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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Haus Sanierung: innenwanddämmung
Ich bin ja was Häuser angeht blutiger Laie, daher mal die Frage ob sich hier jemand mit der Fachgerechten installation einer Innenwanddämmung auskennt.
Hintergrund ist, ich bin mir etwas unsicher ob die Wände so handwerklich und Bautechnisch richtig ausgeführt wurden. Auf den Fotos sind die Außenwände des Hauses zu sehen, die Innenwände waren leider völlig desolat und fielen schon zusammen, daher wurde eine Vorbauwand aufgestellt. Der Aufbau sieht jetzt so aus: Hauaußenwand- Luftschicht- Dämmwolle- Rigipsplatte. Ich frage mich nun ob da nicht auch eine Dampfsperre rein müsste und ob die Luftschicht sein muss/darf. Außerdem mache ich mir etwas Sorgen über die Anbindung der Vorbauwand an die andere Innenwand in der Küche, auch hier ist keine Folie istalliert, dementsprechend zieht es jetzt schon durch die Steckdosen. Vielleicht ist ja hier ein Fachmann der Auskunft geben kann? Vielen Dank Jan |
#2
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Eine Innnendämmung birgt immer Risiken, vorallem wenn diese mit Trockenbauwänden gemacht wird. Bei dieser Art der Dämmung muss eine lückenlose Dampfsperre eingebaut werden damit kein Kondenswasser entstehen kann.
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so long, der Thomas...
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#3
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Ich würde an Deiner Stelle lieber mit einem Lehmputz auf der Dämmung arbeiten, dieser ist um einiges Diffusionsfähiger als Trockenbauwände und nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf.
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so long, der Thomas... |
#4
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Spezialist in Altbausanierung bin ich nicht.
Bei denkmalgeschützten Häusern (Fassade) kann nur innen gedämmt werden. Und da wird eine Dampfsperre mit eingebaut (zumindest kenn ich das so). Luft isoliert hervorragend wie man an Styropor sieht. Das wäre erst mal gut. Auch wenn diese Luftschicht zirkulieren kann ist das gut, da sich so keinerelei Staunässe bildet. Aber nach innen sollte die nicht zirkulieren Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#5
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Wie das korrekt ausgeführt wird weiß ich nicht. Grundsätzlich ist Lehm allerdings ein Klasse Werkstoff für Innenwände Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#6
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Zitat:
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so long, der Thomas...
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#7
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Hallo Jan,
habe bisher zwei Arten von Innendämmung beruflich kennen gelernt. Einmal Multipor von Ytong. Hier werden Mineralische Platten auf die alte Wand flächig ohne Luftzwischenraum geklebt. Hier dürfen für die Instalationen nur Edelstahl Nägel und Schrauben verwendet werden. Weiterhin dürfen keine Gipsprodukte verarbeitet weden. Bei einem anderen Objekt wird jetzt eine Innendämmung mit Vorsatzschale aus Gipskarton gemacht. Hier ist eine Dampfsperre/bremse vorhanden, die nicht verletzt werden darf. Wenn man verhindern will, das über Steckdosen sich Luft bewegt, gibt es von der Firma Kaiser Winddichte Dosen für Mauerwerk und Trockenbau. Aus meiner sicht ist das was bei dir dort gebaut wird nicht ganz richtig, und wird zu Problemen führen. Viele Grüße Olli |
#8
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In Innenwänden spielt das Material eine untergeordnete Rolle, Dampfsperren sind obsolet, da kaum Temperaturdifferenzen auftreten sollten.
Ganz anders sieht das bei Außenwänden aus! Durch eine Innendämmung erfolgt eine Taupunktverschiebung zur Raumseite. Das bedeutet, dass die Luftfeuchtigkeit mehr in Innenraumnähe ausfällt und damit die negativen Feuchtigkeitseffekte, wie Schimmel und Moder, auftreten. Deshalb unbedingt bei Außenwänden mit Innendämmung eine 100%ige Dampfsperre vorsehen. Diese darf auch nicht an Steckdosen, Fenstern, Rolladenführungen etc. unterbrochen sein. Es wurden schon genug Fachwerkhäuser kaputtsaniert. Auch Hobbyhandwerker haben mit optisch schönen Verkleidungen an Decken und Wänden schon einige Bauwerke zerstört... Der raumseitige Hohlraum innerhalb einer Außenwand ist auch kontraproduktiv. Durch die Wärmezirkulation ist es dadurch gerade unten besonders kalt. Da könnte sich das Einblasen von Dämmstoffen anbieten. Hier geht es lediglich um die Verhinderung der Zirkulation, die bewirkt, dass die warme Luft (und deren mitgebrachte Feuchtigkeit) innerhalb des Hohlraumes unten abkühlt und die Feuchtigkeit dort ausfällt. Ich würde die jetzt vorgefundene Substanz als eindeutig baufehlerhaft ansehen und bin sicher, dass vor allem in Verbindung mit dichtschließenden superdämmenden Fenstern Folgeschäden sehr wahrscheinlich sind. Gruß Michael |
#9
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Wenn das abgeklärt ist, kannst du dich mit dem Thema Innendämmung beschäftigen. grüße ralf |
#10
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ich würde es wieder abreissen. Wenn die Außenwand marode ist muß man den Grund dafür suchen!!! Wenn Du die jetzige Vorwandverschalung so lässt wird es nur schlimmer, du holst dir den Taupunkt nach innen, die Wand wir immer feuchter und Schimmel wird auftreten. Zudem verlierst Du an Wohnraum. Besser wären zum Beispiel Holzweichfaserplatten mit Lehmputz: GUTEX Lass Dich von einem unabhängigen Energieberater beraten, bevor es zu spät ist. Beste Grüße derMartin |
#11
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moin moin jan,
mit der innendämmung läuftst du Gefahr, den taupunkt ins Mauerwerk zu ziehen. und dann bekommst du bald richtig spaß. deine Konstruktion würde ich wieder entfernen, die wand innen vernünftig verputzen, meinetwegen auch mit Lehm,kostet mehr,aber atmet viel besser. ist bei dir nur der putz innen bröselig oder betrifft es schon die Bausubstanz??? und warum möchtest/kannst du nicht außen dämmen??? gruß swen |
#12
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die Innenwände waren sehr instabil, das Haus ist von 1920 und stand auch mehrere Jahre leer. Beim schlitzen der Wände um die neue E-Installation zu verlegen brach die Innenwand zusammen, sie wurde dann abgetragen und die Vorbauwand installiert.
