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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Erste Nachfahrt
Hallo zusammen. Nach vielen Seemeilen auf Charterschiffen und dem eigenen wollen wir uns an das Fahrtensegeln heranwagen. Bei Tag geht das schon ganz gut aber jetzt wollen wir die Nachfahrt einbeziehen um auch grössere Strecken fahren zu können.
Habt Ihr eine Rat wie wir das am besten anfangen sollten? Einfach mal losfahren und schauen was passiert oder doch noch mit einem Profi das vorher mal durchmachen? Ich selber habe zwei Nachtfahrten als Crew Mitglied und nicht als Skipper bereits vor ein paar Jahren gefahren - davon weiss ich nicht mehr viel! Danke für Ratschläge und die Unterstützung Gruss Klaus
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... der Weg ist das Ziel!
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#2
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Hallo,
es gibt nichts schöneres als eine Nachtfahrt! Aber: welches Revier? Auf jeden Fall eine Nacht mit gutem Wetter wählen! Die erste "Nachtfahrt" vielleicht so nutzen, das man nicht in die Nacht hinein fährt, sondern früh morgens ablegt und somit im dunkeln in den Morgen fährt. Rotlicht im inneren vorbereiten. Alles notwendige griffbereit parat haben. |
#3
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Wir wollen erstmal die Ostsee befahren d.h. Dänemark, Bornholm, Schweden und Finnland stehen auf der Liste ganz oben
Gruss Klaus
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... der Weg ist das Ziel!
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#4
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na das ist doch ein super Revier für Euer Vorhaben! Im Zeitalter modernster Technik, sind ja auch die Wetterberichte gut einholbar, die Güte ist natürlich .... na ja ... lassen wir das Thema
Sollte es eine ganze Nacht werden zu Anfang ... n heisses Süppchen, Kaffee vorbereiten und auch einige Snacks griffbereit haben. Ordnungsgemäße Beleuchtung, Radarreflektor und auch nen ordentlichen Handstrahler (Segel anleiuchten) ... dran denken, gerade Ostsee, da kann es nachts merklich "frischer" werden. Geändert von Ostseesegler (29.01.2012 um 19:16 Uhr) |
#5
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Ich lege ganz gerne Abfahrt und Ankunftszeiten so bzw. berechne den Stropp so das diese -noch oder wieder- bei Tageslicht stattfinden. In Tidenrevieren kommen da schon mal seltsame Zeiten zustande
Im dustern sieht man unter Land oder vor einem Hafen manchmal vor lauter Lichtern nicht die die man braucht bzw. erst sehr spät. Und das schätzen von Entfernungen und Geschwindigkeit wird schlechter. Pauschal schwer zu sagen, kommt auch auf das Revier an. So kannst Du z.B. am Elbe Texel Weg längs laufen und glaubst Dich am Rand einer hellichten Autobahn, während es weiter nördlich pottenduster -naja wo nicht gerade Öltürme hocken- ist. Aber es schadet nicht die Orte in kürzeren Intervallen in die Karte zu übertragen. Und vor allem immer mit Lifebelt sichern , auch in der Plicht, seit Ihr zu zweit merkt der Freiwächter evtl. erstmal gar nicht das etwas faul ist, bis dahin kannst Du bereits im Keller sein. Und immer ein zwei Thermoskannen mit heißem Wasser klarhalten. Und der jeweilige Freiwächter muss lernen ab zu schalten, habe ich immer Probleme mit, dann sind nachher im Falle des Falles alle müde
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Gruß Kai |
#6
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Nachtfahrt ist vielleicht anfangs ungewöhnlich. Heist aber auch nicht mehr, als dass es ein bissl finster wird. Ich würd ja auch nicht so fahren, dfass ich anfangs schon die Nächte durchballere. Die Karte beinahe "auswendig" lernen, für die zu erwartenden Leuchtfeuer, vorallem erstmals eine Strecke wählen, wo diese Feuer sicher sind. Auch der Ankunftshafen oder die Ankerbucht sollten "sicher" sein, d.h. ausreichend Liegeplätze ohne erst mühsam am Ende rumsuchen zu müssen. Dann macht das Spass und wird nicht zur Frustgeschichte.
