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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Gleitfahrt oder Verdrängerfahrt wirtschaftlicher bei starker Strömung?
Hallo,
mich würde mal interessieren, wie ihr das seht. Wenn ich auf dem Rhein gegen die Strömung fahre (Strömung ca. 5-7 km/h) dann bleiben von meiner Rumpfgeschwindigkeit (ca. 10 km/h) gerade mal 3-5 km/h übrig. Da brauche ich für 5 km logischwerweise 1 Stunde ( bei 5 km/h in Verdrängerfahrt). Bei Vollgas schaffe ich in Gleitfahrt so 20 km/h. Ich habe das Gefühl, dass sich bei Gleitfahrt die Strömung weniger bemerkbar macht als in Verdrängerfahrt und ich weniger pro Kilometer verbrauche. Ohne Strömung ist fahre ich in Verdrängerfahrt am sparsamsten... Wie sind da eure Erfahrungen? Gruß Chris |
#2
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so, wir denken mal:
Dein Boot bewegt sich als durch Wasser. Mit einer Geschwindigkeit X. Im stehenden Gewässen bewegt sich dein Boot nun über Grund mit der Geschwindigkeit X. Im fliessenden Gewässer wird dein Boot über Grund y oder z machen, je nachdem ob mit oder gegen die Fliessrichtung. ABER: die Fahrt durchs Wasser ist weiterhin x. Warum also sollte sich ein Unterschied ergeben?
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Manchmal tut einfach ein Boot Not!
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#3
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Hallo,
grundsätzlich würde ich sagen, dass Verdrängerfahrt für einen Gleiter sehr unwirtschaftlich ist. Aber wenn bei dir Vollgas gleiten mit 20km/h ist, würde mich persönlich mal interessieren, um welches Boot es sich handelt ? Ich weiß jetzt nicht genau, was du mit deinem 2. Absatz meinst, aber natürlich hast du bei Verdrängerfahrt gegen die Strömung sehr viel mehr Wasserwiderstand als wenn du gleitest.
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Grüße aus Schweden Wolfi |
#4
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Bei mathematischen Problemen hilft immer das Einsetzen von Extremwerten.
Der Extremwert wäre hier, dass die Geschw. bei Verdr.fahrt der Strömungsgeschwindigkeit entspricht. Der Verbrauch pro km geht gegen Unendlich. Fazit: Es wird IMMER einen "Break-even" geben, bei dem die Gleitfahrt gegen Strom wirtschaftlicher ist als die Verdrängerfahrt. Oder schnelle Verdrängerfahrt wirtschaftlicher als langsame Verdr.fahrt. Wo der Break-even nun jeweils genau liegt, ist bootsabhängig.
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Gruß, Thorsten
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#5
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Zitat:
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
#7
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Hi Jörg ,
das schaffst du mit anderen vergleichbaren Booten aber auch . Meine Inter 540 gelangt auch bei 20 Km/h in Gleitfahrt. Schneller als 22 Km/h bin ich mit meinen 25 PS allerdings nicht Da macht sich jedes Kilo bemerkbar. Gruß Udo |
#8
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Zitat:
Halte es für untermotorisiert
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Servus Willi |
#9
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Zitat:
ein Boot was eine Rumpfgeschwindigkeit von 10 km/h hat aber schon mit 20km/h gleitet hört sich ja sehr interessant an, was ist denn das fürn Boot? EDIT: gerade gelesen, eine 5,65m Ryds. Aber die hat keine 10km/h Rumpfgeschw. in diesem Tempo fährst du mit dem Boot als Wellenmacher und Spritvernichtungsmaschine durch die Gegend, da ist Vollgas wohl noch günstiger pro Km. Bau dir am Besten einen vernünftigen Motor dran und denke über Verdrängen mit dem kurzen Boot gar nicht mehr nach.
