Folgender Bericht erreichte mich Heute zu gefälschten CE-Kennzeichen, ich denke, als Info Interessant genug, ihn hier einzubringen:
Das CE-Zeichen hat wohl jeder schon einmal gesehen. Es befindet sich auf allen möglichen Produkten von Kinderspielzeug über Haushaltselektronik bis hin zu Sportgeräten und anderen Dingen mehr. Auch Boote, die in die Europäische Union (EU) importiert werden sollen, müssen damit versehen sein. Doch dabei ist besondere Vorsicht geboten, denn der ADAC warnt vor Fälschungen im Zusammenhang mit den für das CE-Zeichen erforderlichen EU-Konformitätserklärungen. Im Normalfall ist der Hersteller eines Produktes für das CE-Zeichen und die Erfüllung der dazu notwendigen Voraussetzungen verantwortlich. Das Zeichen dokumentiert, dass das betreffende Produkt die grundlegenden Anforderungen nach der einschlägigen europäischen Harmonisierungsrichtlinie erfüllt. Boote, die ursprünglich nicht dazu bestimmt waren, in die EU importiert zu werden, verfügen jedoch oftmals nicht über ein solches Kennzeichen. In diesen Fällen ist derjenige für die CE-Nachzertifizierung verantwortlich, der das Boot innerhalb der EU in Verkehr bringt.
Nach Beobachtungen des ADAC kommt es bei Booten jedoch häufig vor, dass die EU-Konformitätserklärungen für das CE-Zeichen gefälscht sind. So wurden vor allem bei gebrauchten Booten schon mehrfach Konformitätserklärungen registriert, die offensichtlich auf ein früheres Jahr zurückdatiert waren – wohl in der Hoffnung, auf diese Weise bestimmte gesetzliche Reglungen umgehen zu können. Die Konformitätserklärung, die besagt, dass das Boot den Anforderungen der harmonisierten europäischen Bau- und Ausrüstungsvorschrift entspricht, ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Ausstellung des internationalen Bootsscheins. Liegt keine gültige Konformitätserklärung vor, stellt der ADAC auch keinen internationalen Bootsschein aus. Dies gilt übrigens nicht nur für gebrauchte, sondern auch für neue Boote. Daher sollte man sich als Käufer die Konformitätserklärung in jedem Fall vor dem Kauf vorlegen lassen und sie sorgfältig prüfen.
Die Regelung umfasst alle Sportfahrzeuge, erstmals nach dem 15. Juni 1998 in der EU oder über einen Vertragsstaat im Europäischen Wirtschaftsraum, beispielsweise Norwegen, Island, Liechtenstein oder die Schweiz in Betrieb genommen werden. Die für das CE-Zeichen einzuhaltenden Vorschriften umfassen heute auch Kriterien für Abgas- und Geräuschemissionen bei Innenbordmotoren sowie bei Motoren mit Z-Antrieb. Da die Untersuchungen im Zusammenhang mit der CE-Zertifizierung relativ aufwendig sind, fallen für eine entsprechende Begutachtung beträchtliche Kosten an. Die Untergrenze liegt dabei bei etwa 1.300 Euro. Vor diesem Hintergrund ist durchaus ein finanzieller Anreiz für die Fälschung von Konformitätserklärungen gegeben. Doch wer sich darauf einlässt, geht ein hohes Risiko ein. Erscheinen dem ADAC die vorgelegten Dokumente verdächtig, so werden diese in Kooperation mit den für Bootskriminalität zuständigen öffentlichen Stellen überprüft. Liegt keine gültige Konformitätserklärung vor, führt kein Weg an einer Nachzertifizierung vorbei. Informationen über deren Ablauf und über die dafür zuständigen Stellen innerhalb Europas gibt das International Marine Certification Institute (
www.imci.org).
Die Inbetriebnahme eines Bootes ohne gültige CE-Zertifizierung ist laut Binnenschifffahrts-Untersuchungsordnung in Deutschland verboten. Wer dagegen verstößt, riskiert nicht nur ein Bußgeldverfahren, sondern auch Ärger mit der Versicherung, die dann die Regulierung eventueller Schäden ablehnen kann. Darüber hinaus dürfte es nicht einfach sein, ein Boot ohne gültige CE-Zertifizierung innerhalb der EU weiterzuveräußern oder bei einem Händler in Zahlung zu geben.
16.01.2012, 15:50
Vorsicht bei CE- Nachzertifizierungen