Außendämmung geht nicht da die Ansicht des alten Hauses (1920) erhalten werden soll. Auch die Fenster kommen neu und werden wieder in der alten Optik hergestellt mit Fensterkreuz und Bogen an der Oberseite. Auch der Mörtel in den Fugen der Außenwand war nicht mehr sehr gut, der Sand rieselte da schon raus und teilweise war die Fuge nur noch auf halber Steinstärke mit Mörtel gefüllt. Ich hab jetzt natürlich etwas Bedenken das bei einer Installation ohne Dampfsperre Schimmel im Dämmmaterial entsteht. Und macht das Dämmtechnisch überhaupt Sinn eine Luftschicht zwischen Wand und Dämmung zu belassen? Grüße Jan |
#13
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Investiere etwas Geld in einen Sachverständigen! Von der Innung, notfalls Architekt oder freier Sachverständiger. Das sieht nach zukünftigem Ärger aus. Gib jetzt kleine Taler aus statt nachher dumm mit den Folgeschäden dazustehen.
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Ein Herz für Außenseiterboote
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#14
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Zitat:
es ist ja Glücklicherweise nicht mein Geld was da ausgegeben wird, was die Sache an sich aber auch nicht besser macht, ich werde später aber in dem Haus wohnen. Und es ist ja ein Architekt mit Bauleiter am Werk, von deren Seite ist aber alles super, sagen sie. Daher meine Fragen hier. Ich will nur nicht ohne Argumente dastehen wenn ich die Sache noch mal anspreche, mit Booten kenne ich mich aus, aber von Häusern hab ich keine Ahnung. Grüße Jan |
#15
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hier noch ein Bild von einer der Außenwände, bevor der Gipskarton aufgeschraubt wurde.
Das zweite Bild ist noch mit Innenwand, die wurde dann entfernt. Die Innenseite der Außenwand wurde in dem Zustand belassen. |
#16
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Hallo,
das sieht nach Ziegelwand mit Kalkmörtel gemauert aus. Durch Feuchte etwas mürbe geworden. Ich hätte den Putz abgeschlagen und eine Vorwandmauer in Ytong davorgesetzt. Im Verbund , Vermörtelung der alten Ziegelwand. Das ist nur noch eine Ansammlung von geschichteten Steinen. Trockenbau mit Profilen gibt der Wand die erforderliche Stabilität nicht zurück. Aber kann halt jeder und deshalb wirds gemacht. Besser k - Wert alte Wand und K-Wert Ytong errechnen und entsprechend vormauern. Gruss Micha |
#17
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Mauerwerk ist auf senkrechten Belastungen top. Torrosion (oder seitliche Belastung) ist weniger gut. Dies basiert dann nur noch auf Reibung, wärend die Druckbelastung vom schwächsten Material bestimmt wird. (Da ist Mörtel im korrekten Gemisch nicht weit vom Ziegel entfernt.) Im Laufe der Zeit nimmt aber Kalkmörtel Wasser und wird mürbe. Dann kann man die Ziegel mit entsprechend Druck auch verdrehen oder herausschlagen. Eine Sanierung ist dann sicherlich angesagt. Wasser im Mauerwerk wird immer wie in einem Strohhalm (oder eben in kommunizierenden Röhren ) bewegt. Wärme speilt da auch eine grosse Rolle, da an der Verdunstungsstelle der Sog entsteht. Lehm direkt auf diesem Mauerwerk wird das Wasser nach innen holen. Unschön. Also sanieren und absperren wäre wohl korrekt. Wie genau kann ich aber mangels Fachwissen nicht beschreiben. Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#18
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der Wolle hier. Was ich da sehe ist der größte bauliche Blödsinn was gemacht werden kann! Ich habe mehrere socher Baustellen gemacht und bin z.Z. auch am Umbau eines alten Hofes, alle sind mind. huntert jahre alt oder älter. Hier gehört eine Vorwand Mauer aus Ytong hin, der Zwischenraum wird mit Bituperl verfüllt und auf die Ytonwand kommen Lehmplatten welche dünn verputzt werden. Ruf mich morgen mal an und laß den Blödsinn da wider Rückbauen, tut ja weh.
