Aus der Nordsee nach Verden/Aller

[bob 57]

Moin,

mein 15er Jollenkreuzer liegt derzeit in Fedderwardersiel in der Wesermündung.
Das Boot hat mit stehendem Mast eine Höhe von 8,50 über Wasser, ist mit einem AB mit 5 PS ausgerüstet und erreicht damit etwa 6 Knoten.

Da ich nur ein paar Kilometer von Verden entfernt wohne und mein Schwiegervater charmanterweise eine Rampe in die Aller direkt neben der Haustüre hat, überlege ich, den Jolli auf dem Wasserweg zu überführen. Dabei wäre ich alleine unterwegs.

Sähe also so aus:
Von Fedderwardersiel aus mit auflaufendem Wasser in die Weser, durch Bremerhafen durch nach Bremen. In Bremen übernachten und am nächsten Tag weseraufwärts bis zur Einmündung der Aller, durch die Langwedeler Schleuse bis nach Verden.

1. Frage: lohnt sich das hinsichtlich des Erholungswertes oder wird das Streß pur auf Grund der Berufschiffahrt? Mein Jolli reagiert auf Schwell ziemlich empfindlich.

2. Frage: Schafft mein armer kleiner Jolli mit seinem Minimotörchen das überhaupt?

3. Wo in Bremen sollte ich übernachten? Gibts einen Geheimtip?

4. Ab wo muß ich den Mast legen?

Fragen über Fragen, danke für eure Tips.

[Blubber]

Mit Motor solltest du das locker schaffen.
Den Mast musst du vor der Eisenbahnbrücke in Bremen bei kellogg's legen. Ab dort ist es dann auch eine Binnenschifffahrtsstrasse.
Übernachten könntest du wohl gut in Hasenbühren. Da kannst du den Rocky HB mal fragen. Der hat da nen guten Draht
Was die Wellen angeht kann ich dir nichts sagen. Ich empfand die Motorboot Wellen in der Regel weitaus schlimmer als die von der berufsschiffahrt...
Und auf der Unterweser soll es sich eigentlich ganz gut Segeln lassen können

[Thomas_B]

Moin,

das bedeutet, ca. 60-90 Minuten vor HW Fed Siel auslaufen, damit du durch den Fedderwarder Priel und den Mittelpriel kommst. Dann bist du gegen HW BHV irgendwo zwischen der Tonne 43 und dem Containerterminal.

Ab Höhe Bremerhaven fährst du dann irgendwann gegenan, ich würde dann einfach eine Tide in der Geeste aussitzen und mit auflaufendem Wasser wieder los.

Da du offensichtlich trockenfallen kannst, Häfen zum Übernachten wären Großensiel, Sandstedt, Elendsfleth, Grohn, Hasenbüren plus ein paar dazwischen.

Lohnen tut sich das auf jeden Fall, wenn du dich außerhalb des Weserfahrwassers hältst, hast du auch keinen Streß mit der Berufsschifffahrt.

Gruß,
Thomas

[bob 57]

Wie siehts mit Schleusen aus? Komme ich da alleine klar? So von Wegen der Berufsschipper....

[Blubber]

Kein Problem. Du hast ne Schleuse für dich alleine
Ist extra eine Sportbootschleuse mit selbst Bedienung. Inklusive schwimmsteg. Ist ganz Easy.

[Grundel]

Zitat von Thomas_B

Moin,

das bedeutet, ca. 60-90 Minuten vor HW Fed Siel auslaufen, damit du durch den Fedderwarder Priel und den Mittelpriel kommst. Dann bist du gegen HW BHV irgendwo zwischen der Tonne 43 und dem Containerterminal.

Ab Höhe Bremerhaven fährst du dann irgendwann gegenan, ich würde dann einfach eine Tide in der Geeste aussitzen und mit auflaufendem Wasser wieder los.

Da du offensichtlich trockenfallen kannst, Häfen zum Übernachten wären Großensiel, Sandstedt, Elendsfleth, Grohn, Hasenbüren plus ein paar dazwischen.

Lohnen tut sich das auf jeden Fall, wenn du dich außerhalb des Weserfahrwassers hältst, hast du auch keinen Streß mit der Berufsschifffahrt.

