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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel.

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  #1  
Alt 15.11.2011, 19:00
pingupingu pingupingu ist offline
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Liebe Forumsmitglieder,

am Wochenende bin ich von der Theorie zur Praxis übergegangen und habe mir diverse Boote angeschaut. Vom Typ her sagt mir die Jaguar 22 sehr gut zu. Da gab es drei Stück davon - eine war meiner Ansicht nach weit überteuert und Preis nicht verhandelbar. Die beiden anderen Boote sind preislich interessant. Der Zustand der Boote meiner Ansicht nach erträglich bis gut. Das Baujahr ist bei beiden 1980.
Die Unterschiede sind:
Boot 1:
Wird verkauft vom Erstbesitzer, hat nur an drei Stellen Haarrisse im Gelcoat Größe ca 5x15 cm ansonsten ist das Deck sehr gut, glänzt zwar nicht hat aber keine Fehlstellen, Macken etc. Auch im Bereich der Antirutschbeschichtung keine Schäden. Ein kleiner Abplatzer am Rumpf lässt sich vermutlich relativ leicht richten. Die Luke vorne gehört abgedichtet.
Groß und Fock sind dabei und ein 4 PS Aussenborder von 1999 der gut läuft und wenig gefahren ist. Der Besitzer sagte er sei ein Segler und er benutze den motor nur wenn es nicht anders geht. Das Antifouling wurde jedes Jahr gemacht. Da der Besitzer im Yachthafen arbeitet erscheint das glaubwürdig. Der Rumpf macht auch einen guten Eindruck.
Die Holzteile gehören alle einmal abgeschliffen und neu lackiert.
Das Ruder bedarf etwas mehr Arbeit intensiveres Schleifen und evt mit Gewebe drüber wäre da vermutlich angebracht. Substanz scheint aber ordentlich. (Holz nicht morsch oder durchgefault)
Die "Winschen" für das Groß drehen sich nicht. Bei Boot 1 sind die aus aus nem Material faserverstärktes Holz. Sieht so ähnlich aus wie Craton bei Messergriffen. Vermute die sollen sich gar nicht drehen sondern nur etwas mehr Reibung bringen. Oder sind die einfach fest und müssten sich drehen?


Boot 2:
Sollte lt Anzeige 1500 Euro mehr kosten als Boot 1 als ich nachfragte warum das Boot so teuer angeboten fragte der Verkäufer was das andere Boot koste und sagte auf die 2200 Euro könne man sich einigen.
Boot 2 hat wesentlich mehr Haarrisse. Hinten an einem Bügel bei dem mir nicht klar ist wozu er dient auch tiefere Risse. Dabei sind groß, Fock Sturmfock, Genua und Spi. Die Segel sehen gut aus ohne Stockflecken etc. Stagreiter sind alle gut und leichtgängig. Segeln ging leider nicht da Flaute. Ein Johnson AB mit 5 PS von 2005 der ebenfalls sehr gut anspringt und läuft. Der Verkäufer sagt er hatte das Boot noch nie aus dem Wasser, also ca. 3 Jahre am Rumpf nichts gemacht. Rausheben ging nicht. Müsste man noch ansehen ob da Schäden sind.
Die Backskisten und der Boden hinten brauchen neues Antirutsch und müssen vermutlich auch teilweise zum verstärken laminiert werden.
Auch bei diesem Boot alle Holzteile aussen zu schleifen und zu lackieren.
Dann ist noch ne Persenning über dem Eingang zur Kajüte dabei die ganz gut und haltbar aussieht. Ausserdem noch ein Rettungsring und ne Signalleuchte. (Bild)
Dieses Boot hat zwei Metall Winschen die auch funktionieren. Der Verkäufer meinte die Wanten und Stage sollte man besser ersetzen. Könnt ihr mir sagen was das über dem Daumen kostet?
Alles in allem hat Nr. 2 mehr Ausstattung und Zubehör und der Motor ist stärker und neuer. Dafür scheint es aber wesentlich mehr benutzt/abgenutzt zu sein und es ist viel mehr dran zu tun.

Da die Arbeit nicht nur Zeit sondern auch Material kostet, tendiere ich eigentlich zu Boot 1. Zumal da noch 200 Euro Nachlass drin sein werden.
Ich habe vor allem Bedenken bezüglich des Arbeitsaufwands zum reparieren der Risse bei Boot 2

Ich hänge mal hier noch ein paar Bilder an weil Bilder mehr sagen als Worte
Zunächst Boot 1 (die ersten sechs Bilder)
dann Boot 2 (die restlichen Bilder)
Werkzeug ist komplett vorhanden, vom Fein Multimaster über Excenterschleifer, Dreiecksschleifer, Standkreissäge, Oberfräse, diverse Flex etc.
Zeit leider nicht - die Arbeit stört fürchterlich bei der Freizeitgestaltung!

