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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 06.07.2011, 13:53
nimbusfan nimbusfan ist offline
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Standard Yanmar 6LPA Getrieberasseln durch zerstörte Dämpferkupplung

Ich habe in einer Nimbus 31 Ultima einen Volvo TAMD 41 B im Winter 2004/2005 durch einen 6 LPA-STP ersetzen lassen. Bis zum vorigen Sommer war ich begeistert. Wenn man den Motor staertet, glaubt man einen Elektromotor eingeschaltet zu haben; er läuft nahezu vibrationsfrei. Das Boot wird durch die 750 NM geradezu aus dem Wasser gehoben und fegt mit 30 Kn ab. In diesem Frühlahr habe ich nach dem Wassern zur Kontrolle wieder meinen Kopf in den Motorraum gesteckt, während meine Frau Gas gab. Das Getriebe HURTH ZF63A sirrte in klingelndem Getöse, so dass ich dachte, gleich fliegt etwas aus dem Motorraum. Inzwischen habe ich durch zahlreiche Kontakte und Recherchen im Internet ermittelt:
Auf der Schwungscheibe ist eine Mitnehmerkupplung (Damper Disc) VULKAN Torflex 1000 montiert, die mit Gummilagen und Mitnehmern die Kraft auf das Getriebe überträgt und die Vibrationen des in Gummifüßen gelagerten Motors gegenüber dem Getriebe dämpft. Diese Konstruktion ist bei vergleichbaren Volvo-Motoren identisch. Der Yanmar (auch andere Modelle) beansprucht jedoch diese Dämferkupplung derart, dass schon nach ca. 300 bis 600 Betriebsstunden starke Beschädigungen der Gummi-Dämpferelemente in der geschlossenen Scheibe dafür sorgen, dass die Getriebezahnräder an zu klingeln fangen. Die Zerstörung endet nach Recherche in Foren mit der vollständigen Auflösung der gesamten Dämpferscheibe bis zur Beschädigung des Schwungradgehäuses. Für diese weltweit seit zumindest 2005 auftretenden Schäden weiß weder Yanmar Amerika (dort wird der 6LPA gefertigt) noch Yanmar NL als Europa- Vertretung eine Lösung. Sie sprechen von "einigen Fällen" und sitzen das Problem offenbar in der Hoffnung aus, dass möglichst nicht zu viele Interessenten davon erfahren.
Nach heutigem Wissensstand werde ich alle ca. 400 Betriebsstunden die gesamte Motorenankage ausbauen und Dämpferplatte und Getriebe ersetzen müssen. Das teuerste daran ist der Arbeitslohn mit voraussichtlich 3000,00 € . Die Teile bekommt man in Amerika und Dänemark ganz erheblich billiger.
Hat Jemand Erfahrungen mit diesem Problem, dass nach Mitteilung einer bekannten Nimbus- Vertretung auch bei den Motoren der Serie 4 LHA (230 und 240 PS) aufghetreten sein soll, ohne dass Yanmar helfen konnte? Für hilfreiche Hinweise zur Vermeidung einer routinemäßigen Erneuerung wäre ich sehr dankbar .
Freundliche Grüße,
Nimbusfan
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  #2  
Alt 06.07.2011, 18:27
Hesti Hesti ist offline
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Standard Warum

willst / mußt Du das Getriebe denn auch wechseln? Ist das hin?
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  #3  
Alt 11.07.2011, 12:34
nimbusfan nimbusfan ist offline
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Zitat von Hesti Beitrag anzeigen
willst / mußt Du das Getriebe denn auch wechseln? Ist das hin?
Hallo Hesti,
das Getriebe ist seit 2004 im Boot und ich weiss nicht, ob es möglicherweise schon viel länger rasselt, als jetzt von mir bemerkt. Tatsache ist, dass die Aus- und Einbauarbeiten bis zu ca. 3.000 € kosten können und damit ca. den Getriebepreis erreichen (ca. 3.600 €). Sollte sich ohne Getriebewechsel nach ein oder zwei Jahren herausstellen, dass es nicht mehr in Ordnung war, ist die 3.000 €-Prozedur zu wiederholen; deshalb sicherheitshalber gleich mit. In jedem Fall wird das Getriebe durch das ständige Scheppern der Zahnräder schwer belastet und es ist nach dem Wechsel dann eben auch neu und nicht 7 Jahre alt. Es gilt, alles zu unternehmen, um den nächsten Schaden so weit wie möglich hinaus zu zögern. Ein nicht mehr einwandfreies Getriebe kann letztlich auch den teuren Motor belasten.
Grüße von nimbusfan
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  #4  
Alt 13.07.2011, 12:52
nimbusfan nimbusfan ist offline
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Zitat:
Zitat von Hesti Beitrag anzeigen
willst / mußt Du das Getriebe denn auch wechseln? Ist das hin?
Hallo Hesti,
ich habe noch eine interessante Ergänzung, die ich auch Raser geschrieben habe, der gerade nach neuen Motoren für seine Windy 34 sucht:
Weil ich von Yanmar NL urlaubsbedingt noch keine detaillierte Auskunft über die Schadensursache erhalten konnte, dachte ich, frag doch einfach mal die Praktiker vor Ort. Die haben doch sicher schon entsprechende Schäden repariert. Wie sind sie vorgegangen. Ich habe vier Yanmarvertretungen, darunter unser liebes Forumsmitglied, der Dir freundschaftlich den Yanmar ans Herz legte, per mail angeschrieben, kurz den Dämpferplattenschaden dargestellt und um Auskunft gebeten, ob sie eine andere Möglichkeit sehen, als alle 400 Betriebsstunden die gesamte Motorenanlage auszubauen und dadurch den Umsatz von Yanmar NL anzukurbeln. Damit hatte ich was angerichtet. Die haben sich offenbar derart erschreckt, dass sie die einfachsten Höflichkeitsregeln vergaßen und mir nicht einmal den Eingang meiner Mail bestätigten. Es war so still, dass ich Sorge hatte, denen könnte der Internetanschluss abhanden gekommen sein. Damit taten sie mir den Gefallen, den es ja gerade zu vermeiden galt: Ich hatte ins Wespennest gestochen. Da hatte doch einer gemerkt, was er sich mit dem Kauf des Yanmar eingefangen hatte und dass er damit keineswegs allein steht und kündigte auch noch an, nicht an dem Serien-Reparaturprogramm teinehmen zu wollen. Der muss doch einsehen, dass nach 350 Stunden störungsfreiem Motorlauf mal Schluss sein muss. Wie sollen wir denn unsere Familien ernähren, wenn nach dem Verkauf des Motors nicht alle 400 Stunden ein paar Tausender reinkommen! Der Motor war doch auch viel billiger als der Volvo!
Und hier hat unser Forumsmitglied als Yanmarhändler naturlich Recht: Wer billig kauft, kauft zweimal! Mindestens! und er hat auch mit seiner begeisterten Aussage Recht: Der Yanmar ist ein Klasse Motor! Er hat nicht gesagt: Für den Käufer. Und er hat nur von dem Motor gesprochen; der ist tatsächlich gut, solange er nicht die Nenndrehzahl durch einen zu kleinen Prop überschreitet. Die Teile dahinter kommen ja nicht von Yanmar. Wenn sie mir strategisch klug wenigstens geantwortet hätten: Lieber Herr nimbusfan, vielen Dank für Ihre Anfrage. Von diesem Problem haben wir noch nie etwas gehört! Dazu können wir Ihnen leider aus unserer Erfgahrung gar nichts sagen. Wenden Sie sich doch mal an Friedrich Marx. Die können Ihnen da bestimmt weiter helfen. Und schon hätte ich an freundliche Yanmarhändler geglaubt und sie hätten alle einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. In dieser Weise bin ich mit meinen insgesamt 6 Volvo Pentas in 25 Jahren nicht abgefertigt worden; ich bin Niemand der sich abfertigen lässt und niemand sollte freiwillig riskieren ebenfalls abgefertigt zu werden. Die Leute von Marine Diesel sind da möglicherweise bemühter.
Freundliche Grüße von nimbusfan

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  #5  
Alt 25.05.2012, 08:41
Thomas Hamburg Thomas Hamburg ist offline
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Lupf nach oben:

Meine Erfahrung: Nimbus 27 C, Baujahr 1995, Volvo TAMD31L+ HS1, Dämpferscheibe bei ca. 900h defekt. klötternde Geräusche im Leerlauf. Beide Seiten waren durch Gummiring verbunden, zu 60% abgerissen!!!!!. Dämpfer-Scheiben haben daher in der Glocke getaumelt. Entsprechende Beschädigungen waren in der Glocke zu sehen. Volvo hat dann auch eine andere Dämpfer-Scheibe (vermutlich Centaflex)als Ersatzteil geliefert. Nur mal so eben 550,- Takken. Übrigens bin ich auf die Scheibe als Ursache für Klöttergeräusche über das US-Forum www. boatdiesel.com (kostenpflichtig) gekommen. siehe auch hier http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=14228

Jetzt Nimbus 310 Baujahr 1999/2000 mit Yanmar 4LH-STE + ZF63 A. Ca. 1000h Bisher noch nichts entdeckt.
Andere Yanmar- Motoren im Verein zicken auch nicht. Wir haben einen Schrauber im Verein, allerdings fangen meistens bei dem die Motoren erst ab 1000 PS an. Der sagt, Ihm wären bisher keine Yanmars wegen Defekten untergekommen, sondern nur wegen Verschleiß!

Ich würde auch eine neue Scheibe von Centaflex nehmen und nicht Orginal Yanmar.

Nachtrag: Nach Recherchen im Forum "boatdiesel" waren in der Vergangenheit (4 Jahre) waren unter Yanmar zwei Einträge, die vermuten ließen das die "Damper plate" evtl hin waren. Waren aber zwei unterschiedliche Motoren aber kein 6LPA... Die Sektion Yanmar wird übrigens viel von Yanmar-Händlern beantwortet!
__________________
Gruß
Thomas

Ehre sei Gott in der Höhe. Er hat das Meer so weit gemacht, damit nicht jeder Lumpenhund, mit dem die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann da draussen begegnet. (abgewandelte Inschrift ehem. Marine Kaserne Glückstadt)

Geändert von Thomas Hamburg (25.05.2012 um 09:18 Uhr)
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