Neuer Forelle Nutzer mit Fragen

[forelle6]

Hallo aus dem Westerwald.
Ich weiß nicht mehr genau warum, aber ich habe mir eine Forelle 6 PS zugelegt. Nach div. Transportschwierigkeiten und viel Ärger mit dem Verkäufer ist das gute alte Stück gestern endlich bei mir eingetroffen.
Tragegriff abgebrochen - Kurzschlussschalter fehlt.

Testlauf: Die zweite Enttäuschung kam beim Testlauf im Wasserbecken:
Kein Wasserstrahl! Motor war bis zum Auspuff im Wasser -reicht das?
Was kann ich zur Kontrolle/Behebung noch tun.
Dann lag im Motorraum noch das abgebildete Teil, von dem ich nicht weiß, wo es hin gehört bzw. welche Funktion es hat.

Ich bin für alle Antworten/Vorschläge dankbar, die mir helfen die alte Forelle wieder fit zu bekommen. Was sollte man als Inspektion durchführen? - welche Flüssigkeiten sollte man wechseln? Welche Teile sollte ich erneuern?
Wo gibt es noch Teile?

Vielen Dank für Eure Antworten und Ratschläge.

Gruß

Michael

[Stevenrohr]

1.) Grüße an einen Leidensgenossen ... (ich vermute) Du als Nichtossi ;o) wirst den Ruf der Forelle als, sagen wir einmal, nicht unbedingt übermäßig zuverlässig, vielleicht nicht kennen ... aber es ist leider so.

Hauptproblem ist die Zündung und die Kurbelwellendichtringe. Da gab es eine Reihe von Basteleien, um den Problemen mehr oder weniger Abhilfe schaffen. Die Forelle hat original eine unterbrechergesteuerte Magnetzündung bei der je nach Luftfeuchte/Umgebungs- oder Motortemperatur entweder Unterbrecher, Zündspule oder Kondensator Probleme machen. Das Forellenmodell mit außenliegender Zündspule lief schon etwas besser. Andere haben die Zündanlage um eine Mopedbatterie erweitert und eine Batteriezündanlage kreiert, welche dann deutlich bessere Start-/Laufeigenschaften aufweist. Ich habe meine Forelle um "westdeutsche" Technik erweitert. Ich habe ihr eine elektronische Zündanlage mit Gabellichtschranke verpasst. Damit läuft sie perfekt (3 x ziehen = an ... egal ob warm oder kalt oder nach dem Winter). Google mal "Helotronic". Ist allerdings mit Bastelaufwand verbunden aber lohnt sich! Kurbelwellendichtringe würde ich prophylaktisch tauschen und den Vergaser gründlich reinigen ... ebenso die Benzinpumpe.

2.) Wenn nur der Auspuff im H2O ist reicht das nicht. Die Wasserpumpe sitzt an der Trennstelle zwischen Getriebe und Schaft. Mindestens bis dort sollte sie im Wasser sein. Oberhalb der Zünkerze ist eine Hohlschraube mit dem Anschluß für den Entlüftungs-/Kontrollschlauch fürs Kühlwasser --> VORSICHTIG rausdrehen und reinigen!

3.) das abgebildetete Teil ist nicht Bestandteil der Forelle ... es sieht mir eher nach einer "ossitypischen" Bastellei zur spontanen Problembehebung aus ... kann aber auch was ganz anderes sein ... meine Phantasie reicht um mir auszumalen, dass sich da jemand einen Entriegelungsmechnismus zu hochklappen erdacht hat ... kann aber wie geschrieben auch was ganz anderes sein.

Flüssigkeiten wechseln? Öhm .... außer dem Getriebeöl gibt es keine wechselbaren Flüssigkeiten. Pass aber beim Wechseln auf, das Du die vermutlich heftigst festgerostete Ablass-/Einfüllschraube nicht abreisst. Sollte es arg zu schwer gehen die auszudrehen, dann bohr sie lieber gleich aus und dreht ne neue rein ... beim ausbohren bisschen Mühe geben, dann klappt das auch ... sonst musst Du größer bohren und neues Gewinde schneiden. Das geht, aber ist nicht schön ....

Hast Du die Forelle mit außenliegender Zündspule oder kommt Dein Zündkabel seitlich über so einen länglichen schwarzen Plastestecker aus dem Kurbelgehäuse? DEN solltest Du auf jeden Fall tauschen, ebenso Zündkondensator und ggf. den Unterbrecher. Kerzenstecker und Kerze auch. Wie geschrieben, Kraftstoffanlage reinigen ... 2T-Öl neigt zum verharzen.

Aber wenn sie läuft, dann bist Du auf jeden Fall ein Hingucker ... weil gut laufende Forellen gibt/gab es nur wenige ;o)

Ich empfehle dringend eine elektronische Zündanlage nebst Starterbatterie.

Gruß, Oliver

[chrisberlin]

Morgen, der Hebel ist vom Vergaser.
Falls dich das mit dem Tragegriff stört ich hätte noch eine Motorwanne zu liegen.
mfg
chris

[Stevenrohr]

Zitat von chrisberlin

Morgen, der Hebel ist vom Vergaser.

