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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Micro läuft nicht wie erhofft, vertrimmt?
Moin,
am Wochenende konnte ich endlich meine gebraucht erstandene Micro testen. Wir waren zu zweit bei 2-3 Windstärken unterwegs. Ich habe mir die Flyer 550 gekauft, um möglichst sportlich über den See zu kommen und zweitrangig einen Unterschlupf zu haben. Zuerst die gut Nachricht: Die Kajüte ist Top! Erschrocken war ich jedoch über die mangelhaften Segeleigenschaften. Bei konstanten 2 Windstärken standen wir beinahe auf der Stelle. Kam eine Böe, nahm die Luvgierigkeit so stark zu, dass diese nur mit 2 Händen an der Pinne auszugleichen war. Das hatte zur Folge, dass wir auf der hohen Kante zum stehen kamen und gnadenlos einen Sonnenschuss produzierten. Das ganze war nicht nur ärgerlich, sondern zugleich peinlich gegenüber den anderen Seglern. Jollen, Jollenkreuzer, Dickschiffe, haben uns stumpf stehen lassen. Selbst eine Varianta (gleiche YS) ist mit einem Affenzahn an uns vorbei. Wohlgemerkt wir beide auf der Kante, er allein mit Kaffee grinsend im Boot sitzend. So macht es einfach keine Spaß. Unterwegs habe ich den Mast etwas weiter nach vorn genommen und das Großsegel flacher getrimmt, mit mäßige Erfolg. Mein nächster Schritt wird sein, die Reling durch Ausreitgurte zu ersetzen und früher mit dem Reff zu arbeiten. Aber ob das des Rätsels Lösung ist? Ob der Lazy Bag dem Effekt mit dem offenen Unterliek entgegen steht? Habe sonst keine Idee mehr. Sollte die Micro nur in Ihrer Klasse vergleichbar sein, werde ich damit auf lange Sicht nicht glücklich und hoffe, dass der ein oder andere einen Tipp für mich hat. Evt. gibt es Micro-Segler hier im Forum, die Ihre Erfahrungen mit mir teilen können. Vielen Dank im Voraus, Vinner |
#2
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Das ist ohne Bild schwer zu beurteilen. Hast Du an die Mastbiegung gedacht? Niederholer stramm durchgesetzt? Eigentlich sollte das Ding bei 2Bft ordentlich laufen. Und das Unterliek muss natürlich offen sein, sonst stimmt das ganze Konzept der Aerodynamik nicht mehr. Also keine Lazy Bags.
Und noch was: Crewgewicht wird recht hoch empfohlen, ich meine 180-250kg. Grüße Matthias.
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#3
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Hallo Matthias,
vielen Dank für deine Antwort. Ich werde die Bags mal testweise runterbinden, kann mir auch vorstellen, dass sich diese negativ auswirken. Selbst wenn diese Werkseitig montiert sind. - Vllt kann man die Jacks deshalb aus dem Cockpit lösen? Achterstag war zugegebenerweise nur wenig durchgesetzt, hier fehlt noch das vertrauen zum Material Niederholer war bei angeknackter Schot lose. Crewgewicht beschränkte sich bisher von allein (knappe 100kg) bis zu zweit, etwa 180kg. Mehr wäre hilfreich, aber der mit der Varianta 18 war allein unterwegs und noch nicht einmal auf der Kante. Ist dennoch locker in Luv vorbei gehuscht. Gruß, Vinner Geändert von Vinner (26.05.2015 um 12:37 Uhr) |
#4
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Ich kenne die Flyer 550 zugegebenermaßen nicht. Aber allein schon von der Papierform sollte dieses Boot so segeln, dass du nicht derart alt aussiehst. Eine (normale) Varianta ist ja auch keine Rennziege (der YS dürfte zum großen Teil mit ausgeräumten und optimierten Böcken erzielt worden sein). Das, was du schilderst, ist zu krass. Es hört sich an, als sei dein Boot mit einer Leine an Land festgebunden gewesen.
