#1
|
|||
|
|||
Leistenbau Frage
Hallo,
mich ärgert beim Leistenbau von kleinen Booten immer die Biegung und Drehung der Leisten im Bugbereich. Diese Leisten müssen der Rumpfform folgen, in dem sie in Längsrichtung gebogen werden und gleichzeitig in Querrichtung gebogen werden, um zum Kiel zusammen zu laufen. Hierbei kommt es leicht zu ungewollten Verformungen. Hat jemand hierzu einen Trick mit dem es ggf. einfacher geht? Gruß Heiner |
#2
|
||||
|
||||
Ein Verfahren von dem ich gelesen habe (irgendwo im Web mit Bildern), also keine eigene Erfahrung:
Leisten durchfeuchten, wenn nötig dämpfen, dann ohne Leim auf die Spanten / Mallen montieren mit Zwingen, teilw. temporären Schrauben. Durchtrocknen lassen, lösen, die Drehung bleibt zu größten Teil bestehen. Anschließend verleimen. Das sah recht überzeugend aus, falls ich die Quelle wieder finde, poste ich sie.
__________________
Gruß, Günter
|
#3
|
||||
|
||||
Hallo haass,
Guck doch mal in FrankDie's canoeselbstbautrööt "Huron Cruiser Eigenbau " Da hat er das wunderbar beschrieben, eben auch die Nachteile. LG Alex 😉 Gesendet vom handy mit tapatalk |
#4
|
|||
|
|||
Es ist nun nicht zwingend erforderlich, immer Leiste auf Leiste zu setzen, bis man vom Deck zum Kielschwein kommt..
Ich gehe beim Planken vom Balkweger aus Richtung CWL, und natürgemäss nimmt irgendwann die Biegung und verdrehung zu. Wenn es dann zu doll wird, mache ich vom Kielschwein aus weiter hoch zur CWL, da ist dann so gut wie keine Biegung mehr drin. Ganz einfach. |
#5
|
||||
|
||||
Hallo küstenkrabbe
Was bitte meinst du mit Kielschwein? Das liegt doch normalerweise auf den bodenwrangen, die hab ich bis jetzt bei leistenbauweise sehr selten gesehen. Ansonsten ist der Tipp tippnetopp. LG Alex Gesendet vom handy mit tapatalk Geändert von Takelhemd (20.06.2015 um 15:55 Uhr) |
#6
|
||||
|
||||
Hallo Heiner,
Ich habe noch kein Boot im Leistenbau hergestellt, aber einige Holzerfahrung und das Buch "The Strip Built Sea Kayak" von Nick Schade durchgelesen. Er bespricht dieses Problem in seinem Buch ziemlich ausführlich. Bei meinem ersten Leistenbau würde ich das Biegeproblem bei der Holzwahl und der Breite der Leisten berücksichtigen, und außerdem nicht nur vom Süllrand zum Kiel beplanken, sondern auch in Gegenrichtung. Im Bugbereich würde ich die Leisten so auslaufen lassen, dass möglichst wenig Querbiegung erforderlich wird. Gruß, Martin
|
#7
|
|||
|
|||
Zitat:
Ansonsten kommt es aufs selbe raus. Bei meinem Schiff geibr es das Kielschwein so nicht als Aufdoppelung, sondern ist ein flach durchlaufendes Brett. |
#8
|
||||
|
||||
Hallo küstenkrabbe
Jau, recht hast du , in der Schweiz sagt man dazu 'Innenkiel', bin nur aufmerksam geworden, weil man Kielschweine heut so selten sieht. LG Alex Achja Gesendet vom handy mit tapatalk |
#9
|
||||
|
||||
So wie küstenkrabbe es beschreibt, mache ich es auch.
