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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 05.04.2013, 06:34
Alex80 Alex80 ist offline
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Standard Warum altert GFK im Deck Bereich haeufig schneller als im Rumpf Bereich?

Wir planen eine 10 m Segelyacht aus den 70er Jahren zu erwerben. Natuerlich ist fuer uns der Zustand des Materials von Rumpf und Deck ein wichtiger Faktor. Wir sind grundsaetzlich sowohl gegenueber GFK als auch gegenueber Stahl aufgeschlossen. Allerdings haben wir durch Recherche in Internet Foren herausgefunden, dass die jaehrlichen Pflegekosten fuer Stahl hoeher sind als fuer GFK. Ausserdem scheint der Konsenz dahin zu gehen, dass fuer GFK noch keine maximale Haltbarkeitsdauer bekannt ist. Demnach kann ein GFK Boot bei solider Bauart und guter Pflege auch 50-60 Jahre halten.

Was uns aber verwundert ist die offenbar hohe Zahl and GFK Booten die verschrottet werden muessen weil das GFK im Deck oder Cockpit Bereich so weich geworden ist, dass man durchbricht. Auf der anderen Seite ist bei den gleichen Booten das GFK im Rumpfbereich haeufig noch in deutlich besserem Zustand.

Woran liegt das? Ist es evtl. so, dass die Eigner den Rumpf regelmaessig gepflegt haben aber den Deckbereich mehr oder weniger den Elementen ueberlassen haben (z.B. weil keine Osmose Gefahr etc.). Oder hat das in der Konstruktion bedingte Gruende?
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  #2  
Alt 05.04.2013, 06:46
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Eine der möglichen Ursachen ist, GfK wird nur weich wenn Feuchtigkeit eindringen kann. Auf waagerechten Flächen kann die UV Strahlung am meisten Schaden anrichten und das Gelcoat wird porös und erlaub Wasser einzudringen.
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so long, der Thomas...

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  #3  
Alt 05.04.2013, 06:53
bootsmann bootsmann ist offline
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Im Deck und Cockpitbereich wurde i.d.R. die sog.Sandwichmethode durchgeführt.
Hier kam es sehr häufig zur Delamitation zwischen den Lagen.
Auch ungewollter Wassereinbruch durch Bohrungen und mangelde Abdichtung von Beschlägen führte zum Aufweichen des Balsaholzkerns(auch Schaumkern) und zur Trennung der Sandwichlagen.
Insbesondere Segelyachten werden auch "weich gesegelt"!-hier ganz besonders die Boote im Regattaeinsatz!
Aber auch die Tourenboote werden mit den Jahren im Decksbereich weich .Hier ist es aber sehr stark vom Hersteller abhängig!
Durch die Verstagung und den Kräften im Rigg und auf die Püttinge ist eine Ermüdung der Decksschale leider bei älteren Seglern vorgegeben.
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  #4  
Alt 05.04.2013, 07:22
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...dazu kommt noch das der Rumpf in der Regel wesentlich stärker auslaminiert ist, und auch die UV-Belastung beim Deck wesentlich höher ist.
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auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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  #5  
Alt 05.04.2013, 07:30
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She's_a_Lady She's_a_Lady ist offline
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Wie "segelt" man denn ein Deck weich? Und warum macht man das auf Regatten eher als auf Touren?
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Gruß
Christoph
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  #6  
Alt 05.04.2013, 08:33
bootsmann bootsmann ist offline
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Zitat:
Zitat von She's_a_Lady Beitrag anzeigen
Wie "segelt" man denn ein Deck weich? Und warum macht man das auf Regatten eher als auf Touren?
Durch übermäßige Beanspruchung!