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Gruß Marco ....... Sent from my Composter using Tabaktalk ......................................... Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Booten die gechartert sind Vögeln soll man 3 mal täglich Wasser geben |
#10
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Zitat:
Mit 10km/h gegenan = 5km/h über Grund bei 3,5l/h = 0,7 l/km. Mit 20km/h gegenan = 15km/h über Grund bei ca. 13l/h = 0,86l/km. Der Unterschied ist also kleiner als man denkt. Mit einem etwas größeren Motor dürfte der Verbrauch in Gleitfahrt sinken.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#11
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@ Marco: Verschiedene Rechner sagen mir, dass bei einer (geschätzten) Wasserlinie von 5,20 m die Rumpfgeschwindigkeit 10 km/h beträgt. Liegen die so daneben?
Ich halte das Boot auch für untermotorisiert. Maximal kann ich 85 PS an den Spiegel hängen aber der Motor war nunmal beim Kauf dabei und im Moment reicht der mir auch. Das Boot ist als Rauhwasserboot gebaut und weniger auf Geschwindigkeit. Hier mal ein Bild: Meine "These" wäre ja, dass bei viel Strömung und Verdrängerfahrt der Wasserwiederstand viel stärker wirkt als bei Gleitfahrt oder wie immer man 20 - 25 km/h mit dem Boot nennen soll |
#12
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ja aber bei 10 km/h musst du doch schon fast in den Himmel kucken und ne richtig gute Welle schmeißen.
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Gruß Marco ....... Sent from my Composter using Tabaktalk ......................................... Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Booten die gechartert sind Vögeln soll man 3 mal täglich Wasser geben |
#13
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10km/h Rumpfgeschwindigkeit bei 5,65 passt schon... Denke du verwechselst das grade mit 10 Knoten... ;)
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Mfg Martin |
#14
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@ Marco - geht. Bei 10 km/h bleibt der Rumpf komplett im Wasser. Die großen Wellen mache ich auch erst bei 12-14 km/h. Habe gestern ca. 30 km auf der Lahn zurück gelegt und penibel darauf geachtet zwischen 8-10 zu fahren, der Spritverbrauch war sehr gering.
Gruß Chris
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#15
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Bei mir sieht die Rechnung folgendermassen aus:
Verdrängerfahrt bei ca. 1850 U/Min ca. 5 km/h gegen die Strömung (12 km/h ohne Strömung) macht 0,6 l/km (3 l/h). Gleitfahrt bei ca. 3750 U/Min ca. 34 km/h macht 0,32 l/km (11 l/h). Wie Jörg schon vermutet hat sinkt der Verbrauch bei einem stärkeren Motor spürbar.
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Grüße Jens |
#16
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Ich kenne die Gedanken und das Prozedere von der Elbe. Was ist besser, laaang Verdränger und sparsam oder Hebel rum und schnell und durstig. Hab ich gedacht, bis ich mal nachgemessen habe.
Vega Hurricane 499 mit Yamaha FT50 und 15" Steigung. In Verdrängerfahrt ca. 10 kmh 1600 rpm = 033l/km Gleitfahrt bei 30 kmh 4000 rpm = 0,26l/km Strecke 55 km getestet. Der Clou: Angenommen die Fließgeschwindigkeit ist 5 kmh (Elbe fließt mit 3-4, ich weiß, aber läßt sich besser rechnen) Die Strecke ist 5 km, bei Verdrängerfahrt mach ich 5 kmh über Grund, bin also der Fließgeschwindigkeit 1 Stunde ausgesetzt und muss 5 km mehr fahren. Hier fahr ich gesamt mit Versatz aus der Fließgeschwindigkeit 10 km. Bei Gleitfahrt mach ich 25 kmh über Grund und bin der Fließgeschwindigkeit 12 Minuten ausgesetzt und muss nur 1 km mehr fahren. Hier nur 6 km gesamt.
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Grüße DerMajo Biete https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=331309 Urteile nie über jemanden, in dessen Schuhe du nicht genauso lange gesteckt hast! Geändert von DerMajo (23.09.2012 um 20:42 Uhr) Grund: * |
#17
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Mich interessiert vor allem der Faktor Strömung.
