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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Xylon Tümmler 101 "Ramses" - In Schönheit der Zeit getrotzt
Hier möchte ich Euch die "Ramses" vorstellen. Die Bilder sprechen für sich. Wenn sich ein Liebhaber findet, der sie zu schätzen weiss, ist sie zu verkaufen.
Geändert von seebaer150 (04.04.2012 um 13:58 Uhr) |
#2
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Hallo,
ich finde die Bilder bestimmt toll wenn es dann mal welche gibt ? Oder hab ich die übersehen Gruß Richi
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Relativ ist: wenn mir einer seine Nase in den Hintern steckt.....Dann haben beide eine Nase im Hintern ! Nur ich bin relativ besser dran |
#3
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Zitat von seebaer150
Zitat: Zitat von jannibunny81 Hallo Jo, mich würde mal interessieren, was die "Ramses" kosten würde. Ist aber eher Neugier. Ich kann das überhaupt nicht einschätzen. Viele Grüße, Jan. Hallo Jan, die Entscheidung darüber, wem so ein über viele Jahre in Liebe erhaltenes Schiff anvertraut wird, hängt von der Fähigkeit des potentiellen Käufers der Einschätzung des Wertes des Schiffes ab. So wird verhindert, das solche Kunstwerke in nicht achtende Hände gelangen und künftig verfallen. Die "Ramses" hatte das Glück vom Ersteigner zu einem Folgeliebhaber zu kommen, der das versteht. Darf ich unsere kurze Konversation veröffenlichen? In diesem Zusammenhang würde ich nämlich gerne ein Essay einstellen, das sich mit der Wertigkeit von Klassikern im Vergleich zu Kunststoffbooten beschäftigt. Dies ist umso interessanter, da neu gebaute Klassiker aufgrund neuer Bautechniken genauso pflegeleicht sind wie Kunststoffboote, mit dem Unterschied, dass die Oberflächen der Klassiker aus dem viel hochwertigeren Epoxid statt Polyester bestehen. Frohe Ostern wünscht Dir Jo Moin, klar darfst du diese kurze Konversation veröffentlichen. Ich hätte gerne eine Aussage in € herausgekitzelt, aber ich verstehe auch, wenn so etwas dikret gehalten wird. Derzeit wäre ein dermaßen individuelles Bott überhaupt nichts für mich, jedoch kann ich mir in zehn Jahren vorstellen etwas vernünftiges zu besitzen. Ich restauriere gerade einen Plastikbecher für kleine Wasserwanderungen und zum angeln. Das ist wohl die ganz kleine Liga. Ich bin zwar relativ neu in der Boote Welt unterwegs, aber die pflegeleichtigkeit spielte in solchen Fällen für mich keine Rolle. So ein Plastikbecher Durchschnittsformat hat in meinen Augen halt seinen Bestimmungszweck. Das ist mit einem solchen Boot wie der Ramses ja was ganz anderes. Allerdings liest man hier auch von vielen Beispielen, wie kleine Holzboote mit Epoxy zu echten Schmuckstücken werden. Wer nicht bereit ist sein Hab und Gut zu pflegen, wird es auch nie so genieße, wie jemand der mit Leib und Seele dabei ist. Trotzdem hätte mich der Preis interessiert Ebenfalls schöne Ostern, Jan. |
#4
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bin zwar nur blutiger Leihe....aber Respekt ! Sieht richtig gut aus !
Gruß Richi
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Relativ ist: wenn mir einer seine Nase in den Hintern steckt.....Dann haben beide eine Nase im Hintern ! Nur ich bin relativ besser dran |
#5
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Ich möchte dann hier mal die Möglichkeit ergreifen, ein bisschen was über moderne und Klassische Yachten zu schreiben.
