Törnplanung: Oder/Stettiner Haff/Bodden

[Kalle]

Hallo zusammen,

ich sitze zur Zeit an der Törnplanung für den nächsten Sommer (Motorboot, Verdränger, Kat.: C, 10,60lang) und EINE Idee ist die Fahrt über die Oder/Westeroder via Stettin und das dazugehörige Haff, Usedom, Greifswalder Bodden, Strelasund und die Boddengewässer. Vielleicht Abstecher Peene und Achterwasser.

Bis Hohensaaten waren wir schon mal. Da ich vor einer Entscheidung natürlich keine aktuellen Karten kaufen will helfe ich mir bei der Grobplanung mit dem was das Internet so bietet.

Gibt es Tipps von euch? Fahrzeiten, Hinweise - vor allem: Haff und Greifswalder Bodden, wie sieht das da mit einem kleinen Verdränger aus, was gibt es für Häfen für den Fall von Wetterverschlechterung (wobei die Entfernungen ja im Bereich dessen liegen was auch mit 6kn in wettermäßig überschaubaren Zeiten zurückgelegt werden kann).

Lange Rede kurzer Sinn - gibt´s Insider Tipps von euch????

[pottkieker]

Die Peene würde ich auf jeden Fall bis Anklam befahren. Das lohnt sich.

[h-d]

Zitat von pottkieker

Die Peene würde ich auf jeden Fall bis Anklam befahren. Das lohnt sich.

Oberhalb von Anklam wird es erst richtig schön - wenn man Natur pur mag. Wenn genug Zeit ist, lohnt es bis zum Kummerower See zu fahren. Nette Übernchtungsmöglichkeiten (teilweise am Ar... der Welt) in Anklam, Alt Plestlin, Loitz , Demmin, Trittelwitz und am Kummerower See.

Ordentliche Häfen findest du am Haff u. a. in Trzbiez (Ziegenort), Altwarp, Ückermünde. Weiter im Peenestrom ist der kleine Hafen von Rankwitz sehr nett.

Bei Stettin gibt es die Marina Goclaw, liegt direkt an der Durchgangsroute und ist akzeptabel. Zum Stadtzentrum 20 Min. mit der Straßenbahn. Allerdings riecht es je nach Windrichtung etwas nach Eisen (Werften, Stahlbearbeitung). Schöner finde ich die Häfen am Südufer des Jezioro Dabie (Dammscher See). Von hier mit Bus und Bahn etwa 30 Min. zur Stadt.

[Timpe Te]

Moin Kalle,
da wir ja ziemlich identische Boote haben, kann ich nur sagen im Stettiner Haff liegen unsere Häfen alle auf der Festlandsseite die Usedomer Seite ist zu flach außer Peenemünde. Schön und uhrig fanden wir die Ecke hinter Wollin.
Gruß
Peter

[jannie]

Moin,
in einem Teil Deines Plangebietes waren wir im Frühsommer. Törnbericht unter www.jannie-lena.de Wismar und Greifswald solltest Du Dir auf keinen Fall entgehen lassen, ebenso Stralsund. über Anklam gings für uns nicht hinaus, die feste Brücke dort war etwas zu niedrig für uns.
gruesse
Hanse

[h-d]

Zitat von jannie

über Anklam gings für uns nicht hinaus, die feste Brücke dort war etwas zu niedrig für uns.

Sind die festen Brücken in Anklam nicht 5,2m hoch (Auf dem Foto links im Hintergrund zu sehen)?

[jannie]

Zitat von h-d

Sind die festen Brücken in Anklam nicht 5,2m hoch (Auf dem Foto links im Hintergrund zu sehen)?

Moin,
ja, nur mit Mast ist Lena knapp 7,5 m. Den kann man zwar legen, ist aber schon etwas Aufwand. Und unser Platz in Anklam beim Motorboot-Club Anklam e.V. war ganz prima.
gruesse
Hanse

[Fischhunter]

