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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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#1
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Sauerkrauttour ab Frankfurt/Main - Chili - Juli 2013
Kapitel 2:
Nicht ganz drei Jahre später schlagen wir das nächste Kapitel auf. (Kapitel 1: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=109406) Boote sind zum Fahren da - und immer nur Strom hoch, Strom runter ist ja auch nix, gelle? Plan: Geplant war schlicht und ergreifend die große "Sauerkrauttour". Main runter bis zum Rhein, Rhein bis Koblenz, Mosel hoch bis zum Ende, Rhein-Marne-Kanal lang und bei Strasbourg in den Rhein, Rhein wieder runter bis zum Main und ab nach Hause. Dummerweise gab's am 4. Juli die Havarie im Hebewerk Arzviller, weswegen der Rhein-Marne-Kanal dort dicht ist bis Saisonende. Saublöd, aber leider nicht zu ändern. Davon lassen wir uns den Urlaub nicht verderben. Plan B: Kombination aus kleiner und großer Sauerkrauttour. Main runter bis zum Rhein, Rhein bis Koblenz, Mosel hoch bis Konz, Saar und Saarkanal, Rhein-Marne-Kanal lang Richtung Mosel und Mosel komplett runter bis zum Rhein, Rhein wieder hoch bis zum Main und ab nach Hause. Start ist nachher, also Sonntag vormittag irgendwann.
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#2
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Mangels Hafen-WLAN dann heute:
1. Tag: Frankfurt - Winningen Bei bestem Wetter sind wir um 11.00 Uhr losgekommen. 31km und drei Sportboot-Schleusen später sind wir auf dem Rhein. Mit der Strömung vergehen die folgenden über 90km auf einer der schönsten Rhein-Strecken ratzfatz und in Koblenz am Deutschen Eck biegen wir in die Mosel ein. Nach der ersten Moselschleuse fahren wir noch bis Winningen, weil der Hafen ausserhalb vom Fahrwasser liegt. Eine sehr noble Marina, was das Publikum angeht. Was hier liegt... wow. Lecker Essen, heisse Dusche - gute Nacht.
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#3
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2. Tag: Winningen - Senheim
Es war eine schöne ruhige Nacht. Geweckt hat uns so ein Drecks-Helikopter, der irgendwelche Mittel auf den nahegelegenen Weinbergen versprühte. Nach dem Frühstück wollte ich die Motoren anwerfen. Der Steuerbord-Motor zeigte dann aber Null Öldruck! "Nee, nicht schon wieder!" war der erste Gedanke. Jedenfalls erstmal mit einem Motor zur Tankstation im Hafen getuckert und randvoll gemacht. Wieder sind wir erst um 11.00 Uhr losgekommen. 1000m weiter auf der Mosel haben wir uns ein schattiges Ankerplätzchen gesucht und ich bin auf Fehlersuche abgetaucht. Da am Vortag noch alles okay war - so meine Hoffnung - kann doch der Motor nicht über Nacht hopsgegangen sein. Habe zunächst die beiden Öldruckgeber der Motoren getauscht, um deren Defekt auszuschließen. Nix. Öldruck blieb steuerbords bei Null. Dann habe ich mit Multimeter den Widerstand direkt am Öldruckgeber gegen Masse gemessen. Der zeigte dann die erwartete Veränderung, wenn der Motor läuft. Also eher ein elektrisches Problem. Nach einer Stunde jedenfalls gings dann endlich weiter - auch ohne zuverlässige Anzeige. Gegen 13:30 Uhr haben wir in der größten Mittagshitze (mehr als 30°C) bei Hatzenport in einer Bucht geankert und herrlich gebadet. Irgendwann weiter - teils in schönster problemloser Gleitfahrt. Passiert haben wir auch Cochem. Ein süsses Örtchen. Kennen wir aber schon landseitig. Die Sportbootschleusen sind im weiteren Verlauf nicht in Betrieb und die Wartezeiten bei den Beruflern entsprechend lang. Die Hitze ist wirklich brütend, Schatten ist Mangelware. Nach Ankunft in der Marina Senheim wieder lecker essen gegangen, Flasche Wein gekillt und ab in die Heia.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! Geändert von Chili (23.07.2013 um 09:27 Uhr)
