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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 06.06.2012, 11:57
pandora700 pandora700 ist offline
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Standard Yamaha 2Takt 8PS

Motorenhersteller: Yamaha Außenborder
Modell: 8BS
Leistung: 8PS
2- oder 4-Takter: 2-Takter 1:100
Anzahl der Zylinder: 2
Motorseriennummer: 69913 aus 1977

Moin,
ich wäre sehr an Eurer Einschätzung zu einem Problem mit meinen Außenborder interessiert.
Der Motor hatte eine längere Standzeit, ca. 1,5 Jahre hinter sich, lief vorher ganz manierlich und ist in einem Segelboot eingebaut. Ich nutze ihn seit 2005 intensiver, vorher hat er einen großen Teil seines Lebens gut verpackt im Keller verbracht. Nach besagter Pause hängt der Motor nur noch schlecht am Gas, geht im Leerlauf aus, springt schlecht an. Ich habe die Zuleitungen kontrolliert, den Filter gereinigt, die Kerzen gewechselt und den Vergaser geöffnet, Schwimmer kontrolliert etc, leider keine Besserung. Fachkundige Hilfe führte durch den örtlichen Motorendienst führte zu dem Ergebnis: Vergaser demontiert und im Ultraschallbad gereinigt, Kompression gemessen, Vorverdichtung defekt: wirtschaftlicher Totalschaden! Meine Frage: was genau bezeichnet ist eine defekte Vorverdichtung? Könnte man dies ggf. selber reparieren? Welche Kompressionswerte müssten bei einem funktionierenden Motor vorliegen? Mir ist schon klar, dass bei einem Motor aus 1977 irgendwann das Lebensende erreicht ist und Ersatz sinnvoll ist, ich bin leider durch den Einbau des Motors im Schacht in der Auswahl sehr eingeschränkt (Breite des Motors).
Wäre dankbar für eine Einschätzung des Schadens - Danke
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  #2  
Alt 06.06.2012, 12:04
Täuberich Täuberich ist offline
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In welchem Segler ist denn der Motor eingebaut?

Andreas
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  #3  
Alt 06.06.2012, 12:07
pandora700 pandora700 ist offline
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eingebaut in eine pandora700 (engl. Küstenkreuzer, 23 ft)
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  #4  
Alt 06.06.2012, 12:31
Täuberich Täuberich ist offline
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ich hab mal nach Bildern gegoogelt ..... hübsches Boot!

Dabei habe ich auch eine englische Annonce gefunden, der fährt einen Yamaha 4-Takter im Schacht, könnte also passen.

Meines Wissens ist der alte 8PS Yamaha Zweitakter quälend laut.
In meiner 22 Etap werkelt ein 8PS Yamaha Zweizylinder Viertakt im Schacht, eigentlich schon deutlich zu viel für die Bootsgröße.
Wenn der Platz reicht aber sicher die bessere Lösung.

Andreas


Bild vom eingebauten Motor:
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  #5  
Alt 06.06.2012, 12:44
pandora700 pandora700 ist offline
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Das mit der Lautstärke kann ich nur bestätigen, gilt ja aber irgendwie für alle Motoren auf Segelbooten... Ich habe mir, ehrlich gesagt, nie Gedanken über die Leistung gemacht, 8 PS waren immer o.k., vielleicht reichen auch 5PS als 4takt? Dás dürfte passen mit der Größe. Mich reizt es natürlich schon, den alten Hobel nochmals zum Laufen zu bringen.

Handbreit!
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  #6  
Alt 06.06.2012, 20:57
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Die Vorverdichtung findet unterhalb des Kolbens im Kurbelgehäuse statt. Hat mit der eigentlichen Kompression nichts zu tun.
Die Vorverdichtung kann man auch nicht "mal eben" messen bzw. prüfen. Es sei denn, es ist ein Riss oder Loch im Block. Dann ist sie wirklich zu gering
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  #7  
Alt 06.06.2012, 21:50
Hesti Hesti ist offline
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Wenn es denn wirklich die Vorverdichtung sein sollte ...