Gruß,
Thomas

60 bis 90 Minuten vor Hochwasser Fed-Siel ist zu spät. Fahre so los, dass Du
ca. 3 Stunden vor Hochwasser bei der Tonne Mittelpriel 1 bist. Den Ebbstrom vor der Columbuskaje Bremerhaven solltest Du meiden.
Gruß Peter

[Thomas_B]

3 Stunden vor HW bleibt er vermutlich an der Barre in der Hafeneinfahrt hängen...
Sportboothafen Fed. bis Tonne 43 sind bei vorschriftsmässiger Fahrt ziemlich genau 90 Minuten. Dann gegenan bis Kennedybrücke / Geeste.
Ab da mit auflaufendem Wasser hoch bis HB.
Je nachdem, wann du fahren möchtest, solltest du dich erkundigen, ob im angepeilten Übernachtungshafen noch Stege sind. Ab ca, Mitte Oktober kommen die ersten Steganlagen raus.

[derausdemnorden]

Zitat von Thomas_B

........Elendsfleth.......

Du schon wieder

Das heißt Elsfleth
und ist der Mittelpunkt des Universums,
das sexuelle Schwungrad des Nordens,
Teil des genitalen Dreiecks: Rio-Bangkok-Elsfleth

[Thomas_B]

Zitat von derausdemnorden

Du schon wieder

Das heißt Elsfleth
und ist der Mittelpunkt des Universums,
das sexuelle Schwungrad des Nordens,
Teil des genitalen Dreiecks: Rio-Bangkok-Elsfleth

[Pusteblume]

Vorab: vom Tidensegeln habe ich keine Ahnung. Nur vom Jollenkreuzersegeln.

Also: Ein P-Boot-Mast läßt sich leicht legen und stellen. Das geht auch während der Fahrt und dauert wenige Minuten. Ein P-Boot-Mast läßt sich eigentlich auch ohne Jüt oder anderes Gedöns bewegen.
Bei Seegang läßt sich ein Jolli mit Motor nur beschissen bewegen - geht mit Segel definitiv besser.
Binnenwaserstraße: wir segeln hier bei uns auf einer Binnenschiffahrtsstraße. Das ist erstmal grundsätzlich erlaubt, solange es nicht ausdrücklich im Einzelfall verboten ist oder es sich um einen Kanal handelt. Ob es auf der Mitelweser geht? tja, das müßte man probieren. Mit dem weit nach achtern überstehendem gelegten Mast manövriert es sich in engen Häfen aber ziemlich dämlich.

[piep]

Zitat von bob 57

Moin,

mein 15er Jollenkreuzer liegt derzeit in Fedderwardersiel in der Wesermündung.
Das Boot hat mit stehendem Mast eine Höhe von 8,50 über Wasser, ist mit einem AB mit 5 PS ausgerüstet und erreicht damit etwa 6 Knoten.

wie machst du das mit 6 kn (durchs wasser)?

[bob 57]

Meine überschlägige Planung:

Tag 1
Ich kann 2,0 Stunden vor Hochwasser in Fed raus, laufe dann nach Südost durch den Burhaver Priel, runde Langlütjen 1 und bin etwa eine bis 1,0 Stunden vor HW Fed in Höhe Flugplatz Blexen. (Geht mit dem Jolli, hab ich vor ein paar Tagen probiert.)
Da in Bremerhaven HW geschätzt eine halbe Stunde später sein dürfte als in Fed, habe ich dann bis zum Kentern der Tide noch 1 bis 1,5 Stunden Schub, sollte also maximal noch 10 bis 12 nm schaffen. Damit wäre ich irgendwo zwischen Rodenkirchen und Brake. Mach ich aber u.U. nicht, ich bleibe, falls Freund Rolf auf seinem Schiff ist, in Großensiel.
Falls nicht, versuche ich Elsfleth zu erreichen, um mir die Stadt ein wenig anzusehen.

Tag 2
Ziel ist Bremen, was ich ohne größere Probleme schaffen sollte.

Tag 3
Von Bremen aus durch die Langwedeler Schleuse bis Verden sollte ich in 5 bis 6 Stunden gut schaffen, also bleibe ich eine Nacht in Verden.

Tag 4
Von Verden aus stehen noch rund 16 nm an, also etwa 3 bis 4 Stunden, bis zu Hause.

[Thomas_B]

Tag 1 und 2 klingt gut
Zum Rest müssen die Flachwasserpiraten was sagen....

[Pusteblume]

Zitat von piep

wie machst du das mit 6 kn (durchs wasser)?

