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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Unsere Mütter, unsere Väter
Hat sich wer alle Folgen angesehen?
Ich hab's getan. Ob das jetzt alles authentisch dargestellt war, kann ich gar nicht beurteilen. Aber ich (Jahrgang 1948) habe zum ersten mal einen Eindruck gewonnen, wie es in dieser Zeit möglicherweise tatsächlich gewesen war. Ich habe mich oft gefragt, warum meine Eltern (Jahrg. 18 bzw. 24) kaum über diese Zeit gesprochen haben, wir Kinder haben auch nie direkte oder bohrende Fragen gestellt. Es war irgendwie klar, die Eltern wollten nicht so einfach darüber reden. Was wurde dieser Generation angetan, ich habe selbst mich immer wieder dabei beobachtet, daß ich bei bestimmten Situationen gedacht habe: "Kann doch nicht sein, das hättest Du doch anders erledigt." Und dann: "Moment, die waren doch im Kopf noch ganz anders gepolt." Wenn sich jemand zu dieser Situation äußern möchte, würde ich mich über eine sachliche und aufschlußreiche Diskussion freuen.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#2
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Ich bin zwar Baujahr 60, jedoch bei meinen Großeltern aufgewachsen. Auch hier wurde nie
über das Erlebte im Krieg und danach erzählt. Bohrende Fragen von mir als Kind wurden übergangen, nur mal grob angeschnitten und fertig. Opa war an der Ostfront und mit Heimatschuss zu letzt in Jugoslawien, hier ging er bis 1949 in Kriegsgefangenschaft. Ich denke schon, was unsere Eltern und Großeltern erlebt haben ist nicht einfach zu verarbeiten. Gut an dem Film fand ich, es wurde nicht eine Kriegspartei so Heldenhaft da gestellt und die Verblendung des deutschen Volkes wurde mit eingebracht. Das dieses auch nach dem 2. Weltkrieg machbar war, zeigte die DDR.
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Gruß Wolle
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#3
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Auch ich,Baujahr 1949, habe feststellen müssen,dass meine Großväter und auch mein Vater über die Zeiten nicht reden wollten.
Nach mehreren Versuchen habe ich es dann auch gelassen,nachzufragen Auch über die 4 jährige Gefangenschaft in Russland hat Vadder nie ein Wort reden wollen- nun kann ich ihn nicht mehr fragen! Wenn Opa als ehemaliger U-Bootfahrer Filme im Fernsehen sah,die U-Boote zum Thema hatten,ging er aus dem Zimmer! Oma sagte dann immer: " er hat damals zu viele Kameraden verloren! lass ihn man in Ruhe" Ich hätte viele Fragen gehabt!-aber ich habe es dann respektiert
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Gesundheit ist die langsamste Art zu sterben Geändert von bootsmann (21.03.2013 um 07:22 Uhr) |
#4
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Hab ich auch gesehen.
Bei uns war / ist das Thema kein Tabu. Mein Opa (1917-2007, Oma lebt noch und ist 95) war vom Tag eins an dabei, von '45 bis '49 in Gefangenschaft. Er hat immer einen großen Bogen um die Veteranenverbände und Kameradschaftsbünde gemacht und gemeint: "Die glauben, sie waren Helden fürs Vaterland. In Wahrheit waren wir die Idioten. Wir haben aus Angst vorm Erschießen auf die geschossen, die das alles nicht wollten und die uns nichts getan haben. Die wahren Helden waren die Desserteure und die Leute im Widerstand, die Fluchthelfer, die "Verräter". Das hat mehr Mumm gebraucht als mitzulaufen. Aber nachher ist es leicht, klüger zu sein. Doch viele sind die gleichen Idioten wie damals und glauben, sie hätten Großartiges geleistet. Wir hatten 1930 nichts zu essen, wir hatten im Krieg nichts zu essen, wir hatten in Gefangenschaft nichts zu essen. Großartig und heldenhaft, nicht wahr?" Ich kann aufgrund der "Gnade der späten Geburt" nichts davon beurteilen, aber was mich bei Opa immer beeindruckt hat: Auch 50 Jahre danach war da keine "Kameradschaftsromantik" oder "ich hab nur meine Pflicht getan". Er blieb übrigens Soldat nach dem Krieg bis zur Pensionierung, "damit das nicht nochmal passiert."
