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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 10.04.2014, 18:36
Maisbiensuer Maisbiensuer ist offline
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Standard Renovation Runabout "Tüscher Kym"

Hallo Kapitäne,

Nachdem ich ja bereits von knapp 2 Jahren ein kleines Oldtimerboot restauriert habe, hat mich nun wieder das Fieber gepackt. Ich musste mir einfach wieder eine Baustelle anschaffen. 1 Boot zum fahren, 1 Boot zum restaurieren.

Für diejeniger die es interessiert, hier der Link zu meinem letzten Projekt: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=167825


Mein neues Projekt ist eine "Tüscher Kym" aus dem Jahr 1969 und wurde dazumal am Zürichsee gebaut. Von der Grösse, Form, Antrieb entspricht es einer Boesch 580, wurde jedoch aus GFK gebaut mit einem Mahagonie-Deck. Ein Komplett-Holzboot zu restaurieren habe ich mir dann doch nicht zugetraut und ausserdem hat mich der zukünftige Unterhaltsaufwand abgeschreckt.

Anbei erstmal ein Bild des Bootes:




Bevor ich richtig mit der Restauration beginne (wird wahrscheinlich Herbst werden, am Sommer bin ich ja auf dem See ) habe ich jedoch eine Frage an die Experten von euch:

Wie ich zu Hause feststellen musste, hat das Boot einen 20cm langen Riss quer über den Kiel. Dies war mir leider beim Kauf nicht bewusst, da ich mich nicht getraut hatte unter das Boot zu kriechen (Aufbockung nicht vertraut, wäre aber einfach zu entdecken gewesen da das AF an der entsprechenden Stelle teilweise bereits entfernt wurde, Riss war also früher schon einmal jemandem aufgefallen).

Grundsätzlich kenne ich mich seit meiner letzten Restauration ja aus mit laminieren (Ich hatte ja den ganzen Spiegel ersetzt), trotzdem graut es mir wenn ich diese Beschädigung sehe. Der Riss ist an einer Stelle welche ich Zukunft (nach Einbau des Innenbordmotors) am meisten belastet sein wird und geht direkt über den Kiel. Nachfolgend eine Skizze welche den Ort der Beschädigung zeigt, sowie ein Bild des Risses:






Ein Vorteil ist,das der Riss von beiden Seiten zugäanglich ist. Ich könnte also den Riss normal beheben. Trotzdem mache ich mir Sorgen wegen der Statik, da dieser Punkt enorm belastet werden wird durch die 300kg des Motors welcher darüber sein wird.

Wer kennt sich damit aus und kann dies beurteilen?

Ich habe mir schon überlegt den Riss normal zu schliessen. Also von Aussen in V-Form anschleifen, danach mit kleinen epoxygetränkten Glasfasergeweben zu beginnen und immer Grössere aufzutragen und am Schluss 1-2 Lagen welches den Riss grossflächig umgibt. Danach überspachteln. Innen würde ich einfach normal 4-5 Lagen gegenlaminieren. Die Standardprozedur halt.

Zusätzlich könnte ich Gewebe (siehe grüner Bereich, unteres Bild) von innen über den ganzen Kiel legen, um die statische Festikeit zu erhöhen:



Würde dies etwas bringen? Da ich mit dem Epoxy natürlich nur eine machanische Verbindung mit dem Polyester hinkriege, welche weniger hält die ursprünglich chemische Verbindung müsste ich die Zugbelasungsstärke doch erhöhen können indem ich die Auflagefläche erhöhe. Da der Riss genau unter der Ölwanne liegt, kann ich leider keine zusätzlichen Stringer, Versteifungen etc. anbringen.

Was meint Ihr zu diesem Problem?

PS: Das Boot steht momentan immernoch auf dem Trailer wo ich das Boot geholt habe. Kann ich das Boot trotzdem problemlos mit den beiden Kettenzügen anheben. Eigentlich ja schon oder? Der Verkäufer hatte es ja auch nur ganz hinten an zwei Punkten sowie vorne am Kiel abgestützt. Motor ist ausgebaut, somit wäre es ja keine Vollbelastung.
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Geändert von Maisbiensuer (10.04.2014 um 18:42 Uhr)
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  #2  
Alt 11.04.2014, 09:58
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Da freu ich mich auf den Renovationsbericht... in der Sache selbst kann ich leider nicht weiterhelfen..
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  #3  
Alt 11.04.2014, 10:29
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Aus welchem Material besteht denn der Rumpf?
Nach den Bildern zu urteilen sieht es aus wie Holz welches überlaminiert ist.
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Kommt gleich!
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  #4  
Alt 11.04.2014, 11:36
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bootefreddy01 bootefreddy01 ist offline
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Hallo Maisbiensuer...