Dann wüsste ich gerne genau wo das Teil hin gehört ...

Ich kenne die Forelle seit ich 5 Jahre alt bin ... seit 20 Jahren fahre ich sowas selber ... das Teil habe ich nie gesehen

[chrisberlin]

Das ist wohl der Schock...

[Stevenrohr]

Zitat von chrisberlin

Das ist wohl der Schock...

Der Schock wird über einen Bowdenzug betätigt. Vorn an der Motorwanne endet dieser mit einem (durch Drehung verriegelbaren) schwarzen Kunststoffgriff.

Außerdem geht der Schockschieber am Vergaser nach oben weg ... lass das abgebildete Teil 10-12 cm lang sein (im Vergleich zu den Pflastersteinen) ... dann steht diese Konstruktion oben etwa 10 cm aus der Haube raus ...

Wenn, dann kann das nur etwas gebasteltes sein. Nix Originales ...

[chrisberlin]

Der kommt unten rechts raus der Hebel hab ich schon zweimal gesehn. Ist wohl ne ganz alte version.
mfg

[Stevenrohr]

ich hab den noch nie geesehen ... und wie geschrieben ... Meine erste Forelle habe ich 1984 gesehen ;o) Ich stelle hier gleich mal ein Bild ein ...

[Stevenrohr]

Der Pfeil am Vergaser ist der Schockschieber ... der Pfeil neben der Pinne ist besagter Schockzuggriff ... dazwischen liegt der Bowdenzug ... ich kann dieses Teil weder hier sehen noch habe ich es jemals gesehen ...

das bedeutet: 1.) das Teil gehört nicht zur Forelle oder 2.) es ist uralt (vor 1984 ...)

[chrisberlin]

Hab ich hier sogar im Forum gefunden. Thema (Help needed with Forelle 6)

[chrisberlin]

Hier auch nochmal.http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeige...866?ref=search (PaidLink)

[Stevenrohr]

Da muss der TE wirklich ein Uraltmodell erwischt haben.
In der Beschreibung der Forelle 6PS (HM125/1) Stand 1972 ...

(hier einsehbar)
http://www.faltbootbasteln.de/fbb-fo...senborder.html

ist die mir bekannte Version zu sehen.

[chrisberlin]

Ich persönlich kannte die auch nicht aber mann lernt ja immer dazu
Komme aus der DDR

[dietmarf]

das ist nicht der Choke, das ist eine Fernbedienung für den Tupfer am alten Vergaser. Neuere Typen hatten einen Vergaser ohne Tupfer.

Gruß

Dietmar

[Stevenrohr]

Hab nix gegenteiliges behauptet ... und hier:

das bedeutet: 1.) das Teil gehört nicht zur Forelle oder 2.) es ist uralt (vor 1984 ...)

hab ich das Uraltthema auch schon angedeutet ... ;o) ...

Wie Du schon schreibst ... man lernt nie aus ....

[Stevenrohr]

Zitat von dietmarf

das ist nicht der Choke, das ist eine Fernbedienung für den Tupfer am alten Vergaser. Neuere Typen hatten einen Vergaser ohne Tupfer.

Gruß

Dietmar

und wozu ist der?? ... Schwester, Zange Tupfer?

[chrisberlin]

Hab was dazu gefunden.

An einfachen Vergasern findet man oft einen sogenannten „Tupfer“. Durch Drücken eines Stiftes am Schwimmerkammerdeckel wird der Schwimmer nach unten gedrückt. Dadurch wird die Schwimmerkammer mit Benzin überflutet und das erste Gemisch zum Start angefettet, damit es besser zündet. Der Tupfer darf in aller Regel nur kurz, für zwei bis vier Sekunden, betätigt werden; zu langes „Tupfen“ kann je nach Vergaser den Ansaugtrakt mit Kraftstoff fluten und so eventuell den Start verhindern, weil die Zündkerze genässt werden kann. Bei manchen Vergasern ist anstatt eines solchen Stiftes ein Balg aus Gummi angebracht, der als Luftpumpe fungiert. Wird dieser sogenannte „Primer“ gedrückt, pumpt dieser eine geringe Menge an Luft in die Schwimmerkammer, wodurch diese zum Überlaufen gebracht wird. Membranvergaser, die mit einem Primer ausgerüstet sind nutzen den Balg hingegen als Kraftstoffpumpe. Bei der Betätigung wird Kraftstoff in den Vergaser gepumpt.

[dietmarf]

Zitat von chrisberlin

Hab was dazu gefunden.

genau so ist es

hin und wieder hat das Alter auch einen Vorteil

Gruß

Dietmar

[trixi1262]

Sorry, Doppelpost !

