblicke ergänzen sich hier in idealer Weise. Wir begannen unsere Tour im Zahnsgrund. In leichten „Serpentinen“ ging es zum Parkplatz, wo wir glücklicherweise den letzten freien Platz bekamen. Vom Parkplatz ging es erst einmal einwenig abwärts, bevor es einem blauen Balken auf weißem Grund markierten Weg in Richtung Schrammsteine ging. Nach kurzem Marsch im kühlen Wald erreichten wir den Lattengrund, wo uns „unendlich“ viele Stufen erwarteten. Immerhin konnten wir diese im angenehmen schattigen Wald hinaufsteigen. Nach ungefähr einhundert Stufen (oder waren es gar schon zweihundert Stufen ???) waren wir mitten zwischen den Felsen. Schön, wunderschön sah es dort aus ... einfach toll ... traumhaft !!! Auf einem relativ sandigen Weg folgte ein erholsamer Abschnitt an einer Felswand entlang. Über Holzstege ging es immer weiter ... weiter, weiter, weiter ... vielleicht sollte man an dieser Stelle einmal der Frage nachgehen, ob der Lattengrund seinen Namen auf Grund der vielen Holzlatten erhielt ??? Auf dem fast ebenen Weg wanderten wir teilweise über Holzbohlen hinweg. Links konnte man schon die Schrammsteine sehen ... hoch ragen sie in den blauen Himmel empor. An der nächsten Kreuzung hieß es für uns, geradeaus in Richtung Schrammtor und Gratweg weiterzugehen. Auf einer Tafel (an der Kreuzung) konnten wir uns zum Thema „Erosion“ ausführlich informieren. Es ist schon fast unglaublich, was für eine enorme Kraft von der allgegenwärtigen Erosion ausgeht. Die Abtragung der Sandsteinfelsen sieht und spürt man überall. Zum einen sind es die Niederschläge, andererseits sind es auch die Menschen, die ihre Spuren hinterlassen. Kurze Zeit später erreichten wir das Große Schrammtor. Auf der rechten Seite findet man einen mächtigen Felsen, den Torwächter. Nachdem wir diese eindrucksvolle Passage durchquert und die Tour unterhalb der Felsen fortsetzten, erreichen wir den Jägersteig. Nun sah man nur noch Stufen und Leitern und es hieß die Beine locker zu machen. Um den Felsen herum stiegen wir den Jägersteig hoch in Richtung Schrammstein-Aussicht und Großer Winterberg. Stufen, eine senkrechte kurze Leiter und mehrere Stiegen – ja, so machte das Wandern Spaß ... richtig Spaß !!! Oben geht es lustig weiter. Breite Stiegen, enge Leitern oder auch mal steile – in allen Varianten trifft man hier Steighilfen an. Erwähnenswert ist aber an erster Stelle der grandiose Ausblick, der hier jeden erwartet. Wir waren nur überwältigt. Die hellen Felsen, der blaue Himmel, Sonne und die vom Wind und Wetter gezeichneten Kiefern ergeben eine malerische Kulisse, die seinesgleichen sucht ... Wie wörtlich man die Aussagen „jeder Mensch hinterlässt seine Spuren“ nehmen kann, sieht man hier oben. Der Weg ist an den Stellen, an denen man als Wanderer normalerweise seine Füße hinsetzt, um einige, wenn nicht sogar um mehrer Zentimeter tiefer als neben dran. Auf der vielgepriesenen Schrammstein-Aussicht empfängt uns ein großartiges Panorama. Wir waren überwältigt .... nach einer kurzen Rast ging es auf dem Steig am Grat entlang wieder zurück. Irgendwann erreichten wir dann wieder die Stelle, an der der Jägersteig von unten auf den Gratweg stößt. Wir hielten uns auf dem Gradweg immer geradeaus. Immer und immer wieder kamen wir an deutlich ausgetretene Wegabschnitten vorbei, die darauf schließen lassen, dass hier schon Generationen von Wanderern vor uns unterwegs waren. Zauberhafte An- und Ausblicke begleiten uns auf dem herrlichen Weg, der mit Treppen und Leitern in allen Neigungswinkeln regelrecht garniert ist. Unsere Wanderung führte uns durch Kiefern, Birken und Eichen. Der Duft der Kiefern hier auf diesem sandigen Grund an diesem herrlichen Spätsommertag erinnerte uns an südliche Länder und unwillkürlich auch an das Meer. Man könnte meinen, dass es nach jeder Biegung erscheinen müsste. Wie wir aber wissen, ist diese Zeit schon seit Jahrmillionen Jahren vorbei. Irgendwann erreichten wir dann eine große Sandsteinfelsenplatte, die zur erneuten Rast einlud. Eine prächtige Stelle, von der sich uns ein großartiger Ausblick eröffnete ... Felsen und tief unten im Tal die Elbe ... einfach ein traumhaftes Bild !!! An diese Stelle waren wir nun am Umkehrpunkt unserer Wanderung angelangt. Nun hieß es sich zu entscheiden, den Gratweg mit seinen Leitern und Treppen zurück oder einen leichteren Abstieg zu wählen. Nach kurzer Überlegung wurde vom Jüngsten die Entscheidung gefällt – der Gratweg ... klettern macht halt Spaß !!! Auf unseren Rückweg trafen wir dann viele Wanderer, die diese Erlebnisse noch vor sich hatten. Wir waren angesichts unserer Kletterei froh den Heimweg antreten zu können und waren einstimmig der Meinung, dass wir umgehend eine Widerholung anstreben sollten. Mit anderen Worten, wir freuen uns bereits auf den nächsten Sonntag, wenn es heißt „wer wagt sich durch die wilde Hölle ???“ ... eine Wanderung zum Carolafelsen und zum Vorderen Raubschloss .......................... |
#2
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WOW - Kirsten!
Was für ein schöner Bericht und schöne Bilder! Vielen Dank dafür. Das macht Appetit auf Tourismus! Wir waren mit unserer Chaoten-Clique letztes Jahr in Dresden und haben die schöne, sympathische Stadt, die tolle Stimmung in der Altstadt (Cocktails bis zum ...) und das Umfeld (na ja, die Radeberger-Brauerei ) wirklich lieben gelernt. Auch die Menschen waren sehr, sehr nett und so hatten wir drei Tage lang viel Spaß. Das Umfeld, das du hier vorgestellt hast. Ist ja absolut interessant! Das klinke ich auf jeden Fall ganz olben in meinen Plan für Reiseziele für Wohnmobil und Wandern in Natur! Tolle Gegend, toller Bericht. Gruß - Ray |
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