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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Restauration von Trailer, AB u. Angelboot
Hallo Leute,
da mir hier im Board als Neuling schon geholfen wurde, möchte ich Euch meine Erfahrungen u. Fehlschläge bei meiner Restauration mitteilen, wenn gewünscht. Dachte mir so, vielleicht kann jemand auch aus meinem Tun einen Nutzen ziehen. Sei es nur um Fehlschläge zu verhindern. Hier dachte ich, dass ich in loser Folge mein bisheriges Tun mit Fotos darstelle. Den Trailer hatte ich entrostet , gestrichen und umgebaut. Das Klinkerboot von der alten Farbe befreit, löcher gestopft neu gestrichen. Den AB repariere ich momentan mit Hilfe des Board. Mit dem fertigen Boot möchte ich hier an der Küste schleppen, also angeln. Nachfolgend das Objekt vor der Restaurierung. Gruß Reiner
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#2
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viel erfolg weiterhin und vg aus Flensburg
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#3
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Moin Rainer,
viel Erfolg dabei und Du wirst sehen, wenn Dich einmal die Baustelle Boot gepackt hat, ist bald die nächste auf dem Hof. Ich sprech da aus Erfahrung: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=101608 http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=119482 Aber jetzt erst mal den AB fertig machen und dann sieht mann sich vielleicht mal bald an der Küste zum Angeln. Gruß Boots-Andre
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#4
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Wie ich sehe, haste auch ähnliches gemacht. Denke das ich von Deinen Ausführungen noch etwas lernen kann. Werde jedenfalls das ganze so ab nächster Woche mir in Ruhe reinziehen.
Mein Fahrgebiet wird die Schlei und die Ecke um den Campingplatz Nordstern sein. Allerdings werde ich mein Böööötchen nicht so toll aufrüsten wie Du es getan hast. Habe vor, zuerst mit Ruten und dann je nach Ergebnis mit Planermast und Schlepphunden zu schleppen. Evtl. Rudern . Lach nicht. Habe ich schon erfolgreich gemacht im Binnengewässer. Gruß Reiner |
#5
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Ach so,
ja ist nicht meine erste Baustelle. Hatte schon erfolgreich zwei Stahlschotteln restauriert. Dies ist das erste GfK, der erste Trailer und der erste AB. Denke, wird schon klappen. Gruß Reiner |
#6
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Leute, habe demnächst wieder Zeit und kann dann alles berichten.
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#7
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dann freue ich mich, mal was aus fast direkter nachbarschaft zu lesen.
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#8
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Restauration des Bootes
Endlich Zeit.
Als erstes hatte ich den Bootskörper von der blauen Farbe entfernt. Diese Farbe hatte keine Verbindung mit der darunterliegenden weiß/gelblichen Beschichtung. Also das ganze Boot mit Terpetinersatz abgewaschen. Echt mühsam. Ergebnis: Die weiß/gelbliche Beschichtung konnte jetzt begutachtet werden. Die Beschichtung zeigte durchweg Haarrisse auf. Auch war das Laminat an mehreren Stellen eingerissen. Wahrscheinlich hatte das Boot div. "Kontakte". |
#9
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Restauration des Bootes
Da mir nicht klar war, um was für eine weiß/gelbliche Beschichtung es sich handelte, Trailer angehängt und zum Händler gefahren. Ergebnis: War kein Gelcoat müsste Hartlack sein.
Jetzt erstmal alle schadhaften Stellen angeschliffen, um diese mit Epoxiharz und Glasmatte zu reparieren. Zeitweise härtete das Epoxi mit einer Auskreidung aus. Die Oberfläche des Epoxi sieht dann weißlich aus, als wäre diese mit einer fettigen Schicht überzogen. Der Epoxihersteller nannte als Ursache hierfür zu niedrige Aushärttemperatur. Diese weiße Schicht muß unbedingt vor dem Auftragen weiteren Epoxis entfernt werden. Dies sollte durch abwaschen mit Spülmittel geschehen. Nachdem ich dies tat, war ich mit dem Ergebnis in keinster weise zufrieden. Letztendlich habe ich dann die Oberfläche angeschliffen. Um zukünftig diese ausblühungen zu vermeiden, legte ich auf das nasse Harz einfach aufgeschnittene Gefrierbeutel. Die Abdrücke nach dem entfernen der Folien kann man gut im harten Harz auf dem Foto sehen. Mit Erfolg, es fanden keine Ausblühungen mehr statt. Verwendet hatte ich ein Harz mit 60 min. Topfzeit.
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#10
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Restauration des Bootes
Bei dieser ganzen Aktion hatte ich die weiß/gelbliche Beschichtung komplett entfernt. Dies ging am besten mit der Schruppscheibe auf einem Winkelschleifer. Allerdings wird dadurch die Oberfläche des Laminats immer wieder mit kleinen Eindellungen versehen. Man kann halt nicht flächig abtragen. Eigentlich hätte ich diese kleinen Vertiefungen nun ausspachteln müssen und anschließend glatt schleifen. Damit wäöre dann die Basis für eine glatte Außenhaut gegeben. Da es sich aber um ein Angelboot handelt, habe ich diese Arbeit mir erspart. Schließlich würde das Ausspachteln nur der Schönheit dienen. Und darauf kommt es bei einem Angelboot in keinster Weise an. So jedenfalls meine Meinung.
Das abschleifen dieser Beschichtung ist echt eine Sch.... arbeit. Es geht nur mit Staubschutzmaske. Man sieht danach wie ein gesuhltes Schwein aus. Aber die mit Haarriessen durchsetzte Beschichtung musste entfernt werden. Die einzige Alternative zu dieser Arbeit wäre gewesen, das Boot zu entsorgen oder es zu lassen wie es ist. |
#12
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Oh ja, 40er Fächerscheibe am Winkelschleifer ist ein Vergnügen der besonderen Art
Steht mir auch noch mal für mindestens 2 Stunden bevor Staubmaske, Gehörschutz, Schutzbrille, Arbeitsoverall und über alles noch ein Papieranzug und trotzdem hat man den Schei... nachher in jeder Körperöffnung Aber das Ergebnis entschädigt dann! Vielleicht sieht man sich ja mal an der Küste beim schleppen LG Sebastian
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#13
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Ja wäre schön. Hab den Sommer über in der Geltinger Bucht (Wohnwagen in Noorgardholz) geangelt. Bin derzeitig in der Schlei. Letzte Woche 18 Butt.
Mein Boot ist nicht zu übersehen. Ein weiß/grüner Kreuzer Bild kommt noch. |
#14
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Restauration des Bootes
In der zuvor beschriebenen Art und Weise habe ich den Bootskörper und das Oberteil bearbeitet. Auch wurden die Ränder verstärkt etc..
Dann alles sauber angeschliffen und mit Aceton abgewaschen. Mit einem Pinsel den zweikomponentigen DD-Hartlack auf dem Bootskörper aufgetragen. Das Oberteil hatte ich mit HEMPEL Primer Undercoat in mid-grey grundiert und anschließend mit Brilliant Enamel Shannon green gestrichen. Durch die unterschiedliche Beschichtungen stellte sich heraus, ich hätte auch das Oberteil mit DD-Hartlack beschichten sollen. Keine Frage, das Hempel Einkomponenten Beschichtungssystem sieht optisch, obwohl mit einem Pinsel aufgetragen, Klasse aus. Die Farben verlaufen sehr gut. Allerdings ist die Abriebfestigkeit, wie sich mittlerweile im Einsatz zeigte, die von dem Zweikomponenten DD-Hartlack deutlich besser. Der Preis beider Systeme war in etwa gleich. Hier hätte ich besser alles mit DD-Hartlack beschichten sollen. Von den Expoxi-Herstellern wird vorgeschrieben, dass das Laminat gegen UV abgedeckt werden muss. Dies kann mit ein- oder zweikomponetigen Systemen geschehen. Alle Arbeiten erfolgten nach Rücksprache und Beratung mit den jeweiligen Herstellern. Lediglich folgende Abweichungen hatte ich vorgenommen: - Nach jedem Auftragen und Aushärten einer Harzschicht habe ich nicht erneut angeschliffen. Bis heute hat sich das Laminat deswegen nicht geschädigt. - Allerdings hatte ich aus Sicherheitsgründen die Harzausblühungen (weisliche Schicht nach dem aushärten wegen zu niedriger Temperatur) angeschliffen. Das mit dem Abwaschen dieser Ausblühungen mittels Spülwasser und Scotch-Britt-Schwamm hatte mich nicht befriedigt. Die Oberfläche fühlte sich nach mehrmaligem intensiven Abwaschen nicht besser an. Das Ergebnis siehe Foto. Allerdings steht das Boot in einer Scheune, so dass man Staub auf der Oberfläche sieht. Habe nicht extra zum fotografieren den Staub entfernt. |
#15
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Restauration des Bootes
Nachdem alles beschichtet war, habe ich Bootsschale und Oberteil wieder zusammengefügt. Beide Teile habe ich mit Blindnieten und Sikaflex miteinander verbunden.