Nehmen wir mal an, ich verbrauch jeweils ohne Strömung: 10 km/h Verdrängerfahrt= 3 L 30 km/h Gleitfahrt = 15 L d.h. ich komme in einer Stunde dreimal so weit, erkaufe mir das aber mit der fünffachen Spritmenge = Verdrängerfahrt ist wirtschaftlicher. Anders bei Strömung (mit 5 km/h gegean), da komme ich nur 5 km/h weit, dh. für 30 km/h brauche ich 18 L oder ??? Also wäre Gleitfahrt hier günstiger oder gleich wirtschaftlich oder? Und: Kann mir jemand bestätigen, dass beim gleiten der Faktor Strömung an Relevanz verliert? Ein reinrassiger Gleiter wäre ja nur noch mit der Schraube im Wasser also kaum Wasserwiederstand bieten, ein Verdränger hingegen liegt viel tiefer und dürfte einen ganz anderen Wasserwiederstand haben. Z.B. im extrem die Bootsbreite an der Wasserlinie und beim Gleiter nur die 20 cm Breite des Außenborders. Gibt es hier irgendwelche Erfahrungen oder vielleicht ne Formel? Gruß Chris
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#18
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Die Frage ist, wie lange bist Du der Strömung ausgesetzt. Die Kilometer in der Zeit musst Du mehr fahren.
Die Rechnungen Liter pro Stunde sind unbrauchbar. Macht ja beim Auto auch keiner. Es ist immer relevant, Verbrauch pro Kilometer. Beim Auto wird ja auch auf 100 km gerechnet. Wenn jemand einen Stundenverbrauch seines Fahrzeugs weiß, würde mich mal interessieren.
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Grüße DerMajo Biete https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=331309 Urteile nie über jemanden, in dessen Schuhe du nicht genauso lange gesteckt hast!
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#20
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Die Stömung behält auf jeden Fall ihre Relevanz ! Das Medium (in diesem Fall das Wasser), auf dem du dich bewegst, bewegt sich selber auch. Egal wie schnell du fährst, du musst immer die Strömungsgeschwindigkeit kompensieren.
Gesendet von meinem GT-I9000 mit Tapatalk
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Grüße Jens
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#21
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Zitat:
10km/h gegenan = 5km/h bei 3l/h = 0,6l/km 30km/h gegenan = 25 km/h bei 15l/h = 0,6l/km Gleicht sich also gerade aus. Je größer der Unterschied zwischen Gegenströmung und ökonomischster Gleitfahrt ist, je wirtschaftlicher wird das Gleiten gegenan. Umgekehrt kann man die Verdrängerfahrt unendlich ausdehnen. Die schon erwähnte Zeitkomponente, wie lange man der Strömung (mit oder gegenan) ausgesetzt ist, ist sehr von Bedeutung. Daher gleichen sich die Ersparnis mit der Strömung und der Verlust gegenan auch niemals aus. Der Wasserwiderstand ist übrigens mit und gegen die Strömung gleich. Das Boot fährt auf/in einer sich bewegenden Flüssigkeit. Wichtig ist immer, mit dem Streckenverbrauch über Grund zu rechnen. Dabei hast Du dann immer den objektiven Vergleich.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#22
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@ Jörg: Aber bei der Gleitfahrt (gegenan) ist doch viel weniger Boot im Wasser. Da dürfte doch auch der Wasserwiderstand extrem sinken und den Spritverbrauch zugunsten des Gleiters beeinflussen oder?
Gruß Chris
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#23
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Zitat:
Das Boot bewegt sich in der Materie Wasser und dieses halt über Grund. Der Wasserwiderstand ist davon unverändert.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#24
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Kapier ich nicht. Im Extrem: Beim gleiten ist nur 1 qm im Wasser und dann nur 20 cm breit und der Tiefgang sind vielleicht 40 cm, beim verdrängen sind 10 qm im Wasser, Tiefgang 80 cm und vielleicht 1 m Breite... Und das soll keinen Unterschied machen, gelten da nicht die gleichen Gesetze wie bei der Aerodynmaik? Ein langes schmalles Schiff ist doch auch schneller als ein kurzes breites.
Gruß Chris |
#25
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Zitat:
Die Geschwindigkeit übers oder durchs Wasser ist bei gleichem Fahrzustand unabhängig von der Strömung gleich. Das strömende Wasser verändert nur die Bewegung über Grund.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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