Havel – Elbe – Elde – Müritz - Havel in 10 Tagen?

[Navigator - Troll]

Eigentlich hatte ich meine Bootstour für dieses Jahr anders geplant, aber es kam es anders und so gings ungeplant auf die Große Schleife über die Müritz.

Dies wird kein ausführlicher Törn- oder Fotobericht, sondern eine kurze Zusammenfassung mit einer Frage am Ende.

Als Start- und Endpunkt lege ich mal die Glienicker Brücke fest (obwohl der Heimathafen in Köpenick ist)

1. Tag Start an der Glienicker Brücke, Zwischenstopps in Werder und irgendwo an der Havel bis Brandenburg/H – 66 km, 1 Schleuse
2. Tag Brandenburg bis Burg – 67 km, 2 Schleusen
3. Tag Burg über Magdeburg (mit Schachtschleuse, Kanalbrücke und Hebewerk) bis Tangermünde (Danke für Empfehlung des Kuhschwanzbieres) – 78 km, 3 Schleusen
4. Tag ohne Stopp nach Schnakenburg. Hier gibt es einen netten Verein, doch leider gibt es in der zweitkleinsten Stadt Deutschlands nur noch ein Elektrogeschäft und einen Kiosk mit Zeitungen und Bier, jedoch ohne Brötchen. - 90 km
5. Tag Zwischenstopp in Gorleben (von dem Ort hat man ja schon soviel gehört) und über Dömitz nach Neu Göhren) – 53 km, 4 Schleusen
6. Tag über Grabow bis Garwitz – 49 km, 6 Schleusen
7. Tag zum Rastplatz Kuppentin, das „Bermuda Dreieck“ wurde mir unterwegs empfohlen – 49 km, 5 Schleusen
8. Tag. Über die großen Seen nach Waren. Die Drehbrücke in Malcho habe ich mit festgehaltener Funkantenne passiert – 51 km, 2 Schleusen
9. Tag halber Hafentag in Waren/Müritz, da ich ein Seitenteil meines Verdecks verloren hatte. Meinen Dank an die Segelmacherin Susanne Tauschner die mir innerhalb kürzester Zeit passenden Ersatz anfertigte (in Details sogar besser als das Original). Noch nie hat mich eine Frau für 130 EUR so glücklich gemacht. Über Sietow zu einem Ankerplatz am Naturschutzgebiet – 31 km
10. Tag nach Himmelpfort in die Marina Stolpsee – 67 km, 6 Schleusen
11. Tag zu einem ruhigen Ankerplatz in den Großen Wentowsee – 41 km, 5 Schleusen
12. Tag Ankern zu Wannsee in Flammen auf den großen Wannsee – 88 km, 6 Schleusen
13. Tag Sportschiffergottesdienst und Endpunkt an der Glienicker Brücke 10 km

Die letzten Kilometer am 12 Tag hätte ich auch noch geschafft, es ging mir jedoch nicht um einen Rekordversuch.

Die Fakten:
6,20 m Verdränger, 1 Person, Zeitraum mitte September
13 Tage, 740 km, 40 Schleusen, ca. 74l Diesel, (hab noch nicht wieder vollgetankt)
durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit 8,8 km/h,
durchschnittliche Geschwindigkeit pro Tag 6,2 km/h,
durchschnittliche Tagesdistanz 57 km

Bei der Fahrt bin ich schon ziemlich an meine Grenzen gekommen. Längere Tagesetappen waren auf Grund von persönlicher Lust, etwas Touristik und Erholung, Wartung/Reparaturen, Schleusenzeiten und Dunkelheit kaum möglich. Alleine für die Wartezeiten an den Schleusen verbraucht man 4 Tage.

Ich schätze mal, selbst durch Benutzung des Sachrow Paretzer Kanals, weglassen der Magdeburger Schleife, ohne das Warten auf das Ersatzteil und gleich durchfahren bis Potsdam hätte ich wohl auch nur einen Tag eingespart.

Bisher hörte ich, das man sich 3 Wochen Zeit für die Rundtour nehmen soll, es jedoch auch in 14 Tagen möglich ist. Unterwegs fragte ich mich ob es jemanden gibt, der die Rundfahrt in 10 Tagen geschafft hat. Wie sind eure Zeiten?

[krohmie]

Ist schon ultrafix ...

Wieviel Stunden am Tag warst Du unterwegs?

[Bootspeti]

Und was soll daran schön gewesen sein,die große Runde in 10 Tagen,wolltest du ein Rekordversuch starten.
Gibt bestimmt besseres seinen Urlaub auf dem Boot zu verbringen
aber jeder wie er mag
mfg der Bootspeti

[lucky_fishman]

Als wir im August unseren 14tägigen Chartertörn in Werder antraten, startete Gleichzeitig eine Familie zu dieser Rundtour und war nach 14 Tagen wieder in Werder mit zwei Tagen Aufenthalt in Potsdam

Für mich wär dat nix, Danach wär ich urlaubsreif

Wir sind in den 14 Tagen 360 KM gefahren

[Fronmobil]

Ist wahrscheinlich auch in 10 Tagen zu schaffen, wenn es gut läuft.
Aber ich bin doch nicht auf der Flucht, wenn ich auf dem Boot bin ...

