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Beratung Blauwasseryacht
Freundliches Hallo an Alle!
Mein Name ist Harald, ich komme aus der Seefahrernation schlechthin - nämlich Österreich . Ich lese hier schon eine Weile mit, dies ist mein erster Beitrag und schon bombardiere ich Euch mit ner Menge Fragen - ich hoffe Ihr seid mir nicht allzu böse, wenn ich mich nicht im Detail vorstelle, der Grund dafür ist nicht Unhöflichkeit, vielmehr das mein Arbeitgeber spitz kriegen könnt, dass ich ihn in 6 Jahren verlassen werde. Meine Frau und ich wollen mit unserer Tochter ( falls sie dann noch immer mit will) auf große Fahrt gehen - einmal rum soll es gehen, teilweise Barfußroute, nur durch den Panamakanal mag ich nicht . Bis jetzt beziehen wir unsere Erfahrung auf Charterurlaube in Kroatien und Griechenland. Die geplante Dauer 4-5 Jahre. Wir planen einen Bootskauf in den nächsten 2 Jahren, damit wir mit unserem zukünftigen Zuhause auch noch kräftig warm werden können. Und genau zu diesem Punkt hätte ich gerne Eure Meinungen und Erfahrungen gehört. ich weiß, dass es Threads wie diese Zuhauf gibt, aber jeder sucht doch ein Boot, dass seinen sehr individuellen Ansprüchen genügt. Ich selbst recherchiere nun selbst schon seit über einem Jahr, vieles ist uns klar (zumindest glauben wir das bis jetzt) aber vieles ist offen und unklar. Ich fange damit an dar zu stellen was für uns klar ist: Budget max. 100 k € damit muss es aber komplett sein, mir schwebt so 60k € vor um noch nach- und umrüsten zu können. Sicherheit ist uns sehr wichtig, Wohnraum ebenso, Segeleigenschaften (Geschwindigkeit, Höhe am Wind) sekundär Als Kompromiss an Sicherheit und finanziellen Möglichkeiten sollte es größer 11m und kleiner als 12m sein. Kutter Takelung wäre nett, auch lieber etwas untertakelt. Wir wollen keinen Metallrumpf, der würde bestimmt den Sicherheitbedürfnis entsprechen, allerdings in kühlen Regionen kalt und Schwitzwasser in Heißen ist's ein Backofen. Kielboot mit möglichst hohen Ballastanteil, achja, wir wollen kein Mittelckocpit! Was ist nun mein Dilemma ? Der Rumpf und die Rumpf-Kiel-Verbindung. Alte Boote mit Spritzlaminat und Orthoharzen kommen nicht in Frage. Aber es gab eine Zeit, welche ich je Werft allerdings nicht recherchieren konnte, da wurde von Spritzlaminat auf Matten und oder Vakuuminjektionsvefahren umgestellt und trotz allem traute man sich nicht mit den "dünnen" Rumpfwänden auf den Markt gehen, also hätte man ein paar "Angstlagen" extra laminiert. So etwas hätte ich gerne, wie identifiziert man so etwas? Was haltet ihr von den diversen Rumpf-Kiel-Verbindungen? Ich würde mich am sichersten fühlen wenn der Kiel untergebolzt wird und die Kräfte in ein Stahlgerippe eingeleitet werden, welches wiederum fix mit dem Rumpf verbunden(laminiert) ist. Welche Werft baut so etwas, oder baute, oder gibt es etwas besseres? Bei Neubooten, stimmt es das Beneteau ihre Rümpfe aus Voll Gfk baut und kein Sandwichmaterial verwendet, wer noch? Was mir die Suche so schwer macht, viele bekannte Werften bauten mal tolle Boote, aber meist lies die Qualität zugunsten des Preises nach. Ist es also besser ein relativ altes Boot zu kaufen und es zu refiten, oder eben ein Moderneres? Ich denke eben, dass man an einem Boot so ziemlich alles austauschen und verbessern kann, der Rumpf und der Kiel bleibt dir aber. Was haltet ihr z.B. von älteren Bavarias oder Elan? Habe gerade erst einen Artikel von einer Elan 431 Bj. 1989 gelesen. Die kam in den Supertaifun Hagupit mit 1-min-Mittelwinden von 285 km/h. an Deck war wohl nichts mehr heil, doch Rumpf, Kiel, Ruder hielten - so einen Rumpf würde ich sofort kaufen - wie hat Elan 1989 gebaut, wie sah die Schale aus, wie die Verbindung des Kiels? Ich weiß, ne Menge Text, ne Menge Fragen, aber ich würde mich über ein paar Antworten und eine angeregte Diskussion sehr freuen. Danke. Es grüßt Euch Harald |
