Euer Notfallplan

[Moby]

Wie ist euer Notfallplan bei Maschinenausfall auf dem Rhein? Bootsgewicht circa 3-4 t.
Bin mal gespannt welche Gedanken Ihr euch darüber schon gemacht hattet.
Gruß Peter

[billi]

Notfallplan hatte ich nicht als es passiert ist.

Anker kam raus und wir haben drauf gewartet, dass wir hilfe bekamen.
Da wir keinen Strom hatten funktionierte auch das Funkgerät nicht um Hilfe zu rufen.

[Moby]

Zitat von billi

Notfallplan hatte ich nicht als es passiert ist.

Anker kam raus und wir haben drauf gewartet, dass wir hilfe bekamen.

Hallo Volker, warst du schon außerhalb der Fahrrinne oder noch mittendrin?

[wormdorm]

Ich fahr ja ab und an den Hochrhein bis Schaffhausen runter.
Aber da begegnen einem keine Berufsschiffer sondern nur, wenn überhaupt, Touristendampfer. Allerdings ist die Fahrrinne meist schmal und an einigen Stellen darf man denen nicht begegen, sondern muss sich eine Ausstellposition suchen und den Touridampfer passieren lassen.

Allerdings ist die Strömung generell ziemlich stark, so dass bei einem Motorenausfall (ohne Doppelmotorisierung) einem ja gar nichts anderes übrig bleibt, als den Anker runter zu lassen und hoffen, dass er sich festfährt.

Mit Paddel braucht man in dieser Bootsgrösse eh nix mehr anfangen.

[billi]

Zitat von Moby

Hallo Volker, warst du schon außerhalb der Fahrrinne oder noch mittendrin?

mitten drin.
ausfahrt aus dem Louterburgher Hafen und ca 200m zu Tal gekommen als plötzlich alles aus ging und wir trieben.

War im November und relativ kalt.
zum Glück kam noch ein Boot aus dem See und hat uns eingefangen. 5 Minuten päter wäre mein Boot an der Buhne gelegen.

war genau hier:
https://www.google.de/maps/place/48%...!6m1!1e1?hl=de

[Moby]

Hat denn der Abend kann nicht gehalten oder warum wäre es auf der Buhne gelandet? Hast du den Anker mit der elektrischen Ankerwinde runtergelassen und wie lange hat es gedauert bis er gegriffen hat?

[billi]

50m Ankerleine mit 5m Kettenvorlauf und er hat nur durch den Grund gepflügt.
Keine Chance das er hält bei der Strömung.

[Moby]

Wie schnell war denn das Pflügen noch?

[billi]

Zitat von Moby

Wie schnell war denn das Pflügen noch?

1-2km/h aber ist schwer abzuschätzen. War aber schnell genug.

[etspace]

Ich fahre nicht kurz vor Frachtern quer, halte Abstand und versuche in Strömungsrichtung Fahrtrinne aussen zu bleiben. Rettungswesten immer griffbereit (ja ich weis: eigentlich gehören sie gleich angezogen, mach ich nur wenn Kids an Bord sind, dann aber bei allen (incl. Erwachsenen).
Anker ist nicht elektrisch, aber jederzeit auswurfbereit. Stoßgebet liegt dann auch bereit.
Hoffentlich passiert es nicht, bisher hatte ich Glück!

[Moby]

So oft scheint es ja zum Glück nicht vorzukommen!? Zumindest liest oder hört man nicht ständig davon.

[Moby]

Zitat von billi

1-2km/h aber ist schwer abzuschätzen. War aber schnell genug.

Ich hätte gedacht, dass er irgendwann greift.

[wormdorm]

Wäre ja mal generell eine interessante Umfrage hier im ,
bei wem der Motor während der Fahrt schon einmal überraschend ausgegangen ist (unabhängig, ob es jetzt gleich eine Gefahrensituation nach sich gezogen hat, oder nur zwangsweises dahin dümpeln).

Kann mir auch kaum vorstellen, dass das so oft vorkommt.

[nigrolineatus]

Auf dem Rhein nur mit einsatzbereit montiertem Ersatzmotor. Versuche haben gezeigt, das wir damit aus der Fahrrinne kommen.

Viele Grüße

Stefan

[Moby]

Zitat von nigrolineatus

Auf dem Rhein nur mit einsatzbereit montiertem Ersatzmotor. Versuche haben gezeigt, das wir damit aus der Fahrrinne kommen.



Viele Grüße



Stefan

Hallo Stefan, wielviel PS hat dein Ersatzmotor und wie schwer ist das Boot?

[G Leiter]

Es gibt nicht viele Dinge die einem bei einem Motorausfall auf dem Rhein
helfen. Das Einzige was Du dabei haben mußt ist eine rote Fahne oder ähnliches die im Halbkreis unten zu schwenken ist.

Je nach Größe und Situation helfen:
Hilfsmotor
Paddel (bei 3-4 to wohl nutzlos)
Anker
Funkgerät und/oder Mobiltelefon
Langes Seil

und wenn alles nicht hilft Rettungswesten.

Ich habe bereits 4 mal einen Motorausfall auf dem Rhein erlebt. Davon einmal selbst betroffen und zweimal als Abschlepper fungiert und kann sagen das es jedem passieren kann und kein Spass ist. Daher sind bei mir alle genannten Dinge einsatzbereit an Bord.
Übrigens, die oben genannte rote Fahne hat bei den Ausfällen nie einer geschwenkt....