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#4
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3. Tag: Senheim - Bernkastel-Kues
Nach Frühstück mit Tetrapak-Fertigrührei (gemacht in der Mikrowelle) sind wir recht zeitig los. Landschaftlich weiterhin sehr schön, aber nichts Neues mehr. Das ist wie auf Bali: nach der 10. Reisterrasse langweilt es. Die Schleusen sind alle baugleich. Mittlerweile sind die Sportbootschleusen automatisch, also die mit grünen und roten Hebeln. Vorbei an Traben-Trarbach und weiter. Die 31°C bis 35°C mit strahlender Sonne gehen uns inzwischen auf den Senkel. Die angekündigten Gewitter wünschen wir uns sehnlichst!! Heute keine Gleitfahrt, sondern gemütliche 1.200 U/min. Ergibt - je nach Wind und Gegenströmung - zwischen 10 und 12 km/h bei einem Verbrauch von 1,0 bis 1,5 Liter pro km (beide Motoren zusammen). Die Technik läuft zuverlässig. Gerade bei den Schleusen springen beide Motoren warm schon bei leisester Schlüsselberührung an. So, wie es sein soll. Bernkastel-Kues ist dann optisch noch mal ein Schippchen drauf, aber der Hafen ist eher mau im Vergleich zu den letzten. Hier haben wir bereits um 17.00 Uhr die heutige Etappe beendet. Geduscht haben wir auf dem benachbarten Camping-Platz (für fette 2,- € pro Person...). Essen kann man auch hier recht gut, dazu die obligatorische Flasche Wein (die dritte in den drei Tagen; wenn das so weitergeht...). Aktuell kommen uns Zweifel, ob wir die geplante Runde so durchziehen wollen. Bis Konz werden wir vier Tage gebraucht haben. Die Saar ist mit drei Tagen angegeben. Der Saarkanal mit zwei Tagen. Der Rhein-Marne-Kanal bis Nancy mit zwei Tagen. Die Mosel von Nancy nach Konz mit drei Tagen. Ergibt ca. 10 Tage für die Schleife. Plus vier Tage Frankfurt nach Konz und wieder vier Tage von Konz nach Frankfurt sind alles in allem 18 Tage. Ohne jeden längeren Aufenthalt irgendwo. Mal kucken, morgen wollen wir am 4. Tag bis Konz kommen und dann entscheiden wir über das weitere Vorgehen. Ist schon blöd, die Sache mit Arzviller!
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#5
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4. Tag: Bernkastel-Kues - Schweich
Weil ich gefragt wurde noch ein paar Worte zum Rührei. Wir haben vier 1-Liter Tetrapaks aus der Metro. Davon einen Schwung (soviel man halt mag) in so einen Omelette-Macher von Tupper und das dann für ein paar Minuten in die Mikrowelle. Pfanne geht genauso, Mikrowelle geht aber einfacher. Wir haben nochmal hin- und herüberlegt. Der Entschluss ist jetzt, einfach die Mosel weiterzufahren bis Sonntag und dann wieder Retour. Ohne Zeitdruck und ganz gemütlich. Ist ja schließlich Urlaub. So sind wir dann gegen 10.00 Uhr los. Kurz darauf fing es etwas an zu regnen, was irgendwie erfrischend war. So kam auch mal der Alibi-Scheibenwischer zum Einsatz. Nach vielleicht einer Stunde war aber die Sonne und damit auch die Hitze wieder da. (Angeblich soll es im Südwesten irgendwo Unwetter geben. Hier jedenfalls nicht.) Gegen 16.00 Uhr haben wir in Schweich im Hafen beim Alten Fährturm unser Lager aufgeschlagen. Mit unseren kleinen Bordfahrrädern (schließlich extra für diese Tour gekauft) ab in die nächste Eisdiele. Gegen 18.00 Uhr Abendessen (mit Wein, wie immer) in der Hafengaststätte. Dürfte zudem eine der besten im Ort sein. Abends noch etwas lümmeln an Bord, TV gucken (wobei DVB-T hier echt mies ist). Dann noch das hier schreiben und ab in die Koje. (WLAN gibt's übrigens auch hier wieder nur gegen saftigen Aufpreis..., deswegen nutze ich wie bisher jeden Abend das Handy als Accesspoint.) Video Motorstart warm nach dem Schleusen