#2
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Hallo Harald,
zuerst mal willkommen hier im Forum. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben. So eine Langfahrt zu planen braucht schon etwas Vorbereitung und da hast du ja ausreichend Zeit mitgebracht. Gut so! Zu Deiner Frage: ich würde in meine Überlegungen auf jeden Fall auch einen Katamaran mit einbeziehen. Wenn ihr 4-5 Jahre unterwegs sein wollt, dann wirst du sehr schnell feststellen, dass ihr viel mehr Zeit vor Anker verbringt als unter Segeln. Und da bietet Dir ein Katamaran unendlich Vorteile gegenüber einem Monohull. Allem voran das ruhigere Liegen auch bei Schwell. Ich habe das dieses Jahr ausreichend beobachtet. Während Lesmona (mein Kat) ruhig vor Anker lag, tanzten die Monohuls je nach Rumpfform irgendwas zwischen Stehblues und Walzer und schaukelten böse hin und her. Ich hatte selber einen Monohull und will das nicht mehr. Da kommt es mir und auch meiner Freundin auf die Lebensqualität an. Vermutlich bricht jetzt eine Diskussion über die Sicherheit von Katamaranen los, das ist in meinen Augen alles Quatsch, die Dinger fahren genauso sicher wie die Monohulls solange man keinen Nonsens macht. Wenn du Dich dazu durchringen kannst, dann schau Dir mal Prout Katamarane an. Die Snowgoose sollte sowohl in Deiner Preislage, als auch Größe liegen. Alternativ kann es auch die Escale sein. Die Dinger sind für die irische See gebaut, die Snowgoose ist schnell wie der Teufel. Für mich etwas zu klein, aber jeder hat halt andere Ansprüche. Ich habe die Escale 39". Schau mal auf meiner Homepage nach http://wind-sonne-segeln.de. Wir leben zu zweit drauf, sehr komfortabel und für zwei mehr als groß genug. Und falls doch eher Monohull: warum keine Mittelcockpit Yacht? Ich hatte vor Lesmona eine Moody 425, ein absolutes Traumboot, sicher bis sonsthinaus und das Mittelcockpit trägt noch mehr zu dem Sicherheitsgefühl bei. Bis Dir da mal eine Welle achterlich einsteigt muß es schon ordentlich kacheln. Ich würde das an Deiner Stelle definitiv überdenken. Drücke Dir die Daumen, dass du Deine Traumyacht finden wirst. Liebe Grüße Klaus
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#3
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Ich kann leider nur allgemeine Gedanken beisteuern. Zum einen würde ich dir die Seite
fortgeblasen.at empfehlen, dort gibt es auch einen Artikel der sich mit dem idealen Boot beschäftigt (gibt auch hier im Forum einiges dazu zu lesen) Ansonsten würde ich Stahl nicht wegen Temperaturen auschließen, du kannst ein Stahlboot auch dämmen. Das bringt sehr viel, einfache entsprechende Matten aufkleben. Klar dafür muss man das Boot innen einmal komplette auseinander nehmen wobei es eventuell auch reicht nur die Decke zu dämmen, die Wärme wird ja an den Seiten ins Wasser abgeleitet. Ansonsten würde ich entweder zu richtig alt und günstig oder zu richtig neu und teuer raten. Bei richtig alt und günstig kannst du halt die wichtigsten Teile komplett tauschen (Segel, stehendes Gut, Navigationsanlagen usw.) das wird aber ein Haufen Geld kosten. Oder ein neues Boot wie z.B. ne