Fang nicht falsch an! Boden NEU, OHNE WENN und ABER!!!
Alles andere ich Pfusch, nicht Zielführend vergebene Müh und wird dich ewig ankotzen es nicht gemacht zu haben.. Wenn ich dieses Boot sehe kann man nur träumen und das ist es Wert.
Ganz großes Kino! Meine Meinung halt...

Gruß
Freddy
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  #5  
Alt 11.04.2014, 16:09
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Der Rumpf des Bootes ist komplett aus GFK. Bei einem Holzboot müsste man natürlich den ganzen Boden neu machen. Dies war jedoch genau der Grund wieso ich mir kein Holzboot zugelegt habe
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  #6  
Alt 13.04.2014, 10:30
Maisbiensuer Maisbiensuer ist offline
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So, ich habe euch hier noch zwei aktuelle Bilder, habe mal den Staub entfernt.

Problem ist jedoch noch nicht gelöst, siehe Beitrag Nr. 1.

Gruss
Remo
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  #7  
Alt 14.04.2014, 18:11
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Schicket Mopped......

Das von dir evtl. geplante laminieren klingt für mich schon mal gut, ich würde aber (falls möglich) noch zusätzliche Stringer (2) einlaminieren um den Druck über den gesamten Rumpf zu verteilen. Beim Laminat unidirektionales Gelege in Kiellinie verwenden.


Upps, hab gerade gelesen dass du keine Stringer im klassischen Sinn einbauen kannst. Vielleicht geht es ja mit langen Platten über dem Riss. Die Hauptsache ist, dass der Druck in den gesamten Rumpf eingeleitet wird. Mach mal ein Bild von innen, damit man ein bischen abschätzen kann.

Grüß
Jens
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Geändert von skippa (15.04.2014 um 10:23 Uhr)
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  #8  
Alt 15.04.2014, 16:08
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Hallo Jens,

Danke für deine Antwort.

Anbei habe ich dir noch zwei Bilder hochgeladen. Einmal siehst du den Riss von nahe und einmal den ganzen "Motorenraum". Rechts und Links siehst du auch die bereits eingebauten Stringer.

Gruss
Remo
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  #9  
Alt 15.04.2014, 17:47
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Yo, das bringt´s...

1. Motorraum und U-Schiff entlacken und schleifen
2. Riss ausarbeiten und füllen (Epoxy und Hackschnitzel)
3. Innen DICK Unidirektionales Gelege einbringen
4. Aussen auch DICK Unidirektionales Gelege aufbringen
5. wenn Platz ist: direkt auf dem Kiel eine entsprechend angepasste Planke (so lang und so dick wie möglich) einlaminieren. Planke ohne Äste geradfaserig liegende Jahresringe Kiefer

-> bei 2 + 3 so lang wie möglich

Könnte evtl. ein bischen Oversized sein, aber mit dem Kiel danach dürfte nix mehr passieren.

Der Riss könnte durch eine falsche Lagerung oder Grundberührung entstanden sein. Oder Osmose, oder weichgefahren (noch mehr "oder" hab ich gerad nicht). Ich würde in jedem Fall auf Osmose prüfen und ob der Rumpf weichgefahren (Delamination) ist. Wenn Osmose/Delamination vorliegt, dann ist eh eine Kernsanierung des Rumpfes angesagt und es sind garantiert noch andere Stellen davon betroffen. Dann darfste das ganze Unterwasserschiff gründlichst überholen.

Aber das bekommst du locker hin und es lohnt sich bestimmt.

Ich hab mal meine Gedanken schweifen lassen und würde es wie beschrieben machen. Was du machst ???

Mal nachdenken, hab ich noch andere Greuelmärchen ? Nee, jetzt grad nicht.