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  #7  
Alt 05.04.2013, 13:14
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Zitat:
Zitat von bootsmann Beitrag anzeigen
Im Deck und Cockpitbereich wurde i.d.R. die sog.Sandwichmethode durchgeführt.
Hier kam es sehr häufig zur Delamitation zwischen den Lagen.
Auch ungewollter Wassereinbruch durch Bohrungen und mangelde Abdichtung von Beschlägen führte zum Aufweichen des Balsaholzkerns(auch Schaumkern) und zur Trennung der Sandwichlagen.
Insbesondere Segelyachten werden auch "weich gesegelt"!-hier ganz besonders die Boote im Regattaeinsatz!
Aber auch die Tourenboote werden mit den Jahren im Decksbereich weich .Hier ist es aber sehr stark vom Hersteller abhängig!
Durch die Verstagung und den Kräften im Rigg und auf die Püttinge ist eine Ermüdung der Decksschale leider bei älteren Seglern vorgegeben.
Danke Dir, Bootsmann.

Was ist denn die technische Alternative zu Sandwichbauweise?

Kennt jemand empfehlenswerte GFK Typen aus den 70ern zwischen 10 - 11 m mit Mid-Cockpit?

Ich denke an Moody, Fellowship, Navis, Vagabond, Macron, Warrior. Für Empfehlungen und Warnungen wäre ich sehr dankbar.
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  #8  
Alt 05.04.2013, 13:46
bootsmann bootsmann ist offline
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Das Problem ist leider,dass man das kaum an der Herstellerwerft festmachen kann
Ich habe z.B. bei älteren Dehler Yachten sehr viel "weiche Deckschalen" gesehen und wäre daher hier sehr vorsichtig. Speziell in den siebzigern und achtzigern Jahren hat man gerne aus Gewichtsgründen auf Material verzichtet und die Lagen im Aufbau wurden entsprechend "dünner"!
Hier wurde zu Gunsten der Geschwindigkeit auf Stabilität verzichtet.
Aber es kommt natürlich immer darauf an,wie und wo das Boot eingesetzt wurde.
Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit Booten aus England und aus den nordischen Ländern gemacht.
Ich würde mir das Deck beim "rumlaufen" genau ansehen!-wenn sich das anfühlt wie dicker Teppichboden,ist das schon ein schlechtes Zeichen!
Risse um den Mastkoker und im Bereich der Püttingeisen sowie die Decks/Rumpfverbindung im Bugbereich machen mich auch unruhig!
Alle Schapps aufmachen und nach feuchten Stellen suchen!
Auch Feutigkeitsmerkmale um die Fenster und Luken sind häufig Schuld für spätere Delamination.
Ich empfehle Dir das Buch von Hans Donat: Schiffe aus zweiter Hand!
Dieses Buch ist mit vielen brauchbaren Hinweisen versehen und der Autor hat Praxiserfahrungen!

Die von Dir aufgezeigten Schiffstypen haben alle einen guten Ruf
Mein Favorit daraus wäre wohl eine Moody
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  #9  
Alt 05.04.2013, 23:10
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  #10  
Alt 05.04.2013, 23:44
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Mit einer Überbeanspruchung bekomme ich alles kaputt.

Egal ob ich mit ner Sprinter oder mit nem gleichgroßen Mobo bei fast egal welchem Wetter zum Felsen fahre, damit bekomme ich alles kaputt. Das würde ich aber nicht auf mangelnde Qualität oder Pflege schieben sondern einfach auf die von Dir angesprochene Überbeanspruchung. Die ich dann natürlich billigend in Kauf nehme.

Vor allem aber geht das aufs ganze Schiff und nicht nur auf das Deck, hier im Thread geht es aber ums Deck und ich habe keine Idee wie man das gezielt "weichsegelt".

Beim Deck stimme ich den Vorrednern zu das sich der Sandwichverbund in der Regel durch eingedrungenes Wasser löst. Das Wasser findet seinen Weg durch nicht gedichtete Luken, Tankeinfüllstutzen, Schrauben, Risse im Gelcoat, etc. Auch Sprünge auf das Deck oder zu viele Personen auf kleinen Fläche können den Verbund zerstören. Da erinnere ich z.B. nen Flugzeugträger mit 11 Personen auf dem Vordeck welches anstelle von konvex hinterher konkav war und erst auf Druck von unten wieder "hochgeploppt" ist.