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#5
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Ich, Jahrgang 1941, habe das Schweigen meiner Eltern und deren Verhalten in den Nachkriegsjahren erst viel später verstanden. Warum z. B. gab es eine schallende Ohrfeige wegen ein paar Stückchen Schokolade, die wir Kinder von englischen Besatzern angenommen hatten? Später dann konnte ich nachempfinden, dass meine Eltern den vorlorenen Krieg als persönliche Existenzvernichtung empfanden und den Untergang des tausendjährigen Reiches einfach nicht verkraften konnten. Vater hatte nichts gelernt, durfte dann aber als Rekrutenschleifer auf eine richtige Karriere beim Heer hoffen. Nach dem Kriege war er dann nur noch Aushilfs-Hilfsarbeiter, der es nur mit Karnickel- und Hühnerhaltung schaffte, die Familie einigermaßen satt zu bekommen. Da war dann nur noch Hass auf alles, auf die Sieger wohl genauso wie auf die, die uns das eingebrockt hatten.
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Gruß Wilfried |
#6
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Ich, Bj. 49, habe mich sehr lange und intensiv mit dieser Zeit befasst und auch Informationen aus mehr, als den allgemeinen populären Quellen gezogen. Deshalb war es für mich klar, dass die Kriegsverbrechen nicht nur von irgendwelchen Sondereinheiten, SS und Gestapo verübt worden waren, sondern dass auch die "normale" Wehrmacht daran beteiligt war. Es wurde in unserer Familie auch gar kein Geheimnis daraus gemacht, was meinem Vater wärend der Krigsjahre wiederfahren war, allerdings hatte er das Glück, dass er nie in irgendwelche Kampfhandlungen verwickelt war. Er war, da in seinem Zivilberuf lange Zeit nicht abkömmlich, erst spät zur Marine eingezogen worden, dann nach der Ausbildung auf einen abgelegenen Posten in Griechenland kommandiert und bei einer Verlegung über See von einem englischen Zerstörer aufgebracht worden. Anschließend war er bis Ende der Vierziger Jahre in Nordafrika in Gefangenschaft, gewiß kein Zuckerschlecken, aber eben auch keine akute Lebensgefahr mehr.
Wie er sich in einer der im Film geschilderten Situationen verhalten hätte, weiss ich natürlich nicht, ich glaube auch nicht, dass er selbst eine Antwort darauf gefunden hätte. Jedenfall habe ich nie den Mut gefunden, ihn direkt darauf anzusprechen, Siggi
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#7
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Wenn ich an Gott glauben würde, würde ich ihm jeden Tag dafür danken, in eine bis jetzt kriegslose Zeit hineingeboren worden zu sein. ( BJ. 1959)
Wie bin ich froh, in einer so tollen Zeit zu leben Und ja, so ähnlich könnte es wirklich gewesen sein. Meine Großeltern haben auch einiges durchgemacht ( Von Oma blieben 2 Brüder und ihr Mann in Rußland, davon ein Bruder vermisst )
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Schöne Grüsse aus Österreich.......Franz Ich liebe Arbeit , ich könnte stundenlang zusehen !! |
#8
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Zitat von Jean-Claude Juncker:
Wer an Europa zweifelt,der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen . Wie Wahr ,wie Wahr! Gruss Christian
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Früher hatte ich Angst im Dunkel- Wenn ich mir heute meine Stromrechnung ansehe, habe ich Angst vor Licht .
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#9
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Meine Mutter, sie ist heute 88 Jahre alt, hat mit Kriegsausbruch eine Ausbildung bei Hoesch-Benzin begonnen und ist später zur Lazarettschwester ausgebildet worden und nach Bonn gekommen. Sie hat also den Krieg nie an der Front mitbekommen.