Varianta 37 oder eine neuere Bavaria/Hanse. Da wirst du ein max. 10 Jahre altes Boot bekommen, wahrscheinlich vom 1 Eigner und der kann dir dann belegen wieviel Betriebsstunden das Boot schon auf dem Buckel hat. Ne mittelalte Yacht aus den 80er/90er ist in meinen Augen nichts halbes und nichts ganzes (kommt natürlich auch auf den Preis an). Musst halt aufpassen, dass du bei den Booten noch genug Geld über hast für ein Refit. Über abfallende Kiele würde ich mir gar keine Gedanken machen, denke das ist die absolute Ausnahme. Wenn würde ich mir eher Gedanken um die Kielform machen. Mir wäre ein gut geschütztes Ruder wichtig, daher mag ich auch nicht die modernen Kurzkieler mit dem frei stehenden Ruder. Wegen der Tochter würde ich mir verstärkt Gedanken machen über die Anordnung der Kabinen. Denke mal es ist wichtig, dass die ihre eigene etwas größere Kabine hat. Gruß Chris |
#4
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Servus
Bin schon einige tsd sm, auch in der Karibik und Atlantik gesegelt, sowohl auf Mono (Beneteau Oceanis 473) als auch Kat (Privilege 435 EC) Für mich wäre der Kat erste Wahl, budgetär wird sich das aber aber schwerlich machen lassen...., eine erprobte, blauwasserausgestattete Oceanis mit Bj 2003-2005 sollte um die 100tsd zu bekommen sein. Hier wäre ein Kat, aber der ist sicher noch nicht Blauwassertauglich... http://www.willhaben.at/iad/kaufen-u...adId=108231872 Alternativ eventuell eine neu kaufen und bis dahin im Charter laufen lassen..... zB http://www.yachtueberfuehrung.eu/sta...rte_bootsk.htm Was Ausrüstung, Blauwassersegeln usw betrifft findet sich jede Menge auf der Seite von Bobby Schenk http://www.bobbyschenk.de Revierinfos und rechtliche Grundlagen http://www.noonsite.com Charter dir mal einen Kat, eventuell in der Karibik......falls du noch keinen gefahren bist. Viel Spass bei der Planung und Umsetzung wünscht Dir Markus
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Navigare Veritas Est
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#5
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Herzlichen Dank vorerst für die Antworten, ich hoffe ich bekomme noch ein paar Meinungen.
Das Thema Kat ist für mich keines mit Sicherheitsbedenken, eher ein Finanzielles, nicht nur die Anschaffungskosten, auch Wartung für 2 Motoren und vorallem, Jahrelang vor der Abfahrt horrend hohe Liegekosten. Die Idee mit der Isolierung eines Metallrumpfes gefällt mir, mal sehen wie hoch der Aufwand ist. Auch das Thema Mittelcockpit werde ich nochmal mit den Mädels besprechen, meist sind diese aber sehr klein, und man hält sich nicht unerheblich Lange darin auf. Was mich noch sehr interessieren, ob jemand etwas näheres zu den verschiedenen Rumpfbauarten (Voll Gfk, Sandwich, Rumpfstärken, Kielbefestigungen) der unterschiedlichen Werften sagen kann. Vorallem würde mich Eure Meinung zu den qualitativen Unterschieden der Kaskos der Werften, Bavaria, Hanse, Elan, Doufor, Beneteau, Jeanneau und Hunter brennend interessieren. Freundliche Grüße Harald Geändert von Snowy (11.01.2015 um 01:29 Uhr) Grund: Rechtschreibung |
#6
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Hallo Harald,
ich kann dir bei deinen Fragen nicht wirklich helfen. Jedoch habe ich vor ein paar Jahren eine Weltumsegelung im Live-Logbuch mitverfolgt und mir danach das dazu erschienene Buch (PaidLink) gekauft. Ebenfalls findest du auf der Homepage zu der Reise auch die Daten über die komplette Ausrüstung. Vielleicht hilft dir das ein wenig weiter.