Zitat:
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Christoph
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  #11  
Alt 05.04.2013, 23:54
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Ich kann Euch vielleicht noch einen Hinweis zur Problemstellung geben.

Es gibt unterschiedliche Harze. Der Alterungsprozess hat etwas mit der Temperatureinwirkung auf das Harz und mit der Temperaturbeständigkeit des Harzes zu tun.

Das "meistgebräuchliche" Orthophtalsäureharz im Bootsbau hat eine Temperaturbeständigkeit von 45 Grad.

Das unwesentlich teurere Isophtalsäureharz, welches - wenn überhaupt eingesetzt des Osmoseschutzes wegen - hat eine Temperaturbeständigkeit von 85 Grad.

Wenn diese Temperaturen überschritten werden, setzt je nach Temperaturüberschreitung verstärkt der Alterungsprozess ein.

Die Temperaturbelastung durch die Sonneneinstrahlung ist umso höher, je dunkler der Farbton ist.

Das bedeutet, dass hellere Farbtöne - insbesondere Weiß - das Laminat bzw. das Bindemittel Harz weniger stark belasten als dunkle Farbtöne.

Es liegt auch in der Natur der Sache, dass ein Unterwasserteil eines Bootes temperaturmäßig weniger belastet wird als ein Oberteil, weil das Wasser im Regelfall kälter als die Luft ist und zudem die Sonneneinwirkung im Bereich des Unterwasserteils nicht im 90 Grad-Winkel auf das Laminat einstrahlen kann.

Modefarbe hin, Modefarbe her.

Ich kann nur jedem empfehlen, helle Farbtöne beim Polyesterboot zu wählen. Je heller die Farbtöne sind und je hochwertiger das Harz, desto länger hält das Boot.

Ein Polyesterrumpf aus hochwertigem Harz als Bindemittel für die Glasfasern in Verbindung mit einem hellen Farbton kann ein Menschenleben überdauern.

Gruß Walter
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  #12  
Alt 06.04.2013, 08:57
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Bei Mittelcockpityachten aus den 70ern denke ich zuerst einmal an die HR-Rasmus. Die hat übrigens kein wasserziehendes Balsa, sondern Polyvinylschaum im Sandwichdeck. Einen Klassiker-Test des Bootes findest Du im Palstek 1/2004.

Michael
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  #13  
Alt 06.04.2013, 10:38
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Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Also ich kenne "weichsegeln" nur von Regattajollen.
Bei denen werden hohe Kräfte aus den Segeln über die Wanten und den Püttingen auf den Rumpf übertragen. Im Gegenzug werden durch sitzen auf den Kante oder sogar im Trapez Gegenkräfte erzeugt um das Boot am Krängen zu hindern, sodaß der Rumpf sich im Endeffekt verdreht.
Das über längeren Zeitraum, also mehrere Regatta-Saisons lang macht einen Rumpf weich.
Bei einem weichen Rumpf geht quasi der Mast auf Krängung während der Rumpf waagerecht im Wasser liegt - und damit das Boot nicht wirklich schnell werden kann.
Ich denke Vierzigplus kann das besser erklären.

Bei einem geschlossenen Boot, wo der Mast auf Deck steht kann ich mir ein "weichsegeln" nur dadurch vorstellen, daß im Grunde zu hohe Drücke des Mastes auf Deck durch zu hohe Wantenspannung aufgebracht werden, so daß letztendlich die Wanten nicht mehr gespannt werden können, weil sie das Deck unter dem Mast wegdrücken.
Um dies zu verhindern haben ja auch größere Segler eine Maststütze unter Deck.
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