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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

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  #1  
Alt 09.02.2012, 21:50
kabaman kabaman ist offline
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Standard Von 0 auf Weltumsegelung in wievielen Jahren?

Hallo Forums-Gemeinde!

Seit einiger Zeit spukt mir der Gedanke im Kopf herum, dass es doch ganz schön wäre, mal eine gewisse Zeit (einige bis viele Jahre ) auf einem Segelboot zu leben - incl Weltumsegelung... Daher habe ich mich nach vielem Lesen hier bei euch angemeldet, und lege mit der Fragerei los.
Bisher ist meine Segelerfahrung recht überschaubar: ein paar kleine Ausflüge auf Seen, ein Tages-Trip auf ner Jolle in der Adria - die Erfahrung geht also sozusagen gegen 0. Demnächst werde ich mal einen Törn machen, um zu bestätigen, dass das wirklich was für mich ist, wenn auch mal echter Wind weht und echte Wellen schwappen.

Ich hoffe, ihr haltet mich nicht für naiv - ich bin mir vollauf bewußt, dass so eine Unternehmung Einiges an Erfahrung und KnowHow voraussetzt, aber alles lässt sich lernen! Und man muss die große Fahrt ja nicht sofort mit einer Atlantik-Überquerung beginnen, sondern könnte vorher noch zB in Mittelmeer/Nordsee/Ostsee einige Wochen/Monate weiter Erfahrung sammeln, bevor es dann auf die ganz große Fahrt geht.
Auch über die Finanzierung mache ich mir natürlich viele Gedanken und mir ist klar, dass sowas nicht mit einem Taschengeld zu machen ist - aber ich glaube, auch hier habe ich recht realistische Vorstellungen.

Meine Frage an euch ist, wieviel Vorlauf man für so ein Unterfangen einkalkulieren sollte, wenn man - wie ich - bei 0 anfängt: incl. Scheine machen, Erfahrung sammeln, Boot suchen, finden und ausrüsten... Sind 2 Jahre realistisch? 3? Unter 5 nicht zu machen? Bis dahin stünde mir halt jeweils der typische deutsche Jahres-Urlaub zur Verfügung.

Fabian
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  #2  
Alt 09.02.2012, 21:55
Benutzerbild von kabimibo
kabimibo kabimibo ist offline
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Da gibt´s ganz junge Mädels, die das mit 15 schon alleine gemacht haben - mal so als Anhaltspunkt
__________________
Nehmt das Leben nicht so ernst - da kommt eh keiner lebend raus.
Gruß Michael
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  #3  
Alt 09.02.2012, 22:12
kabaman kabaman ist offline
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Zitat:
Zitat von kabimibo Beitrag anzeigen
Da gibt´s ganz junge Mädels, die das mit 15 schon alleine gemacht haben - mal so als Anhaltspunkt
Hm, als Kind / Jugendlicher lernt man ja wesentlich schneller - wenn es da also 15 Jahre dauert, bis man das kann, sollte ich jetzt mit Anfang 30 also ca 20 - 30 Jahre einplanen, bis ich so weit bin?

Geändert von kabaman (09.02.2012 um 22:40 Uhr)
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  #4  
Alt 09.02.2012, 22:23
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ghaffy ghaffy ist offline
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Meine Erbtante seelig hatte 60 Jahre den Führerschein und immer Autos und konnte bis zu ihrem Dahinscheiden weder Autofahren noch Einparken.

Und andere sind mit 21 Formel-1-Weltmeister.

Talent, Zeit, Motivation, eine Prise Kleingeld, gute Kontakte, und die zwei Jahre werden realistisch. Wenn eins davon fehlt, könnte es dauern ...
__________________
Gruss Andreas

------------------
Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem.
(Karl Valentin)
www.albin25.eu
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  #5  
Alt 09.02.2012, 22:28
Benutzerbild von klaus51
klaus51 klaus51 ist offline
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Zitat:
Zitat von kabaman Beitrag anzeigen
Hm, als Kind / Jugendlicher lernt man ja wesentlich schneller - wenn es da also 15 Jahre dauert, bis man das kann, sollte ich jetzt mit Anfang 30 also ca 20 - 30 Jahre einplanen, bis ich so weit bin?
Mach hinne, soll doch nicht die letzte Fahrt sein

Gruß Klaus
__________________
Gruß Klaus

Rotwein sieht man(n) nicht bei der Blutprobe.