Was würdet Ihr vorziehen? Mehr Ausstattung oder besseren Zustand?
Oder sind die Arbeiten bei beiden "Peanuts" bzw. sowieso unendlich und es ist wurscht wo man sich aufreibt?

Viele Augen sehen mehr als zwei und einige von Euch haben bestimmt auch schon mal "nicht ganz das richtige Boot gekauft...". Drum nehmt Euer recht auf freie Meinungsäußerung wahr und tut Eure Meinung kund! Ich lerne gerne was dazu und bin für Argumente immer zugänglich.

Jürgen der PinguPingu
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  #2  
Alt 15.11.2011, 19:02
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Zustand geht immer vor.

Zubehör kann man sich nach und nach kaufen.
Aus einem schlechten Zustand wird jedoch nur schwer ein guter.

Gruß

Volker
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  #3  
Alt 15.11.2011, 20:12
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Ich seh das genauso wie Volker.
__________________
Gruß Torsten

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  #4  
Alt 15.11.2011, 20:20
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Ich sehe es genauso. Der Zustand entscheidet. Den zu verbessern erfordert vor allem viel Zeit.
Zubehör gibt es für kleines Geld im Flohmarkt. Da kannst du auch für dich entscheiden was du wirklich brauchst.
__________________
Gruß, Jörg

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  #5  
Alt 16.11.2011, 09:55
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Genau, außerdem zu bedenken, daß auch Deine Jungpraktikerzeit früher zu Ende geht als Du jetzt vermutest und unweigerlich der Wunsch nach einem
anderen größerem Boot kommt.

Beim Verkauf hast Du weitaus bessere Voraussetzungen.

Gruß Henry
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  #6  
Alt 16.11.2011, 10:48
pingupingu pingupingu ist offline
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Vielen Dank an Alle für die Antworten. Dann habe ich doch nicht so verkehrt gedacht.
Der Gedanke war ja auch erstmal ein sehr günstiges Boot zu kaufen das auch noch gut mit dem Trailer zu fahren ist um zu testen ob das segeln auch den Kindern Spaß macht. Wenn das der Fall ist, werden wir evt. auch ein etwas größeres, flotteres und neueres Boot kaufen. Dann werde ich wohl zugreifen. Denke auch man muss zuerst ein paar mal fahren bevor man weis was man noch an Zubehör braucht und was Schnickschnack ist der dann nur rumliegt.
Ich werde dann berichten wie die Kiste läuft.

Noch ne schöne Woche und frohes Schaffen

Jürgen
Der PinguPingu
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  #7  
Alt 16.11.2011, 21:17
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... und ausserdem kannst Du dir dann das Zubehör kaufen, welches DU gerne hättest.

Ansonsten, viel Spass mit dem neuen Boot!!

Gruss
Pitt
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Aktuelle Untersuchungen haben ergeben: "Trinken ergibt die gleiche Entspannung wie Yoga" - na denn Prost
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  #8  
Alt 17.11.2011, 00:10
horst.w horst.w ist offline
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Generell sind die vorgetragenen Argumente für Boot 1 m.E. richtig, aber die Behebung der sichtbaren Spuren an einem wie dem anderem Boot ziehen massiv Arbeit nach sich. Zur Beurteilung der "Schäden" müsste man sie wirklich sehen und prüfen können. Die Risse im Gelcoat Boot 1 behelfsmäßig mit Epoxyschicht dicht machen und dann irgendwann alles demontieren und das ganze Deck frisch lackieren, wird wahrscheinlich ausreichen (Schäden durch punktuelle Belastung ohne Beschädigung des Materials darunter). Bei Boot 2 bin ich mir da nicht so sicher, das Teil hat einen sehr massiven Rumser in die Seite abgekriegt, sieht man an der Scheuerleiste. Wenn da das Laminat im Kern weichgeklopft ist, ist eine Großbaustelle angesagt. Bei diesem Boot ist späteres Lackieren erst recht angesagt.
Für beide: die Schadstellen sollten beim Belasten nicht knirschen oder ähnliche Geräusche von sich geben, sollten bei Belastung nicht mehr nachgeben als "gesundes" Material in der Nähe. Ansonsten halten sich die Beschädigungen für so alte Boote doch bemerkenswert in Grenzen.