Zitat:
Es gibt recht gute Riggtrimm-Anleitungen, die mehr oder weniger auf jedes Boot passen, zum Beispiel diese: http://www.fritz-segel.de/service/pd...otthardt_2.pdf Wenn dein Mast eine vernünftige Biegung hat, kannst du das gut sehen, wenn du mit einem Auge an der Mastnut hochpeilst. Etwa so: http://www.skipperbuch.com/skipperbu...eryString=6274 Generell kann man sagen, dass bei einem großen Teil der Segelboote das Rigg viel zu wenig Spannung hat. Das geschieht, um das Boot zu schonen, aber das Gegenteil ist der Fall. Wenn du mit einer lapperigen Riggspannung beispielsweise bei stärkerem Wind in den kurzen, steilen Wellen des IJsselmeers unterwegs bist, denkst du nämlich, dass dir jeden Moment alles zu Bruch geht, weil Lose in den Wanten und Stage entsteht und sie bei jeder Bewegung und Böe richtige Schläge tun. Ich habe mal ein Boot gesegelt, bei dem Rigg und Segel völlig vertrimmt waren. Nachdem eine gute Riggspannung hergestellt und die Segel richtig eingestellt waren, dachte man, es sei ein anderes Boot. |
#5
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Hallole,
am Boot liegts nicht. Die Flyer segelt auch in der Cruiser Version gut. Bei 2-3Bft solltest Du nahe der Rumpfgeschwindigkeit unterwegs sein können. Um welche Version gehts hier? Welche Ballast/Schwert Kombinatio? Aufgrund der kurzen WL bei gleichzeitig recht hoher Segeltragezahl muss man allerdings ein Boot gut einrichten. Lazy Bag ist bei kleinen Segeln immer Murks. Ohne Bilder oder Filme macht Forenberatung sicher keinen Sinn. Dazu gibts von Schwert, über Ruder, Riggaufbau bis hin zu Segeln und Trimm zu viele mögliche Gründe. Da Micros recht verbreitet sind findest Du aber über die Klassenvereinigung sicher jemanden in der Nähe, der da mal auf die Sprünge hilft. |
#6
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Moin,
sicher liegt es nicht am Boot, daher bat ich um eure Hilfe. Wenn ich mir Bilder wie diese ansehe, ist es Einstellungssache: http://www.micro-ger.de/Micro-Geschichte Vielen Dank an Sunbeamer, die Trimmanleitung habe ich mir Aufmerksam durchgelesen und werde heute Abend mal prüfen. Aufgefallen ist mir beim Vorbereiten des Reffs noch eine Sache. Wenn die Schot auf der Kreuz angeknackt ist, war bisher die Dirk auf Spannung. Um ein flaches Profil zu bekommen, muss diese gelockert werden. Vorangegangen werde ich das Achterstag durchsetzen und den Niederholer anziehen. Der Winkel zwischen Großbaum und Mast ist dann über 90°, das ist nebensächlich? Hält die Dirk nur den Großbaum im Hafen, oder nutze ich diese auch um bei wenig Wind den Bauch im Segel zu erhöhen? @horstj: Die Flyer hat ein Ballast von 130kg mit einem Schwert von 70kg. Bilder mache ich die Tage mal. Vielleicht sogar einen Vorher/Nachher Vergleich um diese Problematik für mich sowie Lesern mit ähnlichem Problem zu dokumentieren. Ich Segel seit vielen Jahren, bisher habe ich eher nach Gefühl die Segel bei wenig Wind die Segel bauchig und bei mehr Wind flach getrimmt. Dies ist das erste Boot, bei dem sich der Trimm so deutlich bemerkbar macht. Es macht Spaß sich Gedanken zu machen und auch mit eurer Hilfe dazu zu lernen! Dafür vielen Dank! Gruß, Vinner |
#7
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Zitat:
Wenn die Dirk das Achterliek bei 3bft geschlossen(und das Segel bauchig) hält ist es kein wunder das du mehr schräg als geradeaus fährst.
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Grüße Gordon Nüffe? Welfe Nüffe? Geändert von Føx (27.05.2015 um 11:19 Uhr) |
#8
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Hallole,
Dirk muss lose. Gibts keine Einmessanleitung zum Mast stellen? Klingt so, also ob der Mast auch nicht richtig stehen könnte. Ein Anleitung mit Kontrollmassen gibts oft von der Werft. Bei 2bft schon alles dichtknallen zu müssen klingt komisch. Ist das Groß ausgestellt? Den Effekt vom Achterstag sollte man gut sehen können. Je nach Wantenangschlag und Mastprofil im oberen Drittel oder auch bis zur Hälfte vom Groß. Hast Du Windfäden am Achterliek vom Groß? Damit sieht man das Abströmen über die geamte Lieklänge gut und auch den Effekt der Mastkrümmung. Niederholer auf AmWind hängt stark vom Segelschnitt und vom Schotwinkel ab. Dichtknallen wie beim Laser muss bei anderen Schiffen nicht unbedingt gut sein. Wenn der Baum zu sehr hängt auch mal das alter der Segel erwägen. Gerade bei Boote mit effektiven Trimmleinen können Tücher auch schnell verzogen werden.
