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Alt 18.07.2013, 07:55
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Standard Barhöft - Hiddensee - Rügen - Stralsund - Juli 2013

Hallo zusammen,

die letzten beiden Wochen haben wir an der Ostsee in Barhöft und Umgebung verbracht. In Barhöft hatten wir eine kleine
Ferienwohnung und einen Liegeplatz für unser RIB im Hafen gebucht und haben von dort aus Touren nach Hiddensee,
Rügen und Stralsund unternommen.

Hier mein Urlaubsbericht, den es auch schon im "blauen" Schlauchboot-Forum gibt.


Der Start in den Urlaub war richtig nass. Fast die ganzen 750 km Regen.





In Barhöft angekommen, sahr es leider auch nicht besser aus. Also nur die Wohnung bezogen, kurz beim Hafenmeister
gemeldet und früh ins Bett. Wir waren um 2 Uhr aufgestanden...



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Und auch der Sonntag war überwiegend grau. Aber immerhin im Trockenen geslippt und den Liegeplatz für die kommenden
zwei Wochen eingerichtet.





Danach noch ein wenig die Umgebung des Hafens erkundet. Hier der kleine Strand.





Eins der Wasser-Taxis, die neben den regulären Fähren die Verbindung zu den Inseln ermöglichen. Angeblich ein ehemaliges
Lotsenboot von der Themse. Mit 2 x 350 PS und Jetantrieben. Und entsprechend genialen Manövrierfähigkeiten.





Der Blick vom Aussichtsturm. Im Hintergrund Hiddensee und Rügen.





Und hier die Feinde unserer ersten Urlaubstage. "Rapskäfer", die natürlich alles gelbe lieben. Und damit hatten wir dann ein Problem...
Ich war auf jeden Fall bereit und auch kurz davor, nach zwei Tagen die Heimreise anzutreten. Das Boot war dabei weniger das
Problem, weil es ein paar Meter außerhalb des Hafens keine Käfer mehr gab. Das Problem war, dass die Käfer auf alle leuchtenden
Farben gehen und man innerhalb von Sekunden von vielen (von sehr vielen) dieser Käfer bedeckt war, wenn man z.B. gelbe, orange
oder grüne Kleidung trug. Teilweise haben wir uns wirklich über Regen gefreut, weil dann käferfreie Zeit war. Durch das Tragen von
dunkler Kleidung konnte man die Rapskäfer aber zum Glück austricksen und nach ein paar Tagen wurden es dann auch immer weniger.



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Unsere erste Tour sollte über die Boddengewässer nach Hiddensee zum kleinen Örtchen Vitte gehen. Die Wettervorhersage war gut...





...das Wetter war aber zunächst irgendwie anderer Meinung.







Keine halbe Stunde später stimmte die Vorhersage dann aber doch noch. Hier der Hafen von Vitte, wo Sportboote
selten einen Platz finden.





Direkt nebenan im Yachthafen war das aber kein Problem...





...und so konnten die Segelklamotten gegen T-Shirt und kurze Hose getauscht werden. Auf Hiddensee haben wir übrigens
keine Käfer gesehen.





Das schöne an Hiddensee sind die kurzen Wege und so kann man von den Häfen auf der Boddenseite schnell mal zum
Strand auf der Ostseeseite laufen.







Nachdem wir "binnen" hingefahren waren, ging es dann nach einem schönen Tag in Vitte und Umgebung außen herum
zurück nach Barhöft.





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Der Rettungskreuzer soll eigentlich im Nothafen Darßer Ort liegen aber weil dieser immer wieder versandet,
ist Barhöft sein Ausweichhafen. Manchmal auch mit leerer Heckwanne...





...wenn das Tochterboot gerade alleine arbeiten ist.



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Nach ein einigen Touren mit dem Auto in die Umgebung, ging es dann ein paar Tage später wieder nach Vitte auf Hiddensee,
wo Sabine und Johannes (Jo-sch) gerade mit ihrem Boot lagen.





Fast das gesamte Gebiet ist übrigens Nationalpark. Dort gilt in allen ausgetonnten Fahrwassern eine Geschwindigkeitsbegrenzung
von 12 Knoten. Die Boddengewässer sind somit fast komplett "gleiterfrei". Wassertaxis und Rettungskreuzer dürfen dort 23 Knoten
fahren.

Da wir nicht noch mehr Reglementierungen möchten, haben wir uns grundsätzlich an diese Spielregeln gehalten. Allerdings sind wir,
wenn es möglich war, immer außen über die Ostsee gefahren. In den Fahrwassern dort gelten aber auch die 12 Knoten und
stellenweise 16 Knoten. Aber irgendwann sind ja auch die Nationalparkgrenzen erreicht...

Diesmal also außen herum nach Vitte.









Eine unserer Ansteuerungstonnen, die "Gellen", nordwestlich von Hiddensee.





Die Steilküste von Hiddensee mit dem Leuchtturm "Dornbusch".





Wieder im Yachthafen von Vitte und fast neben der "Twilight" von Johannes und Sabine (Jo-sch).