Aura-Vergleich zwischen Serienboot, Klassiker und Neuem „Klassiker“. Teil I Von: Dr. Kurt Joachim Maass Vorwort: Ich stelle diesen Beitrag ins Forum der „Freunde Klassischer Yachten“ ein, um eine Diskussion zu entzünden, die die Wahrnehmung der „Problematik“ Klassische Yachten im Kosmos Yachten allgemein schärfen soll. Die Problemstellung ist vielschichtig und erfordert daher verschiedene Ansätze. Hier nun der Erste. K.J.M. Die Generation der Bootsleute der 60er Jahre war gegeißelt durch immerwährende Arbeiten an Massivholzbooten die größten Pflegeaufwand erforderten, wollten sie stets einen wertigen Eindruck machen. Zudem war ein Holzboot Normalität, also nichts Besonderes. Dann erschienen erste Kunststoffboote, scheinbar pflegeleicht und unverwüstlich und traten den Siegeszug auf dem Weltmarkt an. Fakt wurde unterdessen: Dem allergrößten Teil der Yachtsportler konnte man kein Holzboot mehr verkaufen. Wer den Trend zum Kunststoffboot verschlafen hatte, ging unweigerlich unter. Dem Xylon Werk in Mannheim ging es nicht anders. Um 1987 wurde meines Wissens nach der letzte Xylon Tümmler, damals schon in italienisch dynamischer Form, aber immer noch in Holz, gebaut. Dass es das Xylon Werk überhaupt noch gibt, ist einzig dem immensen Einsatz einer Familie zu verdanken, die, selbst Tümmler-Eigner, mit größter Inbrunst das Wagnis eingegangen ist, das Werk zu übernehmen und in die Zukunft zu führen. Dass betriebswirtschaftlich korrekte Berechnungen von Leistungen die Grundvoraussetzung zum Überleben einer Firma ist und dass ein entsprechend rigoroses Auftreten in der Durchsetzung der Werftinteressen unabdingbar war, wurde oftmals nicht verstanden und/oder fehlgedeutet. Wie dem auch sei: Hier hat eine Werft eine schrecklich lange Durststrecke überlebt. An dieser Stelle möchte ich auch eine bereits mehrmals an mich herangetragene Frage beantworten: „Ja, es hat mir ein Investorenkonsortium nahegelegt, meine Erfahrungen mit Tümmlern in die Neuauflage der Produktion der klassischen Tümmlern einzubringen!“ Ich musste dies jedoch mit Verweis auf die andauernden Aktivitäten des Xylon Werks verneinen. Zudem hat mir nicht gepasst, in welcher Weise man gedachte, mit den sogenannten „Altlasten“ umzugehen. Ein derart zynischer Kurs ist mit mir nicht zu steuern. Fakt ist einfach, dass hier eine Werft, die Klassiker baute, neben Super van Craft und Adler, wieder Klassiker bauen könnte. Der Bogen ist also geschlagen, wobei wir bei der bewussten Positionierung der Klassiker im allgemeinen Bewusstsein angekommen wären. ( Aktuelle Ergänzung 04.2011: Zwischenzeitlich sind die Weichen gestellt, die Neuauflage der Xylon Tümmler als Xylon Tümmler R, „R“ steht hier für Retro und Rebuilt, in einem für alle fairen Rahmen durchzuführen. Gebaut werden sie dann von den gleichen Menschen, die auch den Ocean Roadster bauen ) Keine Frage: Für jeden Freund klassischer Yachten ist eine klassische Yacht ein Schmuckstück. Aber es gibt leider auch diejenigen, die klassische Yachten, besonders im leicht abgetakelten Zustand als billiges Schnäppchen zum Einstieg in den Wassersport auf dem Weg zur Kunststoffyacht sehen. Das wäre ja noch akzeptabel, würde dabei die ohnehin schon mitgenommene Yacht nicht dem Verfall preisgegeben. Und genau da müssen wir, die Liebhaber Klassischer Yachten, einschreiten. Aber wie machen wir das? Dazu ein Zitat von mir aus einem anderen Beitrag: Zitat Anfang: „ … ich habe natürlich kein Recht, aufzurütteln, den Geist anzustacheln, aber ich tue es trotzdem, jetzt und zukünftig und hoffe, es könnte sich daraus frei nach Tayyar’s Vorschlag ein eigenständiges Denkforum im Sinne des Geistes - der Aura um die klassischen Yachten entwickeln. Anderes Denken, bewussteres Denken seitens Lenkern von Yachten, bei denen jedes Paar zusammengefügter Stücke Holz von der Leidenschaft und dem Können des Erbauers Zeugnis ablegt als Antipode