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Gruß Markus
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#7
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Zitat:
Was die "horrenden" Liegekosten betrifft: Wer auf Langfahrt ist, der ankert und liegt nicht in Marinas: Thema erledigt. Und vor der Langfahrt: das hängt ganz davon ab wo du Deinen Dampfer hinlegst. Wenn du nach Sardinien oder überhaupt Italien/Frankreich/Kroatien etc. gehst, wirst du die Euros für den Liegeplatz schneller los als du gucken kannst. Da hast du Recht. Wenn du Deinen Kahn nach Griechenland an den Pelepones legst, dann fragt noch nicht mal irgendwer ob es ein Mehrrumpfboot ist oder nicht. Und dann wirst du mit Deiner Größe mit 2.500 € für eine Jahresliegeplatz dabei sein. Horrend ist anders. Oder? Und das Gebiet ist vermutlich eines der schönsten Segelreviere der Welt..... Gruß Klaus (aus dem Winterlager in Portugal in der Marina Lagos, Aufpreis für Kats: keine 20%).
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#8
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Danke Klaus, das ist eine tatsächlich wertvolle Information für mich!
Grüße Harald |
#9
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hallo Harald,
schau mal auf diese Webseite: www.fortgeblasen.at das sind Landsleute von Dir und die haben dort eine Menge Info über das Blauwassersegeln. holger
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jack of all trades - master of none
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#10
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Zitat:
Harald, deine Fragestellung beschäftigt auch mich seit einiger Zeit. Meine Planung geht nach dem Berufsausstieg in wenigen Jahren ebenfalls in Richtung Langfahrt, so lang die Gesundheit reicht. Ich habe in den letzten Jahren unzählige Langfahrt-Blogs gelesen und mich auch ansonsten intensiv mit der Materie beschäftigt. Fazit meiner Auswertung von Langfahrt-Blogs ist folgendes: Das optimale Langfahrtschiff gibt es nicht. Es sind alle nur möglichen Bauarten von Schiffen unterwegs. Rund kommen sie fast alle. Geht etwas schief, liegt es nicht am Schiffstyp. Alle Eigner sind zufrieden mit ihrem Schiff und finden trotz mancher Widrigkeiten gute Argumente für ihre Wahl. Zu deiner Frage: Ich würde immer das neuere Schiff wählen. Ein Refit, das alle verschleißanfälligen Bauteile umfasst, gibt es nicht. Würde den Neupreis bei weitem übersteigen. Ich würde kein Schiff kaufen, das älter als 10 Jahre ist. Die Besitzer alter Schiffe, auch mit Refit, reparieren sich um die Welt. Glaubt man gar nicht, was da alles kaputt gehen kann und auch kaputt geht. Dazu kommt, dass es oft für Motoren und Getriebe keine Teile mehr gibt. Ich halte alle Großserienschiffe (Bavaria, Beneteau, Jeanneau usw.) für ausreichend stabil, was sie im harten, jahrelangen Chartereinsatz zu Tausenden bewiesen haben. Da ich selbst eine Beneteau segle, kann ich die Qualität ganz gut beurteilen. Insbesondere die Bavarias sind besser als ihr Ruf. Manche Baujahre sollen Schwächen aufweisen. Liest man in den Foren. Eigner dieser Baujahre können das meist nicht bestätigen. Es gibt Langfahrer, die 10 Jahre mit einer Bavaria ohne Probleme um die Welt unterwegs waren. Über die Rumpf-Deck-Verbindung würde ich mir keine Gedanken machen. Da gibt es eigentlich keine Probleme. Gelegentlich hört man mal von punktuellen Undichtigkeiten, aber strukturell sind die Verbindungen in Ordnung.
