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Mittelmeer und seine Reviere Alles rund um Adria, westliches Mittelmeer, Ligurisches und Tyrrhenische Meer, Ionisches Meer, Ägäis und die italienischen Seen. |
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#1
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Bojana Fluss + Skadar (Skutari-) See
Vor drei Jahren habe ich den Skadar-See (auch Skutari-See) zum ersten Mal gesehen. Wir sind damals bei einem Landausflug mit dem Leihwagen von Kotor kommend durch Montenegro gefahren und haben mit staunenden Augen diesen riesigen, wunderschönen Binnensee bewundert.
Angeblich soll man nun von der Küste aus über den Fluss Bojana durch Albanien auch mit dem Boot den See erkunden können. Im neuen Küstenhandbuch Kroatien-Montenegro von Müller/Strassburger ist darauf allerdings nur ein unpräziser Hinweis gegeben, in dem es heisst, der Fluss sei nur für "kleine Boote" befahrbar. Genaueres über Durchfahrtshöhen der Brücken oder Tiefe des Flusses erfährt man leider nicht. Hat jemand aus diesem Forum den Fluss bereits einmal befahren und kann dazu etwas sagen? |
#2
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Hallo Gerd!
Wir waren 2010 mit unseren Booten (24 Fuß) unterwegs von Biograd (HR) bis zur Grenze nach Albanien. Wir sind in die Bojana eingefahren. Die hatte eine Tiefe von ca. 1m. Vorgelagerte Sandbänke bei der Mündung haben wir vorsichtig durchfahren. Die einheimische Cranchi vom 3 Bild kam im Gleiten über die Sandbänke. Die Strömung war nicht sehr stark, herrlich zum Baden. Das Flußbett bestand hier aus feinem Sand. Entlang dem Fluß standen lauter Stelzenhauser mit sehr freundlichen Leuten. Wir wollten den Fluß dann noch weiter hinauf. Dieser wird aber nach dem Delta zum Grenzfluß. Jedem Land gehört der Fluss bis zur Mitte. Wenn man also vom linken Ufer zum rechten Ufer fährt, verläßt man Montenegro und kommt nach Albanien. Das ist natürlich für jeden Schmuggler ein feine Sache. Wir kamen leider nicht weit. Kaum wurde der Fluß zum Grenzfluß kam aus dem Nichts (im Schilf versteckt) sofort Polizei und hielt uns an. Papiere wurden kontrolliert, alle unsere Daten aufgenommen, und dann mußten wir umkehren. An einer Konoba haben wir dann übernachtet. In der Nacht gab es dann noch bei völliger Finsternis ein Rennen von 2 Jet-Skis Fahrern, die scheinbar etwas angetrunken waren. Wir hofften nur, dass keiner in eines unserer Boote knallt. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Budva, wo der Bär rund um die Uhr steppt. Hier einige Bilder um einen Eindruck zu bekommen. Schöne Grüße Richard |
#3
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Vielen Dank, Richard, für diese Hinweise. Es scheint ja zu funktionieren. Angeblich soll jetzt etwa 2 km Flussaufwärts eine albanische Polizeistation sein, bei der man offiziell einklarieren kann. Bleiben die Fragen offen, ob es nicht erkennbare Untiefen im weiteren, oberen Flusslauf gibt und ob die
Brückendurchfahrten in Skadar für meine Bayliner 285 passierbar sind. Eine Brücke soll angeblich eine neue Klappbrücke sein; die sollte also kein Hinderniss darstellen. Aber auf google-earth sieht man noch eine zweite Brücke. Dann habe ich auch kurz vor Skadar eine Art "Fischreuse" über die gesamte Breite des Flusses auf google entdeckt. Ob und wie man die passieren kann? Ist erst ma der See erreicht, sollte es keine Probleme mehr geben. Bei Plavnica gibt es sogar eine Marina mit Tankstelle. Ich bin mal gespannt und werde sicher berichten. Gerd |
#4
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Hallo Gerd und Richard ,
bin mal neugierig auf Deinen Bericht geworden und hab zu Plavnica das gefunden , ....... jetzt bin ich erst richtig neugierig - gierig..... http://maps.google.de/maps?q=Plavnic...negro&t=h&z=18
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Hoffentlich wird es nicht so schlimm,wie es schon ist . ( K. Valentin ) Gruß Josef |
#5
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Die Frage, die sich auch stellt, wie geht das mit dem See?