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#6
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5. Tag: Schweich - Schwebsange (Lux)
Der fünfte Tag kommt mit einem Tag Verspätung. Warum, dazu später im Verlauf. Jedenfalls sind wir in Schweich losgefahren. Da lief es irgendwie schon nicht mehr so rund im Motorraum steuerbords. Rauh irgendwie. Anders als noch am Vortag. Der lief nicht auf allen Töpfen, klare Sache. Beim Fahren unter Last habe ich dann mal die Zündkabel abgezogen. Nach meiner Erstdiagnose liefen nur 5 von 8 mit. Die anderen 3 konnte ich gleichzeitig abziehen, ohne dass sich etwas änderte. Kurzerhand sind wir mit einer Maschine weitergefahren. Auf der Strecke hier nicht so relevant. Bis Trier regnete es leicht. Kaum durch Trier durch war auch die Sonne wieder voll da. Vorbei an Konz, der Saar-Mündung, rein nach Luxemburg. In Wasserbillig haben wir unsere Gastland-Flagge aufgefädelt. Weiter, vorbei an steilen Sliprampen bis zum Hafen von Schwebsange, bekannt durch die einzige Luxemburger Wassertankstelle hier an der Mosel. Bemerkenswert sind hier die riesigen Duschkabinen (ca. 1,5m x 3,5m mit separatem Waschtisch, Spiegel und Stuhl sowie Rain-Shower an der Decke). Bewährt haben sich wieder unsere Räder, mit denen wir kurz im Ort waren - gegessen haben wir dann aber doch am Hafen. Abends war ich damit beschäftigt, die Zündkerzen des Steuerbord-Motors rauszudrehen. Alle waren verrußt. Meine Mutmaßung: die ständige Tuckerei... (PS: die Kerzen waren alle neu vor Fahrtantritt! Und zwar die vorgeschriebenen UR5 für die AQ200D.)
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#7
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6. Tag: Schwebsange (Lux) - Thionville (F)
Bei Regen gefrühstückt, danach Tank vollgemacht (1,36 EUR/Liter Super). Wieder auf der Mosel dachte ich mir, dass ich die Kerzen mal frei fahre. Also mit etwas mehr Drehzahl (so um die 1.800 bis 2.000 U/min). Es wurde aber nicht besser. Inzwischen sind wir in Frankreich angekommen. Die einzige wirkliche Abwechslung waren ein Friedhof am Ufer und ein Binnenschiffer, der während des Schleusens ganz nebenbei noch einen PKW absetzte. Das waren wir schon in Thionville. Häßliche Stadt! Zumindest mal vom Wasser aus. Am einem öffentlichen Anleger (48h maximale Aufenthaltsdauer) festgemacht, dann mit Rädern durch die Stadt gekurvt und was gegessen (nicht besonders toll). Dann sind wir zur Schleuse "Robert Schumann" geradelt und haben beim VNF eine Vignette für drei Tage gekauft. Dabei haben wir im Oberwasser eine viel bessere Liegemöglichkeit gesehen. Also gegen halb sieben nochmal 2km "umgeparkt", durch die Schleuse hoch und ab ins Oberwasser an einen schicken idyllischen Steg. Faszinierend ist der morbide Charme der alten Sportbootschleuse, die vom Oberwasser abgeht. Nach einer Runde Abkühlung und schwimmen habe ich die Kerzen der Motoren mal gegeneinander gewechselt. Habe dabei festgestellt, dass allesamt rußig sind. Komisch, dass nur einer damit ein Problem haben soll. Ausserdem bilde ich mir ein, dass der Ölstand etwas höher geworden ist. Sprit im Öl?? Sollten etwa plötzlich ein paar Zylinder keine Kompression mehr haben, deswegen nicht mehr mitlaufen und statt dessen den Sprit in's Öl drücken? Ich male mir wieder die wildesten Dinge aus... Morgen in Metz gibt's die http://www.lorraine-nautisme.fr/. Wahrscheinlich lassen wir dort mal die Maschinen checken. Die 30km bis 40km wird's wohl jetzt auch noch gehen. Warten wir es ab...