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Schöne Grüße Bodo
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#11
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Zitat:
Ich empfinde es als Hochverrat, ohne dass ich mich jetzt auf die geschichtliche Bedeutung des Wortes festlegen lassen möchte. Aber dies geplante Verhalten steht für mich für all das, was ich nicht unter dem Oberbegriff von Fairness, Integrität oder gar Freundschaft sehen möchte. Mein Kommentar hier soll bitte nicht zum Anlass weiterer Kommentare genommen werden. Ich habe lediglich meine Seele freigespült. Ich bitte das zu entschuldigen. Kurt Joachim Maass |
#12
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Hallo Seebär,
Du liegst da mit Deiner Einstellung voll auf meiner Linie - aber 6 Jahre ist zu früh, 1 Jahr reicht vollkommen. Also nichts für ungut Mit freundlichen Gruß Harald |
#13
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Zitat:
das mit dem Schwell und der elenden Rollerei am Ankerplatz ist schon etwa so, wie beschrieben, Segler sind da zwar etwas weniger betroffen (Mast und Kiel helfen), Motorboote leiden da noch mehr. Und die feinen Antiroll-Systeme nutzen beim Mobo nur, wenn Du fährst, genau wie die Segel beim Segler. Es sei denn, man hängt sich die Anker- Rollstopper aus Bob Beebes Buch an Ausleger (unser Mobo hatte die wegen der Antirollmimik beim Fahren sowieso) oder an die Bäume, die ein Segler sowieso hat. Dann klappt das auch mit dem Kaffee trinken. Die Schaukelbremsen sind ganz simpel gebaut, einfach ein großer Topf ohne Boden (80 cm Durchmesser, 25 cm hoch), als Boden kommt ein Sieb mit etwa 1 cm Maschenweite dran. Auf dem Sieb wird aus Gummi eine Platte verschraubt, die vom Mittelpunkt wie ein Kuchen bis rund 10 cm zum Rand eingeschnitten wird, 12 oder 16 Tortenstücke reichen. Wenn das Boot zu einer Seite rollt, öffnet das Gummi und der Topf sinkt ab, auf der anderen Seite schließt das Gummi und der Topf muss gegen den Wasserwiderstand hochgezogen werden. Diese Größe hat bei unserem Dampfer (12,5 m* 4 m, 18 t) dicke gereicht, wenn überhaupt, waren nur noch ganz harmlose Bootsbewegungen zu spüren, da kippen nicht mal Sektgläser um. Und je heftiger der Schwell, umso mehr bremsen die Teile. Bauen kann die jeder Schlosser, gerne aus Edelstahl, Kosten sind gering. Wir haben die Konstruktion unterwegs nur einmal gesehen, der Rest hat wohl gerne geschaukelt oder hatte einen Kat. Beim Fahren wurden die Schaukelbremsen vorne an der Reling festgemacht vor Anker hingen sie an den Auslegern (Bilder unten). Das genannte Buch steht unter Lena technisch: http://www.boote-forum.de/showthread...t=Lenas+Reisen Grüße Hanse
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#14
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Oh Mann, wie genial !!!!!!!
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#15
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Wir haben selber eine Stahlschiff und dieses ist so gedämmt, dass es weder im Kalten (Arktis) noch bei Hitzealarm Probleme gab. Auch war es netterweise vom Vorbesitzer schon so gedämmt.
Ich würde die Segeleigenschaften doch auch beachten, Schnelligkeit kann Sicherheit sein, auch ist es eine reine Freude, wenn man nicht ständig auf der "Kreuz" ist, sondern höher an den Wind gehen kann und auch so rascher am Ziel ist. Claudia und Jürgen haben ein tolles Schiff, diese Seite ist definitiv zu empfehlen, wie schon die Vorgänger hier geschrieben haben. Ich würde auch noch auf den Stauraum achten (viel Ersatzteile wollen sicher an Bord) und dass auch das Rigg nicht zu alt ist. Der Motor soll einfach auch verwendet worden sein, hier sind wenig Betriebsstunden möglicherweise nicht immer ein Vorteil - eventuell hat er sich "kaputt" gestanden. Gibt es einen guten Navitisch mit genug Platz, kann man in der "Küche" gut arbeiten, ist bei Seegang das Boot sicher zu durchqueren, gibt es Platz für Sonarpanelle und das Beiboot, ist ein Heckträger vorhanden, gibt es Platz für eine Windsteueranlage, kann eine Notpinne ohne Probleme schnell gesetzt werden. Findet sich ein Platz für einen Wassermacher, bzw. die Größe der Wassertanks, kann man hier Reparaturen durchführen, wenn etwas undicht wird, ohne das ganze Boot mit der Sticksäge