Man fährt den Fluss hoch. Bevor Du in Albanien einklarieren kannst, mußt in Montenegro ausklarieren. Das könntest Du nur vorher in Bar durchführen. Dann mußt Du aber bis Albanien durchfahren, Du darft nirgendwo stoppen oder ankern. Also müßtest Du bis zur Polizeistation der Albanier in der Bojana durchfahren und dort einklarieren, wenn die das dort machen. Dann kommts Du zum See und dieser wird ab der Mitte wieder zu Montenegro. Wo klarierst Du aus, und wo wieder ein? Ich glaube, Sie werden Dich nicht durchfahren lassen, so wie uns. Die Bilder sind von Ulcinj, die letzte Stadt vor der Grenze. Da kann man leider nicht anlegen, da nur eine riesenhohe Mauer vorhanden. Aber Strand hat alles was wir schon in Italien gesehen haben, in den Schatten gestellt. Ich glaube, der war mit den Schirmen komplett überdacht. Gruss Richard |
#6
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Einreise-Ausreise Albanien-Montenegro
Hallo Richard,
mit dem Ausklarieren in Montenegro liegts Du wohl richtig. Der letzte Zollhafen vor der Mündung des Bojane (oder Buna) ist Bar. Dort ist vermutlich auch die letzte Boots-"Tanke". Laut dem neuen Küstenhandbuch der "Kupferstecher" Müller/Strassburger (diese Info haben sie aber nicht aus dem Beständig abgeschrieben!) kann man 2 km flussaufwärts in Albanien einklarieren. Ich habe sicherheitshalber heute mal die albanische Botschaft in Berlin angeschrieben und gebeten, dazu eine verlässliche Information zu geben. Ich bin mal auf die Antwort gespannt. Da sich Montenegro und Albanien denn See teilen, gibt es - auch laut Müller/Strassburger zwei Zollstationen zum Ein- bzw. ausklarieren: Skadar in Albanien, kurz vor der Mündung des Flusses in den See und am nordwestl. Seeufer im Ort Virpazar. Dort war ich schon mal mit dem Auto. Hübsch und touristisch. Auch jede Menge Ausflugsboote habe ich dort gesehen. Der See - offenbar einschließlich der Marina Plavnica - ist einfach traumhaft schön und sicher ohne Probleme zu befahren. Die Uferzonen sollte man sicher meiden, weil meist stark bewachsen. Ins Schilf oder in Seerosen hineinfahren schadet sicher nicht nur der Umwelt, sondern vielleicht auch dem eigenen Motor, weil zuviel Gemüse die Ansaugfilter für's Kühlwasser leicht verstopfen könnte. Das wesentliche Problem bleibt die Befahrbarkeit des Flusses. Sowohl wegen der Balkan-Bürokratie, als auch wegen möglicher Untiefen und anderer Hindernisse. Es wird sicher ein Abenteuer. Ich freu' mich drauf und will gerne hier berichten.
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#7
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Ich denke, das wird einige Bootsfahrer interessieren.
Gruss Richard |
#8
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Marina Plavnica
Hallo Gerd, anbei mal ein Bild von der Marina in Plavnica.
Wir waren in August bei historischem Niedrigwasser dort. Bilder vom der Sliprampe ( Killerrampe ) habe ich bereits in einem Bericht mal eingestellt. Ich werde die Tage mal ausführlicher über den See berichten. Grüße Martin
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#9
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Marina Plavnice Skadarsko See
beim stöbern noch ein paar Bilder gefunden.