Obwohl noch die Scheuerleiste fehlt, habe ich das Boot den Sommer über genutzt. Die Verbindung von Blindnieten und Sikaflex bietet eine sehr gute Festigkeit. Trotzdem muss die Scheuerleiste noch montiert werden. Dazu habe ich mich bis jetzt erst informiert, wie das ganze zu montieren und zu händeln ist. Werde die Scheuerleiste nächstes Jahr montieren. Den Fotos kann man entnehmen, wie das Boot jetzt nach der Restauration ohne Scheuerleiste aussieht. |
#16
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Umbau des Trailers
Wie man dem Foto des alten Trailers entnehmen kann, wurde der Trailer mit div. Stützen an das Boot angepasst. Hierzu war meiner Meinung nach div. zu verändern.
Als erstes habe ich alle Stützen abgeschnitten inkl. der Stahlrollen. Auch alle Kielrollen inkl. Halterung wurden entfernt. Am Windenstand wurde die Befestigungsplatte mit neuem Winkel (Flucht jetzt auf das ansetzende Boot am Heck) angeschweißt und der Windenstand mittels Platte stabilisiert. Die alte funktionsfähige aber gammelige Winde hatte ich demontiert und über Ebay verkauft. |
#17
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Umbau des Trailers
Nachdem ich alles mich störende entfernt hatte, habe ich den genialen Rahmen vom Fahrgestell genommen. Dieser Rahmen wurde nun komplett entrostet und mit Kunstharz-Metallschutzlack mit Teflon zweimal gestrichen. Das Produkt war von Fa. Alpina und soll lt. Hersteller Haftgrund, Lack und Rostschutz sein. Die Farbe könnte lt. Hersteller direkt auf Zink und Rost aufgetragen werden.
Hier soll wohl suggeriert werden, dass entrosten unnötig ist, was natürlich völliger Nonsens ist. Vor einer Beschichtung, welche ja aufgebracht wird um Schutz zu erhalten, muss Rost restlos entfernt werden. Ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit bis der restliche Rost unter der Beschichtung seine zerstörerische Arbeit beendet hat. Nach einem Jahr Einsatz zeigt sich folgendes Bild: - Der alte Farbauftrag wurde von mir mittels Winkelschleifer entfernt und anschließend entstaubt und fettfrei gemacht. Die Farbe zweimal satt aufgetragen. Allerdings war die Raumtemperatur schon etwas zu niedrig. Folge: - Nach einem Jahr Einsatz zeigen sich in Pinselstrichrichtung kleine Roststellen. Hier war wohl die Farbe wegen der niedrigen Temperatur nicht optimal verlaufen. Dort wo der Farbauftrag gleichmäßig erfolgte ist dieses Problem nicht. - Bisher hat Feuchtigkeit den Farbauftrag noch nicht unterwandert, so dass ich nächstes Jahr die schadhaften Stellen noch ausbessern kann. Ansonsten scheint der Lack gut zu sein. Anmerkung: Bevor jetzt einige aufschreien, ich weiß, dass verzinken die bessere Lösung gewesen wäre. Aber auch die teuere. |
#18
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Umbau des Trailers
Weiter geht's.
Kielrollen. Hier habe ich mich bewusst für die einfachen schwarzen, aber innen mit Stahlrohr verstärkt, entschieden. Das ganze habe ich der Einfachheithalber auf eine Rostfreie Welle geschoben und lediglich von außen mit Achsen-Klemmringe fixiert. Der Vorteil dieser Methode ist, ich brauchte in das V4A kein Gewinde schneiden. Auch sind die Achsen-Klemmringe saubillig und absolut sicher. Man muss diese zerstören um die Achse wieder zu demontieren. |
#19
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Umbau des Trailers
Bei den seitlichen Stützrollen habe ich mich auch aus kostengründen gegen die üblichen W...rollen entschieden.