Grüß
Jens
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  #10  
Alt 15.04.2014, 18:27
Maisbiensuer Maisbiensuer ist offline
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Zitat:
Zitat von skippa Beitrag anzeigen
Yo, das bringt´s...

1. Motorraum und U-Schiff entlacken und schleifen
2. Riss ausarbeiten und füllen (Epoxy und Hackschnitzel)
3. Innen DICK Unidirektionales Gelege einbringen
4. Aussen auch DICK Unidirektionales Gelege aufbringen
5. wenn Platz ist: direkt auf dem Kiel eine entsprechend angepasste Planke (so lang und so dick wie möglich) einlaminieren. Planke ohne Äste geradfaserig liegende Jahresringe Kiefer

-> bei 2 + 3 so lang wie möglich

Könnte evtl. ein bischen Oversized sein, aber mit dem Kiel danach dürfte nix mehr passieren.

Der Riss könnte durch eine falsche Lagerung oder Grundberührung entstanden sein. Oder Osmose, oder weichgefahren (noch mehr "oder" hab ich gerad nicht). Ich würde in jedem Fall auf Osmose prüfen und ob der Rumpf weichgefahren (Delamination) ist. Wenn Osmose/Delamination vorliegt, dann ist eh eine Kernsanierung des Rumpfes angesagt und es sind garantiert noch andere Stellen davon betroffen. Dann darfste das ganze Unterwasserschiff gründlichst überholen.

Aber das bekommst du locker hin und es lohnt sich bestimmt.

Ich hab mal meine Gedanken schweifen lassen und würde es wie beschrieben machen. Was du machst ???

Mal nachdenken, hab ich noch andere Greuelmärchen ? Nee, jetzt grad nicht.

Grüß
Jens

Grundsätzlich tönt Oversized ja gut,...ich will schliesslich mit dem Teil wieder mit 70km/h rumbrettern können

Grundberührung als Schadenursache kann ich mir nicht so recht vorstellen,...dann müsste ja der ganze Antrieb und das Ruder auch weggerissen sein Aber falsche Lagerung klingt irgendwie plausibel.

Grundsätzlich hätte ich jetzt auch dein Vorgehen gewählt,...aussen 3-4 Lagen Matte mit Epoxy...und innen das Ganze ca. 1cm dick laminieren,..auf der ganzen Rumpflänge. Eine Leiste kann ich leider aus Platzgründen nicht anbringen.

Der Riss selber könnte Osmosebelastet sein,...ich gehe davon aus, dass einmal Wasser im Boot war (eine nachträglich hobbymässig am Bootsboden anlaminierte Spanplatte war total durch und immer noch feucht). Demzufolge könnte auch der Riss Wasser gezogen haben. Osmosegeruch lässt sich jetzt noch nicht feststellen, eventuell kommt das noch wenn ich mit schleifen beginne.

Folgende Fragen habe ich noch:

1) Unidirektionales Gelege? Du meinst also nicht das Glasfasergewebe? Gibts überhaupt Gelege mit der Faser nur in eine Richtung?

2) Delamination tönt für mich irgendwie nach Totalschaden. Wie entsteht das? Wie kann ich herausfinden ob das Boot befallen ist? Also weich ist der Rumpf nicht,...falls es darauf hinausläuft Ich meine, klar würde der Rumpf ein wenig nachgeben wenn ich jetzt direkt auf den Rumpfboden stehen würde,..aber gemäss meinem Urteilungsvermögen ist dies im normalen Bereich.
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  #11  
Alt 15.04.2014, 19:29
Hesti Hesti ist offline
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Wenn der Motor auf ausreichend langen Motorträgern sitzt (oder an den vorhandenen Längsstringern befestigt ist und die heil sind), sollten direkt unter dem Motor am Rumpf, wenn das Boot im Wasser ist, eigentlich keine übertrieben hohen Zug-Beanspruchungen auftreten. Was dafür spricht, dass der Riss entweder beim Trailern oder am aufgebockten Boot von aussen in den Rumpf gedrückt wurde.

Nun gut, da oben stehen einige "wenns" und "solltens", aber bei guten, langen Motorträgern wird die Last des Motors selber eigentlich gut verteilt.
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  #12  
Alt 15.04.2014, 19:36
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1cm innen klingt gut.