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mit lieben Grüssen aus Wien - Peter
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#7
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Wichtig ist auch, sich zuvor die Lichterführung von Fahrzeugen, Leuchtfeuerkennungen usw. einzuprägen. gut zu üben bei dunkelheit in großen Häfen oder an belebten Fahrwassern. Das erfahrendste Crewmitglied sollte in der ersten Nacht mal durchfahren und dabei beobachten, wie die anderen allein klarkommen. Kurshalten, Versetzung bemerken, auf den Verkehr reagieren. In der Ostsee gibt es bekanntlich einige stark frequentierte Verkehrswege, dort kann es Nachts im Radarschatten schnell gefährlich werden. Auch eine Möglichkeit: Fahr mal Nachts mit einer Fähre rüber, nimm Seekarte, GPS usw. mit und versuche den Kurs und die Manöver nachzuvollziehen. Halte Ausguck und versuche, Art, Position und Kurs des übrigen Verkehrs zu bestimmen, schau, ob Du alle passierten Tonnen und Feuer richtig bestimmen kannst. So kannst du ohne Stress viel lernen. Den Tip am Anfang erstmal im letzten Drittel der Nacht gegen Morgen zu fahren, finde ich auch ganz richtig.
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#8
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Präge Dir schon mal vorab die Kennung der verschiedenen Leuchtfeuer ein. Mir macht es immer wieder großen Spass, Leuchtfeuer zu orten, definieren und zu wissen, dass man auf Grund der Peilungen auf richtigem Kurs ist...
Desweiteren gucke Dir Ausweichbuchten zum Ankern aus, definiere einen sicheren Waypoint davor, denn es kann immer was passieren, auch wettermäßig! Volker SY JASNA begeisterter Nachtfahrer
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#9
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Für die Ostsee würde ich, wenn es einzurichten ist, beim Ersten Mal die Zeit Mitte bis Ende Juni wählen, dann sind es nur wenige Stunden bei wirklicher Dunkelheit. Ansonsten ist die Ostsee durchgehend beleuchtet, d.h. es gibt eine Vielzahl von Leuttonnen und Leuchtfeuern. Wenn man dann noch die wenigen großen Schiffahrtwege vermeidet, dann kann kaum noch etwas passieren.
Wenn ihr es einmal gemacht habt, werdet ihr es lieben. Ansonsten ist schon alles gesagt: Schwimmwesten, Lifelines, evtl. weniger Segelfläche als bei gleichen Bedingungen tagsüber, Siggi
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#10
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Danke für die tolle Tipps! Kann mich langsam an das nachfahren gewöhnen!
Gruss Klaus P.S. Hoffe habe kein 'Danke' vergessen!
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... der Weg ist das Ziel!
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#11
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Wenn es nur um die Nachtfahrt selsbt geht, dann würde ich einen Schlag wählen, wo nicht viel passieren kann. Also nicht gerade entlang einer Hauptroute, oder gleich den kompliziertesten Hafen anlaufen.
Alles andere wurde gesagt. Rotlicht ist super; nicht nur bei Nachtfahrten...
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#13
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Hi,
für mich auf meinem Schlauchi hat, nicht nur bei den Nachtfahrten, oberste Priorität, jederzeit und bei jeder Witterung das Ziel bzw. ausgesuchte Nothäfen zu erreichen. (Papier)kartenarbeit ist auf'm offenen Schlauchi bei Wind und Welle nicht möglich. Also wird vor Antritt eine sichere, tidenunabhängige Route und Ausweichrouten als Waypointliste ( manchmal mehr als 50 Pkt.) erstellt und in den Plotter, und zusätzlich in ein Hand GPS eingegeben. Die wird dann unterwegs Pkt. für Pkt. ( sind ja meistens Tonnen )abgearbeitet. So hab' ich z.B. nächtens von Kroatien kommend ganz sicher die Laguneneinfahrt von Venedig gefunden und sogar von London kommend die Themsemündung nachts um 1 Uhr bei 2m Welle und 5 Bft. aus Ost gemeistert. Bei dem Törn ist übrigens in der Nacht der Plotter ausgefallen. Mit der Waypointliste im guten alten Garmin Handgerät war's nach Ramsgate zu kommen trotzdem kein Problem, ohne Ersatz wär's wahrscheinlich 'ne Katastrophe geworden..... die Themsemündung ist nämlich navigatorisch durchaus anspruchsvoll.