Da meine dinghis im Vorschiff sehr bauchig sind, kommt sehr schnell zu der starken Biegung die Verdrehung. Das ist mein Problem. Etwa bis Höhe der CWL kann ich das mitmachen, dann muss ich vom Kiel aus gegenplanken. Das geht dann sehr gut. Aber der erste Teil ist eben extrem schwierig. Daher auch meine Frage hier. Heiner
|
#10
|
||||
|
||||
Hallo...und bis dann
LG Alex 😊 Gesendet vom handy mit tapatalk Geändert von Takelhemd (20.06.2015 um 18:45 Uhr) |
#11
|
||||
|
||||
Zitat:
Um das Problem der gebogenen(in zwei Richtung)verdrehten:Planken,Leisten oder Platten am Steveneinlauf,besonders im Bereich der Bodenaufkimmung,Kommt man bei keiner Boots-oder Schiffbaumethode herum.Daran wie elegant und straakend der Bootsbauer das hinbekommen hat erkennt man die Handwerkskunst. Glaube mir auch ausgewiesene Profis haben und hatten da schon immer Probleme. Für einen Leistenbau mit eher bauchigen Linien sollte man sich wohl eine zwei bis drei Meter lange Steamkiste Basteln,denn steamen ist allemal Zeitsparender(was die Trocknung betrifft)als ewig und Fünf Jahre zu wässern. Zum Bau einer einfachen Steamkiste braucht man nur ein hunderter HT-Rohr und einige entspr.Formstücke und einen Sack Putzlappen um das Ding etwas zu dämmen.Na ja und einenSteamkessel muss man sich,u.U mit einem Gaskocher oder einer fetten E-Heizplatte auch noch improvisieren. Ganz wichtig ist auch für vorgenannten Bereich des Bootes die Holzauswahl,entweder man hat was astreines sehr feinjährig und langfaseriges als Leisten oder Planken oder man schnippelt das aus einem Stück Blockware oder Messerrest bei dem das schon mal in eine Richtung so gewachsen ist wie man das hinbiegen will. gruss hein |
#12
|
||||
|
||||
Steaming Box
Hallo Heiner,
schau mal hier https://www.google.de/search?q=Steam...q=Steaming+Box da findest Du jede Menge Bauvorschläge Grüße Michael
__________________
Man lernt das Matrosenleben nicht durch Übungen in einer Pfütze (Franz Kafka) |
#13
|
||||
|
||||
Hallo Heiner,
ich kenne das Problem gut, mit etwas Übung und Geduld wird man dem aber leicht Herr. Grundsätzlich helfen immer: - ein biegsameres Holz (WRC ist da ganz vorne mit dabei, Mahagoni dagegen kaum zu handhaben) - Hitze. Einfach mit dem Heißluftföhn in Form biegen, bis zum Erkalten in der Form halten oder sogar etwas überstrecken, dann kleben. Damit bekommst Du jede Krümmung hin. (Dampf geht natürlich auch, ist aber viel zeitaufwändiger als die Heißluftvariante. Dazu kann man mit der Pistole auch gezielter erhitzen und so nur Stellen biegen, die sich auch biegen sollen). - Dünnere Leisten. 1mm weniger wirkt da schon Wunder. (meine Kajakleisten habe ich auf 5,5mm gesägt). Eine andere Schwierigkeit ist oft das Halten in der richtigen Position während der Leim trocknet. Dazu muss man erfinderisch sein. Ich habe folgendes Benutzt: - zu 99% grünes 3M-Masking Tape. Das ist so stark, dass man die Leisten damit auf Zug bringen kann. Der Pressdruck reicht aber nur für gefüllerte Leimsorten. - kleine Winkel, mit denen die Leisten an die Mallen geklemmt werden können - Tackernadeln. Sind anstrengend, weil sie wieder entfernt werden müssen und halten nicht immer so gut - Sandsäcke/Gewichte für Kraft von oben. - Glasfaserklebeband mit unterlegten Klötzchen für maximalen Druck an schwierigen Punkten - Gummibänder - Diverse Arten von Schraubzwingen und Klemmen Geändert von vanderalm (24.06.2015 um 11:52 Uhr)
|
#14
|
|||
|
|||
Hallo Matthias
Dank dir für die Tipps. Die Sache mit Heißluft, Föhn ist sehr hilfreich. Das dä,pofen ist in der tat sehr aufwändig. Dünnere leisten ist auch gut. Ggf. Auch die Breite verringern wg. Drehung. Im 2. Teil habe ich nicht so sehr Probleme. Da habe ich mir schon viele Hilfsmittel gebaut. Dank dir Grüße Heiner |
#15
|
|||
|
|||
Dabei ist vom Kiel aus rauf planken so simpel.
|
#16
|
||||
|
||||
Hallo Mr crabs.
Sie würden also zb.ein leistenkanu vom Kiel aus aufplanken? Ich bin bereeit , ich bin bin bereeit, mrgreen: LG Spongebob...😊😊😊😊😊😊😊 Gesendet vom handy mit tapatalk |
#17
|
|||
|
|||
Wenn/falls sich die Leisten zu sehr verdrehen, würde ich bei CWL schluss machen und vom Kiel aus beplanken. Ist einfacher. Dies hat auch nixX Bootsbau bei seiner 10m Rennyacht so gemacht. Seite ist leider nicht mehr online, aber das Buch ist zu haben.
|
#18
|
||||
|
||||
Ich hatte bei meinem Leistenkajak mit 27 mm Leisten aus sibirischer Lerche begonnen, vom Weger aus Richtung Kiel.
Auf 1/2 bis 2/3 habe ich die Leisten nochmal halbiert. