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  #1  
Alt 15.08.2011, 20:09
HansH HansH ist offline
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Standard Süßwasser - Salzwasser

Hallo,
im einem der hier vorlaufenden Threads wird mal wieder viel über die Schuld von Salzwasser an irgendwelchen Korrosionen spekuliert. Ich habe auch schon die Suchfunktion benutzt, aber keinen echten Thread gefunden, der sich mit dieser Problematik ausschließlich befasst.
Mein Gedanke zur "Salzwasserangst":
Boote und Bootsmotoren werden nach meiner Einschätzung für den Gebrauch im Salzwasser konstruiert und verfügen über eine Technologie, die diese Verwendung auch möglich macht. Ich kenne keinen Boots- oder Motorenhersteller, der seine Produkte fürs Süßwasser entwickelt - damit könnte niemand überleben. Warum also diese Salzwasserangst? Liegt sie darin, dass viele die Erfahrung machen, dass Bootseigner im Salzwasser nachlässig mit ihren Booten umgehen oder sucht man einfach ein Argument zur Preisgestaltung?
Selbst fahre ich ausschließlich Salzwasser - seit nunmehr 17 Jahren mit dem eigenen Boot. Spezielle Salzwasserprobleme hatte ich bisher an keinem meiner Boote oder Motoren. Allerdings fahre ich auch ausschließlich Ostsee.
Gruß
HansH
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  #2  
Alt 16.08.2011, 06:52
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benaco01 benaco01 ist offline
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@HansH

Bin da auch Deiner Meinung, aber..

Ich legte mir vor vielen Jahren ein gebrauchtes Boot, GFK, IB Volvo Penta, zu. Dieses sehr schöne Stück lief vor meinem Kauf ca. 3 Jahre im Salzwasser. Das war auch kein Problem für Motor und Trieb.

Das Problem lag innenbords. Alle el. Klemmverbindungen, alle Metallteile (besonders an nicht so gut zugänglichen Stellen) hatten eine stets feuchte Salzschichte von ca. 3-5mm dran. An verschiedenen Klemmen war der Kupferdraht anstatt 6 ² nur mehr einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes. Das war ganz schön gefährlich

Nach dem ich das Boot ins Süßwasser verbrachte, habe ich die gesamte Elektrik rausgeschmissen und das Boot neu verkabelt. Alle "unterirdischen Metallteile" sauber gereinigt oder auch ausgetauscht.

Das Boot lief danach noch viele Jahre klaglos, und ließ sich dann auch gut verkaufen. Die erste Frage er Interessenten war: Süß- oder Salzwasser ?

Für mich heißt es nicht "nie ins Salzwasser" nein es heißt "bei Betrieb im Salzwasser wesentlich erhöhter Wartungs und Pflegeaufwand".

Aus verschiedenen Gründen habe ich mich für das Süßwasser entschieden.
__________________
Gruß Heinz R.

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  #3  
Alt 16.08.2011, 07:04
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Grande Grande ist offline
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Genau getroffen Benaco01.

Gruß Markus
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  #4  
Alt 16.08.2011, 07:47
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Flybridge Flybridge ist offline
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Nimm eine unbehandelte Metallplatte und gebe darauf einen Tropfen Süßwasser und einen Tropfen Salzwasser.

Nach einem Tag mal nachschauen, was passiert ist.
__________________
Sportliche Grüße vom Rhein km 705
Micha


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  #5  
Alt 16.08.2011, 07:57
Benutzerbild von Wattikan
Wattikan Wattikan ist offline
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Zitat:
Zitat von benaco01 Beitrag anzeigen
Alle el. Klemmverbindungen, alle Metallteile (besonders an nicht so gut zugänglichen Stellen) hatten eine stets feuchte Salzschichte von ca. 3-5mm dran. An verschiedenen Klemmen war der Kupferdraht anstatt 6 ² nur mehr einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes. Das war ganz schön gefährlich
Mein Boot liegt schon seit paar Jahren stets in der Ostsee aber ich hab keine Salzschichten von 3-5 mm, besser gesagt hab ich überhaupt keine Salzschichten. Die Kabel haben auch alle noch ihre ursprüngliche Dicke und die Kontakte sehen auch alle noch gut aus. Man muß ja auch bedenken das Hans von der Ostsee gesprochen hat und die ist ja bekanntlich nicht so salzhaltig wie andere Meere. Natürlich muß alles was man anbaut aus V2A oder besser V4A sein, verzinkte Schrauben sind nach 1 Jahr hinüber.

Aus verschiedenen Gründen habe ich mich fürs Salzwasser entschieden
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Schöne Grüße von der Küste
Klaus
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  #6  
Alt 16.08.2011, 08:27
Felix87 Felix87 ist offline
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Ich denke es macht auch einen Unterschied ob die Boote im Wasser liegen oder auf dem Trailer. Bei unserer Familie wird seit Jahren in der Ostsee Boot gefahren. Unsere Boote kommen aber immer abends aus dem Wasser raus und werden dann natürlich ordentlich mit Sußwasser gereinigt. Wenn ich z.B. ein Wochenende fahre wird der Motor am Sonntag ebenfalls mit Süßwasser gespült. So machen es eigentlich alle auf unserem Campingplatz und man sieht keinem Boot das Salzwasser an.

Wenn das Boot natürlich im Wasser liegen bleibt und das Salzwasser im Motorkreislauf steht wird es sicherlich im Motor und Antrieb Salzablagerungen geben. Auch Lacke und Polster werden natürlich vom Salzwasser angegriffen.

Aber ich würde behaupten bei einem Trailerboot wird man den Unterschied Salzwasser / Süßwasser nicht sehen (wenn es gepflegt wird).

