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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Stevenrohr Dichtung am Wellenlager, wie oft Austausch-Interval?
Hallo. wir haben letzten Mai 2014 eine Stahl-Segelyacht in geakuft und haben gleich einen Motor in der Türkei einbauen lassen. Die Yacht hat eine Wellenanlage. Die Antriebswelle mit Propeller verläuft gerade durch das Stevenrohr mit Stopfbuchse. Ein Hurth-Wendegetriebe ist über ein rotierrendes Kugellager mit der Antriebswelle verbunden. Ein mit Öl gefüllter Behälter, mit ca 3 Litern Inhalt ist per Schlauch an das Stevenrohr angeschlossen, um die Welle nachzuschmieren.
Wir haben jetzt eine Salzwasser-emulsion im Öl-Container entdeckt. Das heißt es dringt Salzwasser durch das hintere Stevenrohr ein. Das ist schlecht, 1. weil Korrosion entseht, 2. weil das kugellager durch die erhöhte Reibung heiss wird, 3. weil eine galvanische elektrolyse der unterschiedlichen Metalle (Stahlschiff und Welle) im Salzwasser entsteht. Es können Riffen und Rostschmoder entstehen und die Welle blockieren. Wir mussten, bevor wir das entdeckt haben schon einen Notruf "Pan-Pan" bei Beaufort 6 absetzen, weil das Kugellager trocken war und das Schiff dadurch manövrierunfähig. Der Monteur, der den Motor, die Wellenanlage und Dichtung eingebaut hat, meint es geht ihn nichts an und das mit der Dichtung sei kein Problem. Wir sollte die jedes Jahr austauschen. Wie oft tauscht ihr die Dichtung aus, Welches System benutzt ihr und geben Firmen ansonsten Garantiezeiten für diese Einbauten? Was macht ihr, wenn Salzwasser in das fettgeschmierte Stevenrohr gelangt? Danke fuer Antworten. |
#2
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Ich kenne so etwas nicht und vor allem nicht, wo ein "Wendegetriebe mit einem rotierenden Kugellager mit der Antriebswelle" verbunden sein soll.
Ich empfehle Dir, auf eine wassergeschmierte Stevenrohr-Anlage umzurüsten, wie es heute Stand der Technik ist. Beispiel: http://www.segelladen.de/Inhalt-unte...agervetus.html Gerhard |
#3
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Moin
Vorweg mal Fehler Nr1"Haben Motor in der Türkei einbauen lassen"(Schei,,,Vorurteil aber wurde leider bestätigt) Wenn man nicht weiss welche Wellendichtung am Aussenlager verbaut ist lässt sich da schwer was sagen.Aber da das Ölreservoir erwähnt wird kann man da von ausgehen das so wohl am inneren wie am äusserem Wellenlager Wellendichtringe verbaut sind und aussen mindesten zwei besser vier mit jeweils entgegengesetzter Dichtrichtung.Das mit dem jährlichem Austausch der Wellendichtringe ist pauschal erstmal großer Quatsch. Wenn da jezt Seewasser eindringt und kein Öl verloren wird ist das schlecht und man muss da ran.Als erste Maßnahme muss mal überprüft werden ob der Ölbehälter auch signifikant höher eingebaut ist als die normale Schwimmwasserlinie,das ist notwendig weil öl ja um einiges leichter ist als Sewasser.wenn man ein biologisch abbaubares Öl verwendet ist es auch nicht sooo schlimm wenn man da von etwas in die Meeresumwelt entlässt und schon bei kleineren Verlusten ist man gewarnt.Ich kenne solche Anlagen auf einigen Segelbooten da brauchte in fünf Jahren nichts nachgefüllt werden und auch keine Dichtungen getauscht werden.Das ganze funktioniert aber nur dann so,wenn Wellendichtringe mit rostfreien Federn richtig herum und fachgerecht eingebaut wurden,die Wellenlager ein geringes Radialspiel(max 0,2mm)aufweisen und auch das Axialspiel der Welle sehr gering ist und zu guter