[trixi1262]

Zitat von trixi1262

Hallo Allerseits !
Ich möchte hier mal ein wenig zur Forelle sagen.
Es ist richtig, die Primärspulen der Forelle sind nach xxx Jahren mehr als Störanfällig und es bedurfte stets öftere Zwangspausen.
Da diese Gurke nach Umbau auf aussenliegende Zündspule in die Tonne getreten werden kann, ist somit ein 12 Volt Umbau fürs Laden der Batterie relativ einfach.
Was mich an den Umbau auf Elektronic etwas verwundert, ist die Tatssache, das man dann NUR auf Batterie fährt, wenn ich mir die Einbauanleitung der Helotronik so ansehe.
Was die Benzinpumpe betrifft, so hatten die 6er Forellen in den ersten Jahren Keine !
Auf dem einen Bild der alten 6er Forelle gut zu erkennen, 2 Benzinschläuche !
Die Funktionsweise war ein Drucktank, welcher durchs Kurbelgehäuse versorgt wurde

PS:
Natürlich Nicht in die Tonne treten, sondern abwickeln und mit 170 Wdg 0,8er Lackdraht, neu bewickeln.
Weil diese Spulenkörper mit 45mm Lochabstand gibt es nicht mehr !!!
Also Bitte NIE eine defekte Spule wegwerfen !!!!
Wenn also Jemand defekte hat, dann nehme ich diese gerne gegen einen kleinen Obolus ab.
Nix ist Umsonst

[Stevenrohr]

Zitat von trixi1262

Was mich an den Umbau auf Elektronic etwas verwundert, ist die Tatssache, das man dann NUR auf Batterie fährt, wenn ich mir die Einbauanleitung der Helotronik so ansehe.

Woher Du die Information hast erschließt sich mir nun wiederrum nicht :o)

Ich habe auf der Unterbrecherplatte insgesamt 3 Ladespulen. Nr. 1 Original, diejenige, die für die Zündung zuständig ist habe ich entfernt und an deren Stelle eine 2. Ladespule untergebracht. Eine 3. (freie) Position wurde mit einer 3. Ladespule versehen. Diese 3 Spulen haben alle jeweils eine Diode (5A / 100V) erhalten und die drei Dioden wurden kurzehand zu einem Punkt zusammengelötet und das Kabel nach draussen geführt wo es ohne Laderegler und ohne Schnickschnack auf eine ausgeleierte 75Ah-Batterie geht. Von dort wird die Helotronic versorgt. Die kapazitiven Eigenschaften der Batterie reichen aus um die heftig pulsierende Gleichspannung einigermaßen zu glätten. Die Helotronic läuft schon 3 Sommer mit dem zu Verfügung stehenden Strom und es scheint ihr nix auszumachen.

Zum Strom:

Leerlauf: Ladeanlage "liefert" etwa 0,75A und circa 10V ABER Bedarf Helotronic ~1,5 A <= ergo: Akku gleicht aus

Marschfahrt (etwa Halbgas ... das sie eben "rund" läuft): Ladeanlage liefert etwa 2,5 A ~12,5V ; Bedarf Helotronic ~2A <= Akku wird etwas geladen und Helotronic wird von der Forelle versorgt.

Vollgas: etwas über 3 A ~13V; Bedarf Helotronic ~2,3 A und Akku wird geladen

Die Spannung wurde jeweils im elektrischen Leerlauf gemessen, der Strom unter Last.

Fazit: 1 x nach dem Winter wird die (ziemlich fertige) 75Ah Batterie voll geladen ... so gut es eben noch geht ... und ich kann den ganzen Sommer aus eigener Kraft nachladen und komme ohne Fremdladung aus.

[trixi1262]

Danke für die Infos !
Ich habe mir auf der Helotronik-Seite die Anleitung angesehen und hatte nur diese Alu-Grundplatte mit dem Geber gefunden, ohne Lichtspulen.
Es ist möglich, das ich etwas übersehen habe, daher die Frage zu meiner Verwunderung.
Wäre sehr schön, wenn du bezüglich deines Umbaus evtl. mal ein Bild einstellen könntest.
Ich habe von Rotti auch schon erfahren, das man auch Problemlos auf Batteriezündung umbauen kann

[chrisberlin]

Also meine Forelle ist original und springt nach dem zweiten zug an und läuft super.

[Stevenrohr]

Bild stelle ich gerne ein, nur nicht heute oder morgen ....

Zitat von chrisberlin

Also meine Forelle ist original und springt nach dem zweiten zug an und läuft super.

Du Glücklicher ;o) ... hätte meine das auch getan, dann hätte ich mir viel Arbeit sparen können

PS: und einige Blasen zwischen Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand hätte ich mir auch sparen können ... und ich meine jetzt nicht vom w*****n

[trixi1262]

Zitat von Stevenrohr

BIld stelle ich gerne ein, nur nicht heute oder morgen ....

Erst mal Danke !
Das wann, ist ja nun nicht so wichtig !
Es hilft ja dann mal anderen Usern weiter und ich lerne ja auch nicht aus.
Bei mir läuft es ein wenig anders, mit Laderegler & co !
Ich müsste hier mal suchen, ich habs wohl auch hier, sowie im Schlauchbootforum dokumentiert !
So ziehmlich Alles, ob nun Positiv oder auch Negativ, aus Fehlern lernt man ja Bekanntermaßen