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  #6  
Alt 09.02.2012, 23:36
Benutzerbild von gnanpf
gnanpf gnanpf ist offline
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648 Danke in 304 Beiträgen
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Hallo
Ich denke mal , das das auch viel auf`s Geld ankommt !
Und auf deine Freizeit
In der Du ja die noch erforderlichen Prüfungen machen mußt
Und wo und wie Du dein Boot ausrüstest ( Selber oder Profi =
mach mal , in x wochen fahre ich los -dann muß alles fertig sein )
__________________
Gruß von der Weser
Jörg
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  #7  
Alt 09.02.2012, 23:41
Water Water ist offline
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Hallo Fabian,

ich möchte Dir einmal ein Beispiel nennen, was aber nicht unbedingt repräsentativ ist. Nur damit Du einmal siehst, was grundsätzlich machbar ist.

Ich hatte mal einen Fahrschüler, der im Laufe von -2- Jahre alle Bootsführerscheine bis einschließlich Sporthochseeschiffer gemacht hat.

Sein Ziel war es, mit 50 Jahren die Welt zu umsegeln. Er wurde 52, bis es im gelang, bzw. bis er sein Boot fertig gebaut hatte.

Der, von dem ich rede, hatte einen Schlossereibetrieb, und er hat sich nach einem geänderten Riss von Reinke eine 13,5 m-Segelyacht gebaut.

Im Heck hatte er einen 55 Ps Diesel aus einem DB / 8, den er selbst marinisiert hat. Das Schiff heißt "Stocksiefen". Wenn Selbiger zufällig mitliest, kann er ja etwas dazu sagen.

Er hat es geschafft. Andere können das sicherlich auch schaffen. Es geht immer nur darum, welche Ziele man sich persönlich setzt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Gruß Walter
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  #8  
Alt 10.02.2012, 07:58
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Es kommt in erster Linie auf dein Budget an. Wenn Du sagen kannst, ab morgen beschäftige ich mich hauptberuflich mit Segeln, würde ich mal behaupten dass Du in einem Jahr soweit sein kannst.Wenn du aber erst - sagen wir grob - 60.000 € für ne Yacht zusammen sparen musst, dann noch 25.000,00 € für das erste Jahr auf See, die Segelerfahrung und Scheine nur nebenbei sammeln kannst, dann wird es dauern....
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  #9  
Alt 10.02.2012, 10:10
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Fuselkönig Fuselkönig ist gerade online
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Moin Fabian,

was auch immer Du machst nur nicht aufgeben. Wie ich gelesen habe bist Du Anfang 30. Die Zeit und Erfahrungen, welche Du in diesem Zusammenhang machen wirst kann dir keiner mehr nehmen. Sicher man muss für so ein vorhaben schon etwas verrückt sein, aber ist es nicht genau das, was das Leben so lebenswert macht.

Gruß Dirk
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  #10  
Alt 10.02.2012, 10:24
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hallo Fabian,

ich bin am selben thema dran. Ich weiss nicht wieviel geld du hast und wwie alt du bis, ist auch egal.
Segeln ist nicht teuer, solange nichts kaputt geht.

Um rechtlich abgesichert zu sein, reicht der sbf see, am besten gleich mit binnen zusammen, denn ich weiss nicht wo du wohst. Damit kann die waschpo schon mal nichts anflicken.
Wenn du keine vhf-funke an bord hast, kann es losgehen, empfehle ich aber mit, und somit den src-funkschein.

Erfahrungen sammeln: kauf dir ein günstiges 8-9mboot und besegel die ostsee auch bei schlechten wetter.
Wenn du das durch hast, richtiges boot kaufen und los.