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Gruß vom Baldeney- oder Gardasee Ingo 45° 33.9806' N 10° 33.0363' E
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#14
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Moin,
für mich gibt es nichts schöneres als Nachtfahrten. Laptop aus, Karte auf den Tisch und dann nur nach Lichtern fahren. Herz, was willst Du mehr?
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Gruss Vestus
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#15
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Freies Wasser, keine Tonnen, klarer Sternenhimmel, am Horizont ein Schiff und dann einen spektakulären Mondaufgang
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Gruß Ewald
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#16
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Jetzt hör aber auf....ist noch lang genug hin bis zum Saisonanfang. Es reicht wenn ich mir selbst das Wasser im Munde zusammenlaufen lasse.
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Gruss Vestus
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#17
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Die meisten wichtigen Ratschläge sind wohl schon gekommen, z.B. Übungsfahrten auf Nachtfähre (Kiel Stadtverkehrsboote sehr gut). Nächtliche Navigation ist eigentlich ganz einfach - wichtige Seezeichen identifiziert man beleuchtet noch leichter als am Tag. Vorher nachdenken - wie muss ich steuern, wenn das Sektorenfeuer die Farbe ändert?
Wurde schon erwähnt, dass man eine Stoppuhr haben muss, und das Ausmessen der Kennung von Leuchttürmen und -tonnen damit vorher üben? Ein Hauptproblem ist die Unterscheidung zwischen Hafenbefeuerung und Lichtern an Land, deshalb anfangs nicht gerade Städte wie Kopenhagen als ersten Nacht-Zielhafen - mit GPS nicht mehr so schlimm, aber es soll ja auch notfalls ohne gehen. Als Rotlicht-Kartenleselampen haben sich batteriebetriebene Fahrradrücklichter bewährt. Falls man einen Handscheinwerfer braucht (auf der Ostsee Stellnetzgebiete großräumig umfahren!), unbedingt Blendung vermeiden - nie Teile des eigenen Boots anleuchten!!! Wenn man sich ablösen will, muss jeder alles können (theoretisch auch Schein haben). Der Schlaf ist dabei anfangs nicht so erholsam, man sollte deshalb die ersten Ziele so planen, dass man auch etwas angeschlagen mit Ansteuerung und Anlegen klar kommt. Ideal ist dafür ein schon bekannter Hafen - und an der Ostsee kann man sich viele Häfen schon mal an einem Wochenende mit dem Auto ansehen. sea u in denmark Geändert von sea u in denmark (31.01.2012 um 08:05 Uhr)
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#18
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Plotterausfall
Zitat:
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#19
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Zitat:
Komme nicht auf den Gedanken Fischerboote voll mit Weißlicht anzuleuchten. Bspw. kann es Dir passieren, daß Du im Küstenbereich voraus ein Geflacker und Blinken siehst. Das sind dann meist Angler oder Fischer welche mit den Feuerzeugen schnappen. Dies passiert um die Nachtsehvermögen nicht zu verlieren oder den Fang nicht unterbrechen zu müssen. Aber auch andere Charterer können vor Anker liegen, auch ohne Licht (wir hatten das 97 vor Kroatien. Man sah 2 Ankerlichter, dem Lärm nach waren aber mehr in der Bucht, was sich am Tag bestätigte. Es waren insgesamt 6 Boote plus wir). Ein günstiges nachtsichtgerät zur Groborientierung kann nicht schaden.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland)
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#20
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Eins noch, was ich hier bisher nicht gelesen habe: bei Nacht ist ständiges Einpicken mit dem Lifebelt Pflicht.