zerlegen zu müssen Wieviel Diesel fasst der Tank, natürlich kann man schlimmstenfalls Reservetanks an der Reling fahren, wer will dies aber schon. Kann man das Boot gut beheizen, bzw. kühlen, ist das Cockpit in einer Größe, dass man sich bei Seegang gut verkeilen kann, und am Ankerplatz noch immer eine Partie schmeißen kann Aber egal, was auf der Liste der "Grundanforderungen" steht, der Kauf wird doch immer ein Kompromiss sein, so hat unsere Magellan viele der obigen Kriterien erfüllt, dafür meint mein Partner, dass sie einfach unheimlich "schiach" ist wie der Österreicher sagt (ja wir sind auch aus dieser "Seefahrernation") Ich würde aufgrund des Preises, Stahlschiffe oder Aluschiffe nicht unbedingt ausschließen, diese snd wie gesagt Dämmungsmäßig kein Problem, sind oft für die Langfahrt gebaut worden und erfüllen daher die obigen Kriterien sehr oft in einem überraschend hohen Maße. lg Claudia
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Unsere fünfmonatige Segelreise von Deutschland nach Spitzbergen und ein bisschen weiter gibt es nun bei Amazon in Buchform und für den Kindle zu lesen. Hitzefrei - ein Sommer auf Spitzbergen. Unsere anderen Reisen findet ihr auf symagellan.wordpress.com |
#16
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Ach uns übrigens - ich glaube die Seamanship.at verschenkt derzeit sogar ein Stahlschiff, glaube so etwas heute früh im Newsletter gelesen zu haben, Kritzendorf ist ja nicht aus der Welt, frage dort mal nach, bzw. schick mir privat deine Mailadresse, dann leite ich dir das mal weiter...
(Kann aber nichts zu Größe bzw. Zustand sagen, habe es mir einfach nicht gemerkt)
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Unsere fünfmonatige Segelreise von Deutschland nach Spitzbergen und ein bisschen weiter gibt es nun bei Amazon in Buchform und für den Kindle zu lesen. Hitzefrei - ein Sommer auf Spitzbergen. Unsere anderen Reisen findet ihr auf symagellan.wordpress.com |
#17
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Ahoi,
ich träume mich auch so um die Welt, grade jetzt im Winter geht das sehr gut. Ich brauche aber auch noch mindestens 10 Jahre bis ich in See steche, dann ist zumindest das Haus abbezahlt und ich hohe 40. Könnte klappen. Aber das nur so nebenbei. Ich habe mal 2 Monate auf einem 16m Motorsegler gelebt der im Long Island Sound vor Anker lag. War sehr cool, aber das Rollen war wirklich die Pest. Bei Wind in die Bucht rein oder Schwell von jedem mittelgroßen Pott bin ich nachts mehrfach regelrecht aus dem Bett geschleudert worden. Weiterhin hatte das Ding 3 Ebenen: Deck/Cockpit, 3 Stufen runter in den Salon, und dann wieder 2 stufen runter zu den Kajüten und zur Pantry. Das Leben an Bord war durch das Geschaukel und das ewige auf und ab körperlich regelrecht anstrengend, und dabei konnte ich mich tagsüber in einem Büro 'ausruhen'. Der Deckssalon war aber super zum rausgucken und Steuern bei Regen war auch schön, wie Bullifahren. Wenn Langfahrt für mich, dann nur mit Deckssalon und Innenfahrstand. Ein Katamaran 37-40' wäre auf jeden Fall auch mein Idealvehikel, vielleicht könnte Klaus mal näher benennen was er mit Nonsens meint. Die Kaps würde ich mit einem Kat glaube ich auch auslassen. Ansonsten glaube ich dass man bei bewährten Langfahrtschiffen für 2 wirklich viel Auswahl hat, z.B. eine HR 352, oder eine HR Rasmus, irgend eine kleine GFK Ketch aus den 80ern, oder diese ganzen Stahleimer. Alle nicht schnell aber meistens stabil gebaut, und da hast Du dann wenigstens noch eine Menge Geld über um Elektrik, stehendes und laufendes Gut (neue Segel!!) zu erneuern. Kurzkieler würde ich auch eher vermeiden, und auf den neueren Schiffen der genannten Werften wäre mir wohl auch zu viel drauf was kaputtgeht weil Billigzeug oder unnötig. Tim |
#18
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Deinen Plan und die Einteilung des Budgets halte ich für gut, genauso die Bootsgröße. Ob ältere Boote besser gebaut sind nur weil aus Unwissen lieber dicker laminiert wurde halte ich für Vermutungen, dafür sind die wieder Osmose anfälliger. Die genannten Werften bauen zwar mit unterschiedlichen Methoden aber schlechte Boote baut keine, gibt es doch jede Menge Charteryachten davon und die müssen allerhand aushalten.