Zwischen den zeilen steht lernen, lesen, üben, überleben.

viel spass
Wolfgang
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  #11  
Alt 10.02.2012, 12:04
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Hallo Fabian

Zitat:
Zitat von kabaman Beitrag anzeigen
Meine Frage an euch ist, wieviel Vorlauf man für so ein Unterfangen einkalkulieren sollte, wenn man - wie ich - bei 0 anfängt: incl. Scheine machen, Erfahrung sammeln, Boot suchen, finden und ausrüsten... Sind 2 Jahre realistisch? 3? Unter 5 nicht zu machen? Bis dahin stünde mir halt jeweils der typische deutsche Jahres-Urlaub zur Verfügung.
Deine verfügbare Zeit und Geld, das ist Deine Sache. Deine Frage habe ich verstanden wieviel Erfahrung sollte man sich aneignen sollte um zu einer grossen Fahrt zu starten.

Mal so als ein paar Überlegungen:
  • Damit man den Schweizerischen Hochsee-Schein bekommt, muss man nebst der theoretischen Ausbildung und Prüfung noch 1'000 Seemeilen als Co-Skipper mit-segeln und man muss 18 Tage auf See sein.
    Beim Mitsegeln geht man davon aus, dass man in die Planung, in die Navigation und in die Seemannschaft aktiv involviert ist. Wichtig ist noch hier dass auch einige Nachtschläge absolviert wurden.
    Unwetter und schwere See kann man nicht direkt planen, aber es ist sehr wertvoll wenn man auch mal schwere See und Sturm erlebt hat, Abwettern in der Praxis ist ein wichtiger Erfahrungsschatz.
    Tidengewässer ist auch ein Muss, denn bei einer Weltumseglung wird man ja unweigerlich mit Ebbe und Flut konfrontiert.
  • Ich würde mir den Start einer grösseren Reise dann zutrauen, wenn ich selber nochmals (min.) 1'000 Seemeilen als verantwortlicher Skipper einer Yacht absolviert habe, davon min. nochmals 20 Tage auf See.
    D.h. ich habe mit meinem Schiff oder mit Charter-Schiffen als Hauptverantwortlicher Törns geplant, vorbereitet, kommandiert, absolviert und erfolgreich und unfallfrei Schiff und Mannschaft wieder in den Heimathafen gebracht.
  • Bei so normalen Wochen-Törns (Samstag bis Samstag) ohne Nachtschläge legt man in der Regel 100 bis 200 Seemeilen zurück. Bei so Meilen-Fresser-Törns inkl. Nachtschläge kommt man dann auf bis 500 Seemeilen in der Woche.
    (Hier kommen nun die Proteste und Einwände der -Teilnehmer zu diesen Angaben ).
Jetzt kannst Du selbst Deine Zeitrechnung machen ...
__________________
Richard

En Gruess vom Bodensee
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  #12  
Alt 10.02.2012, 12:06
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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Es ist ja auch die Frage ob es gleich eine Weltumseglung sein muss. Ich würde mir so ein Boot zulegen:

http://www.wrightonyachts.com/en/range/bi-loup-26/

Es gibt scheinbar nur wenig vergleichbare (Kat B ist ganz selten bei der Länge), Hai 760 ginge vielleicht auch noch und damit erst einmal üben. Wenn Du Dir deine Zeit frei einteilen kannst wäre auch folgende Vorgehensweise, die ich mir überlegt habe, vielleicht für dich möglich.