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#9
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Gegen den Sonnenschuß hilft bei einem leichten Boot häufig nur schnell das Groß zu fieren (manchmal auch noch schnell anluven, das kann aber bei regem Bootsverkehr andere fürchterlich irritieren). Letztlich wird sich das Ding noch fast wie eine Jolle segeln. Also bei ungleichmäßigem Wind oder wechselnder Abschattung vom Ufer die Großschot (oder Traveler, wenn das Ding soetwas hat) immer klar zum fieren, ggf. aus der Hand über Ratschenblock fahren. Das kann schon anstrengend werden, manchmal mehrfach in der Minute fieren und wieder dichtholen. Das Teil dürfte ein Sportgerät sein da darf man schon etwas Muskelkater bekommen.
Das der Baum unter der Waagerechten zu stehen kommt, gibt es bei vielen Booten, ist bei unserem Boot auch so. Nicht wirklich ungewöhnlich. Sollte aus einem Seitenriß des Herstellers / Konstrukteurs hervorgehen, ob das so sein soll. Was bei unserem Boot noch war, war ein viel zu elastisches Großfall. Bei hart durchgesetzter Großschot stand das Segel immer sehr bauchig, weil auf dem Vorliek keine Spannung mehr war - über Schot und Achterliek wurde der Segelkopf nach unten gezogen. Ein neues Großfall und eine Cunningham haben da Wunder gewirkt. Der Baumniederholer sollte hart am Wind nicht viel / kaum / keine Spannung haben, hart am Wind wird der Baum normalerweise von der Großschot runtergezogen, den Zugwinkel bestimmt man (wenn vorhanden) über die Travellerstellung. Der Zugwinkel beeinflußt (auch) den Twist des Großsegels, weniger Twist bei Leichtwind, mehr bei stärkerem Wind. Sowie man dann anfängt aufzufieren, soll der Niederholer Spannung kriegen. Mal rumprobieren, wie das Segel gut steht, ist letztlich bei jedem Segel etwas anders. Wenn das Boot keinen Traveller hat, kann das optimale Zusammenspiel von Niederholer und Großschot unter Umständen auch anders sein, das kann sogar in Abhängigkeit von der Windstärke anders sein. Aber für den Anfang einfach mal den Niederholer so einstellen, dass der hart am Wind ein ganz bischen durchhängt. Dirk - wurde schon gesagt, die darf die Baumnock nicht nach oben ziehen, weil sonst das Achterliek lose hat. ... Vorsegel - könnte möglicherweise einfach zu dicht geholt gewesen sein. Bei Schwachwind mal versuchen dichtzuholen und dann ein ... zwei Handbreit aufzufieren (am Wind). Das Ding muß ja eine leichte Wölbung bilden und nicht einfach als flaches Brett stehen. Holepunkte z.B. nach Wollfäden hinter dem Vorliek einstellen, bei wenig Wind soll das ganze Segel gleichmäßig tragen. Das Groß möglicherweise auch nicht zu dicht fahren, bei vielen Booten funktioniert das ganz gut, wenn die Baumnock direkt über oder nur etwas innerhalb vom Cockpitrand steht. Viel Spaß, das wird schon. Geändert von Hesti (27.05.2015 um 22:31 Uhr)
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#10
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Moin,
eine Menge Tipps die es umzusetzen gilt. Ich war Mittwoch zur Feierabendrunde draußen, aber da war nahezu Flaute. Die Zeit habe ich unter anderem genutzt, um einen Cunninghamstrecker anzubauen, nun sind die Falten auch aus dem Segel. Durch Fieren der Dirk und Niederholen des Baumes bekommt man den Bauch aus dem Groß. Auch der Tipp mit dem dichtholen der Fock wird Goldwert sein. Die Holepunkte sind nämlich im Gegensatz zu bisherigen Booten auf dem Kajütdach anstatt an der Kante. Die Tatsache, dass das durchsetzen des Großsegels nicht ausreicht um das Vorliek straff zu bekommen und der Baum beim anziehen des Niederholers in die negative gerät, lassen mich darauf schließen, nächste Saison mal über einen Ersatz der 8 Jahre alten Segel nachzudenken. Sobald mal wieder passender Wind ist, werde ich weiter testen und natürlich berichten. Vielen Dank! Gruß, Vinner Geändert von Vinner (29.05.2015 um 11:21 Uhr) |