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#10
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Skadarsko See
Die nächsten Bilder waren dann auch der Hauptgrund warum wir unseren Bootsurlaub auf diesem traumhaften See abgebrochen haben. Das war laut eines Fischers der tiefere Bereich des Sees.
Auf dem einen Bild sieht man einen dicken Baumstamm der feststeckte ( aber richtig fest ) und immer wieder zwischen den Wellen auftauchte. Das nächste Bild zeigt einen Steinhaufen überdeckt mit viel Grünzeug. Da möchte ich nicht in Gleitfahrt drüberrauschen. Auf einem Bild sieht man das Geländer von dem Poolbereich mit Blick auf die Marina. Als im Winter das Hochwasser war stand das Wasser ca 25 cm über dem Geländer . Wir werden auf alle Fälle dieses Revier nochmal besuchen aber dann mit einem kleineren Boot mit Pinne. Damit kommt man dann überall hin und kann den ganzen See abgrasen. Grüße Martin
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#11
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Hallo Martin,
herzlichen Dank für diese, sehr beeindruckende, optische Warnung durch Deine Fotos! Bei einem im Mittel nur 5 Meter tiefen See, der sich im Sommer durch Verdunstung und Abfluss gewaltig verkleinert, heisst es natürlich extrem aufpassen! Übrigens: Der See ist sowohl im albanischen als auch im montenegrinischen Teil als "Naturschutzgebiet" ausgewiesen! Da verbietet sich Gleitfahrt nach meiner Meinung von selbst. Gerd |
#12
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Wir waren schon oft an dem See, allerdings nie mit dem Boot. Ich finde das wäre etwas für ein kleines Boot, am besten mit Luftprop. Es gibt dort Bereiche die mich stark an die Everglades erinnern, nur ohne Alligatoren. Zu entdecken gibt es einiges. Empfehlenswert ist das Restaurant an der Straße nach Podgoriza. Geht man dort einige Meter Richtung Podgoriza kommt ein uriges Fischerdorf. Im Sommer total ausgetrocknet und im Winter habe ich schon gesehen das die Häuser unter Wasser standen. Ich muß mal sehen ob ich noch Fotos finde. Wenn ich mich recht entsinnen kann soll die Grenze auf dem See etwas aufgelockert worden sein um den Tourismus zu fördern. Bin mir aber nicht ganz sicher- Bitte erst genau informieren, die Zöllner dort sind manchmal heftig.
Gruß Ingo |
#13
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Hallo Ingo,
Danke für die Hinweise. Mittlerweile habe ich herausbekommen, dass die neue Drehbrücke in Shkrodra (Albanien) in Betrieb genommen wurde. Aber die alte, vermutlich zu niedrige Brücke, steht noch. Die Albaner wollen den Fluss durchgängig befahrbar machen - auch, um den Tourismus anzukurbeln. Welchen Sinn hätte sonst auch eine Drehbrücke. Also soll die alte Brücke demnächst (was immer das in Albanien bedeutet) doch abgerissen werden. Nur gibt es aber bereits Gegenstimmen, die die alte Brücke als "historisches Denkmal" einstufen und erhalten möchten. Schilda gibt es offenbar nicht nur bei uns. Vor dem Zoll ist mir nicht Bange: Ich werde zuvor in Montenegro einklarieren und eine Plakette für's Boot kaufen - damit sollte den Montenegrienern Genüge getan sein. Auch wenn ich, von Albanien kommend, natürlich noch ein zweites Mal einklarieren muss. Auch bei den Albanern werde ich, beovr ich überhaupt auf albanischer Seite in den Fluss fahre, erst mal in einem offiziellen "Port of Entry" einklarieren und dort sagen, dass ich vorhabe, den Fluss hinaus zu fahren. Entweder, die verbieten das sofort - dann war's das - oder sie werden ihre Kollegen, die den Fluss überwachen ganz sicher darüber infomieren, dass demnächst ein verrückter Deutscher mit Yogurtbecher die albanischen Binnengewässer unsicher machen will. Gerd |
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