Horst
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  #9  
Alt 18.11.2011, 00:07
Sunbeamer Sunbeamer ist offline
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Wenn man ein Boot kaufen will, um es einfach nur weiter zu nutzen, abzunutzen, dann kann man das besser ausgestattete nehmen. Kauft man das Boot, um sich auch einen kleinen Traum zu verwirklichen, möchte man das Boot polieren, bis es wunderbar glänzt, bestens pflegen, so dass es im Hafen auffällt, und will man es evtl. länger behalten, dann würde ich immer und ausnahmslos ein Boot im unverbastelten Originalzustand, ohne oder mit wenig Ausstattung, dem vermackten, benutzen, in der Kajüte verschwitzt riechenden vorziehen, auch dann, wenn das unausgestattete gute 50 % mehr kostet.

Wenn man nämlich das Boot als Liebhaberei betreibt und sich freut, wenn wieder was erneuert ist oder schöner aussieht, dann kostet es ein horrendes Geld, das mäßig gepflegte Boot in einen solchen Zustand zu versetzen. Wenn es überhaupt gelingt (Risse, Geruch, Holz). Demgegenüber steckt in dem besseren Boot, bei dem regelmäßig immer mal was erneuert wurde, Fallen, Schoten, Segel, Batterie, Wanten, Beschläge, Trailerreifen und -bremsen eine Menge Neuwert. Es ist meist gar nicht teurer als das billige, oft im Gegenteil, weil selbst ein nur anteiliger Ansatz aller Erneuerungen der Markt gar nicht hergibt.

Sunbeamer
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  #10  
Alt 18.11.2011, 16:24
pingupingu pingupingu ist offline
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Boot: Jaguar 22, Eskimo Kayak und Grabner Outside
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Standard Weniger ist mehr...

denke ich auch in diesem fall. Zumal der Eigentümer des zweiten Bootes mir nicht sagen konnte ob das Log funktioniert, wieviele Vorbesitzer das Boot hatte, uvm. Da ist mir das Boot im Erstbesitz das aus Altersgründen verkauft wird lieber.
@ Sunbeam - ich wollte das Boot polieren und einige Holzteile erneuern.
(Abdeckung Kurbel für Kiel, evt. Kajütentür, Tisch und ein paar Lukendeckel einfach alle Teile die nicht mehr so ansehnlich sind) Ich dachte ich kaufe ne ganze Tafel Bootsbausperrholz und nehme die alten Teile als Schablone. Alle Holzteile die "Wasserbeaufschlagt" (schönes Wort) sind werde ich mit Epoxi beschichten. Für die Backskisten wollte ich mir Sitzroste aus Teak machen.
Ich habe mal drei Tage für putzen und polieren eingerechnet. Ich denke alles innen mal mit Spiritus einsprühen und mit nem ungiftigen Schimmelentferner mechanisch reinigen ist nicht falsch.
Die vorhandenen Poslter will ich auch nur als Schablonen für neue nutzen. Ist nach der Zeit sicher nicht verkehrt.
@ Horst
Danke für den Tipp mit dem Schaden an der Scheuerleiste. Beim Deck denke ich werde ich erstmal nur polieren und nur evt. die Bereiche mit Antirutsch überarbeiten.
Was würde es ganz grob kosten das Deck neu zu lackieren? Das Boot ist 6,6 m x 2,4 m und was für ein material nimmt man da am besten?
Arbeitsaufwand denke ich bestimmt 2-3 Tage - Anschleifen, Fehlstellen spachteln und schleifen, mit Silikonentferner nochmals reinigen. Dann neu lackieren. Kann man den Lack rollen oder ist spritzen besser? Dann müsste man bestimmt noch nen halben Tag für abkleben rechnen. Wie ist der Schichtenaufbau fürs Deck?

Viele Grüße und vielen Dank.

Am Sonntag kommt der Verkäufer aus dem Urlaub. Da werde ich dann wohl anrufen und den Kaufvertrag zuschicken.

Schönes Wochenende und Vielen Dank!

Jürgen
PinguPingu
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  #11  
Alt 18.11.2011, 22:55
horst.w horst.w ist offline
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Standard Lackieren oder Spritzen

Hallo Jürgen,

ein ganz schwieriges Thema, zu dem ich Dir ernsthafterweise keinen Rat erteilen kann. Zu groß die Anzahl der Möglichkeiten und Varianten, weil jeder Hersteller etwas anderes empfiehlt. Und das zu Recht, weil jeder Lacktyp irgendwie anders zu behandeln ist.
Wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als Dich hier im Forum, wo es gleich für mehrere Winter dazu Stoff gibt, durchzubeißen. Und anschließend in die meist sehr guten und informativen Internetseiten der Hersteller, deren Broschüren und Handfibeln, die man im Fachhandel bekommen kann.