Drei Wochen durcharbeiten, eine Woche bis 9 Tage frei machen. In der Freizeit z.B. einmal etappenweise bis Spanien von der Nordsee aus segeln. D.h. Schiff mit Trailer zum Ausgangsort fahren, dort ins Wasser lassen. Ne Woche gemütlich segeln. Mit nem Zug zurück zu PKW und Trailer, zurück zum Schiff, das auf den Trailer nen günstigen Landliegeplatz gebucht und nach drei Wochen das ganze von vorn. Je weiter das Schiff weg liegt, desto länger würde ich arbeiten und dann zwei Wochen am Stück oder länger frei machen. Im Sommer könnte man das Schiff dann in einer Marina in Frankreich oder Spanien lassen und die Billigflieger nutzen. Einmal zu den kanarischen Inseln hin und zurück wäre ja auch schon was. Oder das schwarze Meer erkunden. Kostet natürlich auch alles Geld aber Landliegeplätze sind in der Regel im Sommer recht günstig und du kannst weiter arbeiten. Außerdem kannst du dein Boot viel preisgünstiger warten. Ich würde auf jeden Fall ein Boot kaufen, was du gut alleine bedienen kannst.
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  #13  
Alt 10.02.2012, 16:27
nicknolte nicknolte ist offline
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Das einige was mir nicht gefällt ist die Überschrift von 0 auf Weltumsegelung. Wenn dein Ziel eine möglichst schnelle Umrundung mit wenig Erfahrung sein soll dann lass es sein. Denn hier fehlt der Respeckt vor der Natur und vielleicht ist da auch noch ein Hintergedanke das man was mit Geld ausgleichen kann.

Die eigentliche Vorbereitungszeit hängt von dir ganz alleine ab, da Du Zeit brauchen wirst deine Grenzen zu kennen.
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  #14  
Alt 10.02.2012, 17:15
kabaman kabaman ist offline
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Hej, schonmal viel Dank an alle für eure Tips und Antworten!
Am schönsten finde ich, dass bisher keiner versucht hat, mir das Ganze grundsätzlich auszureden!

Zitat:
Zitat von la_fenice Beitrag anzeigen
Um rechtlich abgesichert zu sein, reicht der sbf see,

Zwischen den zeilen steht lernen, lesen, üben, überleben.
Es geht ja bei den Scheinen nicht nur um das Rechtliche, ich hoffe doch, dass man auch ein bisschen was dabei lernt
Und was die Funkerei angeht: das lässt sich wohl sogar noch am einfachsten "nebenher", also parallel zum normalen Berufsleben, lernen.
Lernen und lesen - da bin ich seit einiger Zeit fleißg dabei! Und üben soll ja folgen!

Zitat:
Zitat von lebch Beitrag anzeigen
Deine Frage habe ich verstanden wieviel Erfahrung sollte man sich aneignen sollte um zu einer grossen Fahrt zu starten.

Jetzt kannst Du selbst Deine Zeitrechnung machen ...
Ja, genau richtig verstanden, die Frage! Danke!


Zitat:
Zitat von nicknolte Beitrag anzeigen
Wenn dein Ziel eine möglichst schnelle Umrundung mit wenig Erfahrung sein soll dann lass es sein. Denn hier fehlt der Respeckt vor der Natur und vielleicht ist da auch noch ein Hintergedanke das man was mit Geld ausgleichen kann
Deinen Gedanken und die damit verbundene Warnung verstehe ich sehr gut, allerdings haben ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Es geht mir keines Falls darum, möglichst schnell um die Welt zu kommen, eher im Gegenteil - der Weg ist das Ziel! Und an Respekt vor den Naturgewalten fehlt es mir bestimmt nicht, nochmal: im Gegenteil
Auch der Verdacht, dass ich mangelnde Erfahrung mit Geld kompensieren wollte, ist unbegründet, hier gilt wiedermal eher das Gegenteil! (s.u.)

Das Ziel ist eher, in absehbarer Zeit (dauerhaft) auf einem Boot zu leben, und in der Anfangszeit soviel Erfahrung (in jeweils der Erfahrung angepassten Gewässern) zu ersegeln, dass es irgendwann eben auf die ganz große Fahrt gehen kann.

Der letzte Satz geht auch ein bisschen in Richtung der Tips der anderen, bei denen es darum ging, erstmal mit einem kleinen Boot und tage- bzw. wochenweise verstreut über das Jahr Erfahrung zu sammeln, um dann für die große Fahrt nochmal Boot zu wechseln. Da ich in München wohne, wäre das mit einer absurden Fahrerei verbunden, die viel Zeit und Geld verschlingt... Dadurch würde der Erfahrungsaufbau - fürchte ich - länger dauern und teurer werden, als für mein Projekt heilsam ist. Und mein Arbeitgeber ist leider bei weitem nicht flexibel genug, da passable Zeitmanagement-Modelle zuzulassen :-(

Nochmal, vielen Dank für die bisherigen Antworten - und gerne noch mehr! Jede Info hilft als Denkanstoß!