-wenn der Motor Membranventile hinter dem Vergaser im Ansaugtrackt haben sollte, die mal ausbauen und anschauen. Ggf. - wenn verhartzt reinigen. Alle Flansche in dem Bereich auf Planheit pfüfen (wegen Nebenluft). Beim Zusammenbau etwas Dichtmittel auf die Dichtungen geben (gegen Nebenluft).

-wenn das ok: Kurbelwellensimmeringe.

-manchmal gehen auch Schläuche aus dem Ansaugtrackt ab oder die Benzinpumpe ist am Ansaugtrackt verschraubt. Alles auf Dichtheit prüfen.

-Auspuff auf guten Durchgang prüfen.

Aber - ich bin da etwas skeptisch. Nach längerer Standzeit kommen Probleme häufig aus Richtung Kondenswasser im Vergaser, durch Verharzen verstopfte Düsen im Vergaser etc. Das sollte eigentlich durch die Vergaserreinigung erledigt sein. Du machst Deine Versuche schon mit neuem Sprit und nicht mit 2 Jahre alten Zeug im Tank, gell?

Was auch lohnen kann, ist die Zündkontakte (1977 hat wahrscheinlich noch Kontakte) mal anzuschauen, zu säubern und die Zündung einzustellen. Oxidierte Kontakte sind auch für Ärger gut.

Geändert von Hesti (06.06.2012 um 22:00 Uhr)
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  #8  
Alt 07.06.2012, 11:00
pandora700 pandora700 ist offline
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Danke für die beiden Kommentare, zu dem Thema Vordichtung hatte ich mir mit Hilfe des www schon etwas Ähnliches zu Recht dilettiert, also eine Stellung des Zylinders im Kolben. Ich habe gerade mit dem Mechaniker telefoniert, eine genaue Aussage über den Kompressionswert ist leider nicht zu erhalten… dann werde ich mal die nächsten Punkte bearbeiten, zum meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Versuche mit dem vorhandenen Kraftstoff gemacht habe… dann nochmal mit frischem. Vielleicht kann mir Hesti noch sagen, was für ein Dichtmittel geeignet ist.
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  #9  
Alt 07.06.2012, 22:12
Hesti Hesti ist offline
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... ich nehm Hylomar, ob das dafür wirklich geeignet ist, kann ich (aus rechtlichen Gründen) nicht versprechen. Das Zeug bleibt plastisch, die damit montierten Teile lassen sich wieder demontieren.

Aber in jedem Fall wirklich nur wenig, das Zeug sollte innen keine Nasen und Bobbel bilden können, die dann mit der Luft mitgerissen und an Kolben oder Lager kommen können.


Was auch interessant wäre, wäre die Kompression selber zu messen (Kerze raus, Kompressionsprüfer rein, mehrfach ziehen). Wenn beide Zylinder etwa gleich auf sind, wäre das schon mal gut.