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Gruß Wolle |
#19
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Zitat:
nach aussen, wenn Bituperl reingestopft wird. gruss Micha
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#20
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Zitat:
Habe heute Fußboden gemacht und andauernd diese Tüten mit Bituperl vor Augen gehabt. Sorry, nicht nehmen!!! Ich meinte natürlich "Perlite" Ist aber der selbe Hersteller
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Gruß Wolle |
#21
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hallo Jan,
kann mich nur den Vorschreibern anschließen, eine Innendämmung in einem altem Haus ist sehr problematisch. Durch die Verschiebung des Taupunktes in der Außenmauer, bildet sich zwangsläufig Kondenswasser in der Luftschicht. Beim Denkmalschutz bzw. Altbau wird mit Schilfrohr-matten und Lehm gedämmt, diffusionsoffen, dabei dürfen keine Lufteinschlüsse gebildet werden. Das Wasser hat dann die Möglichkeit in beiden Richtungen zu diffundieren. Wir haben mit Steinwolle außen gedämmt, das kann ich jedem empfehlen, es ist teurer und es ist auch schwieriger jemanden zu finden, der es macht, aber das Raumklima entschädigt für die ganze Mühe, die man da aufgebracht hat. Gruß Draz |
#22
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Ich habe in meinem Arbeitszimmer im Keller Calciumsilikatplatten (30 mm) an den Wänden anbringen lassen. Einerseits wegen der Wärmedämmung, vor allem aber, weil wir mit einer Weißen Wanne gebaut haben und ich das Raumklima (Ausgleich der Luftfeuchtigkeit) verbessern wollte.
Der Materialpreis ist relativ hoch, dafür ist der Montageaufwand überschaubar und man verliert - gemessen am Dämmeffekt - recht wenig Fläche.
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Gruß, Thorsten
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#23
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Moin!
Haben die das alte Innenmauerwerk wirklich weggebrochen und dafür die Rigipswand erstellt?? Kann doch eigentlich nicht sein, da dort doch auch die Decke drauf aufliegt!? Statik?? Oder hab ich das jetzt falsch verstanden? Ansonsten würde ich auch mit einen Ytong oder Gitterziegel die Wand neu aufbauen und verputzen. Anschliessend von innen die Luftschicht mit Steinwolle ausblasen. Wobei, wenn die Aussenwand auch so brüchig ist muss man dabei wirklich aufpassen das die Wand nicht durch den Druck vom Einblasen rausgedrückt wird! Mit Rigips würde ich es persönlich nicht machen. Habe da schon schlechte Erfahrung mit gesammelt. In der Wand zum Kinderzimmer war es auch einmal schwarz voll schimmel, von aussen nicht sichtbar. Und wir wunderten uns immer warum die Kiddies so oft krank waren....... Aber jeder hat seine Vorlieben in Material und Ausführung. Die Calciumsilikatplatten sind auch eine tolle Erfindung, hab ich mir auf der letzten DEUBAU mal genauer angeschaut. MfG Boris |
#24
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Zitat:
hallo Boris, hier mal ein Bild wie die Wand vorher aussah, man kann auch gut die Ziegel der Aussenwand sehen und wie wenig Mörtel da noch vorhanden ist. In wie weit die Decke mit der Außßenwand verbunden ist weiss ich auch nicht. Ich war gestern noch mal da und hab mal ein Feuerzeug an die Steckdosen und in die Ecken, die Anschlüsse der Vorbauwand zur anderen innenwand, gehalten, die Flamme wurde ausgeblasen so zieht das durch die Steckdosen (die ja eigentlich gedämmt sein sollten). An diesen Stellen ist doch dann keine Dämmung vorhanden und Feuchte kann direkt dahinter (Rigipswand) kondensieren. Oder habe ich da einen Denkfehler? Grüße Jan |
#25
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Hallo Jan,
in Beitrag 8 wurde bereits alles Wesentliche gesagt. In meinen fast 10 Jahren als Ing. im Bereich Gebäudetechnik habe ich schon viel gutgemeinten "halben Kram" wie diesen gesehen. Ohne Diffusionsdichte Folie von Innen vor der Dämmung werden die Außenwände ganz schnell nasse Füße kriegen. Frag den Architekten mal nach einer U-Wert-Berechnung (mit grafischer Darstellung des Taupunkts) für diesen Wandaufbau. Kann man auch sehr schön auf dieser Seite selber mit experimentieren: http://www.u-wert.net/. Gruß, Frank
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Wenn`s einfach wär, könnt`s ja jeder...
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