Falsche Lagerung, wenn die Vorbesitzer nur vorn und hinten einen Lagerbock benutzten und den Kiel nicht unterstützten. Dann hängt der Kahn schön durch, Wasser (Regen) in der Bilge und der schwere Motor tun evtl. ihr übriges bei dem Alter. Hesti Argument ist auch nicht von der Hand zu weisen.

1. Doch, ich meine Glasgelege. Das gibt es. Habe selbst 1300gr/qm zuhause rumliegen.
2. Nee, Totalschaden ist es nicht. Nur mit viel Arbeit verbunden. Entstehen kann es durch Osmose, zu großer Belastung bei schlechter Verarbeitung des Laminates, miserablem Harz Gemisch usw usw. Das bekommst du nur raus wenn du das Laminat ganz genau untersuchst nachdem die Farbe runter ist. Belastungsschäden müsstest du eigentlich als Risse im Gelcoat sehen können.

Da gibt es aber ein paar Profis hier im Forum, die wissen das ganz genau. Frag mal beim passagemaker nach. Der ist´n alter Werftfutzi () und kann dir exakt sagen was du am besten machen sollst.

Grüß
Jens
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  #13  
Alt 17.04.2014, 16:59
Maisbiensuer Maisbiensuer ist offline
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Zitat:
Zitat von Hesti Beitrag anzeigen
Wenn der Motor auf ausreichend langen Motorträgern sitzt (oder an den vorhandenen Längsstringern befestigt ist und die heil sind), sollten direkt unter dem Motor am Rumpf, wenn das Boot im Wasser ist, eigentlich keine übertrieben hohen Zug-Beanspruchungen auftreten. Was dafür spricht, dass der Riss entweder beim Trailern oder am aufgebockten Boot von aussen in den Rumpf gedrückt wurde.

Nun gut, da oben stehen einige "wenns" und "solltens", aber bei guten, langen Motorträgern wird die Last des Motors selber eigentlich gut verteilt.
Zitat:
Zitat von skippa Beitrag anzeigen
1cm innen klingt gut.

Falsche Lagerung, wenn die Vorbesitzer nur vorn und hinten einen Lagerbock benutzten und den Kiel nicht unterstützten. Dann hängt der Kahn schön durch, Wasser (Regen) in der Bilge und der schwere Motor tun evtl. ihr übriges bei dem Alter. Hesti Argument ist auch nicht von der Hand zu weisen.

1. Doch, ich meine Glasgelege. Das gibt es. Habe selbst 1300gr/qm zuhause rumliegen.
2. Nee, Totalschaden ist es nicht. Nur mit viel Arbeit verbunden. Entstehen kann es durch Osmose, zu großer Belastung bei schlechter Verarbeitung des Laminates, miserablem Harz Gemisch usw usw. Das bekommst du nur raus wenn du das Laminat ganz genau untersuchst nachdem die Farbe runter ist. Belastungsschäden müsstest du eigentlich als Risse im Gelcoat sehen können.

Da gibt es aber ein paar Profis hier im Forum, die wissen das ganz genau. Frag mal beim passagemaker nach. Der ist´n alter Werftfutzi () und kann dir exakt sagen was du am besten machen sollst.

Grüß
Jens
Danke für eure Hilfe.

Der Motor sass auf den beiden Längsstringern welche sich über das ganze Boot ziehen. Die Stringer bestehen aus ca. 20-25cm hohen und ca. 4cm dicken Holzbrettern. An einer Stelle konnte ich hierbei eine Delamination feststellen, an einer Stelle im hinteren Bereich hat sich das Laminat vom Holzbrett gelöst (ca. über einen Meter). Im hinteren Bereich sehen die Bretter auf den ersten Blick noch tadellos aus.

Was mir Sorgen macht ist, dass teilweise Löcher direkt durch das Laminat in das Stringerbrett gebohrt wurden und offen gelassen wurden. Ich werde da auf jeden Fall mal das eine Loch (jetzt ca. 8mm Durchmesser) mit einem grösseren Durchmesser aufbohren und nachsehen wie der Zustand des Brettes ist.

Sonstige Risse oder ähnliches im Gelcoat konnte ich nicht feststellen,..der Rumpf ist meiner Meinung nach ansonsten von der Konsistenz her noch in einer guten Verfassung. Ich denke, wenn es dumm läuft, dann muss ich einfach zusätzlich noch die Stringer erneuern.