Aber erstmal eins nach dem Anderen.
1. Neuer Sprit, Schwimmerkammer des Vergasers auslehren (damit auch da der alte Sprit und etwaiges Wasser raus ist), schauen ob das Chokegestänge am Vergaser richtig angeschlossen ist und der Choke richtig funktioniert (und nicht etwa immer etwas zu bleibt, ...), Kerzen prüfen, ggf. säubern oder tauschen, Elektrodenabstand der Kerzen prüfen und ggf. richtig einstellen, schauen, ob die Kerzenstecker richtig auf den Kerzen sitzen und dann neu versuchen.
2. Wenn das nicht: Kompression beider Zylinder prüfen und Zündung (Zündkontakte) prüfen, ggf. säubern / tauschen und einstellen.
3. Wenn das nicht: Anfangen mit Schrauben. Das kann dann spannend werden, die richtige Richtung zu finden - der Motor braucht zum Laufen
-Luft und Sprit im richtigen Verhältnis (Vergaser, ggf. Membranventile im Ansaugtrackt, keine Nebenluft, also alle Dichtungen dicht und alle Verschraubungen angezogen, funktionierende Dichtringe an der Kurbelwelle und eine durch gute Lager praktisch spielfrei geführte Kurbelwelle, keine Risse im Gehäuse durch Frostschäden oder Ermüdung, Spritpumpe, Spritfilter, Spritleitungen, Sprithahn wenn vorhanden, Sieb im Tank wenn vorhanden, Kupplung zwischen Tankanschluß und Aussenborder, Pumpball),
-Kompression (kann man messen, neben verschlissenen Zylindern und Kolben können auch "einfach" die Kolbenringe in ihren Nuten festkleben),
-einen kräftigen Zündfunken im richtigen Moment (den Zeitpunkt kann man mit Stroboskoplampe prüfen, Zündkontakte können oxidieren oder sogar Krater und Berge kriegen - dann liegt bei jeder Umdrehung der Zündzeitpunkt etwas anders, Kondensator und Spule können altern, Verbindungen schlechten Kontakt haben, Leitungen angescheuert sein und Masseschluß bekommen)
-und muß das Abgas auch noch loswerden (es kommt z.B. vor,daß beim Einmotten ein öligen Lappen oder öliges Papier in Vergaser und Auspuff gesteckt wird und was davon beim Ausmotten vergessen wird).
-Klemmen sollte auch kein Lager etc. das würdest Du aber schon beim Anziehen bemerken.
-Zu heiß soll das Teil auch nicht werden, die Kühlung muß also auch funktionieren.
-Zu kalt auch nicht, das Thermostat muß also auch funktionieren.

Woran das dann wirklich liegt ... weißt Du meistens erst, wenn Du beim Durchsehen und Schrauben endlich etwas gefunden hast. Manchmal findest Du auch etwas, aber der Motor läuft dann immer noch nicht richtig, dann mußt Du weitersuchen.

Geändert von Hesti (07.06.2012 um 22:57 Uhr)
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  #10  
Alt 08.06.2012, 12:37
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O-ha, damit kann man ja schon fast ´ne Werkstatt aufmachen - vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Ich werde mich dann ranmachen und natürlich über Erfolg (hoffentlich) oder Misserfolg hier berichten.

Schöne Saison und Sonne wünsche ich!
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  #11  
Alt 08.06.2012, 14:45
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Wenn ich dich richtig verstanden habe, lief der Motor, stand dann eine Weile und anschließend hast du Probleme mit Leerlauf und Anspringen.

Hatte ich am 6er, der ja nahezu gleich zum 8er ist, auch. Darf ich fragen, ob der auch den Versager mit der Benzinpumpe drann hat? Dann die mal zerlegen und die Membrane anschauen u. ggf. präventiv wechseln. War bei mir DIE Ursache!!! Später musste ich dann noch meinen Einbautank totlegen, weil dort Schmodder rauskam-selbes Symtom
Dann lief er wieder
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern -
am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern."
Nelson Mandela
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  #12  
Alt 08.06.2012, 22:14
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[QUOTE=Stephan-HB;2698084 Später musste ich dann noch meinen Einbautank totlegen, weil dort Schmodder rauskam-selbes Symtom
Dann lief er wieder [/QUOTE]


Gabs denn den 6 bzw. 8 Ps Yamaha 2-t auch mit Einbautank
Hab ich noch nie gesehen
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  #13  
Alt 08.06.2012, 23:02
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Zitat:
Zitat von Tommy-HB Beitrag anzeigen
Gabs denn den 6 bzw. 8 Ps Yamaha 2-t auch mit Einbautank
Hab ich noch nie gesehen
Tommy, du verblüffst mich!

Dass es einen Yammi mit 6/8 PS mit Einbautank, also mit im Motor gegeben hätte, wäre mir auch neu. Ich meinte auch, um sprachlich genau zu sein, auch nicht "meinen Einbautank", sondern den Einbautank meines Bootes.

Erst wollte ich ja schreiben, dass im Allgemeinen Motoren mit Einbautank keine Benzinpumpe, weil überflüssig, haben, aber das wäre ja auch nicht richtig gewesen

Genug der Spritzfindigkeiten......so ein Yammi ist ein erhaltenswerter Motor!!!
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