Also, zumindest segelnderweise sind 6 kn für nen P-Jolli nich so das Problem. Die Dinger sind nicht wirklich an ihre Rumpfgeschwindigkeit gebunden. 5 PS an nem P-Boot habe ich selbst nie erlebt - keine Ahnung, wie sich eine derartige Übermotorisierung /Heckgewicht bemerkbar macht.

[bob 57]

@Pusteblume,
ob du es glaubst oder nicht, vor 4 Wochen, zwei gute Stunden nach Hochwasser, war ich im Fedderwarder Priel mal wieder froh um die 5 PS. Zdeitweise hatte ich das Gefühl, lebhaft auf der Stelle zu treten. Und das war nicht das einzige mal.

Bootsgewicht etwa 850 Kilo
Kurs Süd
Strom zwischen 3 und 4 Knoten aus Süd
Wind 2 - 3 bft aus Süd bis Südwest.


Und ich habe überhaupt keine Lust, 50 Meter vor der Hafeneinfahrt im Dreck zu sitzen, fernab von Salami, Bier und Nikotin.


Übrigens, der gute alte Seahorse wiegt keine 15 Kilo.

[Emotion]

Zitat von Thomas_B

3 Stunden vor HW bleibt er vermutlich an der Barre in der Hafeneinfahrt hängen...
Sportboothafen Fed. bis Tonne 43 sind bei vorschriftsmässiger Fahrt ziemlich genau 90 Minuten. Dann gegenan bis Kennedybrücke / Geeste.
Ab da mit auflaufendem Wasser hoch bis HB.
Je nachdem, wann du fahren möchtest, solltest du dich erkundigen, ob im angepeilten Übernachtungshafen noch Stege sind. Ab ca, Mitte Oktober kommen die ersten Steganlagen raus.

Nicht mit nem 15er Jolli, der hat 25-30cm Tiefgang damit kann er wahrscheinlich bei halber Tide ab Hafenausfahrt dirket Kurs Brhv

[Flamingo]

Den ersten Teil habe ich oft mit dem Jolli gemacht , Du kannst schon 3 Std. vor HW aus Fed.Siel raus . Burhaver Priel rauf bis zur Kabelpricke , dann östlich halten übers Watt Richtung LL2 . Die Insel im Süden passieren (im Nordosten liegt eine große ungekennzeichnete Buhne) und bei Blexen ab in die Weser . Du hast dann noch relativ lange mitlaufenden Strom , ich habe es so schon bis zum Harriersand geschafft . Brake hat schon gut + 1 Std. gegenüber BHV .

[bob 57]

Kann ich tatsächlich, hilft mir aber nicht weiter, da ich dann entweder fast 4 nm gegenan, also zunächst nach Norden, muß oder aber beim Weg aus dem südlich liegenden Burhaver Tief auf dem Weg zur Weser hängen bleibe. Da komme ich erst gut 1 bis 1,5 Stunden vor Hochwasser rüber, trotz nur 30 cm TG.
War zumindest vor ein paar Wochen so, wobei da schon vorher lange Südost war, wodurch extrem wenig Wasser stand.

[Grundel]

Von Fedderwardersiel aus läßt sich der Weg in den Mittelpriel bei 30 cm Tiefgang deutlich abkürzen. Frage mal beim Ausflugsschiff Wega II nach. Statt ab Tonne MP1 kannst Du schon viel früher auf einen Punkt südlich der Kabeltonnen im Mittelpriel zuhalten. Mit meinem Plattbodenboot ( 65 cm Tiefgang ) fahre ich auch so. Wenn Du GPS an Bord hast schicke ich dir gerne die Koordinaten der entsprechenden Wegepunkte.

[Henning K.]

Ich würde wegen der Übernachtung in Bremen mal bei der Marina Europahafen anfragen. Da kannste lecker im "El Mundo" Essen gehen und bei Bedarf noch in der Stadt bummeln.

Das Ganze hat dann noch den entscheidenen Vorteil, dass Du im Hafen ganz in Ruhe den Mast legen kannst, bevor es am nächsten Tag unten den Brücken durchgeht.

Nimm Dir dann aber ruhig etwas Zeit für den Abschnitt "Weserwehr - Achim" - hier lauern die schönsten Strände

[bob 57]

Na, ob da bei den derzeitigen Temperaturen noch die Bikischönheiten zu sehen sind.....

[Blubber]

Knuffel hat es sich am Sonntag dort noch gut gehen lassen

[Henning K.]

Zitat von Blubber

Knuffel hat es sich am Sonntag dort noch gut gehen lassen

Am Montag auch