zum, und jetzt werde ich bissig, hirnlosen Hineinschmieren von Harz und Matten in eine Gussform. Läuten da nicht auch die Glocken für einen Wert? Einen geistigen Wert der Lenker der Schiffe? Eine Nichtaustauschbarkeit der Lenker, der Kapitäne in Persönlichkeit? Die Nichtaustauschbarkeit und deshalb unwiederbringliche Werthaltigkeit der Yachten, im Gegensatz zur Massenproduktion? Ist hier nicht ein Umdenken nötig und das damit verbundene Selbstbewusstsein im Auftreten? Wollt Ihr Euch nicht langsam mal selbst erlauben, mit dem Brustton der Überzeugung aufzutreten und zu sagen: „ Wir sind die Kapitäne der letzten wirklichen schwimmenden Kunstwerke in einer Welt der Werteverluste und Vermassung. Wir wissen es und wir stehen dazu.“ Wenn sich solches Gedankengut etabliert, wird niemand mehr auch nur wagen, einen Holzklassiker als „günstige Alternative zum Kunststoffschiff“ anzusehen. „ Zitat Ende: Aber hier soll jetzt erst einmal die Rede von der Aura der Klassischen Yachten sein. Was einen Hans Joachim Kuhlenkampf mit Pfeife im Mund am Steuer seiner klassischen Segelyacht von so manch anderem Klassikerkapitän unterschied, das bedarf der gesonderten Erörterung und ist auch von entscheidender Bedeutung, denn wir dürfen hier nicht vergessen, dass bereits ein fauler Apfel in einer Apfelkiste alle anderen Äpfel infizieren kann. Um von Aura sprechen zu können, müssen wir einen Zeitsprung wagen. Von der Zeit, in der Klassiker Normalität waren zur heutigen Zeit, in der die Photoapparate gezückt werden, sobald ein Klassiker einläuft. Jeder Klassikerkapitän kennt das. Aber welcher Klassikerkapitän, und jetzt mal ehrlich, verwickelt die Faszinierten in wirkliche Gespräche, die den Faszinierten den Keim einpflanzen, sich der Faszination zu ergeben, und schafft damit einen Nährboden? Es ist eine Frage von „Ding in Welt“. Kein „ Ding“ kann ohne „Welt“ existieren. Ein Ding braucht ein Umfeld, indem es existieren kann. Die Aura des Klassikers kann nur in einer geneigten Umgebung gedeihen. Und der Sauerstoff, den die Aura zum Leben und zum Wachsen braucht, ist das Bewusstsein der Kapitäne und ihrer Mitstreiter. Fortsetzung folgt im Teil II Aura-Vergleich zwischen Serienboot, Klassiker und Neuem „Klassiker“. Teil 2 Von: Dr. Kurt Joachim Maass „…und der Sauerstoff, den die Aura zum Leben und zum Wachsen braucht, ist das Bewusstsein der Kapitäne und ihrer Mitstreiter.“ Zum Thema der Definition des Begriffes „Bewusstsein“ haben sich Philosophen, Tatsächliche und Selbsternannte, zur Genüge ausgelassen. Ich setze einfach mal die literarische Beschlagenheit oder den Willen zur Wissenserweiterung voraus, als Grundlage dezidierter Meinungsbildung. Deshalb beschränke ich mich hier auf das augenscheinlich Notwendige, auf das „Erkennen, dass der Klassiker in gepflegtem Zustand etwas Besonderes ist“ und dass diese Erkenntnis auch im Passiv erlebt, und aktiv gelebt werden muss, um Wirkung zu entfalten. Denn in einer sauerstofffreien Umgebung, die Sauerstoff braucht, nutzt der Sauerstoff in einer Gasflasche nichts. Es erfordert die Erkenntnis um das Wissen, dass und wie man die Gasflasche aufdreht und den Entschluss, es tatsächlich zu tun. Jeder Klassikereigner muss also seinen Teil aktiv erbringen zur Entwicklung der Aura um die Klassiker. Eine Nichtbeachtung dieser Erkenntnis hat zahlreiche Folgen. Eine davon ist, dass Klassiker zu billig angeboten werden. Natürlich richtet sich der Preis eines Klassikers auch nach Angebot und Nachfrage. Aber hier sind wir doch wieder in der Problematik „Umfeld Bewusstsein“ gelandet, und bei der immer wiederkehrenden Frage, was zuerst war. Das Huhn oder das Ei. Nur werden wir ab jetzt so dreist sein und einfach festlegen: Der Klassiker in handwerklicher Vollendungsnähe von versierten Künstlern gebaut, ist wertvoller als ein Massenprodukt, das von kurzfristig an Apparaturen angelernten und leicht