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#8
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7. Tag: Thionville (F) - Metz (F)
Das war die allererste wirklich autarke Nacht. Ohne Landstrom, ohne Wasseranschluss. War aber alles kein Problem, Batterien sind groß genug ( 3 x 120 Ah; nur eine davon für die Verbraucher; die anderen beiden Starterbatterie und Reserve). Auch der Kühlschrank lief natürlich die ganze Zeit. Nach dem Frühstück (ohne Ei) ging es Richtung Metz. Drei Schleusen und ca. 40km über eine in diesem Abschnitt teils schön breite Mosel weiter waren wir schon um 13.00 Uhr an dem Service-Laden. Der hatte Mittagspause bis 14.00 Uhr (die Öffnungszeiten kannten wir von der Website). An deren Steganlage haben wir also eine Stunde bei über 30°C ausgiebig gebrütet... Um 14.00 Uhr habe ich dann mein Problem vorgetragen. Dann Plicht leergeräumt, Bodenplatten raus und ab 14.30 Uhr tauchte der Mechaniker für die nächste Stunde im Motorraum ab. Es war äusserst spassig, sich mit Händen und Füssen zu verständigen. Die Franzosen sprechen irgendwie aus Prinzip kaum Deutsch oder Englisch. Er hat alles durchgecheckt und befand er die Motoren für in Ordnung. Die Ursache machte er aus - ebenso simpel wie effektvoll: der total verölte und verdreckte Flammschutz (Luftfilter)! Also haben sie uns beide Flammschutze gereinigt. Nicht mehr und nicht weniger. Geholfen hat es jedenfalls. Und die 65,- EUR habe ich gern bezahlt und nebenbei die Lektion gelernt: Die Dinger regelmäßig mal saubermachen. (Solltet ihr auch lieber mal öfter tun. Der Spritverbrauch hatte sich auf den letzten Kilometern nahezu verdreifacht!!) Na jedenfalls sind wir dann in den Yachthafen von Metz weitergefahren, der direkt am Zentrum angrenzt (blauer Punkt): Sehr idyllische parkähnliche Lage. Kostet unabhängig von der Größe 13,- EUR pro Nacht; Strom, Wasser, Dusche - all inclusive. Top. Inzwischen war es noch heisser geworden. Mehr als im Schatten gammeln war kaum drin. Nicht bewegen, kalte Radler trinken. Ich bin hier noch in die Mosel gehüpft. Gegen halb acht wurde es erträglicher. Kurz duschen und zu Fuss ab in die Stadt. Die Franzosen sind schon ein komisches Volk. Was wir nicht wussten: das Motto lautet "Sie werden platziert!". Wenn wir uns bei einem Restaurant draussen an einen von vielen freien Tischen setzten, so wurden wir weg-komplimentiert. Bitte 5 Minuten warten, dann würde man uns einen Tisch zuweisen. War uns zu blöd, also weiter. Restaurants gibt's schliesslich genug. Samstagabend war es allerdings teils rappelvoll. Aber wir haben ein kleines Bistro gefunden, lecker Flammkuchen gefuttert und die Flasche Wein getötet. Auf dem Rückweg zum Hafen haben wir uns noch das Spektakel "Lac Aux Cygnes / Féerie Aquatique" angesehen (http://metz.fr/agenda/fiche-9992.php). Eine Komposition aus Wasserfontänen, Musik, Licht- und Lasershow: http://youtu.be/zM2WfIrG5C4
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! Geändert von Chili (28.07.2013 um 11:14 Uhr)
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#9
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Da Roaming ziemlich teuer ist und die Marinas kein W-LAN hatten gibt's heute die Rückblicke aus Deutschland.