Bei der Fahrt über das Haff unbedingt die Fahrrinne benutzen. Warum, das Haff wird sehr stark befischt und es gehört nicht viel dazu sich mit einem größeren Boot, egal ob Segel oder Motorboot drin aufzuhängen. Leider müssen die Netzstaken nicht mit Radarreflektoren bestückt sein, wie zum Beispiel auf der Ostsee. Außerdem ist es zwischen der Grenze u. Ueckermünde (auf der Backbordseite) recht flach. Die Einfahrt in die Uecker ist für ein Motorboot nicht sehr problematisch, an der Mündung stehen 2 Großreusen. Als Liegeplatz gibt es die Marina der Lagunenstadt oder den Stadthafen. Beide Liegeplätze haben ihre Vor u. Nachteile. Wenn man nicht sein eigenes Boot für die kleinen taglichen Bedürfnissen benutzen will, würde die Lagunenstadt bevorzugen, Toiletten, Duschen, Wasser, Strom, Tankstelle, gastronomische Einrichtung, alles auf engsten Raum. Zur Stadtmitte sind es nur 15-20min. Weitere Häfen fürs Haff sind, Kamminke, Mönkebude und Usedom. Alleine schon die Anfahrt nach Usedom ist traumhaft schön. Die Einfahrt in den Peenestrom ist problemlos, wenn man einfach dem Fahrwasser folgt. Der Hafen von Rankvitz wurde schon erwähnt, ist aber sehr eng u. klein, bietet im Sommer wenig Platz. Sollte dort voll sein gibt es noch Lassan. Der nächste Hafen wäre dann erst Wolgast, wenn man nicht noch ins Achterwasser möchte. Das Tankschiff in Wolgast gibt es nicht mehr, nächste Tanke ist dann Kröslin.

[vestus]

Hallo Kalle,

Richtung Haff würde ich die Ostoder nehmen, da fährst Du mit der Strömung, zurück natürlich die Westoder.

Im Peenestrom unbedingt die Fahrrinne einhalten wenn Du keine aktuellen Karten hast. Letzes Jahr wurde ausgebaggert und leider nicht nur da abgelagert wo es vorgesehen war. Zeitweilig gab es sogar eine neue Insel direkt neben der Fahrrinne.

[h-d]

Zitat von jannie

Moin,
ja, nur mit Mast ist Lena knapp 7,5 m. Den kann man zwar legen, ist aber schon etwas Aufwand. Und unser Platz in Anklam beim Motorboot-Club Anklam e.V. war ganz prima.
gruesse
Hanse

Ja, dann verstehe ich das. Der Motorboot-Club ist dann vermutlich der Hafen vor der Eisenbahnbrücke?

[h-d]

Zitat von Fischhunter

Bei der Fahrt über das Haff unbedingt die Fahrrinne benutzen. Warum, das Haff wird sehr stark befischt und es gehört nicht viel dazu sich mit einem größeren Boot, egal ob Segel oder Motorboot drin aufzuhängen.

Ja, da stimme ich voill zu. Außerhalb des betotnnten Fahrwassers ist es sehr mühsam. Als Ortsunkundiger fährt man da nur Umwege um die Netze herum. Im betonnten Fahrwasser hat man deutlich weniger Stress und wohl meist den kürzeren Weg.

[h-d]

Zitat von vestus

Richtung Haff würde ich die Ostoder nehmen, da fährst Du mit der Strömung, zurück natürlich die Westoder.

Das ist natürlich richtig. Für eine Überführungsfahrt unter Zeitdruck würde ich auch den Weg nehmen. Allerdings muss man da nach meinem Kenntisstand von Hohensaaten bis Stettin durchfahren - oder gibt es in diesem Bereich auf der Ostoder halbwegs geeignete Liegemöglichkeiten?

[vestus]

Zitat von h-d

Das ist natürlich richtig. Für eine Überführungsfahrt unter Zeitdruck würde ich auch den Weg nehmen. Allerdings muss man da nach meinem Kenntisstand von Hohensaaten bis Stettin durchfahren - oder gibt es in diesem Bereich auf der Ostoder halbwegs geeignete Liegemöglichkeiten?

Moin,

Liegemöglichkeiten dazwischen kenne ich keine, aber auch bei gemütlicher Fahrt ist man da in fünf bis sechs Stunden durch. Hast aber zwei Reviere bei unterschiedlicher Hin- und Rückfahrt und keine Berufsschifffahrt die Dir entgegen kommt. Es soll ja Urlaub sein.

[jannie]

Zitat von h-d

Ja, dann verstehe ich das. Der Motorboot-Club ist dann vermutlich der Hafen vor der Eisenbahnbrücke?

Moin,
wenn man die Peene raufkommt, durch die Eisenbahnbrücke und dann direkt steuerbord. Lohnt sich, sehr freundliche Menschen und sehr preiswert.
gruesse
Hanse

[Emma]

Liebe Gemeinde,
da wir nun endlich in diesem Jahr die Tour machen wollen, mache ich mal den Trööt wieder auf.

• Elwis verrät mir die Fahrrinnentiefen von Oder und HFW/Westoder bis zur polnischen Grenze. Wo haben denn die Polen die restliche Fahrrinne von Fiddichow bis zum Haff veröffentlicht und kann man das eventuell auch abonnieren?
• Welche Höhen-Hindernisse gibt es nun wirklich für unsere Emma (3,45m)? Hier gehen die Meinungen ja stark durcheinander.

