Radom am Holzmast

[BruderLustig]

Schiff Sturmflutsicher aufgepallt, im Ofen knistert Holz und draußen sind Minusgrade. Was macht der Segler? Rischtisch, er überlegt, ob das neue, noch nicht gekaufte Radar besser auf einen separaten Heckmast kommt, oder lieber vorn an den Holzmast, oder auf eine Saling.

Das Thema Heckmast scheidet für mich erstmal aus, da ich schon einen 2,50 m Monsterbesan mit Windturbine an Steuerbord achtern montiert habe und mittig eine Windselbsteueranlage. Wollte ich dann noch einen extra Mast für mein neues klassisches Furuno errichten, würde selbst meine kaum ausgeprägte ästhetische Empfindung sehr leiden.
Und die Microwellendosis im Cockpit ansteigen.

Deshalb nun meine Frage:

Wer hat sowas schon montiert, am Holzmast, oder am Holzmast auf der Saling, und kann mir sagen, ob und wie die Chose hält? Ich gehe mal von einem 5 kg schweren Radom mit einer Standardhalterung a la scanstrut aus.
Halten die Holzschrauben solche dynamische Belastungen aus oder leiern die Schraubenlöcher aus? Wird der Mast geschädigt durch das hohe zusätzliche Gewicht? Gibt es Probleme bei starkem Seegang?

Der Mast ist topgetakelt, 11m lang und hat ein Salingspaar.
Unser geplantes Fahrtgebiet ist Südamerika (Argentinien und Chile) , deshalb soll die Antenne weder bei Seegang behindern noch die Struktur des Materials schwächen sondern einfach nur funktionieren

[aunt t]

Moin
Viel für die Kristallkugel dabei. normalerweise ist es fürn gesunden Holzmast kein Thema, den Radom zu tragen, das Gewicht eher lässig zu sehen. Allerdings sollte der Radom schon richtig, nicht nur mit nen paar Spaxschrauben festgemacht werden.
Ansonsten: Jehöher die Antenne, umso besser die Reichweite. Allerdings müssen auch die Bewegungen des Mastes bei Seegang berücksichtigt werden. Daher gilt Pi mal Daumen: Auf ca Höhe der sailinge wird die Antenne angebracht. Viel tiefer und du "verschenkst" Radarleistung, virl höher und du siehst diurch den Seegang entweder getaucht U Boote oder Flugzeiuge, aber selten die Wasseroberfläche. Allerdings sollte man den Mast an einer Stelle auch nicht komplett perforieren, also Befestigung Radr, Sailinge, Dampferlicht.. alles auf engen Raum. Ist nicht gut. Also wissen was man macht wenn man bohrt.
Hans

[Volker]

Habe am Heck fast die gleichen Anbauten wie Du, deswegen war das Thema "Mastmontage" gar keine Diskussion für mich. Allerdings hat meine JASNA einen Alu-Mast und die Montage bei stehendem Mast war die Aufgabe für einen Oktopus: Auf der Saling stehend mit einer Hand festhalten, dann Löcher anzeichnen für die Halterung, Bohrmaschine einhändig für die Löcher, dann einhändig die Halterung festhalten und gleichzeitig die Nieten rein. Dann mit dem Fall in einem Netz das Radar hochgezogen, fest geschraubt, verkabelt...
Das nächste mal nur bei gelegtem Mast!!!!

In Deinem Fall würde ich überlegen, um den Mast eine Edelstahl-'Bauchbinde' zu legen und mit der zusammen die Radarhalterung befestigen!

Gruß

Volker
SY JASNA

[rudi ratlos]

Mach doch mal Bilder vom Mast und stell sie ein. Ich würde mir eine Konstruktion bauen die an den Salingsbefestigungspunkten ansetzt dann brauchst du keine zusätzlichen Löcher in den Mast bohren.