[Navigator - Troll]

Zitat von Bootspeti

Und was soll daran schön gewesen sein,die große Runde in 10 Tagen,wolltest du ein Rekordversuch starten.
Gibt bestimmt besseres seinen Urlaub auf dem Boot zu verbringen
aber jeder wie er mag
mfg der Bootspeti

Es gibt nichts besseres als seinen Urlaub auf und mit dem Boot zu verbringen Ich war die Runde auch nicht in 10 Tagen gefahen, sondern habe gefragt ob es schon jemand gemacht hat.

Da ich auf niemanden Rücksicht nehmen musste bin ich halt kurz nach dem Aufwachen aufgebrochen. Kurz nach Sonnenaufgang finde ich die Stimmung auf dem Wasser wunderbar und genieße es. Von Liegeplatz zu Liegeplatz waren es im Schnitt 8-9 Stunden, also wie ein normaler Arbeitstag. Die Tage auf der Elde waren vom Gefühl her sehr kurz.

Ob ich beim Frühstück im Hafen liege oder mit dem Ellenbogen auf der Pinne fahre und dabei esse spielte für mich keine Rolle. Ich lebe halt gerne während der Fahrt. Auch zum Essenkochen muss ich keine extra Pause machen. Die Sauerei einen Brotteig aus einer Fertigmischung zu kneten werde ich mir (und den Polstern) jedoch nicht nochmal antun.

[Mar-Thar]

Zitat von Navigator - Troll

Die Sauerei einen Brotteig aus einer Fertigmischung zu kneten werde ich mir (und den Polstern) jedoch nicht nochmal antun.

Wenn jemand auf dem Weg von Gibraltar zu den Kanaren ist und unterwegs Brot backt, kann ich das ja noch irgendwie nachvollziehen. Aber auf der beschriebenen Strecke bist Du zweifellos an der einen oder anderen Bäckerei vorbeigefahren. In Grabow ist vor der Hubbrücke übrigens extra ein Reklame-Schild angebracht: Wenn Du die da angegebene Tel.-Nr. anrufst, bringen die Dir Kuchen und Brot/Brötchen bis ans Boot, noch bevor die Brücke ganz oben ist

mfg
Martin

[Navigator - Troll]

Da ich derzeit weder die passende Yacht habe noch die Zeit für die Strecke Gibraltar - Kanaren habe versuche ich bis dahin möglichst viel mit dem zu simulieren was ich habe.

In Grabow legte ich an einem Samstag um 12:15 an. Ab 12:00 beginnt jedoch der Totentanz auf hochgeklappten Bürgersteigen. Da ich mit sämtlichen Kleingeld vergeblich versucht hatte die Toilette am Stadthafen zu öffnen und die Beschilderung zur Schau(m)manufaktur in letzter Konsequenz schlecht ist gings nach einer Stunde weiter. Falls ich mal wieder da lang komme werde ich jedoch auf den Lieferservice achten. Wartezeiten an Brücken hatte ich jedoch mangelnder hoher Aufbauten nicht.

Meine weitern Erfahrungen bei der Suche nach frischen Brötchen:
Tangermünde: Gesucht, gefunden und sehr lecker
Schnakenburg: der nächste Bäcker ist mindestens 10 km entfernt
Gorleben: Öffnungszeiten vormittags oder Freitags nur Nachmittags - für mich die falsche Zeit
Neu - Göhren: Brötchenservice bei Vorbestellung am Campingplatz, jedoch keine Ahnung wann die wirklich geliefert werden. Ich wollte ja los, sobald ich wach bin.
Garwitz: Der sehr nette Hafenmeister brachte die bestellten Brötchen morgends um halb 8 ans Nachbarboot.
In Plau und Sitow gabs das Brötchen mit Fisch.

[Paparemo1]

Zitat von lucky_fishman

Als wir im August unseren 14tägigen Chartertörn in Werder antraten, startete Gleichzeitig eine Familie zu dieser Rundtour und war nach 14 Tagen wieder in Werder mit zwei Tagen Aufenthalt in Potsdam

Für mich wär dat nix, Danach wär ich urlaubsreif

Wir sind in den 14 Tagen 360 KM gefahren

Jo, das war meiner einer.
Muss schon sagen, das es schön war, aber unterm Strich, werde ich es so nicht noch einmal machen.
Bei uns sah es so aus:

1. 17,00 Start in Werder bis kurz vor Brandenburg 35km
2. Brandenburg-Rahtenow 52 km
2. Rahtenow-Havelberg 42 km
3. Havelberg-Dömitz -Neu Göhren 97 km
4. Neu Göhren-Neustadt Glewe 34 km
5. Neustadt Glewe-Lübz 52
6.Lübz-Jablescher See 46 km
7. Jablescher See-Müritz-Kleiner Pälitzsee 61 km
8.Kleiner Pälitzsee-Stolpsee 26 km
9.Stolpsee-Ziegelpark Mildenberg 33 km
10. Mildenbeg-Langer Trödel 33 km
11. Langer Trödel-Spandau 40 km
12. Spandau-Potsdam 24 km
13. Wir bleiben in Potsdam 0km
14. Früh Morgens von Potsdam bis Werder. 14 km

Das waren dann ca. 580 km, 38 Schleusen, 62 Motorstunden, 217l Diesel
3,5l/h, 9,3km/h.
In der Regel sind wir morgens kurz vor 1000 gestartet, haben im Laufe des Tages irgendwo angelegt, eingekauft, geankert, und sind dann 1700-19.00 am Ziel angekommen. Auf den kurzen Etappen auch entsprechend früher.
Schleusen: hier hatten wir meistens Glück und haben gleich die 1.-2. Schleusung erwischt. 1 oder 2x mussten wir auf die dritte Schleusung warten.