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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 26.04.2011, 21:45
Gerd_Ostsee Gerd_Ostsee ist offline
Lieutenant
 
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Boot: Mein Boot ? Kein Boot z Zt nur Charter
157 Danke in 123 Beiträgen
Standard Tipps u allgemeine Hinweise zur bevorstehenden Bootsbesichtigung

Hallo Community,

Meine Name ist Gerd, ich bin 45 Jahre, ich lebe in Rostock und als Neuling wurde mir nun ein Holz Kajütboot Bj `45 mit 15 PS Innenborder Diesel angeboten. Der derzeitige Besitzer möchte krankheitsbedingt auf unser schönes Hobby "verzichten". Lt telefonischer Aussage des Besitzers ist das Boot dicht und kommt am kommenden Samstag wieder (nach Winterpause) ins Wasser. Länge über alles des geklinkertern Rumpfes soll bei 7,00 Meter liegen. Betriebsfertiges Gewicht liegt lt Besitzer Angaben bei rund 1.500 KG. 2 Zylinder Dieselmotor (Innenborder) mit 15 PS an der Welle; ausreichend (Schlaf)platz für 2 Erwachsene soll gegeben sein. Ich plane mit einem / meinem zukünftigen Boot Tages- als auch Wochenendtörns auf Küstennahen Gewässern der westl. Ostsee; auch auf der Müritz wird die Heimat meines Bootes sein.

Für Tipps, ect. auf was ich bei der bevorstehenden in Augenscheinnahme/ Besichtigung, Probefahrt besonders achten soll bzw. muss, wäre ich Euch allen sehr dankbar.

Im voraus ein herzl Danke an alle

Mit den besten Grüßen Gerd

PS.: Ich mag alte Holzboote; finde die haben richtig "Charakter2
__________________

Gerd_Ostsee
Seenotrettung tut Not!
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  #2  
Alt 26.04.2011, 22:35
Benutzerbild von jannie
jannie jannie ist offline
Admiral
 
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Boot: -
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Moin,
willkommen im Forum. Lies mal hier, hilft schon etwas weiter: http://www.boote-forum.de/showpost.p...34&postcount=4
gruesse
Hanse
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  #3  
Alt 26.04.2011, 23:01
Benutzerbild von galgoinhh
galgoinhh galgoinhh ist offline
Cadet
 
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Hallo Gerd

Ich will und werde dich vom Kauf des Bootes auf keinen Fall abhalten.
Mir wurde, als ich damals auf der Suche nach einem Boot war, von Holzbooten abgeraten, weil
- für 1 Stunde Fahrt = 10 Stunden Arbeit am Boot.
So arbeitsgeil war und bin ich heute noch nicht.

Ich selbst habe nur einen Joghurtbecher. Und das reicht an Arbeit.

LG aus HH Rü
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  #4  
Alt 26.04.2011, 23:36
Pusteblume Pusteblume ist offline
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8.170 Danke in 3.376 Beiträgen
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Ich möchte niemanden vom Kauf eines Holzbootes abhalten. Es sollten jedoch einige Bedingungen erfüllt sein.
Zunächst:
1.) Dichtigkeit ist bei geplankten Rümpfen eine eher relative Angelegenheit. Holz arbeitet, es quillt und schwindet. Man soll ein Holzboot soweit dicht haben, daß es im Stand kein Wasser zieht, aber in den oberen Plankengängen wird man das nie vollständig verhider können, daß beim Fahren was durchsuppt.
Wenn die Bilge i.O und geölt ist, macht es auch wenig, wenn im Stand der eine oder andere Tropfen einsickert.
Problematisch kann die Undichtigkeit im Bereich Deck und Aufbau sein. Auch hier arbeitet das Holz, aber dan der Bereich nicht längere Zeit dem Wasser ausgesetzt ist, quillt da bei vorh. Undichtigkeiten nichts dauerhaft dicht. Die Hitzeperiode im vergangenen Sommer hat vielen Holzbooten obenrum arg zugesetzt.
2.) Arbeit: Wenn die Arbeitsbelastung zu Fahrstunden 10 :1 ist, ist was faul. Ich habe bei meinem 6-m-Bootchen so an die 40 ... 80 Arbeitstunden im Winterhalbjahr. Ich habe aber keinen Anspruch auf 100% Perfektion. Klar, das Holz muß gut und gesund sein, und der Lack muß auch in Ordnung sein, und schnieke solls auch aussehen. Meine Einschätzung ist aber, daß bei den letzten paar Prozent der Aufwand im krassen Mißverhältnis zum Ergebnis steht. Daher gibt´s bei mur 240er Trockenschliff mit Excenter, und nicht Naßschliff per Hand. Es gibt den leicht verarbeitbaren Schooner und nicht den glanzstabileren Epifanes. Ich habe keine schlaflosen Nächte, wenn es mal einen "Läufer" gibt. Man muß auch mal improvisieren können, und damit leben, daß sich Provisorien zur Dauerlösung etablieren, wenn es denn nicht schädlich für die Holzsubstanz ist.
Holzboote sind Zicken, aber ehrlich. Wenn denenn was erntlich nicht paßt, wird es an der inkriminierten Stelle schwarz und weich. Oder die Farbe fällt ab. Oder Wasser läuft rein. Man merkt es jedenfalls. Es hilft, wenn man nicht 2 linke Hände mit lauter Daumen hat. Und man muß immer ein bissel hinterher sein. Mit permanenter Pflege kann man lange Freude ohne große Bauaktionen am Boot haben. Permanente Pflege heißt vor allem, sich abzeichnende Problemtellen früh erkenenn und beheben, bevor sie akut werden. Dann hält man den Aufwand letztlich in Grenzen und behält die Freude am Boot.
Ich empfinde meine Holzkiste jedenfalls als ausgesprochen gut für die Seele, wenn ich mich an der Holzmaserung, dem glänzenden Lack und den Leinölgeruch der Bilge freue.
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  #5  
Alt 27.04.2011, 07:28
Benutzerbild von Giligan
Giligan Giligan ist offline
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Moin,