8. Tag: Aufenthalt in Metz Der Tag war recht kühl und regnerisch. Vom Hafen aus sind wir zu Fuss und mit Regenschirm die Stadt erkunden gegangen. Die Restaurants und Bistros, die am Abend zuvor noch so voll waren, sind plötzlich menschenleer. Auf dem Place d'Armes gibt's eine Webcam, auf der wir uns per Handy selbst gesehen und das Bild gespeichert haben: Ein Muss ist die Kathedrale Saint-Étienne, die schon von aussen beeindruckend ausschaut.
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#10
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8. Tag: Aufenthalt in Metz, Teil 2
Ich bin zwar sonst ganz sicher nicht der Kulturfetischist, aber die Kathedrale ist wirklich ein Knüller. Deswegen ein paar mehr Bilder. Insbesondere die bunten Fenster sind absolut fesselnd:
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#11
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8. Tag: Aufenthalt in Metz, Teil 3
Im Anschluss haben wir mit so einer Traktor-Bimmelbahn eine kleine Stadtrundfahrt gemacht und uns per Kopfhörer etwas berieseln lassen. War trocken und unterhaltsam. Zu Fuss über ein paar Gassen und Brücken zurück zum Hafen und nach einem tollen Sonnenuntergang den Tag ausklingen lassen. Metz ist auf jeden Fall eine schöne Stadt und einen Besuch wert. War ein lohnendes Ziel.
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#12
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9. Tag: Metz (F) - Schwebsange (Lux)
Heute haben wir die Rückfahrt in Angriff genommen. Nachdem gestern (Sonntag) die Motoren nicht liefen, kam es heute drauf an. Die Euphorie vom Samstag nach der Reinigungsaktion wich nach ein paar Kilometern der Ernüchterung. Inzwischen laufen beide Motoren nicht mehr rund, beide zeigen die gleichen Symptome. Ich habe überhaupt keine Vorstellung, woran es liegen könnte. Unter Last kommen sie nicht mehr über 2000 U/min, an Gleitfahrt ist schon lange nicht mehr zu denken. Nützt ja alles nichts, wir müssen zurück - irgendwie. Die Stimmung ist gut. Also tuckern wir mit 12km/h die Mosel runter, an Thionville vorbei nach Schwebsange (auf der Hinfahrt waren das zwei Tagestouren). Durch diverse Schleusen, wo die Motoren aber in gewohnter Manier jedesmal auf Schlüsseldreh sofort anspringen - warm wie kalt. Ist schon komisch. Beide haben jetzt ca. 70 Betriebsstunden nach der (angeblichen) Total-Überholung. Sind also quasi wie neu. Unterwegs habe ich schonmal mit Kreusch in Schweich telefoniert, wo wir morgen ankommen wollen. Da muss jetzt mit den Motoren irgendwas passieren, denn so kommen wir den Rhein definitiv nicht mehr hoch. In Schwebsange ist es schon recht voll und wir erwischen einen so blöden Liegeplatz, dass unser Landstromkabel 2m zu kurz ist. Also musste ich noch 10 Minuten Kabel basteln... Dank meines sagenumwobenen durchgehen 2-polig abgesicherten Landstromanschlusses alles völlig unkritisch.