letzt muss natürlich der Wellenwerkstoff oder der der Wellenschutzhülsen mindestens der Qualität A4 (1.4571)oder besser entsprechen. Gerade letzte Woche habe ich einem Motorbootskollegen eine Wellenschutzhülse und zwei neue Wellendichtringe vor das Aussenlager seines Antriebes montiert da ist er fünfzehn Jahre hunderte von Meilen mit gefahren und jezt hatten die Dichtringe sich in die V4A-welle so eingearbeitet,dass das ganze langsam etwas kleckerte. Im warmen Seewasser mit hohen Salzgehalten kann das alles etwas schneller gehen aber drei vier Jahre sollten die wellendichtringe und wichtiger Die Dichtzitze auf der Welle schon durchhalten. Über die Gewährleistung auf solche Einbauten muss man sich wohl vor Auftragserteilung mit dem Autragsnehmer einigen,wenn der keine AGBs bekannt gemacht hat oder an die rechnung mit angeheftet hat.Weggerostete Federn an den Wellendichtringen(wenn vorhanden)wären so ein typisher Gewährleistungsfall. So und dann muss ich noch eure allgemeine Befähigung zum führen einer Segelyacht hinterfragen.Wenn das eine Stahlsegelyacht ist dann wird die ja wohl so um mindestens neun Meter+X sein und so ein Segelboot ist bei Bft6 erst manöverierunfähig wenn der Mast gebrochen ist oder alle Fallen klemmen oder ausgerauscht sind oder alle segel gerissen sind.Kein Ruderbruch oder Kiel ab vorausgesetzt ist ein Motorausfall keine Manöverierunfähigkeit sondern im besten Fall eine Vorstufe die es verhindert den Wunschhafen oder Liegeplatz anzulaufen. "Pan,Pan,Pan, ist genau genommen kein Not-sondern ein Dringlichkeitsruf aber das wird euer Funkzeugnisinhaber ja wohl wissen. gruss hein Geändert von hein mk (16.06.2015 um 00:43 Uhr) |
#4
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Zitat:
Gemeint war wohl eine Homokinetische Gelenkwelle mit Drucklager(Aquadrive,Pytondrive). Kann ja nicht jeder gleich Fachmann der Antriebstechnik sein. Bilder wären aussagekräftig. Stand der Technik sind wassergeschmierte Wellenanlagen nur wenn allgemein im sedimentarmen Wasser gefahren wird,bei Wattenkreuzern oder Booten die in sedimentreichen oder flachen Flussrevieren überwiegend unterwegs sind, werden immer wieder doppelt abgedichtete Wellenanlagen mit Öl-oder Fettschmierung eingebaut. gruss hein Geändert von hein mk (16.06.2015 um 00:56 Uhr) |
#5
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Moin
Es gibt Wasser und Fettgeschmierte wellenanlagen, beides ist Stand swe Technik, ist die Frage nach dem Einsatzzweck. Allerdings blick ich durch deine anlage so noch nicht durch. Das was du als " rotierendes Kugellager" beschreibst kann ich erstmal nicht nachvollziehen. Dachte auch erst an Gelenkwelle, aber da kann nix trockenlaufen. Es gibt We4llendichtungen. da muss nach dem wassern erst ein Gummibalg entlüftet werden, sonst nix Schmierung. Betrifft aber nur in ganz wenigen Fällen fettgeschmierte Lager. ( Bei den Aussis sitzt wohl wer,- der vorne Fett und am Schwanz Wassergeschmierte baut) Aber wnn deine Dichtung(en) jetzt schon "fertig" haben tippe ich mal darauf, das du Lippendichtungen verbaut hast. Deren Aufbau ist folgender: Auf der Welle wird ne Laufbahn für die Dichtlippen montiert. Die Dichtung selber besteht aus ner (Gummi)lippe, die auf der drehenden Welle aufliegt und dsdurch dichtet. (Diese Dichtlippe kann auch zwei drei ...fach vorhanden sein.) Natürlich gibt es keinen werkstoff der son dauernden reibenden Kontakt aushält, daher gibts nen Trick. Die Dichtlippe liegt nicht wirklich auf der Lauffläche aud, sondern schwebt