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  #1  
Alt 02.02.2005, 22:35
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Standard leichte Hafenpersennig für Sportboote

Leichte Hafenpersening - schnell und günstig selbst gemacht

Ich kam drauf, so was selber zu machen, weil mir das ganze Gerödel mit dem serienmäßigem Cabrioverdeck einfach zu umständlich war.
Jeden Abend das Gestänge raus klappen, dann die Seitenscheiben mit den fast immer klemmenden Reißverschlüssen anbingen und
zum Schluß dann das große Endstück zu Heck reinfummeln... das war mit zu nervig.

Hinzu kam noch, das man durch die Seitenfenster ins Boot schauen konnte. Das hat mich dann mal im Urlaub die schöne teure Edelstahl-Ankerkette
mitsamt Anker und die Notsignalraketen gekostet, weil Jugendliche das Zeug am späten Abend gemopst hatten.
Gelegenheit macht halt Diebe und am nächsten Tag sah ich vom Wasser aus über dem Dorf meine Raketen in die Luft sausen.

Also kurzer Hand überlegt, das ich was extrem leichtes und schnell aufzuziehendes haben will.
Es sollte pflegeleicht sein, nicht viel kosten und platzsparend zu verstauen sein.
Regen und fremde Blicke sollte es abhalten und vor Allem sollte es Mövenschitte aushalten.


Der ganze Spaß hat an Material vor vier Jahren umgerechnet nicht einmal 50 € gekostet und die Persenning erfüllt bis heute perfekt ihren Zweck.

Zutaten für mein Sportboot 6 x2,3 Meter waren :
Eine Abdeckplane 6x3 Meter (ähnlich dem Material für Partyzelte)
Das Zeug ist stabil genug, läst sich zusammen knuddeln, braucht keinerlei Imprägnierungen und ist spotbillig.

Zwei Tenax-Druckknöpfe mit Verschraubung und zwei Unterteilen mit Holzgewinde

Ca. 20-30 normale Druckknöpfe zum einnieten
Falls vom Cabrioverdeck bereits Druckknopfunterteile am Rumpf sind braucht man eigentlich nur die passenden Oberteile.

Ca. 10-15 Meter Polyester-Gewebeband 4-5cm Breite zum Verstärken der Außenkante
gibt es als Einfassband vom Schneider oder auch bei Zeltbaubetrieben.

Eine nicht zu kleine Rolle witterungsbeständiges festes Zelt-Nähgarn

Und das wichtigste dabei – eine Schwiegermutter, die mit ihrer Nähmaschine parat steht....

Und das ist dann draus geworden...
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Gruß - Georg
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  #2  
Alt 02.02.2005, 23:03
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Und nun der Ablauf – so wie das bei vonstatten ging.......

Die zwei Tenax-Unterteile werden außen am Rahmen der Windschutzscheibe soweit wie möglich unten links und rechts verschraubt.
Die Unterteile gibt es direkt mit Holzschraubengewinde und so braucht man nur passend vorbohren und die Dinger einschrauben.
Jetzt zieht man das Einfassband quer über´s Boot von Unterteil zu Unterteil und schneidet es mit ca. 10 cm Zugabe ab.

Jetzt kommt die Schwiegermutter ins Spiel, denn sie muss das Einfassband nun an einer Schmalseite der Plane von der Mitte ausgehend u-förmig annähen.
Ich hab keine Ahnung vom Nähen, hab aber gesehen das sie sich das vorher schön mit Nadeln festgesteckt hatte.

Die Planen haben meist eine fertige Kante mit Ösen dran. Die hab ich vorher komplett abgeschnitten, weil die nicht gebracht wird und nur stört.
Da das Material nicht sehr dick ist, konnte sie das mit normalen Jeansnadeln in der Maschine nähen.
Natürlich nur noch das spezielle Zelt-Garn verwenden, sonst hält das nicht lange.

Als nächstes kommt dann die Plane auf´s Boot. Dabei das Ganze grob so ausrichten, das an beiden Seiten ungefair gleich viel Material über hängt.
Vorne wird sie über den Scheibenrahmen dann bis an die Unterkante der Scheibe gezogen.
Es bietet sich an, vorher an den beiden Schmalseiten die Mitte der Plane und die Mitte des Bootes mit einem Filzstift zu markieren,
weil es dann mit dem graden ausrichten deutlich einfacher geht.

Nun spannt man die Plane an dem Einfassband unten am Scheibenrahmen, zeichnet die Position der beiden Tenax-Unterteile an.
Immer darauf achten, das genug Spannung gegeben wurde und dabei die Mitte eingehalten wird sonst sitzt das ganze später nicht stramm genug oder ist verzogen.
Danach kommen dann die Tenax-Oberteile entsprechend mittig durch das Einfassband.
Jetzt die Plane an den ersten beiden Knöpfen am Boot fest machen und prüfen, ob die Spannung an der Kante stramm genug sitzt.