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#13
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10. Tag: Schwebsange (Lux) - Schweich
Morgens noch mal den Tank aufgefüllt zu Luxemburger Spritpreisen. Der Steuerbord-Motor springt nicht mehr an. Also rattern wir mit nur noch einem Motor (der gefühlt auf 5 von 8 Zylindern läuft) weiter die Mosel runter. Geschwindigkeit ist ca. 10km/h. Öl sieht gut aus. Wenigstens das.. Und wenn es einen erwischt, dann natürlich richtig. An der dritten von drei heutigen Schleusen muss sich natürlich noch ein Baumstamm im Untertor der Sportbootschleuse Trier verkeilen. Techniker waren aber innerhalb von Minuten vor Ort und waren äusserst nett und unterhaltsam. Auch einen kurzen Eindruck vom Inneren so einer Schleuse haben wir bekommen (und das war wie gesagt nur die Sportbootschleuse). Unterwegs habe ich nochmal mit Kreusch telefoniert. Da wir erst am späten Nachmittag ankommen, passiert heute nichts mehr. In Schweich angekommen, waren wir also erstmal Lebensmittel einkaufen. Morgen früh halb neun stehe ich bei Kreusch auf der Matte und dann werden wir in den folgenden Stunden sehen, was Fakt ist. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir nicht auf eigenem Kiel nach Hause kommen.
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#14
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11. Tag: Schweich
Nach ruhiger Nacht und sonnigem Morgen wurde es ernst. Wir haben alles, wirklich alles durchgecheckt. Unter anderem Spritfilter (2 x 3 Stück) kontrolliert, beide Wasserabscheider kontrolliert, Fördermenge Spritpumpe kontrolliert. Verteilerkappe/Finger sind auch von mir vor einer Woche erneuert worden. Zündung hatte ich letztes Jahr bereits auf elektronisch umgebaut - also keine Unterbrecherkontakte mehr vorhanden. Verteiler ist nicht ausgeschlagen, Zündkabel hatte ich vor drei Wochen auch erst neu gemacht. Zündzeitpunkt habe ich sowieso auf 8° vor OT penibel geblitzt, das passte weiterhin. Natürlich haben wir auch Kompression gemessen. Die Werte sind top, alles ist super in Schuss. Falls ich jemals an der Qualität der Motorüberholung gezweifelt haben sollte - jetzt habe ich Gewissheit, dass die Arbeit gut war. Das vorläufige Ende vom Lied ist, dass nach Tausch aller 16 Zündkerzen wieder alles lief, als ob nie was gewesen wäre. Ich dachte, ich hätte mich vertan, als ich vor drei Wochen alle Kerzen erneuert habe - aber auf der Seite von NGK werden definitiv die UR5 aufgeführt. Ich habe gleich noch zwei Viererpackungen Reserve mitgekauft (Champion RV9YC)... Den Reparaturerfolg haben wir erst mit Kaffee und Kuchen und Abends wiedermal mit lecker Essen und etlichen Gläsern Wein gefeiert.
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#15
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12. Tag: Schweich - Traben-Trarbach
Der 12. Tag war ereignisreich. Er begann mit einem wundervollen Morgen mit Hochnebel: Sieht klasse aus, oder? Kaum raus aus dem Hafen ein paar Minuten warmgefahren und dann Hebel auf den Tisch, dass es eine Freude war. Mit Sandra am Steuer sind wir die Mosel runtergebrettert als gäb's kein Morgen mehr. Vor lauter Übermut haben wir so dumme Sachen angestellt wie "einmal an der Schleusenwand lecken" (beim Runterschleusen, klar). Zwischendurch immer mal wieder Verpflegung. Das gabs eigentlich jeden Tag, war nur noch nicht zu sehen. Bernkastel-Kues war fix erreicht (auf dem Hinweg war das eine Tagestour).
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#16
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12. Tag: Schweich - Traben-Trarbach, Fortsetzung
Da wir sehr gut Strecke gemacht hatten, haben wir zwischendurch mal ein Stündchen im Schatten einer Brücke geankert und haben uns abgekühlt. Wie aus dem Nichts ballerten urplötzlich ein paar riesige Propeller-Maschinen durchs Moseltal. Ich habe mal auf Transall getippt. Die waren keine 200m hoch, schätze ich. Das kommt auf den Bildern gar nicht so rüber. Faszinierend! Und laut... An der Innenstadt von Traben-Trarbach vorbei etwas unterhalb am Fluss ist der Schutzhafen, wo auch die Firma Polch einen Steg betreibt. Dort haben wir eingecheckt und erstmal ein Stegbier gezischt. Es war ja ein unglaublich heisser Tag. Mit inbegriffen sind dort kostenfreie Leih-Räder, mit denen wir am Moselufer zurück Richtung Traben-Trarbach zum Essen geradelt sind. Kurz vor neun abends, als die größte Hitze weg war, bin ich noch ein paar Runden im Hafen geschwommen. Herrliches Wasser!