Fabian
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  #15  
Alt 10.02.2012, 17:26
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IngoNRW IngoNRW ist offline
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Hier wird eine Weltumseglung gerne mal als etwas ganz kompliziertes und Erfahrung erforderndes dargestellt. Aber ist es das heutzutage auch noch?

Ich kann mich erinnern das Rollo Gephard nach einigen Weltumseglungen vor der Marsmündung einen Höllenrespekt hatte. Da bin ich früher ständig gesegelt und fand es nicht schlimm. So sieht jeder die Dinge eben anders.
Klar Navigation, Gezeitenkunde und Seemannschaft sollte sitzen damit man nicht auf einem Riff endet. Ansonsten ist das doch auch tagelange Eintönigkeit, herumschlagen mit Behörden und anderer Krimskrams. Zumindest solange man nicht unter die Extremsegler geht. Ich würde das heutzutage ganz easy angehen. Mittelmeer, Adria, Kanaren, Karibik, Pazifik. Ohne Piratengebieten zu nahe zu kommen.
Ich behaupte mal wer im Wattenmeer klar kommt, schafft das locker. Da ich früher viel Watt und Nordsee gemacht habe, kommt mir heute die Adria und das Mittelmeer langweilig vor- Nicht wegen der Gefahren, sondern Navigatorisch kaum anspruchsvoll. Was gibt es aufregenderes als bei 7-8 Bft und auflaufendem Wasser in den Hafen von Vlieland einzulaufen. Das wird auf der anderen Seite der Welt kaum anders sein. Von daher würde ich an deiner Stelle einfach loslegen und dazu alle Bücher darüber verschlingen. Dort liest du die unterschiedlichsten Herangehensweisen.

Gruß Ingo

Geändert von IngoNRW (10.02.2012 um 20:33 Uhr)
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  #16  
Alt 10.02.2012, 17:58
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kraehe kraehe ist offline
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Moin Fabian,

Zitat:
Zitat von kabaman Beitrag anzeigen
Am schönsten finde ich, dass bisher keiner versucht hat, mir das Ganze grundsätzlich auszureden!
im Prinzip sind Zeit und Geld die Begrenzungen. Die meisten hier haben Arbeit, Frau, Familie, Haus, ... und höchstens mal ein paar Wochen pro Jahr Zeit.

Für eine Weltumseglung brauchst Du die Zeit von zwei oder drei Jahren, und das Geld, um danach nicht Pleite zu sein, auch wenn zwischenzeitlich Reparaturen nötig ist. An Scheinen den See, und den Binnenschein, wenn du nicht um Kap Horn herum segeln willst.

Mit viel Geld, und 100% Zeit dieses Jahr, würde ich jetzt noch im Winter die Führerscheine machen, ein Boot kaufen, und im April dann für einen Monat einen Segellehrer heuern. Mit dem dann erstmal die Ostfriesischen Inseln erkunden. Dann bis zu den Kanalinseln segeln, und sobald Du dir das zutraust, den Schlag runter mit gehörig Abstand zur Biskaya, um in die Tradewinds zu kommen. Wenn Du es bis Ost-Afrika geschaft hast, brauchste unsern Rat nicht mehr.

Im Prinzip gehts das zweite mal rum auch mit weniger Geld, und mehr Zeit, wenn du von den 5 Handwerken, d.h. Dieselmaschinen, Holzbearbeitung, GFK, Metall, Segel drei oder mehr beherrscht, und immer als letzter den Tradewinds folgst. Das Geld für die Reise verdienste dann beim Basteln an anderen Booten, oder als Dryback(*) an Land.