Gruß Felix
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  #7  
Alt 16.08.2011, 08:29
HansH HansH ist offline
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Flybridge
Unbehandelte Metallplatten finden sich aber kaum an Booten. Ich kann mir die Korrosionsprobleme an elektrischen Leitungen schon vorstellen. Wenn man nicht aufpasst, kommt es auch leicht dazu. Korrosion entsteht aber vornehmlich an stromführenden Leitungen. Es ist daher wichtig einen gut plazierten Hauptschalter zu
haben - und diesen auch zu nutzen. Ein gut konzipiertes Boot mit einer funktionierenden Selbstlenzung tut ein übriges dazu.
Ich kann den Pflegeaufwand eines Binnenbootes aber auch nicht wirklich beurteilen, da es mich nie gereizt hat, Binnen zu fahren. Beim Motorenkauf eines Außenborder "nur Süßwasser" bin ich jedoch einmal so auf die Schn..ze gefallen, das ich das nie wieder machen werde. Offenbar kommt es doch dort häufiger zu Grundberührungen, Propschäden und dadurch initiierten Getriebeproblemen.
Ich könnte mir auch vorstellen, das langjährige Wasserlieger im Mittelmeer durch die Einwirkung von starker UV Strahlung in Verbindung mit wesentlich höheren Salzkonzentrationen Schäden am Material verursachen.
Gruß
HansH
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  #8  
Alt 16.08.2011, 14:13
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B.Hallier B.Hallier ist offline
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Also ich denke schon, dass man auf dem ersten Blick bei älteren Booten erkennen kann, ob sie im Süß- oder Salzwasser gefahren wurden.

Und das betrifft bei unserer Arbeit zB nur den Scheibenrahmen, Druckknöpfe etc.
Bei vielen frisst sich dann alles regelrecht fest bzw. ins Alu hinein.

Und wenn ich mir die Pflege von so manchem Süßwasserboot ansehe, will ich gar nicht wissen, wie das nach ein paar Jahren Salzwasser aussieht
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  #9  
Alt 16.08.2011, 14:57
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Ölfinger Ölfinger ist offline
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Zitat:
Zitat von HansH Beitrag anzeigen
Ich kenne keinen Boots- oder Motorenhersteller, der seine Produkte fürs Süßwasser entwickelt - damit könnte niemand überleben. Warum also diese Salzwasserangst?

...und warum gibt es von Mercury die älteren Motoren mit den roten Streifen,
und Zeitgleich die mit dem blauen und der Aufschrift "Saltwater"?




__________________
Gruss Konny

Das schwierige daran zu tun was man will,
ist es erstmal zu wissen was man will.
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  #10  
Alt 16.08.2011, 15:09
Reimar Heger Reimar Heger ist offline
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Für mich gilt - da ich Süßwasser und Salzwasser fahre, bei Salzwasser weit höherer Pflegaufwand für Boot und Motor. Dafür sieht man meinem Boot nie an, wie viele Jahre es schon im Salzwasser gelaufen ist. Alles sieht top aus, innen wie außen. Vernachlässigt man aber sein Boot bzw. Motor dann ist der Salzwasserbetrieb doch erheblich schädigender für Boot und Motor.
Grüße Reimar
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Der ärmste Hund auf dieser Welt ist ein Mensch für den nur eines zählt - und das ist Geld!
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  #11  
Alt 16.08.2011, 18:46
HansH HansH ist offline
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Hallo Ölfinger,
warum das so war, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht hat Mercury ja ne Trompetenblechversion fürs Süßwasser gebaut. Ich glaueb aber nicht, das auch nur ein AB Konstrukteur einen Motor konstruiert, der nur fürs Süßwasser geeignet wäre. Der Markt wäre einfach zu klein.

Und zum Vorposter:
Da sind wir uns absolut einig. Die Aussage Süß- oder Salzwasser ist kein Wert an sich. Es kommt auf den jeweiligen Pflegezustand an.

Gruß
HansH
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  #12  
Alt 16.08.2011, 19:03
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Comtex Comtex ist offline
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Moin Moin....wie sieht es denn aus wenn ich mein Boot aus dem Salzwasser über Süßwasser nach Hause überführe...dann kann ich doch eigentlich auf die Spülung des Motors verzichten,oder?
Schöne Grüße @all! Dirk
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Angehender Freizeit-Süßwasserkapitän ohne Boot und Erfahrung aber jeder Menge Naivität
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  #13  
Alt 16.08.2011, 20:05
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B4-Skipper B4-Skipper ist offline
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So sehe ich das auch. Wenn ich von Stettin nach Berlin gefahren bin, dann ist mehr Süßwasser als bei jedem Spülen durch den Motor geflossen.

Gruß Lutz
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  #14  
Alt 16.08.2011, 23:44
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benaco01 benaco01 ist offline
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Zitat:
Zitat von B4-Skipper Beitrag anzeigen
So sehe ich das auch. Wenn ich von Stettin nach Berlin gefahren bin, dann ist mehr Süßwasser als bei jedem Spülen durch den Motor geflossen.

Gruß Lutz
Das stimmt sicher für den Motor und den Trieb, aber der übrige Wartungsaufwand ist wesentlich höher als im SüWa.
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Gruß Heinz R.

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  #15  
Alt 17.08.2011, 05:45
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Zitat:
Zitat von Comtex Beitrag anzeigen
... auf die Spülung des Motors verzichten ...,
Zitat:
Zitat von benaco01 Beitrag anzeigen
Das stimmt sicher für den Motor und den Trieb, aber der übrige Wartungsaufwand ist wesentlich höher als im SüWa.
Bei der Frage ging es doch auch nur um den Motor (und denTrieb) und welchen übrigen Wartungsaufwand, außer einer Süßwasserdusche für das Boot, meinst Du?

Gruß Lutz
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