ersetzbaren Mitarbeitern fabriziert wird und dessen Fabrikationsumfang nahezu nach Belieben erweitert werden kann. Dann werden wir unsere Klassiker pflegen und anbieten in einem akzeptabel neu festzusetzenden Preisspektrum. Wie dies zustande kommt, schildere ich im nächsten Teil. Nur eines noch: Dass sich kein Klassikerkapitän einem Verkaufsdruck unterwerfen sollte, der das Prinzip unterwandert, dürfte klar sein. Hier ist die allgemeine Verantwortung der anderen gegenüber dem Einen, der womöglich aus wirtschaftlichen Erfordernissen heraus verkaufen muss, entscheidend und hervorzuheben. Auch das wird Gegenstand eigener Thematisierung sein. Aura-Vergleich zwischen Serienboot, Klassiker und Neuem „Klassiker“. Teil III Von: Dr. Kurt Joachim Maass Grundlage für die Festsetzung von Werten ist die Kenntnis aller Umstände, die Wert beeinflussend sind. Leider sind die Parameter, die den Schiffswert beeinflussen, weitestgehend unbekannt und werden deshalb selten vollumfänglich zugrunde gelegt. Wurde eine Adler IV in Jahre 1967 für 83.600 DM verkauft, so entsprach dies dem Preis von vier Mercedes 300 SE zu einer Zeit, in der der Großteil der Bevölkerung vielleicht den Sprung vom motorisierten Zweirad zum VW Käfer geschafft hatte. Klientel, das sich neben der teuren Ausbildung der Kinder, der Villa und dem obligatorischen Mercedes 300 SE noch eine Adler leisten konnte, gehörte zur Elite der Bevölkerung und konnte auf gewisse Hintergründe bezüglich Stand, Bildung und Bewusstsein zurückgreifen. Elite ist hier nicht in seinen euphemistischen Auswüchsen einer gewissen Zeitepoche gemeint, sondern objektiv im Sinne ursprünglicher Begriffsdefinition. Bis auf wenige Ausnahmen wechselten die ehemals teuren Schmuckstücke später in Hände mit weniger Bewusstsein für den Wert der Yacht. Die Endlosschleife von Bewusstseinsverfall von Folgeeigner zu Folgeeigner und Wertverfall nahm ihren Lauf und gipfelte in Beispielen, wo perfekt restaurierte Yachten beim Verkauf nicht einmal die Kosten für die Restauration erzielten, geschweige denn den Wert der Aura um das Schiff berücksichtigten. Das alleine sagt eigentlich schon alles. Im Falle der „Ramses“ oder der „Helena“ blieb das Bewusstsein erhalten, und damit die Schiffe. Wohl gemerkt: Eigner, die hohe Summen und viel Initiative in inzwischen betagte und heruntergekommene Klassiker investierten und damit sehr eindrücklich ein großes umfassendes Bewusstsein um das Schiff herum entwickelten oder schon besaßen, hatten beim Verkauf unter der vollkommen ausgeprägten Ignoranz potentieller Käufer zu leiden und fanden keine Lobby, die sie hätte unterstützen können. Das ist ein unhaltbarer Zustand, dem wir entgegenwirken müssen. Werden dann Bemühungen einiger Weniger, die sich um den Wert von Klassikern sorgen und sich dafür einsetzen, polemisch ohne jeglichen Sachbezug torpediert, statt unterstützt zu werden, zeigt sich mehr als eindrücklich, welcher Status Quo besteht. Wer das nicht glaubt, dem sei das Studium der einen oder anderen „Diskussion im FKY gerade zu diesem Thema in früherer Veröffentlichung empfohlen. Sachbezüglich muss folglich von ganz vorne begonnen werden. Wer hatte früher Klassiker? Wozu wurden sie genutzt? Inwiefern waren sie Statussymbol? Was wurde bewusst unternommen, um das Statussymbol Yacht zu erhalten und zu fördern? Geschichtlicher Wandel. Hier sei ausgedehntes Literaturstudium als Grundlagenbildung empfohlen. Eingehen möchte ich auf die mehr offensichtlich nachvollziehbaren Aspekte. Hier spielt das Material eine wichtige Rolle. Materialien, die gezielt ausgewählt werden müssen, um einem langfristigen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, sind ungleich wertvoller, als Baumaterialien, die beliebig einem Fass entnommen werden, was uns zu der Qualifikation derer führt, die das Material verarbeiten. Eine Bestimmte Menge Harz gleichmäßig auf einer Fläche zu