Jeder hat andere Vorstellungen von seinem Boot, ich z.B. würde eher keinen Kat oder Decksalonyacht nehmen da die großen Fenster den Raum sehr aufheizen und wenn ich die wieder abdecke verlieren Sie ihren Sinn. Unser Boot z. B. hat ein Mittelcockpit und das ist uns nicht zu klein, wir können bequem zu viert im Cockpit am Tisch sitzen und essen. Genauso kann ich mich der Länge nach auf die Bank legen, was bei vielen neuen Booten wegen dem Doppelsteuerstand nicht geht. Vieles was mir wichtig ist wird einem anderen unwichtig sein und umgekehrt. Ob Alt oder Neu, Einrumpf- oder Mehrrumpf, Stahl oder Gfk, es wird immer ein gewisser Kompromiss sein, Du musst nur den optimalen für Dich finden. Viele Grüße Alois |
#19
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Ein wirklich sehr informativer Thread:
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=198342 Ich würde mir auch mal überlegen, dass die reine "Nettofahrzeit" für eine Weltumrundung je nach Yacht bei ca. 300 Tagen liegt (Rekord Segelboot 45 Tage). Wenn ihr 4-5 Jahre unterwegs sein werdet, dann heißt das, dass davon 80 % der Zeit das Boot still liegt. Also würde ich mir wirklich gut überlegen ob ich nicht doch den Wohneigenschaften eines Bootes einen größeren Stellenwert einräume. Ich persönlich mag wiederum Decksalonyachten. Bei vielen Seglern hat man nämlich das Gefühl in einen dunklen Keller zu steigen und wer lebt schon gerne im Keller? Oder man sollte wenigstens ein festes Steuerhaus haben. Denke mal wenn man vor Anker liegt bleibt auf dem Vorschiff immer noch genug Platz um sich zu sonnen. Auch über die Route würde ich mir meine Gedanken machen. Persönlich finde ich auch die USA sehr spannend, mit einem entsprechend geringen Tiefgang könnte man auch von der Karibik über den ICW die USA erkunden, von dort in die Südsee und dann das Boot in Australien verkaufen und nach Hause fliegen. Alles in allem ein spannendes Thema... Gruß Chris
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#20
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Viele Langfahrer habe sich für Kats entschieden, die haben vor dem Wind und beim Ankern schon erhebliche Vorteile. Weiterhin erschließen sich durch den geringen Tiefgang ganz andere Ankergründe, man kann auch trocken fallen. Keine Lage. Man sitzt schön oben, und kann etwas sehen. Der Lebensraum ist auch nicht zu verachten. Und bis 100.000K gibt es reichlich Auswahl. Da gibt es aber einschlägige Literatur. Solltest Du dir mal besorgen. Angebote gibt es z.B. bei Cat Sale. Einfach googeln.
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Auf der Seite von Bobby Schenk findest Du viele unterschiedliche Crew´s und deren Boote die eine Weltumsegelung hinter sich haben und auch deren Aussagen dazu. Was im hohen Norden oder Patagonien gut ist kann in wärmeren Zonen zur Last werden, Deckshaus und große Fenster. Ein Kat mag wiederum in der Karibik und vor dem Wind Vorteile haben, aber wenn Du unterwegs mal aus dem Wasser musst hast Du schnell ein Problem einen Kran zu finden der das Ding auch kranen kann und überall kann man auch nicht trockenfallen. Auch hast Du anklingen lassen das die Liegeplatzkosten bis zur Abfahrt eine Rolle spielen, klar gibt es auch für Kat´s günstige Liegeplätze. Aber wie oft willst Du zum Boot im Jahr, da fressen die Reisekosten womöglich die Ersparnis wieder auf. Auch wirst Du das Boot für die Langfahrt ausrüsten und optimieren wollen, in den südl. Ländern sind zwar die Arbeiter billiger wenn Du mal welche brauchst, aber Du weißt nie genau wann Sie auch arbeiten wollen. Die Liegeplätze in z.B. Kroatien sind zwar teurer aber dafür kürzere Anfahrt und die Arbeiter sind zuverlässiger.