Ich denke mal die meisten hier, haben wie ich genug Bargeld-Polster um sich alle paar Jahre ein neues Boot zu kaufen, aber zu wenig um mal drei Jahre gar nicht zu arbeiten.

Dazu mal ne Frage an die, die als Lohnsklave gearbeitet, und in die Rente eingezahlt haben:
Darf ein Deutscher Rentner eigentlich mehrere Jahre das Land verlassen? Ne Residenzpflicht wie H4 oder Asylanten haben Rentner ja nicht, aber wie sieht das praktisch mit der Behörde aus? Läuft die Rente weiter, auch wenn man sich nicht im Land drum kümmert, oder wird man irgendwann als Tot/Verschollen erklärt, und das Geld hört auf?

ciao,Michael

(*) Ein Wetback ist ein Mexikaner, der in die USA geschwommen ist, um dort zu Arbeiten. Ein Dryback ist ein Amerikaner, der mit dem Segelschiff kommt, um mal ein paar Wochen oder Monate in einem Drittweltland zu arbeiten.

Geändert von kraehe (10.02.2012 um 18:56 Uhr)
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  #17  
Alt 10.02.2012, 18:44
kabaman kabaman ist offline
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Zitat:
Zitat von kraehe Beitrag anzeigen
mit weniger Geld, und mehr Zeit, wenn du von den 5 Handwerken, d.h. Dieselmaschinen, Holzbearbeitung, GFK, Metall, Segel drei oder mehr beherrscht, und immer als letzter den Tradewinds folgst. Das Geld für die Reise verdienste dann beim Basteln an anderen Booten
Now we're talking! In etwa was in der Richtung würde mir vorschweben... Den großen Batzen am Anfang "von hier aus" stemmen, und dann unterwegs durch verschiedene Fertigkeiten / Dienstleistungen eine laaange Reise möglichst kostenneutral halten... Damit wäre dann der begrenzende Faktor Geld schonmal deutlich entschärft - und damit letztlich auch der andere, die Zeit. Ist halt eine Frage des Lebensentwurfs und der Ansprüche an Luxus etc
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  #18  
Alt 10.02.2012, 18:52
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Moin,

Zitat:
Zitat von kabaman Beitrag anzeigen
Now we're talking!
for further reading.

ciao,Michael
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  #19  
Alt 10.02.2012, 19:02
tinta tinta ist offline
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Zitat:
Zitat von kraehe Beitrag anzeigen
Moin Fabian,

Dazu mal ne Frage an die, die als Lohnsklave gearbeitet, und in die Rente eingezahlt haben:
Darf ein Deutscher Rentner eigentlich mehrere Jahre das Land verlassen? Ne Residenzpflicht wie H4 oder Asylanten haben Rentner ja nicht, aber wie sieht das praktisch mit der Behörde aus? Läuft die Rente weiter, auch wenn man sich nicht im Land drum kümmert, oder wird man irgendwann als Tot/Verschollen erklärt, und das Geld hört auf?

ciao,Michael

(*) Ein Wetback ist ein Mexikaner, der in die USA geschwommen ist, um dort zu Arbeiten. Ein Dryback ist ein Amerikaner, der mit dem Segelschiff kommt, um mal ein paar Wochen oder Monate in einem Drittweltland zu arbeiten.
Selbstverständlich bekommt man seine Rente/Pension überall auf der Welt. Die kann nicht verloren gehen. Nur, wenn man seinen Wohnsitz in einem Land nimmt, in dem du für 100 € einen Monat leben kannst und dich in D abmeldest, dann wird die Rente angepasst
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  #20  
Alt 10.02.2012, 19:16
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Kabaman!
Wie sieht es bei dir mir Seekrankheit aus?
Nicht so mal kurz an der Küste längs, sondern bei Schwerwetter mitten in der Nordsee?
Es gibt menschen, für die ist das kein Thema, andere fangen irgendwann an zu leiden. Ich kenne einen guten Segler, der ist topfit, solange Land in Sicht ist - dann wirds sehr mau (Totalausfall). Norwegische Küste: TOP, Norwegen - Helgoland: no go!
Andere können nicht lange unter Deck sein, mußt du aber auf Langtörns.
Wenn du dir nicht sicher bist, heuere doch mal Hand gegen Koje auf der nördlichen Nordsee oder im Kanal bis Irische See an. Wenn du da klarkommst, hast du auch gleichzeitig enorme Erfahrungen gewonnen, die dir als Skipper ungemein weiterhelfen.
__________________
Gruß
Ewald
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  #21  
Alt 10.02.2012, 20:07
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Moin,