@Jens
Mit dem unidirektionalen Gelege meinst du eifach Glasfasern welche alle in die gleiche Richtung zeigen? Wo ist den hier der Vorteil zu einer nochmalen Gewebematte welche in zwei Richtungen stabilisiert?

Geändert von Maisbiensuer (17.04.2014 um 18:47 Uhr)
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  #14  
Alt 17.04.2014, 18:00
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Yep, meine ich. Mit Unidirektionalem kannst Bauteile fertigen, welche besonderen Beanspruchungen unterliegen. Z.B. Masten müssen gut Biegekräfte aufnehmen können, dass Rohr als solchen muss aber - im Verhältnis - keine anderen großartigen Kräfte aufnehmen. Also wickelt man aus Uni-Gelege den Mast bzw. aus Filament. Filament ist nix anderes als Uni-Gelegeeinzelfaser. Rümpfe werden heute i.d.R. aus Gelegen und Geweben zusammengebaut. Gelege dort wo besondere Kräfte auftauchen, Gewebe ansonsten für den Rest. Mit Matten werden nur zu dicke Laminate produziert und das kostet Harz und Geld und ist zu schwer.

Bei dir hört sich das ganze für mich immer mehr nach falscher Lagerung an. Dabei wurde anscheinend auch kein sonderlicher Wert auf eine trockene Bilge gelegt. Das würde auch die Löcher in den Stringern erklären. Aber erst mal muss alles an Farbe runter, damit man überhaupt was näheres sagen/schreiben und erst recht empfehlen kann. Bis jetzt ist alles nur Vermutung.

Grüß
Jens
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  #15  
Alt 17.04.2014, 21:12
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Super, danke für deine Infos!

Ich fass kurz zusammen, nur damit wir sicher das gleiche unter denverschiedenen Ausdrücken verstehen:

Gelege: Glasfasern, unidirektional (für Belastungen auf Zug, spart Gewicht)

Gewebe: die gewobenen Glasfasern

Matte: Das Zeugs mit den "wirren" Glasfasern, welches nur mitPolyesterharz verarbeitet werden kann, da Epoxy die Verbindungen nicht auflöst.

Ist jetzt ein bisschen Offtopic, interessiert mich aber: Heute wird also bei Neubauten nicht mehr mit Matten gearbeitet sondern mehr mit Gelegen und Gewebenum Gewicht zu sparen? Matten sind also sozusagen "von Gestern"? Ich dachte bisher immer Matten finden einfach wegen dem günstigeren Preis von Polyesterharz Verwendung.


So und jetzt nochmals eine wichtige Frage:

Ich sollte langsam mal das Boot vom Trailer heben und aufbocken. Meinanderes Boot will ja dann im Mai ins Wasser und dafür brauche ich den Trailer.

Was meinst du, kann ich das Boote problemlos mit zwei Gurten vom Anhängerheben oder ist dies punkto Belastung schon kritisch?

Zur Lagerung des Vorbesitzers: Boot wurde vorne an einem Punkt aufgebockt,und am hintersten Teil des Bootes nochmals an zwei Punkten (rechts, links). Der Motor war jedoch nicht eingebaut, somit war das Boot die Jahre über nicht vollbelastet.

Ich habe mir zur Lagerung folgendes gedacht: Ich lege das Boot auf ein dickes, stabiles Brett, sodass der Kiel gleichmässig darauf aufliegt. Danach wird das Boot hinten einfach noch rechts und links mit einer möglichst grossen Auflagefläche abgestützt damit es nicht kippt. Was meint ihr?

Geändert von Maisbiensuer (18.04.2014 um 10:32 Uhr)
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Alt 22.04.2014, 14:01
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Wenn der Motor raus ist, dürfte mit den Gurten nix passieren.

Zur Lagerung des Vorbesitzers: Das müsste genau der Grund für den Riss im Boot sein. Der Riss sah auf dem Bild nicht so aus, als würde er durch Druck von aussen entstanden sein. Er sieht mir eher nach einem "Durchhängeriss" aus. Vermutlich war zu dem Zeitpunkt die Maschine noch drin und der Vorbesitzer will damit nur seine Blödheit kaschieren und hat die Maschine nach der Rissbildung herausgenommen. Wie gesagt, Regenwasser oder ständige Feuchte haben dann dafür gesorgt, das die Stringer gammelten und dann war nicht mehr genügend Stabilität im Laminat um den Rumpf vor Verformung und dem Reissen des selbigen zu bewahren. So meine Vermutung.