Lackieren oder lieber spritzen???
Ich glaube, die Frage stellt sich nicht, wenn Du keine Erfahrungen mit Spritzen hast UND auch die notwendigen lokalen / werkzeuglichen Bedingungen erfüllst. Z.B. dürfte Spritzen im Freien praktisch unmöglich sein, der geringste Wind und fliegendes Zeugs, lebendiges wie totes, wird Dich in den Wahnsinn treiben. Ganz abgesehen von den Schwierigkeiten, das Spritzen so strukturierter, flach liegender, aufrechtstehender oder / und stufenweise ineinander übergehender Flächen von einer Stehleiter, günstigstenfalls einem Podest oder Gerüst aus zu bewerkstelligen.
Wenn Du ein wirklich gutes Ergebnis haben willst, dann in Eigenleistung alles abbauen, was abbaubar ist und das Ding einem Profi in die temperierte Staubfrei-Halle stellen und machen lassen. Kostenvoranschlag ist wohl zu empfehlen
Andernfalls nach Herstellerangaben abschnittsweise rollen / streichen, was schon schwierig genug ist. Farbe ist immer zu fest und zieht Noppen, oder Farbe ist immer zu dünn und lässt Rotznasen laufen. Das "Dazwischen" scheint es nicht zu geben.

Beim Selber-Lackieren kommen eigentlich nur 2-K-Lacke in Betracht, weil bei richtiger Auswahl und richtiger Mixtur diese Lacke zw. 10 Minuten und 2 Std streichfähig bleiben und dann innerhalb kürzester Zeit abbinden und fest (staubtrocken) sind; nach Herstellerangaben sind dann so weitere 2 - 24 Std. zu warten, bis der nächste Farbauftrag erfolgen muss / kann. Und damit sind wir bei Deinen Zeitvorstellungen: ich will mal nicht schwarz sehen, aber so ein Projekt bedarf mal locker des 10-fachen an Zeit, wie Du das skizziert hast. Unkalkulierbare Wartezeiten wegen Wind-Sonne-Regen-Luftfeuchtigkeit-Temperatur und ähnlichen Unbillen gar nicht eingerechnet.

Mein Rat wäre: Boot rundum säubern und gründlichst mit allen möglichen Reinigern (also Lackreiniger, div. Lösungsmittel, Silikonentfernern usw.) in einen anständigen Grundzustand bringen. Schadstellen, die jetzt mal keine offenen Löcher usw. darstellen, nicht weiter behandeln, als sie gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen (wäre mein obiger Vorschlag z.B. mit lokaler Epoxy-Behandlung, das ist dann wie Klarlack) und dann das Ganze polieren, polieren, polieren ... und zwischendurch segeln, segeln, segeln ...

Wenn Du Dich denn doch dazu hinreißen lässt zu lackieren, dann wähle einen fertig colorierten Lack, mit Selbstmixen wirst Du nicht mehr froh! Farbpasten gehen ja noch an, aber absolutes NoGo sind Farbpulver. Und jetzt rat mal, woher ich das weiss?


Gruß
horst
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  #12  
Alt 20.11.2011, 20:11
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Standard Dauern tuts immer länger...

als man denkt und plant.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. wir haben ein Haus von 1843 - da macht man auch mal "kurz" was dran. Nach drei Tagen hat man was man reparieren wollte wenigstens richtig kaputt und nach ner Woche Arbeit hat man den Zustand wieder wie vor Beginn der Arbeiten. Das macht aber nichts - wenn man sich Mühe gibt hat man weiter zwei Wochen später tatsächlich etwas "geschafft" d.h. einen Zustand errreicht wo man nicht mehr sieht das was getan wurde.
Spritzen kann ich - Sata Jet mit verschiedenen Düsen und Käser Kompressor sind vorhanden. Und auch schon reichlich benutzt. Ich habe zwei Autos und mehrere Ladeneinrichtungen lackiert. Aber fürs Boot ist die Werkstatt nicht groß genug. Das würde man nur in teieln reinbekomen. Mal sehen ob man was mit der örtlichen Lackiererei arrangieren kann. Sonst wird man sich da wohl mit dem einen oder anderen Staubkorn abfinden müssen. Egal ob rollen oder spritzen.
Die Farbanpassung wird wohl eh nicht klappen. Ich nehme an, Du hast da im "Selbstversuch" schon graue Haare genug bekommen. Drum war mein Gedanke komplett über den Rumpf drüber zu gehen.
Aber wie Du schon schreibst - am Besten wird man wohl dem alten Motto folgen "Alles was sich bewegt wird gegrüßt und was sich nicht bewegt wird geputzt." Und das bis es weg ist oder glänzt.
Ich habe heute telefonisch bei Boot 1 zugesagt. Werde 10% anzahlen und den Rest bei Abholung bezahlen. Eine Holländische Freundin übersetzt den Kaufvertrag. Dann brauche ich nur noch einen Trailer....Den suche ich gerade.

Schönen Sonntag

Jürgen
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