Zitat:
Zitat von tinta Beitrag anzeigen
Selbstverständlich bekommt man seine Rente/Pension überall auf der Welt. Die kann nicht verloren gehen. Nur, wenn man seinen Wohnsitz in einem Land nimmt, in dem du für 100 € einen Monat leben kannst und dich in D abmeldest, dann wird die Rente angepasst
*aehm* what - und wie sieht das ofW (ohne festen Wohnsitz) aus. D.h. aus Deutschland abmelden, und irgends anmelden?

ciao,Michael
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  #22  
Alt 10.02.2012, 20:39
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IngoNRW IngoNRW ist offline
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Problematischer ist die Krankenversicherung. Da muß man sich gut erkundigen und eventuell etwas investieren.

Gruß Ingo
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  #23  
Alt 10.02.2012, 21:31
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Moin,
und mit Deinem Finanzamt musste auch klären, wie die Zeit unterwegs behandelt werden soll. Ohne Wohnsitz in Deutschland gibt es mit einigen Visa (zB. USA) Probleme. In Sachen Rente lieber die Rentenversicherung fragen, das ist da auch etwas kompliziert, wenn man sich aus Deutschland abmelden will und keinen anderen Wohnsitz hat. Schlussendlich lässt sich aber fast alles regeln.
Nur zwei Dinge fand ich nett: Erfahrungen kann man nicht lernen, sondern nur machen und das kostet etwas Zeit. Und unterwegs arbeiten, um das Geld für die Weiterreise zu verdienen, da haben schon andere von geträumt. Manchmal trifft man solche Zeitgenossen unterwegs, oft ganz traurig. Und glaube bitte nicht, das es unterwegs billiger wird, als wenn Du ganz normal zu Hause bist. Die Kosten bleiben komischerweise etwa die selben. Tut zwar weh, ist aber leider (fast) immer wieder so.
gruesse
Hanse
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Alt 10.02.2012, 21:41
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Zitat:
Zitat von kraehe Beitrag anzeigen
Moin,



*aehm* what - und wie sieht das ofW (ohne festen Wohnsitz) aus. D.h. aus Deutschland abmelden, und irgends anmelden?

ciao,Michael
die Rente läuft weiter, wenn man ein Konto in D hat,..... aber wie schon weiter oben angesprochen, die Krankenversicherung... gaaaaanz wichtig.... TO bietet da sowas an.... wenn die wieder richtig funktionieren
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  #25  
Alt 10.02.2012, 22:09
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kraehe kraehe ist offline
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Moin Hanse & Tinta,

Zitat:
Zitat von jannie Beitrag anzeigen
und mit Deinem Finanzamt musste auch klären, wie die Zeit unterwegs behandelt werden soll.
Finanzamt betrifft einen ja dann nur noch wenn man hier in D Grundbesitz hat. Dann hat man aber auch eine Meldeadresse, und ist nicht ofW. *aehm* oder werden hier inzwischen auch die Renten besteuert?

Zitat:
Zitat von tinta Beitrag anzeigen
die Rente läuft weiter, wenn man ein Konto in D hat,..... aber wie schon weiter oben angesprochen, die Krankenversicherung... gaaaaanz wichtig.... TO bietet da sowas an.... wenn die wieder richtig funktionieren
mein Geschäftspartner zahlt als Expat bei der AXA nur die Hälfte dessen was ich hier als Selbständiger freiwillig in Deutschland zahlen muss. Bupa, Cigna und andere Versicherungen die sich auf Expats spezialisiert haben sind vom Preis hier ähnlich.

ciao,Michael
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