#11
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Hallole,
Fältchen am Vorliek in Richtung Horn sind bei wenig bis moderatem Wind völlig o.k. Auf Englisch nennt man die "speed wrinkles", auf Deutsch weiß ich nicht. Die zeigen an, dass Mastfall und -kurve das vom Segelmacher eingeschnittene Profil gerade so ausreichend stehen lassen und noch nicht verziehen. Hast Du keine horizontalen Streifen im Segel zur Profilkontrolle? Die Fock wird eher im cm Bereich justiert, nicht handbreit. Micros sind meist eigentlich gut auskonstruiert. Um einen Eindruck zum SEgeltrimm zu bekommen helfen evtl. die vielen Bilder/Videos, die sich von Microcups/WM etc. finden lassen. Klingt eher so als ob das Groß völlig ausgelutscht ist. Gruß, p.s. bin auch immer mal wieder auf der Suche nach einer guten Micro. Geändert von horstj (29.05.2015 um 12:22 Uhr)
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#12
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Moin,
nach der gestrigen Feierabendrunde ein kurzes Feedback: Bei Windstärke 5-6 Bft sind wir unter vollem Segel Vorwind den See runter gerutsch. Zurück haben wir selbsterklärend "auf die Fresse bekommen". Reff1 ins Groß, an den Wind gehen unmöglich, Segel hingen bei starker Krängung im Wasser. Fock weg, Boot nicht mehr aus dem Wind zu kommen. Land kam näher - Handlungsbedarf! Reff 2 ins Groß, Fock ausgerollt. Dazu einiger eurer Tipps berücksichtigt und ab ding die Fahrt. Klar mussten beide Segel aus der Hand gefahren werden, aber der Kurs ließ sich halten! Luvgierigkeit war kaum vorhanden. Die blutigen Hände erinnern an die Jollenzeit, doch den Kampf gewonnen zu haben gibt Glücksgefühl. So hat es Spaß gemacht und lässt mich nach anfänglicher Unzufriedenheit hoffen, mich langsam mit dem Boot anzufreunden. Grüße, Vincent |
#13
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Moin Zusammen,
die Saison ist zu Ende, das Boot nun eingemottet - die Abende zum Träumen wieder länger. EIGENTLICH habe ich mich für den Verkauf entschieden, liebäugele eher in Richtung Jollenkreuzer. Nur eigentlich etwas kleiner und wenn möglich mit etwas Gewicht für um die Gemüter und die Familie zu beruhigen. Je mehr ich im Netz nach der Eierlegendenwollmilchsau suche, stelle ich fest, dass ich genau das was ich will bereits stehen habe. Nur warum fährt dieses Teil nicht. Um diese Frag zu klären habe u.A. ich Kontakt zu Francis Marx (KV Micro) aufgenommen. Das Hauptproblem haben wir wohl lokalisiert: Das vorbalancierte Ruderblatt steckt falsch herum im Ruderkopf! (zu meiner Verteidigung: Habe ich so vom Vorbesitzer übernommen) Leider war die Saison zu Ende und ich hatte ich keine Möglichkeit mehr, zum Testen. Für den Ruderdruck dürfte damit die Ursache gefunden sein und der ein oder andere Sonnenschuss zu verhindern sein. (Vllt bricht nun nicht wieder der Pinnenausleger ) http://125er.com/vinner/Foto.jpg Noch etwas ist ihm aufgefallen: Die Fock ist sehr hoch angeschlagen. Da es sich seinerzeit um ein Vorführboot handelte, ist es mit all möglichem Schnick Schnack ausgestattet. Unter anderem mit einer Rollfockanlage und einer Mastlegevorrichtung. Ungern verzichte ich auf diese Komforteinrichtungen. Nur wenn es den Trimm derart versaut, würde ich es auf "Original" zurückbauen. Meint ihr, dass dieser Aufwand lohnt? Fallen euch auf den Bildern weitere Punkte auf? http://125er.com/vinner/_DSC5985.JPG http://125er.com/vinner/_DSC6859.JPG http://125er.com/vinner/_DSC6860.JPG (2. Reff hätte zusätzlich auf den Baum gebunden werden müssen) Vielen Dank im Voraus für euere Meinungen! Viele Grüße, Vinner |
#14
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Was mir als erstes auffällt ist, daß der Bug viel zu tief im Wasser liegt.