Große Auflageflächen sind immer gut und schützen den Rumpf vor Verformung. Seh zu, dass du den Rumpf möglichst Verwindungsfrei und ausgelevelt lagerst. Ansonsten laminierst du die Verwindung gleich mit in den Rumpf rein. Das mag evtl. marginal sein, muss jedoch nicht sein und wäre ärgerlich wenn doch. Perfekt ist immer besser .

Grüß
Jens
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  #17  
Alt 23.04.2014, 00:28
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Hi Jens,

Danke für deine Rückmeldung.

Ich habe das Boot noch ein wenig genauer inspiziert. Du hast leider mit deinen Vermutungen ziemlich ins Schwarze getroffen. Auch mit der Lagerung könntest du absolut recht haben, je länger ich darüber nachdenke. Der Bootsboden war ja auch feucht/ölig obwohl das Boot in einer Halle stand. Hätte ja eigentlich trotz der (nicht luftdichten) Abdeckung irgendwann mal austrocknen sollen.

Die Probebohrungen haben gezeigt, dass die Stringer teilweise durch sind. Hat sich durch die vielen unverschlossenen Löcher im Stringer ja eigentlich angekündigt. Es heisst nun also auf jeden Fall Stringer auswechseln. Ob ich die "Spanten / Querverstrebungen" auch gleich auswechseln soll bin ich mir noch nicht sicher. Was meinst du?

Als nächstes plane ich den Antrieb und das Ruder zu entfernen sowie danach das Boot auf einer flachen Auflage aufzubocken, dass möglichst der ganze Kiel aufliegt. Danach werde ich irgendwann wenn ich Zeit finde mit dem herausflexen der Stringer beginnen. Danach gedenke ich das Boot über den Sommer gut austrocknen zu lassen (wird ja im Sommer schön warm in meiner Garage).

Würdest du danach wieder Fichtenbretter einlaminieren oder soll ich 1cm dicke Multiplexplatten zuschneiden und versetzt verkleben/verschrauben sodass wieder ein 3cm dicker Stringer entsteht (die gibt's ja schliesslich nicht in 6Metern Länge)? Wenn du das angehängte Bild anschaust, könnte man die Stringer auch 5cm weniger hoch machen, sofern der Stringer auch genügend stark dimensioniert wird, oder?
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Alt 23.04.2014, 14:46
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Wenn die Stringer gammelig sind, dann raus damit. Die sind elementar für die Statik des Rumpfes. Deswegen würde ich auch keine Änderung an den Dimensionen der Stringer machen. MPlex geht natürlich auch, da ist dann schäften angesagt um die Länge hinzukriegen. Kochfest verleimtes MPlex ist Minimum und das gibt es in 30mm Stärke. Passt also...

Grüß
Jens
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  #19  
Alt 24.04.2014, 17:41
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Wenn die Stringer gammelig sind, dann raus damit. Die sind elementar für die Statik des Rumpfes. Deswegen würde ich auch keine Änderung an den Dimensionen der Stringer machen. MPlex geht natürlich auch, da ist dann schäften angesagt um die Länge hinzukriegen. Kochfest verleimtes MPlex ist Minimum und das gibt es in 30mm Stärke. Passt also...

Grüß
Jens
Meinst du wirklich das Schäften reicht bei den Belastungen welche auf die Stringer zukommen?

Ich hätte jetzt 1cm Multiplexplatten genommen und wie im angefügten Bild auf die benötigte Länger zusammengeklebt und verschraubt sodass ich danach ein 3cm dickes Brett kriege. Ich denke dass ich dadurch jedoch so viel Stabilität bekomme (im Vergleich zu einem normalen Fichtenbrett), dass ich auch 5 cm in der Höhe einsparen könnte. Also zumindest vorne im Sitzbereich.



Auf der anderen Seite wäre ein Fichtenbrett in der gleichen Dimension wie jetzt wahrscheinlich einiges leichter.

