#1
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Gewinde-Datenblätter
beim gewindebohren ist zu beachten:
-den richtigen borer auswählen. es muss verhindert werden, dass späne beim schneiden das bohrloch verstopfen. sie legen sich dann um die schneiden und werden mehrfach durchschnitten, wodurch die gewindequalität leidet. - bei alu ist dieser punkt besonders wichtig, weil es weich ist. hier lieber mehrfach den bohrer ausdrehen und späne entfernen, es lohnt sich. - bei edelstahl neigen die gewindegänge zur rauhigkeit, weil die spanabnahme oft mit mikrorissen einhergeht. - jedes gewinde braucht mindestens 4 tragfähige gänge, um seine normfestigkeit zu erreichen. es gibt also auf die materialdicke bezogen eine bestimmte relation dicke / gewindedurchmesser ! - passende gewindebohrer verwenden (siehe bilder) für alu eignen sich am besten gewindebohrer mit ausgesetzten gängen. sie schneiden deutlich sauberere gewinde! für alu keine titannitridbeschichtete ("goldene") gewindeboher verwenden. titannitrid ist affin zu alu, wodurch man sofort eine aufbauschneide bekommt. damit kann man keine gewinde mehr schneiden. (gilt übrigends auch für spiralbohrer) - bei dünnen blechen sind mit dem schneidenlosen gewindeformer geformte gewinde wegen der höheren festigkeit günstiger. (schmieren) typischerweise darf die materialstärke nicht höher sein als der gewindedurchmesser. geht nur für elastische metalle (alu,kupfer, niedriglegierte stähle) generell: stets schmieren. am besten ist schneidfett. da das manchmal eine sauerei an bereits eingebauten teilen ergibt mache ich es so: gewindebohrer kurz über eine paraffinkerze ziehen. das chmiert auch recht gut und gibt wenig dreck.
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jack of all trades - master of none |
#2
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Kernlochdurchmesser
beim bohren der kernlöcher ist folgendes zu beachten
- die alte faustformel: Gewindedurchmesser x 0,8 = kernlochdurchmesser gilt nur für die 3-teiligen handgewindebohrer (vorschneider, mittelschneider, fertigschneider). mit denen arbeitet heute kein vernünftiger mensch mehr. -die heute üblichen "maschinengewindebohrer" mit schälanschliff ergeben sehr gute ergebnisse beim handgewindeschneiden. bei maschinengewindebohrern gilt für den kernlochdurchmesser folgende formel: Gewindedurchmesser minus Steigung = Kernlochdurchmesser. wenn man die steigung nicht auswendig lernen will bedient man sich der tabelle. - bei gewindeformern gelten andere kernlochdurchmesser, weil das material verdrängt wird anstatt ausgeschnitten. für gewindeformer muss man eine starke (bohr)maschine verwenden und IN EINEM ZUG MIT HOHEM ANPRESSDRUCK das Gewinde formen. ohne schmierung geht es nicht!
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jack of all trades - master of none |
#3
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Moin Holger,
eines nicht vergessen: Wenn man Gewinde von Hand schneidet, nach jeder vollen Umdrehung eine Viertelumdrehung zurück. Dadurch hat man kurze Späne, die gut abgeführt werden und sich nicht festsetzen. Gruß Carsten |
#4
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Zitat:
Das gilt NUR für die alten Gewindebohrersätze, die aus drei Stück bestanden. Bei den heutigen Gewindeschneidern müssen die Späne lang sein, damit sie aus dem Loch gefördert werden. Genau so, wie das auf Holgers Bild der verschiedenen Typen von Gewindebohrern zu sehen ist. Wenn man den Bohrer zurückdreht, reißen die langen Späne ab und werden mitsamt dem Gewindebohreraus dem Loch gedreht. Wenn man das nach jeder Viertel Umdrehung macht, gibt es ein Mus aus kurzen Spänchen und Schmiermittel, das den Bohrer festklemmt. Das Gewinde wird deutlich rauher, und der das Gewinde schlechter. Beste Grüße Ludwig
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