glaube nichts, was dir zugemailte Bilder und Erklärungen am Telefon sagen! Viele Verkäufer krücken dir das Blaue vom Himmel runter, vor Ort erscheint statt des schönen Bootes, von dem man sich umständehalber und schweren Herzens trennen muss, ein Trümmerhaufen.
(Je weiter du fährst, desto Trümmer)

Ausnahmen gibt es natürlich, sie zu finden, das ist die Kunst. Warte dein Auto gut, update dein Navi und leg dir einen aktuellen Kartensatz, (Papier) dazu. (ich habe in der Zeit meiner Bootssuche 6 Frustkäufe, (Kräder) zur Besserung meiner Laune gekauft, gefahren und wieder verkauft )

Viel Glück,
Willy
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  #6  
Alt 27.04.2011, 11:27
Benutzerbild von Berggeist
Berggeist Berggeist ist offline
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@Gerd Ostsee,

ich hatte mal ähnliches vor.
Dann habe ich mir ein Buch gekauft in dem es über die Erhaltung und oder Restaurierung von Holzbooten ging.....
Ich habe mich dann für ein Stahlboot entschieden und das Buch hier im Forum verkauft.
__________________
Gruß Marc
Ab einer Wassertiefe von 1.20 m hat der Soldat
selbstständig Schwimmbewegungen aufzunehmen.

Die Grußpflicht entfällt!!
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=74721
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  #7  
Alt 27.04.2011, 23:07
Gerd_Ostsee Gerd_Ostsee ist offline
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Boot: Mein Boot ? Kein Boot z Zt nur Charter
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Hallo u schönen abend an alle. Besten Dank für Eure zahlreichen Antworten und Anregungen. Versprochen ist das ich sicherlich nichts überstürzen werde. Folgekosten ect sind ordentlich bedacht und nahezu alle reparaturen kann ich als Handwerker selbst durchführen

werde mir das Schmuckstück am Sonntag mal anschauen und unter die Lupe nehmen. Die "Chekliste" aus der Antwort von "jannie" wird hierbei sicherlich hilfreich sein. Werde Euch mal auf dem laufendem halten.

Besten Dank gerd
__________________

Gerd_Ostsee
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  #8  
Alt 29.04.2011, 22:45
Benutzerbild von kuttjo
kuttjo kuttjo ist offline
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Boot: Volksyacht Fisherman, altes Holzboot
704 Danke in 269 Beiträgen
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Deine Aufgabe ist es mit dem Verkäufer über das Boot zu sprechen.
Frage Ihn aus über die Geschichte, Vorbesitzer, Segeleigenschaften, Reparaturen, Reisen, Erlebnisse....

Nimm eine weiter Person mit, die mit einem Fotoapparat umgehen kann.
Diese macht mindestens 100 Fotos von allen Ecken, Winkeln und Ansichten.
Auch von Stellen wo nur der Fotoapparat rein passt.

Zu Hause am Rechner kannst du dann immer wieder einen Rundgang durch das Boot machen.
Du wirst Sachen und Einblicke zu sehen bekommen, die du bei der Besichtigung nie gesehen hast.

Bei der Durchsicht der Bilder ergeben sich weitere Fragen für die zweite Besichtigung.
Ebenso sollte wieder der Fotograf mitkommen und wieder 100 Fotos machen von den Stellen die er beim ersten Mal übersehen und vergessen hat oder die du noch sehen willst.