[nigrolineatus]

Zitat von Moby

Hallo Stefan, wielviel PS hat dein Ersatzmotor und wie schwer ist das Boot?

...der Ersatzmotor ist ein Suzuki DF6 Langschaft. Mit meinen 1,5 t komme ich damit auf dem Rhein gerade noch so gegen 7 km/h Strömung an. Das sind natürlich jetzt keine 3 t aber um stromabwärts aus der Fahrrinne heraus zu kommen sollte das reichen.
Optisch ist das Ganze zwar mehr als bescheiden, aber hier geht Sicherheit vor.

Viele Grüße

Stefan

[etspace]

Gegenan müsste gar nicht sein, Hauptsache steuerbar und aus dem Fahrwasser kommen.

Ich hab auch schon dreimal geholfen und abgeschleppt, kommt doch öfter mal vor.....

[NL_Rhein]

Boot 6m/ 1 1/2 to:

• Funkgerät (hängt an 2. Batterie unabh. vom Motor und ist immer eingeschaltet)

• 4 PS AB kommt immer ins Wasser vor der Fahrt damit man ihn ohne Verzug starten kann

• zusätzlicher 8 kg Anker mit 30 m Bleileine

• Paddel (falls alles andere versagt, evtl. kann man sich mit denen bei der Bootsgröße noch etwas bewegen)

und ...

• keiner fährt ohne angezogene Rettungsweste mit (hab 6 St. dabei)

Grüße


Markus

[monster_energy]

Zitat von wormdorm

Wäre ja mal generell eine interessante Umfrage hier im ,
bei wem der Motor während der Fahrt schon einmal überraschend ausgegangen ist (unabhängig, ob es jetzt gleich eine Gefahrensituation nach sich gezogen hat, oder nur zwangsweises dahin dümpeln).

Kann mir auch kaum vorstellen, dass das so oft vorkommt.

Mir ist das nicht erst einmal passiert, mit diversen Motoren. Da ich aber auf Seen unterwegs bin, war das alles kein Drama.

[Scandthomas]

Ich frage mich dann aber schon wie schnell ein einsatzbereiter Aussenborder dann wirklich läuft?

Ich war über Pfingsten auch auf dem Rhein, höhe Mannheim , Speyer, Reffental. Der Rhein hatte teilweise durch Hochwasser 8-10 km /H Fliessgeschwindigkeit.

Ich habe auch daran gedacht, was ist wenn! Wenn es aber brenzlig ist, frage ich mich wie schnell der Bereite Aussenborder dann tatsächlich laufen würde.

Ich selbst besitze keinen und habe einfach dafür gesorgt, das im Notfall mit Sicherheit der Anker dann durch die Winde mit 30 Meter Kette greifen würde.

Ich habe einen Jambo 8 Kg Anker auf einen 2.5 T boot.

Ob der allerdings dann halten würde ist nicht mit sicherheit gegeben.
schwimmwesten waren auch jederzeit Griffbereit! Und ich war mit 10 anderen Booten, Freunde unterwegs.

[alexhb]

Zitat von Scandthomas

Ich selbst besitze keinen und habe einfach dafür gesorgt, das im Notfall mit Sicherheit der Anker dann durch die Winde mit 30 Meter Kette greifen würde.

Ich habe einen Jambo 8 Kg Anker auf einen 2.5 T boot.

Ob der allerdings dann halten würde ist nicht mit sicherheit gegeben.
schwimmwesten waren auch jederzeit Griffbereit! Und ich war mit 10 anderen Booten, Freunde unterwegs.

Ich kenn das Fahrgebiet nicht, aber gibt es nicht mal ne Möglichkeit außerhalb der Fahrrinne das Not-Ankermanöver bei laufender Standby-Maschine in der Strömung zu testen?

Beste Grüße
Alex

[etspace]

Naja Thomas, zumindest an Pfingsten wäre ja ausreichend Hilfe in der unmittelbaren Nähe gewesen

[G Leiter]

Zitat von alexhb

Ich kenn das Fahrgebiet nicht, aber gibt es nicht mal ne Möglichkeit außerhalb der Fahrrinne das Not-Ankermanöver bei laufender Standby-Maschine in der Strömung zu testen?

Beste Grüße
Alex

Kannst Du üben, ja.
Der Untergrund des Rhein ist aber nicht durchgehend gleich. Sind mal größere Steine, Kiesel, Sand oder auch Schlick. Daher ist es nicht garantiert das der Anker im Notfall hält.

[stefgra]

Wir hatten vor 6 Wochen einen Motorausfall bei langsamer Fahrt auf dem Main. Wir wollten gerade zur Slipanlage, so 50m in Sichtweite und das auch mitten im Fahrwasser. Der Motor lies sich nicht mehr starten also Anker raus. Der griff mitten im Fahrwasser gar nicht. Erst als wir uns mit den Paddeln Richtung Ufer geschafft hatten hielt er dann. War dann auch Zeit da ein Frachter um die Ecke kam. Es lohnt sich auf jeden Fall den Anker und die Paddel griffbereit zu haben und nicht erst die Knoten aus der Ankerleine zu tüdeln wenn der gebraucht wird.
Blödes Gefühl...