Kleine "Wanderung" von Vitte nach Kloster...





...und weiter hoch Richtung Dornbusch.







Der tolle Blick vom Leuchtturm.





Und auch sonst finden sich schöne Perspektiven.





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Diesen Aushang hatten wir bei einem Stadtbummel am Hafen in Stralsund entdeckt. Vielleicht nehmen die ja auch Touristen?





Nun ja, sie nahmen und so ging es am 6. Juli Richtung Stralsund.





Treffpunkt für uns und Startpunkt für die Schwimmer war "Altefähr" auf Rügen gegenüber von Stralsund.





Dort gab es eine kleine Einweisung und einen Rettungsschwimmer für jedes Boot.





Und schon ging es los und 1.000 Schwimmer machten sich auf den Weg, den 2,3 km breiten Sund zwischen Rügen
und Stralsund zu durchschwimmen.









Das Ziel auf Stralsunder Seite. Nachdem wir unsere Rettungsschwimmerin "abgegeben" hatten, ging es für uns noch auf
einen Kaffee in den netten Hafen von Altefähr und dann wieder zurück nach Barhöft. War ein schöner und interessanter
Tag und "retten" mußten wir übrigens niemanden.



-----

Nachdem wir den Sonntag wegen Überfüllung auf dem Wasser lieber bootfrei verbracht hatten, sollte es dafür am Montag
eine etwas größere Tour werden und so lag Barhöft...





...schon um halb 9 zwei Kilometer hinter uns.





Zunächst ging es wieder raus auf die Ostsee...





...und mit nördlichem Kurs an Hiddensee entlang.





Ein "Alter Schwede"?





Oberhalb von Hiddensee ging es dann auf nordöstlichen Kursen bis zum Kap Arkona...





...und von dort dann auf südöstlichem Kurs in den kleinen Hafen von "Lohme" auf Rügen.





Den Ort oberhalb des Hafens hatten wir schnell "besichtigt" und so haben wir uns auf Entdeckungstour entlang des
Kiesstrandes und des angrenzenden Waldes gemacht.









Scheint so eine Art "Klo-Stein" zu sein.







Danach noch eine Kleinigkeit essen im "Café Niedlich" mit Blick auf den Hafen.





Wie so oft, waren auch hier im Hafen beim Einlaufen nur lange Boxen frei. Daher sollte man zusätzlich zu den normalen
Festmachern (bei uns 3 x 6 m) noch zwei lange Exemplare dabei haben (bei uns 2 x 15 m).





Bevor es zurück nach Barhöft ging, sind wir noch ein Stück "um die Ecke" gefahren und haben uns den "Königsstuhl" und
die "Stubbenkammern" vom Wasser aus angesehen.







Die Rückfahrt war dann auf den westlichen Kursen ziemlich anstrengend, weil ich einfach keine passende Geschwindigkeit
für die kurzen, steilen Wellen mit den viel zu kleinen Abständen gefunden habe. Der südliche Kurs entlang von Hiddensee
war dann aber wieder gut zu fahren und so war es am Ende doch noch eine schöne Tour von 143 km Länge.

-----

Da es an diesem Tag mit 5 Bft recht windig war, wollten wir mal sehen, wie das auf den Boddengewässern aussieht.
Also ging es Richtung Süden nach Dänholm und Stralsund.





Durch die geringen Wassertiefen außerhalb der Fahrwasser gab es viele "Schlaglöcher" und sogar kleine, brechende Wellen.







Stralsund voraus!





Die Stadt ließen wir zunächst einmal rechts liegen und umfuhren die Insel "Dänholm" im Uhrzeigersinn...





...um zur kleinen Hafeneinfahrt auf der südöstlichen Seite von Dänholm zu kommen.





Nach einer schlauchförmigen Einfahrt öffnet sich die Wasserfläche dann...





...zu einem großen Yachthafen.





Nachdem wir Dänholm auf gleichem Weg verlassen hatten (die gegenüberliegende Einfahrt ist gesperrt), ging es weiter
im Uhrzeigersinn vorbei an der Volkswerft...





...und unter der Straßen- und Bahnbrücke des Rügendamms sowie der neuen Rügenbrücke durch.







Eigentlich eine gute Zeit für ein Fischbrötchen. Also Kurs Stralsund Citymarina.





Vorbei an der "Gorch Fock I", die vom Verein "Tall-Ship Friends e.V." gekauft wurde und in Stralsund ihren festen
Liegeplatz hat. Das Schiff soll mit Spendengeldern Schritt für Schritt wieder segelfertig gemacht werden.





Rechts die große "Stralsund Citymarina"...





...links unser Ziel, eine der vielen Stralsunder "Kutter-Fischbuden".





Wir haben zwar keine Sitzplätze bekommen aber dafür hatten die alle kein Boot.





Nach dem leckeren Imbiss ging es dann wieder Richtung Barhöft zurück. Allerdings wasserdicht verpackt, weil wir jetzt
größtenteils gegen den Wind mußten.







Und nix Ostsee, das ist alles noch "Bodden". Wie gesagt, viele Schlaglöcher.