verteilen, die Bestandteil einer Negativform ist und anschließend eine Glasfasermatte einzubringen und zu durchtränken, mag eine gewisse Herausforderung darstellen, die aber nicht mit den Anforderungen vollendeten Umgangs mit Holz zu vergleichen ist. Das beginnt schon damit, dass der künstlerische Aspekt bei der Kunststoffverarbeitung ausgeschlossen ist, während der künstlerisch ambitionierte Bootsbauer seinen Ideen freien Lauf in der Entfaltung lassen kann. Und genau hier wird die Bandbreite der Unterschiede unter den verschiedenen Bootbauern deutlich. Während einige sich darauf beschränken, nach Plänen Dritter gutes Handwerk zu vollziehen, profilieren sich andere durch künstlerisch ausgefeilte Leistungen und werden sogar mit Staatspreisen gekrönt. Ich spreche von Herrn Tayyar Bayrakcy, der mit dem Bayrischen Staatspreis für besondere Leistungen im Bootsbau ausgezeichnet worden ist. Es ist vollkommen einsichtig, dass eine Yacht von ihm, Arete Bootsbau, zwangsläufig ganz anders gehandelt werden muss, als … sagen wir andere Yachten von weniger renommierten Herstellern. Betrachtet man nur einmal das Wort „Arete“ das der Werftgründer ganz bewusst gewählt hatte, bevor er sich beruflich noch höheren Zielen zugewandt hat. Zitat: „Das Wort Arete bezeichnete ursprünglich die Eigenschaft, wodurch eine Sache, ein Tier, ein Mensch oder ein Gott hervorragt. Die Bedeutung des Wortes bestimmt sich durch seine Funktion als abstraktes Nomen zum logisch attributiv verwandten agatos (gut). Es handelt sich um die Tüchtigkeit und Tauglichkeit im Sinne eines Qualitätsmerkmals. Sokrates hat das Wort in der philosophischen Ethik in einer ähnlichen Bedeutung wie Tugend verwendet. Im Gegensatz zum deutschen Begriff der Tugend können auch Dinge Arete haben. Beispiele für areté sind demnach auch die Schnelligkeit eines Pferdes oder die Schärfe eines Messers. Die Arete eines jeden Dinges besteht in dem, wodurch es seine je eigene Aufgabe erfüllt. Das Wort meint damit zunächst jede Vortrefflichkeit. Auf den Menschen bezogen ist Arete die Vollendung seines wahren Wesens, die Vollkommenheit seines Körpers bei gleichzeitiger „Bestform“ seiner Seele.“ Zitat ende: Und an dieser Stelle frage ich mich, wie besonders ein Mensch sein muss, um nicht nur seiner Unternehmung durch Wahl dieses signifikanten Titels einen Anspruchsstempel aufzudrücken, sondern ihn durch ebenso beeindruckende Leistungen auch zu rechtfertigen. Er, der Mensch, muss ein wahrer Meister, nicht nur seines Faches sein. Und eben solche Meisterschaft fällt nicht vom Himmel. Sie ist mühsam erworben. So wie man einem Studierten automatisch ein höheres Einkommen zugesteht als einem Handwerker, nur weil er länger ausgebildet wurde, ist eben hervorgehobener Meisterschaft ein entsprechender Stellenwert einzuräumen. Und in Anbetracht der verschwindend geringen Anzahl solch wahrer Meister im Vergleich zur heutigen Schwemme Studierter, wird seine Arbeit richtiggehend „verwertvollt“. Und an diesem einfachen Beispiel sollte transparent geworden sein, warum bereits der nur reproduzierende Bootsbauer in seinem Effekt um Klassen höher einzustufen ist, als ein Laminierer im Kunststoff(boots)bau. Über die Handwerker, die liebevoll eine Adler fabrizierten, und den anhaltenden Grundwert des Produktes sollte sich jetzt jeder selbst zumindest rudimentär ein Bild machen können und begreifen, wie absurd eine Bemerkung ist, die den Wert des Schiffes alleine durch Angebot und Nachfrage bestimmt sieht. Denn ein Markt, in dem ein Bewusstsein vorhanden ist, ist ein Markt, in dem Bewusstsein geschaffen wurde und noch mehr Bewusstsein geschaffen werden wird. Marktwert ist folglich nicht bewusstseinsneutral betrachtbar, sondern richtet sich entscheidend nach dem Bewusstsein, das die Marktteilnehmer haben, andernfalls etwas Gravierendes fehlen würde. |
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