Zuviel Gewicht vorne! Was ist da vorne drin was da nicht hingehört? Sonnenschuß ist ja das Resultat eines Strömungsabrisses am Ruderblatt. Ich glaube aber nicht, daß es nur am (angeblich?) falschrum montierten Blatt liegt. Mast ist ja schon ganz vorne, von daher wohl kein Trimm mehr möglich. Dann hilft nur mehr Riggtrimm und zwar so, daß bei Halbwind kein spürbarer Ruderdruck notwendig ist. Du fährst die Fock anscheinend immer sehr gepresst und arbeitest mit dem Groß. Dreh' das mal um und arbeite mehr mit der Fock. Auch steht die (m.M nach-Fotos) nicht richtig. Tipps nur nach Beschreibung und Fotos sind schwer zu geben. Ich müsste den Kübel mal fahren, dann könnte man bestimmt genaueres sagen. Auf jeden Fall muß die Luvgierigkeit raus. EDIT: Sag' mal, bist du wirklich sicher, daß dieses Groß auch zu diesem Boot gehört? Geändert von Janus (21.11.2016 um 22:23 Uhr) |
#15
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Hallo Janus,
viele dank für deine Konstuktive Einschätzung. Ohne Ruderdruck auf einem Raumwindkurs - ja das wäre Traumhaft. Dieser ist so gut wie gar nicht zu halten. Selbst aus dem Schmetterling zieht es den Bug wie die Motte zum Licht. Immerhin hatten wir während einer Regatta ein DLRG-Schlauchboot als ständige Begleitung, weil ich selbst nach Bruch des Pinnenauslegers patu nicht aufgeben wollte. Schau dir das Ergebnis an: http://www.segeln-in-schwerin.de/de/...16/fwf/erg.htm Eine Stunde hinter dem letzten - Eine Schande! Das Boot war bis auf ein paar Klamotten, einer kleinen 8Ah Batterie (in der "Bilge") und ein paar Trostbierchen leer geräumt. Einzig im Auftriebskörper könnte etwas sein, was dort nicht hingehört (Wasser?). Ob das Großsegel zum Boot gehört, kann ich dir nicht sagen. Wie kommst du darauf, dass es nicht so ist? Eher die Fock wundert mich etwas. Schlage ich den Hals direkt am Deck an, fehlt am Kopf nen halber Meter, was mir seltsam vorkommt. Wurde hier gekürzt? Fehlt hier deshalb zusätzlich Fläche, dass der Druckpunkt nach achtern rutscht und die Luvgierigkeit unterstützt? Schade ums Geld, jetzt in eine neue Gaderobe zu investieren, wenn das Boot hinterher eh verkauft wird. MmN passt der Zustand zum vorgesehenen Einsatzbereich des Feierabendsegelns plus ab und an einer Spassregatta. Viele Grüße, Vinner |
#16
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Nicht traumhaft, so sollte es generell bei jedem Boot sein so es richtig getrimmt ist.