Mein Vater hat 36 Abi gemacht, dann Arbeitsdienst und Wehrpflicht, er hat mal erzählt: "Ich hatte noch 14 Tage, dann fing der Krieg an." Er war kein Berufssoldat, ist aber bis zum Hauptmann gekommen. Er hat nie eine Verwundung erlitten, obwohl er den gesamten Krieg an der Front erst in Frankreich und Holland, dann ab 41 nur in Rußland war. Er war Batteriechef und muß ein hervorragendes Verhältnis zu seinen Soldaten gehabt haben. Meine Mutter hat zu seinem 50. Geburtstag alle ehemaligen Kameraden, die sie ausfindig machen konnte heimlich eingeladen. Mein älterer Bruder und ich waren zu dem Zeitpunkt gerade selbst Wehrpflichtige und waren sehr gespannt, ob wir endlich mal etwas Genaueres von diesen ca. 50 ehemaligen Soldaten erfahren könnten. Aber nein, die haben nur erzählt wie sie mal ein Schwein oder Hühner organisiert haben, daß im Winter kein Fahrzeug anspringen wollte und andere Nebensächlichkeiten. Über Kampfhandlungen hat keiner ein Wort verloren, einmal hörte ich: "Das willst Du nicht wirklich wissen." Die haben auch kaum etwas aus der Zeit vor dem Krieg oder von der unmittelbaren Nachkriegszeit erzählt, immer nur von jetzt. Familie, Kinder, Schule, Haus, Beruf, Urlaub, Hobby. Als wollten sie diese Zeit verdrängen.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#10
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Ich glaube, dass die Menschen , trotz aller Verdrängung, in weiten Teilen tief traumatisiert waren. Auch meine Familie war ja nach dem Krieg schwer geschädigt, meine Mutter musste in ihrer Heimatstadt Danzig die Besetzung durch russische Truppen erleben und hat sich Zeit ihres Lebens geweigert, darüber zu sprechen und musste dann mit meinem Bruder, damals zwei Jahre alt, mit Schwester und Mutter nach Westen fliehen, da sie von heute auf morgen aus ihrer Wohnung hinausgeworfen wurden. Mein Bruder, der in der schwierigen Nachkriegszeit ohne Vater, aber mit drei Frauen aufwuchs. Dann waren die Verluste von Familienangehörigen zu verkraften und, dass die ganze Familie, die in einer Stadt zusammen gelebt hatte, über die gesamte Bundesrepublik von Hamburg bis an die schweizer Grenze verstreut war.
Die meisten von und wären nach solchen Erfahrungen wohl reif für eine jahrelange psychlogische Behandlung, unsere Eltern aber hatten gar keine andere Möglichkeit, als in die Hände zu spucken und sich ein neues Leben aufzubauen, und ganz nebenbei dieses Land wieder zu errichten. Ich habe tiefste Hochachtung vor der Lebensleistung dieser Menschen, Siggi
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#11
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Wir haben es gemeinsam geschaut und für gut befunden. Es waren für mich nicht wirklich neue Eindrücke/Erkenntnisse, da ich mich schon immer für diese Zeit interessiert habe. Das soll den Dreiteiler aber in keinster Weise schmälern!
Für mich am beeindruckendsten war die Szene des Gestapomannee mit "reiner Weste", der schon wieder im Amt und Ehren war. Da sehe ich sehr starke Parallelen zur Nachwendezeit, das Thema ist leider hier in unserer Ecke noch immer aktuell
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Grüße Mario www.arche-stendal.de www.facebook.com/arche.stendal/ Jack London: Die Aufgabe des Menschen ist zu Leben, nicht zu existieren. Ich verschwende meine Tage nicht mit dem Versuch sie zu verlängern, Ich nutze meine Zeit
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#12
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ich habe auch einiges dieser Fersehfolgen gesehen, musste aber ehrlich gesagt teilweise umschalten weil ich es einfach nur schrecklich fand. Die Generation die den Krieg miterlebt hat, hat extrem schlimmes durch. Das kann man sich auch bei bester Fantasie nicht vorstellen. Das ein Mensch das durchstehen kann, ist schon unglaublich.