Genau so habe ich mein Holzboot besichtigt und dem Verkäufer anschließend ein Gegenangebot weit unter seinem Preis gemacht.
Ich kannte allerdings nach den zwei Besichtigungen sein Boot besser als er selber.
Ferner konnte ich Ihm die Schwachstellen erklären und zeigen die den Preis senkten.
__________________
Gruß Uwe - und hier meine Homepage
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  #9  
Alt 30.04.2011, 15:39
Hesti Hesti ist offline
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Standard Holz ...

unser erstes Boot war auch Holz. Das haben wir damals von einem Gutachter anschauen lassen, der auch die weichen Stellen schnell gefunden hat. So wußten wir denn, worauf wir uns eingelassen haben. In unserem Fall (Boot lag im Salzwasser) waren die Schäden alle auf Regenwasser zurückzuführen.

Reparieren konnten wir alles selber - im Winter am Boot gearbeitet, im Sommer gesegelt. Würde ich unbedingt empfehlen - Holzboote, die im Sommer längere Zeit an Land stehen, nehmen häufig durch Austrocknung großen Schaden.

Über die Jahre, die wir das Boot hatten, mußte einiges gemacht werden: Neuer Decksbelag und Austausch eines (rott ...) Teiles des Decks, neues Hauptschott, neues Cockpit. Farbe innen und außen komplett. Der Rumpf selber war aber in sehr gutem Zustand (sonst hätten wir das Boot auch nicht gekauft, wir hatten einige angeschaut, bevor wir uns entschieden hatten)

Größere Reparaturen am Rumpf, vor allem Austausch von Steven oder Kiel, sind wirklich große Operationen. Da geht richtig Zeit (oder Geld) bei drauf. Wenn diese Teile rott sein sollten - nochmal ganz ernsthaft nachdenken!!!

In Bezug auf den Motor - ruhig mal hier oder anderswo die Marke und das Baujahr angeben und nach Erfahrungen mit Ersatzteilbeschaffung fragen. Wenn der älter oder ungewöhnlich sein sollte, könnte es da ein wenig Probleme geben. Der Motor sollte vor der Probefahrt kalt sein (damit man was über Anspringverhalten sagen kann), gut anspringen und wenn er läuft nicht rauchen. Auch bei längerem Betrieb mit hoher Last (mindestens 1/2 Stunde) sollte der Motor keine Probleme mit der Kühlung zeigen.

Eine weitere Frage ist Konstrukteur und Materialwahl. Wenn das Boot eine unbekannte Konstruktion ist, wird Dir niemand außer dem heutigen Besitzer etwas über die Fahreigenschaften und Seetauglichkeit sagen können. Das mußt Du dann letztlich selber herausfinden. Zur Materialwahl: Besonders geschätzt werden Teakplanken und in der Regel Eichenspanten (weiße Eiche, keine rote Eiche). Lärchenplanken oder Pechkiefer (Pitchpine) haben auch einen recht guten Ruf. Wenn Du Info dazu bekommen kannst, woraus Planken und Spanten sind, hilft das, das Boot zu beurteilen. Bei einem Bau in 1945 - kann alles drin sein, Schrott oder sehr hochwertige Materialien, damals ging es ja drunter und drüber.

Preis: Vor allem nach Zustand. Auch wenn viele Reparaturen selber gemacht werden können, sind sie doch zeitaufwendig. Reparaturbedarf verringert den Wert des Bootes nennenswert. Holzboote in schlechterem Zustand kriegt man daher häufig geschenkt!!!! Alles, was nicht als gut geprüft werden kann, mindert den Wert. Das heißt, um den Zustand wirklich beurteilen zu können, braucht es eine Probefahrt, eine Besichtigung außen wenn das Boot auf dem Trockenen steht (gerade auch unten drunter) und eine Besichtigung innen bis in den letzten Winkel.



Wenn man ein Holzboot im Leben unterbringen kann und möchte, gibt es keine schöneren Boote.

Geändert von Hesti (30.04.2011 um 16:06 Uhr)
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  #10  
Alt 02.05.2011, 22:02
Gerd_Ostsee Gerd_Ostsee ist offline
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Hallo nochmals an alle,

wie schon erwähnt wollte ich mir eigentlich das Boot am WE anschauen aber...... Termin wurde vom Verkäufer 2x verschoben und jetzt überlegt er erstmal ob er überhaupt noch verkaufen möchte. Naja bedeutet für mich scheinbar "erstmal" weitersuchen.....

Danke nochmal für Eure zahlreichen Tipps u Hinweise

VG Gerd
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Gerd_Ostsee
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