Als nächstes geht´s dann zum Heck. An meinem Boot waren ringsrum überall bereits die Unterteil der Druckknöpfe vom serienmäßigen
Cabrioverdeck am Rumpf und ich brauchte nicht ein einziges neues Loch in meinen Rumpf bohren.
Die vorne nun feste Plane über den Scheibenrahmen stramm nach hinten spannen, dabei auch hinten wieder auf die Mittelmarkierungen achten
und dann entlang der Drückknöpfe mit 2cm Zugabe anzeichnen.
Hierbei auch gleich (wenn vorhanden) die Positionen der Druckknöpfe markieren – ansonsten die Positionen der neu anzubringenden Unterteile.
Bei mir waren an der Hinterkante bereits sechs Knöpfe vorhanden und das reicht allemal aus.
Da Schwiegermutter ja im Moment nix anderes zu tun hat, sind alle verfügbaren Hände hier willkommen – auch ihre...
Die Spannung sollte dabei möglichst gleichmäßig und nicht zu groß sein, aber mindestens so stark das die Plane über die Bootslänge nicht durch hängt.
Nach dem Anzeichnen die Plane entsprechend abschneiden und wieder die gleich Prozedur mit dem Einfassband und den Druckknöpfen und so weiter.

Nun kommen die Längsseiten dran und hierbei war das schwierigste dann das Einschlagen der einzigen beiden Falten.
Von der Spitze des Scheibenrahmens schlägt man eine große Falte nach innen soweit ein, das an der Bootsseite der Planenüberhang dann möglichst gerade und faltenfrei runter hängt.
Das ganze dann mit Nadeln feststecken und auf der anderen Seite wiederholen.

Nun erst mal auf beiden Seiten gleichzeitig mit nur wenig Spannung wieder an den Druckknöpfen entlang + Zugabe 2cm bis zur Falte hin anzeichnen.
Auch hier sind viel Hände hilfreich weil auf beiden Seiten gleichzeitig gehalten werden muss.
Jetzt erst mal die Seiten entsprechend abschneiden, Einfassband vernähen, Druckknöpfe anbringen und das Ganze dann wieder auf´s Boot zum Anpassen.

Die bisher nur abgesteckten Faltentaschen am Scheibenrahmen nun noch mal nachfalten, da sich das Maß mit Sicherheit noch mal etwas verändert hat.
Und wieder das gleich dann - Anzeichnen, Abschneiden, Nähen und Knöppe dran....

Falls man es besonders gut meinen will und Schwiegermutter nen bissel was drauf hat mit der Nähmaschine,
kann sie an den beiden Ecken des Scheibenrahmens die Plane jetzt noch von innen mit Streifen vom Einfassband etwas verstärken.

Das war´s und die Hafenpersennig war binnen 6 Stunden fertig .
Und wir waren es auch weil wir an dem Tag mindestens zehn mal die Plane rauf und wieder runter genommen haben.
Es empfiehlt sich daher, die Schwiegermutter samt Nähmaschinen nicht all zu weit vom Boot unterzubringen.

Jetzt noch nen lecker Kaffee mit Kuchen für die Mütter und sonstigen Frauen, nen Fläschen KöPi oder Bitburger für die anderen Helfer....

Und schon ist das Gerödel mit dem Cabrionverdeck abend im Hafen vorbei.
Wir waren jedenfalls stolz auf unser Dilletanten-Werk und finden es bis heute recht gut gelungen.

Dem, den es interessiert und es mal nachbauen will - viel Glück dabei, es war echt nicht schwer und hat allen Beteiligten reichlich Spaß gemacht.
Zugegeben – wir hatten mit dem Bier schon weit vor der Vollendung begonnen, weil wir ja immer auf Schwiegermutter warten mussten wenn sie grad am nähen war...
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Gruß - Georg
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  #3  
Alt 02.02.2005, 23:07
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Hi gbeck

Wenn du die Möven schon gezähmt mit
auf das Boot nimmst, brauchst du dich über
den S....... nicht zu wundern.

Gruss Daniel
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  #4  
Alt 02.02.2005, 23:09
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bin doch tierlieb...
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  #5  
Alt 03.02.2005, 00:10
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hab noch ein besseres Bild gefunden...

Das Teil ist in drei Minuten alleine drauf oder wieder runter gemacht.... und egal, ob von vorne oder hinten angefangen..

Hups... wo ist denn mein fliegender Deckshund abgeblieben ?
hab ihn wahrscheinlich unter der Plane eingesperrt, damit die Sitze auch mal was abkriegen...
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  #6  
Alt 03.02.2005, 08:15
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Morgen gbeck, kann Dir nur sagen dass das deine Schwiegermutter perfekt und sehr gut bis Professionell gemacht hat
Währe mein Boot in nur annäherndem Zustand wie Deines gewesen hätte ich keinen Finger krumm gemacht.

Hoffe Du kommst mit Deienm Auspuffgeweih weiter, Als J....r wird man so einen zwei-ender doch locker bezwingen können.Und denke daran beim Verblasen ihm einen letzten Biss in den Äser zu schieben.

Gruß Glumpo
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