Sie hatten nachher keine psychologische Betreuung. Ich denke da war es die einzige Möglichkeit, die Dinge, die sie gesehen, erlebt usw. haben zu verdrängen. Gruß Werner |
#13
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Wenn ich das als 67er so lese, habe ich einen Klos im Hals.
Trauriges Kapitel... Aber danke für solch einen intimen Einblick in die Familien. Meine Oma erzählte mir kurz vor Ihrem Tod, daß sie im- oder gleich nach dem Krieg im örtlichem Krankenhaus arbeitete. Der dortige Leiter nutze die finanzielle Notlage dort arbeitenden Frauen aus, und schwängerte viele davon. Das ging Jahre lang so. Die heimkehrenden Männer aus dem Krieg und der Gefangenschaft erkannten die Kinder wohl alle an. Im Ort herrsche Stillschweigen. Das ist m.M. eine seelische Grausamkeit für teuer erkauften Frieden.
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Haarliche Grüße -- HEF! Fun aus Ulm! ... die Stadt der REICHEN und SCHÖNEN |
#14
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In seinem letzten Jahrzehnt hat mir mein Vater, der bei der Kriegsmarine war, über sein Landkommando berichtet. Wir lagen in Schwedt auf dem Weg nach Berlin und die Erinnerung kam wohl durch. Die Brücke dort stand damals Anfang 1945 noch, der Auftrag bestand darin, mit Wasserbomben das Eis auf der Oder aufzusprengen. Auf der östlichen Seite hatte eine Kompanie SS mit Finnen, Litauern, Esten einen Hof besetzt. Die Kompanie hatte den Auftrag, nachts in die russischen Reihen einzubrechen und im Einzelkampf Soldaten zu töten, was sie wohl sehr effektiv taten. Aber es war ein Selbstmorgkommando. Die hatten gut zu essen, aber keinen Schnaps. Schnaps wiederum war in der Sprengkompanie meines Vaters reichlich vorhanden. Also wurde getauscht. Einige LKW fuhren zum Gut, der Tausch fand statt und die Russen waren nahe. Der SS-Chef hat meinem Vater gesagt: "Haut ab, die Russen kommen über die Oder und nichts kann sie aufhalten". Die LKWs fuhren bereits unter schwerem Beschuss zurück, die Zelte wurden abgebrochen. Der Gauleiter in Schwedt hat wohl versucht, den Abmarsch aufzuhalten, aber mein Vater hat sich einen Marschbefehl aus Swinemünde besorgt, einen Haufen Flüchtlinge mit eingeladen, um an die See zu kommen, wo die letzten Schiffe gingen. Von dieser Nahkampf-SS-Kompanie hat er nie wieder gehört. Auf dem Weg nach Swinemünde gab es eine Reihe von Angriffen russischer Tiefflieger, die immer wieder in die Kolonne geschossen haben. Wer sich nicht im Graben nebenan in Deckung brachte, war tot oder verletzt. Es war egal, ob Frauen, Kinder, Männer, Zivilisten, Soldaten. Ein Krieg verliert alle Regeln, die sinnloserweise in der Genfer Konvention festgelegt sind.