Danke

[Fronmobil]

Moin Jan,

Zu deiner ersten Frage:
Ich kenne da nichts, aber in dem Abschnitt wirst du keine Probleme mehr mit dem Tiefgang auf der Oder haben, wenn es oberhalb ausreicht. Der HFW garantiert 1,20 m Tiefgang auf der gesamten Strecke.

Zur zweiten Frage:
Es gibt in Stettin zwei Brückendurchfahrten die von der Höhe Probleme machen können. Fotos von den Brücken hänge ich an. Mit 3,45 m Höhe über WL solltest du durchkommen (ist vom Wasserstand abhängig) eine Höhe von 3,40 m wird an der niedrigsten Brücke ausgeschildert und "garantiert". Also vorsichtig ranfahren und durch ...

Bild 1: Straßenbrücke, mit 3,40 m beschildert
Bei meinen Durchfahrten war dort bisher (geschätzt) eher 3,70-3,80 m Luft.
Bild 2: Eisenbahnbrücke, mit 3,79 m beschildert
(Fotos aus 8/2015)

Klaus, der es wagen würde

[Emma]

Zitat von Fronmobil

Klaus, der es wagen würde

Klar wage ich es, ich hab ja nicht umsonst für die doofen Scheine gepaukt.

[Kalle]

Wo soll es weiter hingehen? Vielleicht schaust Du Dir mal meine beiden Reiseberichte von 2014 und 2015 an - beide Male bis Hiddensee und immer inkl. Westoder/Stettin und Co

http://www.czierpka.de/wassersport/2014/sommer/
http://www.czierpka.de/wassersport/2015/sommer/

[Emma]

Boahh,
das ist ja Werk! Da habe ich bis Juni zu lesen, danke!

[Kalle]

Na, dann habe ich ja schneller geschrieben als Du es lesen willst

Ist aber auch ein toller Törn. So viele verschiedene Wasserwege und Inseln und Halbinsel, alles anders aber alles gleich toll. Die Kanäle, Flüsse, das Haff, die großen Bodden, die Peene, Usedom, Rügen, Peenstrom, Stralsund (schönste Stadt ever), und dann auch noch Hiddensee. Wenn es etwas gibt, das man als romantische und verträumte Insel bezeichnen kann - dann ist es Hiddensee! Ohne großen Stress wie auf Usedom, einfach schlicht und einfach schön.

[cruiser72]

Muss mal den Thröt wieder hoch holen. Wir sind gerade in Krösslin und überlegen über die Ostsee Nördlich Usedom zu umfahren in Swinemünde in die Kaiserfahrt zu gehen. Ist diese Strecke schon wer gefahren?

[Bootspeti]

Zitat von cruiser72

Muss mal den Thröt wieder hoch holen. Wir sind gerade in Krösslin und überlegen über die Ostsee Nördlich Usedom zu umfahren in Swinemünde in die Kaiserfahrt zu gehen. Ist diese Strecke schon wer gefahren?

Moin Henry
Ja wir,sind irgendwas um die 50 Km,hast aber unterwegs keine Chance dich irgendwo zu verkrümeln falls das Wetter umschlägt,beim Hafenmeister in Kröslin hängt aber immer der aktuelle Wetterbericht aus wenn ich mich richtig erinnere.
Viel Spaß und Leinen los
Mfg der Bootspeti

[KaiB]

Bootsspeti hat Recht, speziell mit Mobo sollte man Westwindlagen bevorzugen wegen Landschutz.
Bei Ostlagen kann es auf der gesamten Strecke unangenehm werden, vor allem auf der flachen Bank vor Swinemünde.

Ansonsten am Ruden längs, im Osttief bleiben um das Sperrgebiet am Peenemünder Haken gut zu umlaufen und dann erst auf Südost schwenken.

Swinemünde baute -zumindest letztes Jahr noch- an dem neuen Außenhafen. Das macht die Sichtnavi beim einlaufen derzeit etwas verwirrend aber wenn man die alte weisse "Windmühle" (zweites Bild) auf der Nordmole erkennen kann ist man richtig.
Dickschiffverkehr beachten, der das Hauptfahrwasser nutzt. Als Sportboot kann man den Tonnenstrich unbeachtet lassen und erst kurz vor der Einfahrt einschwenken.

In Swinemünde würde ich das Basen Polnocny (Der ex Bauhafen) anlaufen. Gute Liegeplätze, Tanke, Wechselstube und nette Umgebung.

[wehmy]

Kuck mal hier rein - https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=249839 ! War eine tolle Tour !!!

MG kai