Zitat:
Auf jeden Fall liegt der Bug viel zu tief im Wasser. Weil es einfach, sorry für den Ausdruck, scheixxe steht ... besser ... hängt. Direkt auf Deck auf keinen Fall anschlagen. Ich sehe da doch eine Rollfock. Dann muß sie ja von Haus aus etwas höher. Versuch' mal, die Fock ganz durchzusetzen und den Hals dementsprechend zu verlängern. Versuch macht kluch ... Zitat:
Ich hätte ein Problem damit und würde nicht eher ruhen bis ich die Lösung für die Probleme gefunden hätte. Nachtrag: Noch ein Wort zum Reffen, weil das auch als Tipp kam. Reffen nur, wenns nicht anders geht (weiß nicht, wie ichs sonst sagen soll) Normalerweise braucht ein Segler die Segel um bei Starkwind (und nur um den solls gehen) stabil zu bleiben. Lage ja gern, aber doch kein hin und hergeeiere der die Mannschaft kotxxen lässt. Und dazu braucht ein Segler nunmal Tuch. Viele reffen viel zu früh und wundern sich dann, wie rauh und lagig das Boot dann läuft. Es ist ansich so einfach. Das Zauberwort ist: Nachtrimmen. Es gibt Leichtwind- und Schwerwindtrimm. (Baumniederholer, Fock-, Groß-schotwagen, Baumniederholer, Achterstag, Unterliekstrecker und noch so einiges) Nur wenn das alles nichts mehr bringt erst dann refft man weg! Geändert von Janus (22.11.2016 um 00:16 Uhr) |
#17
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Hallole,
Laengsttrimm sieht fuer mich o.k. aus. Das Boot sollte senkrecht am Wind so liegen, dass der Spiegel gerade frei kommt. Stroemungsablauf nicht an sondern unter der Kante. Die Nase ist dann durchaus im Wasser. Das ist Sportsboat typisch. Auf ein paar Bildern muesst ihr weiter vorne sitzen. Hast Du da einen 30kg Motor hinten dran gehaengt Liegt das Boot im ganzen etwas tief im Wasser? Wie ist das Gesamtgewicht? Das Ruderblatt steht doch leicht schraeg nach hinten, oder? Da stimmt m.E. was nicht. Die Segel sind alte Saecke. Riggspannung viel zu gering. Bei dem Wind darf das Fockvorliek noch nicht mitgehen. Vorliek bei 140kg am Powerotto koennte als Orientierung helfen. Im Gross hast du keinerlei Profil. - alt!!!!! - Unterwanten zu straff? Gerade leicht anziehen als Grundtrimm. Der Mast muss beim Achterstag ziehen ja noch kruemmen koennen, bis die Unterwanten dann straff werden und begrenzen. - Fallspannung zu gering - Die Reffleine am Achterliek ist Mist so> die muss vom Baum hoch durch die Kausch und dann zur Baumnock ziehen, so dass das Segel nach unten zum Baum und gleichzeitig nach hinten gespannt wird. - Gutes Reff ist bei der Micro wichtig. Die wird ja anders als Sportsboats mit hohem Kielgewicht oder Boote wie die Varianta (65) nicht auf Lage gefahren sondern sehr senkrecht. Also frueh reffen. - Mastrutscher am Gross koennte man auch nochmal ueberdenken. Bei der SEgelflaeche ist der aerodynamische Verlust schon sehr erheblich. - Cunningham ist ja voellig durchgezogen. Erstmal sollte das Segel mit der Fallspannung einigermassen stehen koennen. Mit der Cunningham justiert man nur fein. Hier mal ein Profilbild fuer ein auf Mittelwind (also wie bei deinen Fotos) getrimmtes Gross einer Micro (zufaellig eine Wind yachts Flyer 550)> https://www.facebook.com/TechniqueVo...type=3&theater Die Fock passt nicht zum Boot: zu hoch gehaengt, zu kurzes Unterliek, zu bauchig. Der Schotwinkel passt so gar nicht zum Holepunkt. Vergleiche mal mit Bildern anderen Micros bspw. youtube> Micro Worldcup. Gut geschnittene Focks werden bei der Micro vorne ganz tief angeschlagen (ohne Rollanlage sogar direkt am Bugbeschlag) und dann mit leicht gekruemmten Unterliek nach oben gezogen. Der zugkraeftige Profilbereich ist ja im vorderen Drittel, der wird dadurch moeglichst lang. Das Achterliek der Fock ueberlappt ganz knapp und fast ueber die ganze Mastlaenge. Siehe Bild unten, wie die Fock ungefaehr hoch am Wind verlaufen muesste. Mit deiner Fock bekommst du das Boot evtl. neutral getrimmt, wenn das 2. Reff im Gross eingebunden ist. hope this helps.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ Geändert von horstj (22.11.2016 um 09:44 Uhr) |
#18
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Moin Janus,
nochmals vielen Dank für deine Antwort. Auf die Idee mit dem kurzem Vorsegel kam ich, weil eine Mastlegevorrichtung und Rollfock nicht "Serienmäßig" sind. Auf Bildern anderer Micros ist die Fock viel tiefer angeschlagen und reicht dann bis an den Mast. Etwas weiter runter habe ich sie schon gebunden, siehe Bilder: vorher: https://www.dropbox.com/s/x9lu9kzyz3...%2014.jpg?dl=0 nachher: https://www.dropbox.com/s/ieqphki7zj...%2055.jpg?dl=0 Noch weiter komme ich nur runter, wenn ich Mastlegevorrichtung und Rollfock demontiere. Dann ist zwischen Kopf der Fock und Mast nen guter halber Meter Luft. Ich bezweifle, dass das so soll. Meinst du, der Aufwand des Umbaus lohnt? Mit der neuen Segelgaderobe bitte nicht falsch verstehen. Gern würde ich investieren, wenn damit das Problem behoben ist. Läuft es aber auch mit neuen Segeln wie ein Sack Kartoffeln und wird eh verkauft, bekomme ich die Investition nicht wieder rein. Ich gebe dir allerdings recht, dass mir der Großbaum auch ganz schön tief hängt. Mast und Großbaum ergeben keinen rechten Winkel, was eigentlich so sein sollte. Eine Problemlösung liegt mir schon am Herzen, da das Boot bestens in mein Portfolio passt und ich guter Dinge bin, es zum Laufen zu bekommen. Danke und Gruß, Vinner |
#19
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Zitat:
2. Die Rollanlage passt hier nicht gut. BEsser waere eine, bei der der Hals der Fock direkt auf der Trommel angeschlagen wird siehe fuer beides> http://www.top-reff.de/rollfock1.html
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ |
#20
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Hi!