Meine Mutter stammt aus Kaseburg, Usedom, also heute Kasibor. Im Haus meiner Grosseltern lebt heute ein Pole, der selbst durch die Russen aus Lemberg vertrieben wurde. Er kennt also dies Phänomen und das hat akzeptiert "Ich bitte Sie, es ist Ihr Haus" und meine Mutter hat ihm zwar nicht wirklich das Eigentumsrecht zugestanden, jedoch lebenslanges Wohnrecht und Veränderungsrecht zugestanden- Es war ohnehin eher hypothetisch, aber für mich ein Versuch der Verständigung, weil sie sein Schicksal teilte... Und sie hat uns Kinder verpflichtet, sein Recht zu behalten. Ich selbst bin Alt-Heppenser, fühle mich entsprechend hier verbunden. Meinen 5jährigen Sohn habe ich Silvester '89 zum Brandenburger Tor auf meinen Schultern mitgenommen, er hat diesen Wahnsinn damals halb mitbekommen. Obwohl wir immer mal in Wilhelmshaven waren, fühlt er sich mehr als Berliner. Viele hier werden Kinder des Krieges sein, die mehr oder weniger von dem wissen, was damals alles passiert ist, als der Krieg seine Regeln verloren hatte. Wir identifizieren uns mehr mit unserer Kindheit, den Orten, an denen wir aufwachsen und wir sollen froh sein, das wir die verlorene Jugend unserer Eltern nicht durchmachen müssen... Gruss, -wolfram
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#15
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Diese Regeln, die mir während meines Wehrdienstes als "Genfer Konvention" erkärt wurden sind nach allem, was ich zum Thema gelesen, gesehen und gehört habe eine totale Farce. Die Amerikaner haben das im Vietnam-Krieg brutal erleben müssen und letztendlich genau so brutal gegen diese Regeln verstoßen. Wenn die Regeln der Genfer Konvention eingehalten würden, hätten wir keine Kriege mehr. Wir könnten einen Wettkampf Kanone gegen Kanone oder Panzer gegen Panzer durchführen, ohne daß ein Mensch zu Schaden käme. Aber so ist es nicht. Es kann keinen "fairen" Krieg geben, weil es offensichtlich zum Wesen des Krieges gehört, alle Regeln des menschlichen Miteinanders über Bord zu werfen.
Wie sieht es mit uns aus, was tun wir um weitere Kriege zu verhindern? Genügt es denn, die Plattensammlung aus Bob Dylan-, Joan Baez-, Donovan- oder Barry McGuire-Vinyls zu hegen und zu pflegen? Was erzählen wir unseren Kindern oder Enkeln auf deren Fragen wenn sie denn fragen. Auch in deren Leben gibt es Kriege und zwar immer mehr Mann(Frau) gegen Mann(Frau). Nicht so offensichtlich wie unter dem Gröfaz, sondern viel subtiler, auch hinterhältiger via Facebook, Twitter und anderen Kommunikationskanälen. Können wir da mithalten, können wir die Kinder auf diesem Terrain begleiten, oder müssen wir sie da allein lassen? Irgendwie hat Vater Winter seine Söhne Wilhelm und Friedhelm in diesem Epos ja auch allein gelassen.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#16
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Habe gestern online auch noch den letzten Teil der Trilogie gesehen,
sehr beklemmend traurig und eindruecklich. Mit BJ 1972 kann und mag ich mir gar nicht vorstellen wie es damals war, und heute in vielen Laendern in aehnlicher Form immer wieder ist. Allerdings konnte ich drei Filme auf bestimmte Art geniessen, und zwar weil ich Volker Bruch (Wilhelm Winter) 1999 auf Korfu kennen lernte und wir zusammen mit meinen und seinen Freunden viel Spass hatten, ich reiste spaeter auch von Bern nach Muenchen um ihn zuhause zu besuchen, eine meiner ersten Reisen nach Deutschland, heute sind die besten meiner Freunde aus Deutschland, k.A. warum. ...ich schweife ab... Als ich Volker kennen lernte sprach er von Schauspielschule etc... heute bin ich sehr stolz auf ihn, super Leistung, natuerlich auch die anderen jungen Schauspieler! Gruss, Chris the foreign swiss
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Nur ein offenes Bier ist ein gutes Bier.
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#17
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Ich habe auch alle drei Teile regelrecht verschlungen und bin noch immer stark berührt.
Dass ich als 66' Geborener den ganzen Wahnsinn nur vom Erzählen kenne, macht mich froh. Respekt den Menschen, die die Hoffnung nie aufgegeben haben. Vielleicht werden wir ja doch nochmal ein Europa.