[BruderLustig]

Na so viel "Kristallkugel" ist da jetzt auch nicht drin. Ich hätte gern Bilder von der Mast Montage gemacht. Nur ist mein Peter 600 km entfernt. Aber, wen es interessiert; auf www.stahl-delphin.de findet sich auch mein Schiff (Baunummer 10).
Ich hatte auch schon Radoms AUF den Salingen gesehen. Bei relativ steifen Aluminium Masten ist das sicher auch nicht der Hit. Mich irritiert eher, dass der Holzmast in Verbund mit den Salingen eher ein -ich nenne es mal - dynamisches System ist. Und das Pinienholz muss auch noch sicher die Schrauben fassen. Da habe ich Sorge, dass da was ausnudelt und ich die Antenne mit einer Sorgleine befestigen muss, um die Fallhöhe zu reduzieren.
Also die Idee mit den V4a Kragen überlege ich mir nochmal. Hört sich gut an. Die kann man auch zusätzlich mit Epoxy ankleben.

Cool. Danke. L.

[Volker]

Zitat von BruderLustig

...und ich die Antenne mit einer Sorgleine befestigen muss, um die Fallhöhe zu reduzieren.

Beim Messebau und Beleuchtungs-Riggs von Konzerten muss von Haus aus jeder Scheinwerfer mit einem sog. "Safety" gesichert werden - ist Vorschrift und wird streng kontrolliert! Und deren Aufbauten sind nicht 'dynamisch'...

Gruß

Volker
SY JASNA

[Woody]

Alumasten können, je nach Auslegung, genauso "dynamisch" sein wie ein Holzmast.
Bei Deinem Mast ist zu beachten, dass die Dinger in der Regel aus Nadelhölzern bestehen, in denen keine Holzschrauben dauerhaft halten. Bei meinem Holzmast ist deshalb z.B. an der Achterkante eine Leiste aus Eschenholz eingelassen, in die die Schrauben von der Schiene für's Groß kommen.
Den Edelstahlkragen mit Epoxy anzukleben hält nicht, Epoxy haftet nicht dauerhaft an Edelstahl - es sei denn Du machst den Kragen so dick dass er sich nicht mehr bewegt. Sikaflex trägt an dieser Stelle mehr.

Wenn der Mast an der gewünschten Stelle hohl ist wird es schwierig - oft wurde der Mast aus Gewichtsgründen hohl gebaut und nur an belasteten Stellen (Salingsbeschläge etc.) massiv belassen.
Wenn die Stelle massiv ist würde ich durchbolzen, am liebsten mit einem passenden Bolzen mit Gewinden auf beiden Enden, über das der Radomträger gehängt und dann mit Muttern befestigt wird. Das erspart es Dir, bei eventuellen Reparaturen den Bolzen ziehen zu müssen - das kann schwierig werden.
Gruß,

Jörg

P.S.: @Volker: Hat bei meinen Messen noch niemand kontrolliert, ebensowenig wie die vorgeschriebenen Feuerlöscher.

[Volker]

Zitat von Woody

P.S.: @Volker: Hat bei meinen Messen noch niemand kontrolliert, ebensowenig wie die vorgeschriebenen Feuerlöscher.

Die Münchner ganz stark - obwohl der Kontrolleur ein Bootskumpel von mir ist, desgleichen Essen und Köln - da sind sie sogar schon mit ner Leiter hoch gestiegen, weil sie von unten nix sehen konnten...

Gruß

Volker

[BruderLustig]

Es ist noch nicht aller Tage Abend und das Radar noch nicht am Mast. Mit Mast durchbohren tu ich mich nämlich sehr, sehr schwer. Bin froh über jedes nichtvorhandene Loch und entsprechende Risiko. Ich werde zur Sicherheit mal einen Holz-Bootsbauer vor Ort drauf ansprechen.

Vielleicht kommt die Antenne ja doch noch mit ans Heck an einen separaten Radarmast. Damit wird mein Schiff sicher auch mal bei "schlimme Schiffe" abgebildet .
Meine Frau freuts, da kann sie Wäscheleine zwischen den Masten für Radar und Windgenerator ziehen.

[Volker]

Zitat von BruderLustig

Meine Frau freuts, da kann sie Wäscheleine zwischen den Masten für Radar und Windgenerator ziehen.

...und wenn dann der Windgenerator anläuft, macht die Wäsce nur noch schrapp, schrapp, schrapp und ist gehäckselt....

Volker
dessen Windgenerator wie ein Hubschrauber-Landeplatz klingt!