Stattdessen habe ich mich für Räder mit Nadellager und abriebfester nicht kreidender Gummierung entschieden. Die Räder sind mit ca. 80 Shore recht fest aber immer noch flexibel. Es werden keine Beschädigung oder Abriebspuren am Bootskörper entstehen. Selbstverständlich könnte man auch zwei Räder nebeneinander montieren um eine größere Fläche, und somit weniger Druck, zu bekommen. Aber für mein kleiner "Kreuzer" reicht es allemal. Die seitliche Stütze hatte ich verstellbar ausgeführt, um leichter das Boot ausrichten zu können. Hier habe ich mir sicherlich zu viel Arbeit gemacht . Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Eine einfache Ausführung zum verschieben wäre zwar weniger komfortabel aber ausreichend gewesen. Der Kiel ruht jetzt auf 3 Kielrollen und wird seitlich mit 2 Stützen ausgerichtet. Vorne wird das Bug am Windenstand fixiert. Somit ist das Boot mit minimalem Aufwand perfekt auf dem Trailer ausgerichtet. Durch die Art der Lagerung der Kielrollen (Achse gefettet) und den Nadellagern der Stützräder läuft mein "Kreuzer", nach lösen der Sperre, von alleine ins Wasser. Ich brauche nur mit einem kurzen Seil das Boot sichern und anschließend am Ufer befestigen. Der Trailervorgang dauert 5 Minuten. Geil, gelle. |
#20
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Umbau des Trailers
Damit ich beim trailern leichter und schmerzfrei die hintere Kielrolle treffe, habe ich mir eine Zentrierung angebaut.
Hierzu habe ich einfach ein Flacheisen für Treppengeländer gekauft und mit dem dazu gehörenden Handlauf überzogen. Das ganze macht das aufladen des Bootes entspannt. Die Ausführung und Anbringung ist, so glaube ich, auf den Fotos selbsterklärend.
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#21
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Umbau des Trailers
Auch bei der Winde habe ich mich nicht an die Gebräuche gehalten.
Wie gesagt, hier habe ich den gammeligen "Mercedes" unter den Winden entsorgt und durch ein billiges Teil ersetzt. Das übliche Stahlseil bzw. Flachband habe ich auch nicht eingesetzt. Mein verwendetes Seil schont nicht nur die Hände sondern auch den Geldbeutel. Klar, geht nur bei so kleinen "Kreuzern" wie bei meinem. |
#22
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Umbau des Trailers
So,
nun noch die Lichtleiste zum abnehmen montiert, neues Stützrad ran und fertig war die Kiste. Ach ja, noch ne sauteure Diebstahlssicherung am Anhängerkopf angebracht. Diese hat den Vorteil, man kann auch während der Fahrt ein öffnen der Anhängerkupplung und somit ein abhandenkommen des Trailers verhindern. Nach einem Jahr gebrauch stellt sich heraus: - ich sollte die Kielrollen etwas höher setzen. Gelegentlich kam beim slippen der Kiel mit dem Trailerrahmen in Kontakt, was zu Abrieb am Kiel führte. Nicht schlimm, aber es muss repariert werden. - Wenn ich dies tue, werde ich zusätzlich die erste Kielrolle doppeln und als Wippe ausführen. |
#23
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Diskussion
Bevor es zu meinem Problemkind AB geht, wer hat Fragen oder Vorschläge zu dem bisher vorgebrachten?
Keine Panik, bin für jede konstruktive Anmerkung dankbar, z.B., Was hätte ich besser machen können und warum? MfG Reiner |
#24
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Zitat:
Hallo Reiner, wir haben hier im Spezialisten die aus Schxxxxe Gold machen können. ich kann es nicht und ich bewundere deine Low-Budget Restauration. Sind wirklich innovative Ideen dabei. Weiter so! LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
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#25
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... eine kleine Kritik vielleicht...
dieser Schleier auf dem Epoxi nennt sich Aminröte. Diese Aminröte verhindert das Anhaften der nächsten Schicht die aufgebracht wird. Da hätte ich eher mehr davon "chemisch" ( mit Seifenlauge bzw. reinem Wasser) abgewaschen und nicht gleich geschliffen. Denn durch das Schleifen reibst du die Aminröte in die Riefen... Wenn du wieder etwas laminierst und die Temperatur passt nicht, dann kauf dir im Lagerhaus eine Silagefolie. Das ist ein grosser schwarzer Schlauch. Dieses kleine Boot bringst du da samt Hänger rein. Dann einfach 1 - 2 Tage in der Sonne stehen lassen. Das Boot heizt sich unter der Plane stark auf und das Epoxi wird getempert. Dabei entsteht dann (fast) keine Aminröte. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
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