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Gruß Dirk SAGA 27 AK mit Yanmar 4JHE |
#18
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Das sind wir schon, auch wenn das nicht immer so aussieht. Ich habe als Schüler in Bonn und besonders in Brühl, wo im dortigen Schloß die großen Empfänge abgehalten wurden, die Großen der Nachkriegswelt persönlich gesehen. Es war eine Sensation, daß der Staatspräsident des "Erbfeindes" Charles de Gaulle oder Präsident Kennedy oder Queen Elisabeth sich nach Deutschland bewegten.
Und wie ist es heute? Die schauen mal kurz zu einem Arbeitsessen vorbei, besprechen gemeinsam kleine und große Probleme, es wird auch ohne Dolmetscher in mehreren Sprachen gesprochen und die täglichen Aufgaben einer Supermacht, und was ist Europa anderes, werden auf kurzem Wege geklärt. Europa ist in den 60 Jahren seiner jungen gemeinsamen Geschichte viel enger zusammengewachsen, als das einige Holzköpfe wahrhaben wollen. Wir können schon gar nicht mehr ohne unsere Nachbarn.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#19
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auch sehr sehenswert die Doku Unsere Mütter, unsere Väter
Mein Opa JG 1910 wurde 101 Jahre alt, er lebte als Kind in Berlin, spaeter Schweiz, leider kenne ich unsere Familiengeschichte nicht naeher. Der Opa meiner Frau hatte JG 1908, er wurde 1943 in Dachau ermordet... Das einzige was mich mit diesem Krieg verbindet. Chris
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#20
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Wir hatten soeben meine 88-jährige Mutter zu Gast. Was ich eigentlich nicht erwartet hatte, sie hat sich alle 3 Teile angesehen. Und ihre erste Aussage war: "Das war das erste mal, daß ich gesehen habe, wie es wirklich war!" Sicher hat sie in ihrer Erinnerung nicht mehr alles am richtigen Platz zur Hand, aber diese sehr überzeugend wirkende Aussage möchte ich einfach mal hier vorstellen.
Wie schon beschrieben hat sie als 15-jährige den Kriegsbeginn erlebt und ihre Mädchenjahre mit allem was dazu gehört unter ganz speziellen Bedingungen erlebt. Mit 20 hat sie einen Artillerieoffizier getroffen und den kurz nach Kriegsende geheiratet. Daraus sind 5 Kinder entstanden, die in den Nachkriegsjahren eine wunderbare Jugend hatten. Es gab keinen Überfluß, aber der Frieden ermöglichte uns schon Anfang der 60-er Jahre Urlaub in Holland, Frankreich und Jugoslawien zu machen. Leider ist unser Vater viel zu früh verstorben, aber die Mama hält den Laden immer noch zusammen. Ob die Erfahrungen aus der Kriegszeit somit auch etwas Positives bewirkt haben könnten, weiß ich nicht, aber möglich ist es.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#21
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...ich muss auch nochmal, das Thema hat mich noch nie kalt gelassen...
Mein Vater erzaehllte mir dass er als Kind oft von Flieger-Angriffen und Bombenhagel traeumte, er ist in Basel geboren und aufgewachsen, aber: er hat Jahrgang 1946! Wie kann sowas?
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#22
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Zitat:
Dann ergaben sich schon mal Defizite im Erlebten, wenn ein "echter" Frontsoldat mal aus dem Nähkästchen geplaudert hat, wer weiß was da an Wahrheit herauskam. Mit Erzählungen über schlimme Erlebnisse haben sich etliche Menschen auch wichtig gemacht, die machten auch vor Kindern nicht halt. Es wird schon einige gegeben haben, die sich im Schein des "Ruhmes" anderer gesonnt haben.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#23
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Zitat:
Warum Schweizer Ortschaften bombardiert wurden, wurde nie geklärt. Die Alliierten sprachen von Irrtümern. Bei den Bombardierungen vom 22. Februar 1945 gaben sie Navigationsfehler an. Zu Basel hiess es, die Geschwader hätten den Bahnhof mit jenem von Freiburg im Breisgau verwechselt.
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Gruß Wolle
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#24
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Zitat:
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#25
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Zitat:
Gruss, -wolfram
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