Am Tag kann es schon schwierig sein, einen über Bord gegangenen zu finden, bei Nacht kann man das fast vergessen. Und wenn es dann noch von der restlichen Crew nicht bemerkt wird, wenn man über Bord geht, ist's praktisch aus. Ich hab einen großen Stahlverdränger und bei mir gelten Nachts die Regeln: a) immer nur drinnen aufhalten b) wenn man wirklich raus muß, dann nur wenn ein anderes Crewmitglied anwesend ist, dann Tür öffnen, einpicken, dann erst rausgehen. c) Rettungsweste wird immer getragen, wenn man nicht schläft Zum Einpicken habe ich dann eine Leine auf dem Deck liegen, die nur an drei Punkten befestigt ist (am Bug, achtern Bb und achtern Stb), so dass man ich nur an drei Punkten umpicken muss. Ach ja, ein Rettungsblitz kombiniert mit kleiner Taschenlampe direkt an der Rettungsweste ist dann auch Pflicht. Da man beim Segler ja immer draußen hockt, empfehle ich: a) Rettungsweste immer tragen, wenn man nicht schläft b) beim betreten des Cockpits sofort einpicken
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss |
#21
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Na ja.
Vorsicht ist schon gut, aber mit den harten Regeln, könnte man Solo ja kaum unterwegs sein. Wenn das Boot nicht gerade kopfsteht, gehe ich schon unangeleint aufs Achterdeck. Man muss sich nur bewusst sein, dass über Bord fallen tödlich wäre. Das ist am Tag aber auch nicht viel anders, wenn man alleine auf Tour ist.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#22
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Karl-Heinz, das mag auf einem Mopped auch ein wenig anders sein, wegen der "Tätigkeiten" an Deck.
Als Segler versuche ich schon immer, wenn Solo unterwegs, an den Lifebelt zu denken, da man doch immer Mal mit den Segeln rumturnen muss und dabei wenig Hände für sich selber übrig behält. Bei mehr Wind gilt das mit dem Lifebelt auch für die Plicht, obwohl das eine recht tiefe Wanne ist. Das mit einer Hand fürs Schiff eine für Dich ist mehr so was für Romanfiguren Allerdings hat ein Segler den Vorteil das quasi überall Stage Wanten etc. rumlungern die als Griffpunkte geeignet sind. Wenn ich schon mal auf einem Gleiter, allerdings auch wieder eine eigene Welt, im Vergleich zu großen Moppeds mit Handläufen und dergl. , mitfuhr, fühlte ich mich nach oben hin immer so unbehaglich ungeschützt. Und im Cockpit fand sich auch nie etwas zum grapschen.
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Gruß Kai |
#23
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Moin,
angeleint ist ja nicht abzulehnen, aber dazu sollte auch die Badeleiter ausgefahren sein. Man will ja auch wieder an Bord kommen.
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Gruss Vestus |
#24
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Moin Vestus,
ich habe mir so Strecktaue gespannt, Lifeline wird so eingepickt das es gar nicht bis in den Bach reicht. Der Witz ist ja gerade gar nicht erst so weit zu fallen das man klettern muss. Wenn der Eimer Fahrt macht klettert man eh nicht mehr so einfach wieder hoch. Da kann man sich evtl. noch festkrallen, viel mehr nicht. Daher auch niemals und nie nicht in die Reling einpicken, a. ist das bei manchen Booten eher Zierrat und b. wenn Du da drüberkippst und in der Leine, evtl. teils im Bach hängst, ist erstmal Schicht mit klabastern. Da ist dochmal dieser arme Hund in der Kieler Förde mit Lifeline über die Reling gegangen und hing dann da rettungslos
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Gruß Kai
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#25
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Moin Kai,
wenn ich allein unterwegs bin nehme ich keinen Lifebelt sondern ca. 10 m Ende um im Fall des Überbordgehens noch Bewegungsraum zu haben. Es nutzt mir nichts wenn ich wie ein Storch im Salat an der Seitenwand hänge. Mit vollgesogenen Klamotten kann man sich da nicht mehr hochziehen. Dann lasse ich mich lieber angeleint ins Wasser fallen und klettere über die Badeleiter ins Boot. Sind mehrere Personen an Bord hast Du natürlich vollkommen recht. Bezog sich auch mehr auf den Beitrag von Nordic = Solofahren
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Gruss Vestus |
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