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Spibaum-Niederholer
Moin Segler,
bei unserem Segelschiff ist im Winterlager die Spibaum-Niederholervorrichtung verschütt gegangen. Da wir letztes Jahr den Spi nur kurz gesetzt hatten und das Schiff erst die 2. Saison segeln, rätseln wir jetzt, wie der Niederholer am besten gefahren/ befestigt wird. Sämtliche Fallen werden bei uns am Mast gefahren. Welche Möglichkeiten bieten sich an, reicht es, eine Umlenkrolle vorne am Mastfuß zu befestigen? Immerhin wirken ja ganz schöne Kräfte auf den Niederholer. Über detaillierte Vorschläge würde ich mich freuen. Gruß aus HST Jörg |
#2
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Re: Spi-Niederholer
Zitat:
Den Niederholer würde ich nicht am Mast belegen. Er sollte, wie auch die Spischoten, immer unter Deiner Kontrolle (bzw. Deines Vorschoters/in) sein, also ins Cockpit gelenkt sein. Ich habe das so gelöst, daß ich einen Block an ein Auge unter dem Vorstag anschäkele und darüber dann den Niederholer zur Großfallwinsch nach hinten führe, wo er eine eigene Klemme hat. Das Umlenken über einen vorderen Block gibt eine Gegenkraft am Spibaum zum Toppnant. Vor allem aber ist der Zugwinkel bei ausgelenktem Baum günstiger. Gruß Tilo |
#3
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Ich habe es genauso gemacht: vorne eine Umlenkrolle montiert und den Niederholer nach hinten geführt - allerdings hat meine ALPA 2 Deckswinschen auf Höhe des Mastes von denen bis jetzt mir keiner sagen konnte, wofür sie sind. Die nehme ich jetzt entweder für die umgelenkten 2 Großsegel-Reffleinen oder für solche Sachen wie Bullenstander und Spi-Baumniederholer. Und vergiß nicht, den Niederholer nicht direkt an den Baum zu führen, sondern über einen Block auf einen Topnant (ich glaube, so heißt die Leine zwischen Spibaum-Anfang und -Ende). Ich habe den Niederholer anfangs in der Mitte des Baumes befestigt mit dem Erfolg, dass es meinen Spibaum wie ein Streichholz geknickt hat. War allerdings auch etwas heftiger Wind ....
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#4
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Zitat:
ich nehme auch an, dass Du den Spibaumniederholer meinst, oder? Dieser wird immer an der Nock des Spibaums angeschlagen, nie mittig am Baum. Die Spibäume sind naturgemäss möglichst leicht gefertigt und können die Hebelkräfte kaum aufnehmen, wenn der Spi am Schothals nach oben gerissen wird. Der (die?) Topnant trägt dabei nur den Baum, also ausschliesslich dessen Gewicht. Deswegen gibt es Konstruktionen, bei denen der Topnant mehr oder weniger mittig am Baum angeschlagen ist. Das sollte aber nicht dazu verleiten, auch den Niederholer an dieser Stelle zu befestigen! Ansonsten, wie schon von Tilo und Volker geschrieben, den Niederholer über einen Block (möglichst in der Nähe der Schiffslängsachse und nach vorn versetzt montiert) Richtung Cockpit umlenken, um eine rasche Einwirkungsmöglichkeit zu haben.
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#5
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Hallo Skegjay,
bei uns (38 ft, 7/8tel Rigg) fehlte auch der Spibaumniederholer. Für die ersten Regatten haben wir uns wie folgt beholfen: Wir haben den Block (Snatchblock) mittig in ein Gurtband geknotet und dieses auf dem Vorschiff rechts und links in der Aluleiste befestigt(der Block liegt dann mitten auf dem Vorschiff). Als Ersatz für den Niederholder haben wir die Cunningham genommen, die braucht man Vomwind eh nicht) und durch den Block in den Hahnepot des Baumes eingehängt. Das hat auch bei mehr Wind und spitzeren Winkeln gehalten! Jetzt haben wir einen festen Block installiert und einen separaten Spibaumniederholer. Viele Grüße miki |
#6
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Hallo Helmut - Du hast natürlich recht: Der Toppnant geht von oben an den Baum.
Trotzdem meine Frage: Wird der Spibaum-Niederholer immer direkt an der Nock vorne gefahren? Ich habe bei anderen Schiffen gesehen, daß die erst eine Leine zwischen Spibaumende und Spibaumanfang geknotet haben (ist das dann ein Hahnenpott?) und den Spibaumniederholer mit einem Block auf diese Leine gesetzt haben. So habe ich das jetzt nämlich bei mir gemacht und ich möchte eigentlich nicht, daß mir der neue Baum wieder bricht!!!!!!! Leider konnte ich es nur einmal bei meinem letzten Törn testen - da funktionierte es sehr gut, war aber auch wenig Wind. Für fachmännischen Rat wäre ich dankbar Gruß Volker SY JASNA |
#7
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Hi Volker, Genauso ist das bei uns gelöst. An beiden Enden des Spinnakerbaums sind 2 Drahtstropp befestigt mit einem Auge in der Mitte. Einmal für den Spi-Baum-Hochholer und einmal für den Niederholer. Dort ist dann der Niederholer befestigt und über eine Rolle am Mastfuß ins Cockpit umgelenkt. Da kann er dann bei Bedarf über die Winsch kontrolliert gefahren werden. Allerdings ist bisher ab Wind > 4 Bft Schluß gewesen. Probleme hatc es dabei noch nicht gegeben.
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handbreit .... Rolf |
#8
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Viele Spibaumausrüstungen enthlten 2 Hahnepotts, also die Drähte von einer Nock zur anderen mit jeweils einem Auge in der Mitte. Hier werden Toppnant und Niederholer eingehängt.
Das hat folgenden Sinn: Wenn der Spi und damit der Baum geshiftet werden, und der Baum dabei gedreht werden muß (bei Rolf und mir wegen des Babystags notwendig), hilft die symmetrische Aufhängung in der Mitte. Denn dann muß nichts umgeschäkelt werden. Und die Kräfte greifen wegen der Hahnepott trotzdem an den Enden des Baumes an. Allerdings ist rein kräftemäßig diese Anordnung schlechter als die Anbringung des Niederholers direkt an der Spibaum-Nock. Kommt also ganz auf die Gegebenheiten eines Bootes und die tatsächlich gefahrene Länge des Baumes an, wo der Niederholer am Baum optimal befestigt wird. Gruß Tilo |
#9
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Das mit dem oder den beiden Hahnepotts ist eine sinnvolle Konstruktion, die die Spimanöver mit kleiner Crew erleichtern; das gilt vor allem für die Aufhängung am Topnant.
@Volker: Die von Dir beschriebene Lösung mit dem Block gibt dem Baum etwas Spiel in der Vertikalen, oder? Das kann sich auf den Stand des Segels günstig auswirken, jedenfalls aber verteilt dies die Kräfte gut auf die beiden "Enden" des Baums. Auf der Anita fahren wir zwei Spibäume "konventionell", also ohne Hahnepotts.
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