Als wir uns dann Barhöft näherten, war die Mischung aus Wind und Sonne einfach zu verlockend und wir beschlossen,
mal vorsichtig um die Ecke auf die Ostsee zu gucken. Anfangs noch etwas geschützt...





...wurde es dann schnell mehr mit den Wellen...





und auf dem Rückweg nach Barhöft setzte sich die Erkenntnis durch,...





...dass man am nächsten Tag doch eigentlich noch ein letztes Mal nach Hiddensee fahren könnte.



-----

Da dies unsere letzte Tour für den Urlaub sein würde und uns Hiddensee super gefallen hat, wollten wir diesmal versuchen,
einen Liegeplatz in Kloster zu finden. Der Wind war noch etwas stärker als am Vortag und so beschlossen wir, es
zunächst ein Stück außen herum zu versuchen und auf die innere Route über die Boddengewässer auszuweichen, falls
es doch zu wüst sein würde.





Da die Wellenhöhe über die ersten 20 km stetig zunahm, konnten wir uns über die Strecke ganz gut daran gewöhnen und
mit Geschwindigkeiten zwischen "Gas ganz raus" und 20 km/h ging es sogar besser voran, als befürchtet.
(Die Bilder mit der schlechteren Qualität sind Standbilder aus Videos)





Zuerst hatten wir die Wellen ziemlich genau gegenan, was sie ganz gut kalkulierbar machte. Auf dem nächsten Kurs dann
aber fast genau von der linken Seite, was mir dann keinerlei "Vorschau" mehr ermöglichte. Mit der festen Zuversicht,
dass das Boot genau für solche Bedingungen gebaut wurde, war dann aber sogar Gleitfahrt möglich.















Im Gegensatz zu ihm hatten wir das mit dem Gegenan schon hinter uns.





Der Rest war dann wieder ausgetonntes Boddenfahrwasser zwischen Rügen und Hiddensee und Zeit zum Trocknen.





Und unseren Liegeplatz in Kloster haben wir auch bekommen, nachdem der Hafenmeister quer durch den Hafen geschrien
hatte, dass "das Postboot mal da hinten um die Ecke fahren soll". Aber nett war er trotzdem und er wollte auch keine
Liegegebühren für den Tag von uns haben. In Vitte hatten wir als Tagesgäste 6 EUR bezahlt.





Das übliche große Umziehen und Klamotten verstauen.





Der Hafen von Kloster.





Der Ostseestrand in Kloster.





Ein Stückchen Vitte.





Nach einem schönen Tag standen wir dann mal wieder vor der Frage: "Innen oder außen zurück?"





Wir hielten es wie auf dem Hinweg und beschlossen zunächst einmal außen zu schauen...





...was die richtige Entscheidung war, denn der Wind hatte mittlerweile deutlich nachgelassen und mit ihm auch die
Wellenhöhe.







Ein letzter Blick auf die Steilküste von Hiddensee mit ihrem Leuchtturm und es ging bei herrlichen Bedingungen zurück
in Richtung Barhöft.





Entweder sie haben Fender gesucht oder ihnen war nicht gut.





Ein letztes Mal die Ansteuerung von Barhöft.







Unser ständiger Begleiter.



-----

Am Freitag erst mal alle Rollen am Trailer frisch gefettet und dann das Boot ausgeslipt. Die Rampe ist zwar steil aber
dadurch, dass sie nicht lang ist, stand unser Wagen fast komplett oben auf der waagerechten Fläche. Eigentlich eine
perfekte Sliprampe. Und der sehr nette Hafenmeister übernimmt das Slippen auf Wunsch gegen 15 EUR mit dem Radlader.





Nach dem Slippen dann noch ein kleiner Abstecher zum nächsten Cleanpark und Tweety wieder fein gemacht.






Die Rückfahrt am nächsten Tag war dann im Gegensatz zur Hinfahrt vollkommen regenfrei aber der Urlaub war mal wieder mindestens eine Woche zu kurz.
Auf jeden Fall hat es uns, abgesehen von den Rapskäfern, wirklich gut gefallen und wir würden dort noch einmal hinfahren. Barhöft ist eine recht gute
Ausgangsbasis und der Hafen bietet mit Sliprampe, Kran und Tankstelle für Super und Diesel eine gute Infrastruktur.

Die Tatsache, dass man immer in Küstennähe unterwegs sein kann, hat uns auch als einzelnes Boot schöne Touren ermöglicht, obwohl mein persönliches
Sicherheitsbedürfnis an der Küste lieber mit zwei Booten unterwegs ist. Man muss sich allerdings darüber klar sein, dass das ganze Gebiet ein Nationalpark
ist und man sich an einige Spielreglen halten muss.


Ein besonderer Dank geht noch an Johannes (Jo-sch), ohne dessen Urlaubsbericht vom letzten Jahr wir vermutlich niemals von Barhöft gehört hätten.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Urlaub und denkt immer dran, wir freuen uns alle über Berichte.
Bis bald dann auf dem Wasser.
__________________
Viele Grüße aus Köln
Thomas

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