so nen 100 - 10 tel mm (je nach Firma) über der Lauffläche. In diesen kleinen Spalt soll ÖL/Wasser (je nach System)eindringen und so den die Lippen schmieren. (Eigentlich ein cooles System, einfach wartungsarm, 100% Versagen augeschlossen.) AAAber: Es gibt einen guten Grund warum Lippendichtungen auf Spobos eher nicht benutzt werden. Wenn die Welle längere Zeit nicht bewegt wird entsteht- begünstigt durch die Dichtweirkung der Lippen ein sehr korrosives Umfeld die sogenannte Spaltkorrosion (Wikipedia) Hier gilt : Je salziger und je wärmer die Welle steht umso mehr und eher Korrosion. Bei den masstoleranzen (10-100 tel mm) ist dann ne Undichtigkeit schnell da. Je nach Druckgefälle löppt dann halt das Öl raus, oder Wasser rein. Nen anderes Dichtsystem wo die Dichtung nach nem Jahr erneuert werden muss kann ich mir bei ortnungsgemässer Montage nicht vorstellen. Ansonsten: nen paar Bilder oder zumindest ne Typbezeichnung der einzellnen Komponenten wären recht hilfreich Hans P.S. Willkommen im Forum |
#6
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danke fuer die Antworten,
ich hatte die letzten Tage Schwierigkeiten mich in das Internet einzuwählen, weil mein internetdongle auf der griechischen Insel so extren langsam ist. erst einmal vielen dank fuer die Anregungen. wir haben den Motor in der Tuerkei einbauen lassen, weil das Schiff quasi motorlos in der Türkei lag und wir nicht das Risiko eingehen wollen nur unter Segel unterwegs zu sein. Wir haben Pech gehabt mit der Werkstatt Finike/Kas, aber wiederum gibt es sehr kompetente Mechaniker, wie in Marmaris, die uns helfen konnten. Das Problem der ganzen Geschichte war, dass bei dem Einbau des neuen Motors die Antriebswelle nicht ausreichend ausgerichtet wurde. 3% Abweichung von der Achse liese der Aquadrive zu, aber die Mechaniker in Finike hatten mehr verbaut. Da die Antriebswelle nicht rund lief, wurde das Lager heiß, und womöglich wurden die Dichtungen Richtung Propeller dadurch überbeansprucht. Zu guter letzt hatten die Mechaniker in Finike gewöhnliches Auto-Öl in den Ölbehälter der mit dem Stevenrohr verbunden ist, reingekippt. Wie ich nun gelernt hatte sollte es emulsionsfreies Öl sein, dass für den Seebetrieb und die Wellenanlage geeignet ist. Ich versuche Bilder anzuhängen. Das erste zeigt die Salzwassermulsion im Tank Das zweite das Lager, das zu heiß wurde und das Fette das unten raus drückte. Das dritte zeigt den schiefen Einbau der Welle. Jedenfalls wurde beim Einbau des Motors Mist gebaut, das dies und andere Schäden mit sich brachte. Als Laie war dies uns nicht klar. Erst später als wir zwei andere Werkstätten konsultierten, wurde uns bewusst, wie schlecht die Werkstatt war. Die Einbauwerkstatt sagte, dass die Dichtungen am Propellerschaft jedes Jahr zu wechseln seien. Da aber die Salzwasseremulsion im Tank schon so weit angestiegen war, scheint die Dichtung von Anfang an nicht funktioniert zu haben. Bei Stahlbooten scheint ein ölgeschmiertes Stevenrohr wegen der galvanischen Ströme geignet. Als der Antrieb des Motors ausfiel, versuchten wir Segel zu setzen. Da es ein Langkieler ist, vehält sich das träge und driftet. Driftet gegen die Klippen und die Zeit läuft. Dazu drücken sich die Segellatten in die Lazyjacks, dass das Gross nicht zu setzen ist. Nur mit der Fock ist das Manövern zu schwer. Leider habe ich gerade Probleme mit Internet und Akku und muss nun Schluss machen. Danke auf alle Fälle fuer die Anregungen
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