Meinungen?
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Alt 12.05.2014, 18:54
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War ´ne Weile unterwegs und konnte nicht antworten. Nu´aber....

Schäften und mit Epoxy verkleben müsste auch reichen. Bevor die Klebestellen reissen/brechen wird der Rest sich in Splitter verwandelt haben. Verschrauben würde ich sein lassen. Ich habe selbst mal solch eine Konstruktion gebastelt und die war aus welchem Grunde auch immer lapprig. Deswegen mach ich - falls erforderlich - nur noch geschäftete Verbindungen.

Wenn vorher ein Nadelholzbrett als Stringer verbaut war, tut´s der natürlich auch. Sehr gut versiegeln und mit Matte/Gewebe wie es ursprünglich war einlaminieren.

Aber, wem sag ich´s...du müsstest das ja inzwischen selbst wissen.

Grüß
Jens
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  #21  
Alt 01.06.2014, 09:52
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Hallo miteinander,

Obwohl ich eigentlich erst im Herbst anfangen wollte, konnte ich es nicht lassen und habe bereits mit dem auseinanderbauen begonnen. Dauert länger als gedacht bis man alle Teile ausgebaut hat

Bei zwei Bronzeteilen habe ich jedoch nun arg Probleme, vielleicht hat Ihr ja eine Idee wie ich die Teile lösen könnte.


Fall 1:
Das erste Problem habe ich bei der "Hülse" des Steuerruders:





Der "Deckel" auf der Unterseite war mit 3 Holzschrauben a 1cm angeschraubt. Wenn man im Inneren des Bootes schauet, sieht man, das die Verschraubung aus 6 Metallschrauben besteht. Kennt sich da jemand aus? Ich habe bereits versucht den Deckel mit dem Schraubenzieher rauszudrücken, das Dinge bewegt sich überhaupt nicht.


Fall 2:

Hierbei handelt es sich um das Ventil für den Kühlwasserkreislauf. Ich konnte zwar die Spannmutter soweit lösen dass das Ding jetzt Spiel hat. Aber leider haben wir es nicht hingekriegt es ganz zu Lösen,...soll ich einfach mit Gewalt und zwei Rohrzangen vorgehen? Oder verstehe ich das Prinzip falsch?



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Alt 04.06.2014, 00:03
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Hat keine eine Idee? Also bei Fall 1 habe ich auch schon probiert die Hülse von oben mit dem Gummihammer durchzuschlagen, leider bewegt sich auch so überhaupt nichts.
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  #23  
Alt 04.06.2014, 00:45
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ralfschmidt ralfschmidt ist offline
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zu 1 kann man auch ausbohren, wenn es so absolut nicht geht

zu 2 würde ich absägen und dann raus ziehen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.
Bertrand Russell
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  #24  
Alt 04.06.2014, 07:53
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Zitat:
Zitat von ralfschmidt Beitrag anzeigen
zu 1 kann man auch ausbohren, wenn es so absolut nicht geht

zu 2 würde ich absägen und dann raus ziehen
Danke für deine Antwort. Aber genau dies möchte ich ja vermeiden Ich will das Dinge ja wieder verwenden

Ich weiss auch nicht wo ich für Fall 1 wieder eine passende Hülse kriegen würde.
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  #25  
Alt 04.06.2014, 22:26
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Hey Remo

Du kannst es schon nicht lassen! Restmal Respekt für dein erstes Projekt, freu mich schon dein zweites Projekt zu verfolgen.

Also wieder eine Polyesterschüssel mit Holzdeck.

Zu deinen wiederspännstigen Anbauteile

1. Bei deiner Ruderlagerung: schleif mal bitte das Unterwasser weg entweder sind da noch schrauben die man nicht mehr sieht oder es ist nur ein Abdeckring drauf den man dan zuerst Weg nehmen/schlagen/hebeln muss.

2. In dem Link findest du dein Kühlwassereinlass.
http://viewer.zmags.com/publication/...#/05e063a2/314

Seite 315

Dann wirst du merken das zuerst der Hahnen weg muss, heisst Metaltrenngerät und neu kaufen oder mit "etwas" Gewalt und vielleicht Hitze dass mal bearbeiten.

Viel Spasss

Gruss Mathias
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