Das falsch rum eingebaute Ruderblatt ist für die Luvgierigkeit völlig egal. Wenn Du es anders rum einbaust, wird sich nichts ändern. Was ich ernst nehmen würde, ist der Hinweis auf die falsche Trimmung. Bei starker Luvgierigkeit habe ich mal im Palstek einen Bericht zu diesem Thema gelesen, der empfahl, mehr Gewicht nach achtern zu verlagern und auf keinen Fall etwas schweres vorne zu verstauen.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) |
#21
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Zitat:
Zitat:
Es mag Boote geben, bei denen das stimmt. Bei Micros und anderen sportsboats wie bspw. der J70 eigentlich nicht. Das Unterwasserschiff ist so geformt, dass es bei maximaler Wasserlinienlaenge und sauberem Ablauf am Heck gut laeuft. Daher zentriert man das Gewicht als Crew. Nr1 sitzt oft sogar neben dem Kajuetdach. Siehe bspw. > http://www.brest-2015.fr/wp-content/....2015_7675.jpg oder hier > http://www.brest-2015.fr/wp-content/...-2-630x300.jpg
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ |
#22
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Hi!
Ich behaupte ja nicht, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Was ich nur meinte, ist, dass ich mich nicht darauf ausruhen würde zu sagen, dass das Ruder falsch rum eingebaut ist und damit die Sache geritzt ist. Ich vermute, dass der Einfluss des falsch herumangebrachten Ruders nicht groß ist, wobei der größte Einfluss noch auf die rückwärtsgewandte Profilierung zurückzuführen sein dürfte. Ich würde weiter alle Möglichkeiten ergründen, damit in der nächsten Saison das Segeln besser klappt.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) |
#23
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Hallo zusammen,
überwältigt von eurer Unterstützung fasse ich die genannten Punkte zusammen: - Ruderblatt drehen - Fock zu klein, Groß ein "Sack" -> Um neue Segel komme ich also nicht herum. Bekomme ich diese "von der Stange" oder gehe ich zum lokalen Segelmacher? - Stimmt, die Fock könnte ja auch mit einem größeren Schekel direkt am Fockroller angeschlagen werden um etwas tiefer zu kommen (-> Betriebsblindheit? ). Reicht das, oder Rollanlage + Mastlegevorrichtung demontieren? - Fockfall Dynamee + Tailje (Beides am Bug anschlagen? Wie bekomme ich das Segel ohne Roller wieder runter?) - Reff optimieren. Für die angesprochene Umlenkung über die Kausch (kenne ich auch so) fehlen Beschläge am Großbaum. Bei der Regatta auf den Bildern war ich froh, dass ich auf die Schnelle überhaupt die Fläche notdürftig kleiner bekommen habe. Wie es immer so ist, war das Reff noch nicht vorbereitet. Konnte ja keiner ahnen, dass wir es brauchten! :-D - Trimm beachten. Unterwanten lösen (derzeit auf 1/2 der Oberwanten...zu straff?). Cunningham nur zum Feintuning. Nochmals vielen Dank für eure Konstruktive Mithilfe! Gruß, Vincent |
#24
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Zitat:
ich hab gestern noch die Bilder einem Freund gezeigt (Bootsbauer in eigener Werft) und der ist mit mir der Meinung, daß das Tuch nicht zu diesem Boot gehört/passt. Ansich ist das Boot ja knuffig und ein guter Segler, vor allem bei Starkwind macht es richtig Spass. Was ich vorschlagen würde: Erstmal das Ruderblatt umdrehen, das ist tatsächlich falschrum montiert. Dann bei Seglerkollegen einen Satz Segel ausleihen (sind ja jetzt im Winter eh alle abgeschlagen) auslegen mit deinem Tuch vergleichen (und draufkommen, daß der Schnitt nicht gleich ist. Mein Verdacht) Dann überlegen, woher und wie du zu einem neuen Satz Segel kommst wenn du das Boot weiter behalten willst. Du hast es ja andererseits schon ausgeschrieben. Wenn du's doch behältst, dann: Anderen Segelsatz, Lazy Jack/Bag entfernen, Gewicht vorne überprüfen (obwohl, wie mir jetzt gesagt wurde, es normal ist, daß der Bug so eintaucht) im Frühjahr dann auftakeln und eine *Trimmversuchsserie* starten. Summa sumarum müsste dann ein schmuckes Boot mit guten Segeleigenschaften dabei rauskommen. |
#25
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Moinsen
Dein Flyer ist als Regattaboot für ne Besatzung von drei Mann ausgelegt. Das Gewicht der Mannschaft auf der hohen Kante ist im Bootstrim eingerechnet.Darum auch der Gurt statt Drahtrelling. Das falsch montierte Ruderblatt (wie macht man das eigentlich?) ist nen massiver Faktor beim Trimm. Es hat ein Nacaaprofil (ohne Gewähr ich meine Profil 3) das falsch rum montiert na ja Scheisse ist! Es arbeit so schlicht auf viel Ruderdruck hin. Das Rigg ist ein Partialrigg mit ich meine ner 7/10 Vorstag. Die Fock gehört als "Decksfeger" so tief wie möglich montiert mit möglichst kleinem Spalt zwischen Deck und Unterliek. 8 Rollfock ist albern und kontraproduktiv. Dein Großbaum ist für das Boot mM zu hoch angeschlagen (wohl wg der Kopffreiheit). Dein Segeltrimm auf den (zugänglichen) Bildern ist schlicht schei.... Die Dirk hat nix mit Segeln zu tun, die hat lediglich die Aufgabe den Baum ohne Segel zu halten, bei den Micros wird Dirk während der Fahrt(im Regattamodus) komplett abgeschlagen. Beim gerefften segel hat der hintere Reffpunkt auf dem Baum zu liegen, nicht 30cm darüber. So kannst du trimmen wien Doofer das wird nix, weil das Segel anders gebaut ist. Das Vorstag hängt zu viel durch, entweder fehlt ein Achterstagspanner oder ihr traut euch nicht richtig zu spannen. Dadurch wird auch die Mastkurve (die habt ihr ,um damit zu "spielen" getrimmt, welche wiederrum Auswirkungen auf den Stand des Großsegels hat.( Falten) Auf den Bildern hab ich den eindruck, das die Fock viel zu eng ( in Verbindung mit dem Gross) gefahren wird. So fahrt ihr mit"angzogener Handbremse". Die Wanten (Achtung Kristallkugel) machen den Eindruck nicht gleichmässig gespannt zu sein und der Mastfall sieht sch... aus. Dieses Boot will aufrecht gesegelt werden, starke Krängung ist dem Speed abträglich. Ohne Regattamannschaft lieber früher reffen. Die Fock hat kein Rollreff, nur nen Fockroller mitdem sie zum abschlagen gerollt wird aber nicht gerefft. Mit deiner Leinenmimik am Roller wird sich die Fock nicht vernünftig trimmen lassen. Ich glaube du hast auch nur die Fock 2 an Bord, Fock1 geht bis knapp hinter dem Mast. Es fehlen ,so wie die Fock angeschlagen ist, Barberhauler zum öffnen des Unterlieks der Fock. Such im Netz mal nach Trimmanleitungen für Partial Rigg und trimme dein stehendes/laufendes Gut entsprechend, bau das Ruder richtig ein und dann kannst du weitersehen. Bevor ich die vorhandenen Möglichkeiten des Trimms nicht richtig ausgeschöpft hätte, würd ich mir keine Gedanken um neue Segel oder so machen. Bilder kannst du übrigens über "Erweiterte Antwort, Anhang verwalten" auch dire3kt hier einstellen, dann bräuchte ich für die letzten auch kein Konto/Passwort.
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