Wünsche ein gutes gelingen bei der Bootssuche und das sich Deine Reisepläne erfüllen. VG Alois |
#22
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Hallo Harald!
Als Landsmann von dir und mittlerweile auch schon halber "Blauwassersegler" (wir habens immerhin schon auf die Kapverden geschafft, siehe hier) muss ich mal eine Lanze für die Stahlbootfraktion brechen. Es gibt meiner Meinung nach diverse Gründe, die gegen Stahl sprechen (Gewicht, Arbeitsaufwand, etc), aber die "Innentemperatur" ist keiner davon. Wir bewegen uns in anderen Budgetregionen (60k€ für Boot und mehrjährige Reise - ja, das geht) und haben uns für ein holländisches 30-Fuß-Stahlboot entschieden, das Ganze mit "besserem Styropor" gedämmt (feuerbeständig!), und hatten bisher weder im Dezember an der Nordsee (mit kleinem Elektroofen) oder jetzt bei 30 Grad und mehr Probleme mit Hitze oder Schwitzwasser. Im Gegenteil, es ist eigentlich immer erstaunlich gemütlich in unserer Kabine. Viele deiner Ansätze finde ich sehr gut (Bootsgröße, Sicherheit vor Geschwindigkeit, Untertakelung, etc). Nach unserer bisherigen Erfahrung mit unserem und anderen Booten wäre bei ausreichendem Budget ein 11-12m Monohull mit Alurumpf und Kuttertakelung mein absolutes Traumschiff. Und natürlich mit Mittelcockpit und Achterkabine! Das würde ich an deiner Stelle auch nochmal überdenken. Wir haben auf 30 Fuß diese Aufteilung und würden für ein neues Schiff auf jeden Fall das Gleiche nochmal wählen. Das subjektive Sicherheitsgefühl ist um so viel höher, vor allem bei den (auf einer Weltumsegelung häufigen) Vorwindkursen. Solange die Cockpitbank lang genug ist, um bequem darauf zu liegen, spricht meiner Meinung nach nichts für ein Achtercockpit. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Viel Glück weiterhin, und vielleicht trifft man sich mal irgendwo auf dem Meer! Lg Mischa
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Was wir so treiben: http://www.gowesst.com |
#23
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Wer auf Langfahrt mit einer Kunststoff Yacht will ist mit einer Halberg Eassey der Ole Enderlin Design Zeit sehr gut beraten. Solide Yachten, was später kam ist schneller aber nicht so solide.
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"Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet." - Hans Magnus Enzensberger. |
#24
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Hallo und Danke an Alle die bis jetzt geantwortet haben.
Was sich für mich/uns geändert hat ist die Einstellung zum Mittelcockpit, es muss aber zum liegen mit 1,88m lang genug sein! Alu wäre ja mein Traum gewesen, Stahl aber um einiges günstiger. Wenn hier die Meinung vorherrscht, dass die Temperaturen keine Probleme machen, wenn gedämmt werde ich dies wieder in Betracht ziehen. Leider habe ich keine Erfahrung mit Stahlbooten, wie hoch ist der Wartungsaufwand (Rost) auf Langfahrt wirklich? Und hat jemand Erfahrung mit dem Dämmen eines Boots - was kostet das, wie hoch ist der Arbeitsaufwand? Mit freundlichem Gruss Harald |
#25
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Wenn du bereit bist immer mal wieder kleine Stellen auszubessern, dann hält sich der Aufwand auch bei einem Stahlboot in Grenzen.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! Geändert von Christo Cologne (14.01.2015 um 00:52 Uhr) |
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