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#17
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13. Tag: Traben-Trarbach - Treis-Karden
Frühstück gab's das erste Mal ausnahmsweise auf der Steg-Plattform. Das hat sich einfach angeboten, wo wir direkt daneben lagen. Der Rest des Tages bestand aus Schwitzen und Trinken. Zwischendurch immer mal wieder kurz Tempo, um mit dem Fahrtwind für Abkühlung zu sorgen. In den Schleusen war teils richtig viel Betrieb. Zwei Große und vier Kleine war so das Highlight. Irgendwann Cochem passiert und "Mosel-Island" bei Treis-Karden erreicht. Abends wie gehabt essen gegangen.
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#18
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13. Tag: Traben-Trarbach - Treis-Karden, Exkurs
Gestern erst und leider etwas spät bin ich auf die Seite www.mosel-webcams.de gestossen. Sonst hätten wir noch mehr Bilder von uns selbst gehabt. So sind es nur ein paar wenige vom heutigen Tag geworden. Ein paar habe ich selbst unterwegs speichern können (wo Netz gut genug war). Ein paar andere haben meine Eltern daheim gespeichert.
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#19
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14. Tag: Treis-Karden - Winningen
Kennt ihr die Bedeutung dieses Schildes? Wir zugegebenermaßen auch nicht. (Drauf geachtet, dass da überhaupt ein Schild ist, haber wir auch nicht.) Jedenfalls hat uns (und andere) das Unwissen 20,- EUR gekostet. Das Schild hat die Bedeutung, an der Spundwand davor zu warten. Wir waren alle bis nach vorne gefahren. Im weiteren Verlauf fuhr Sandra, während ich Pfannkuchen (aus der Schüttelflasche) mit Nutella serviert habe. Dieser Tag und die Tage zuvor waren so heiss, dass unsere Bord-Kerze im Stand geschmolzen ist. Abends sind wir nach Winningen in den Ort rein geradelt (echt goldiges Kaff) und haben wieder gegessen. Diesmal ohne Flasche Wein, dafür mit Milchshake. Der Abend wurde dann noch überschattet von einem tragischen Unfall direkt vor unserer Tür. War ein Riesentrubel dort. Wobei wir erst aus den Nachrichten erfahren haben, was da tatsächlich passiert war.
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#20
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15. Tag:Winningen - Frankfurt, die letzte Etappe
Das letzte Frühstück auf dem Boot. Die letzten ca. 140 km haben wir dann heute in einem Stück abgeritten. Es war die gleiche Strecke wir am ersten Tag unserer Tour, nur eben gegen die Rheinströmung und gegen den Main. Nach der Koblenzer Schleuse waren es nichtmal 3 Stunden Schussfahrt am Stück (ca. 40km/h bei 3.600 U/min) und schon waren wir am Main. Durch Loreley, Lorch und Binger Loch - die Motoren schnurrten sanft und zuverlässig. Noch drei Schleusen bis zum Mainkilometer 31 zu unserem Liegeplatz und Nachmittags waren wir daheim. Boot ausladen, klar Schiff machen und zu Hause die letzten Berner Würste aus dem Proviant gegrillt. In den nächsten Tagen werden wir mal Bilanz aufstellen. Über Tankvorgänge und die anderen Ausgaben haben wir natürlich Buch geführt. Die reine Fahrstrecke waren runde 900km. Motorstunden waren es ca. 70h laut Betriebsstundenzähler (der Steuerbordmotor ein paar Stunden weniger, weil er ja einen Tag nicht mitlief). Alle weiteren statistischen Daten später...
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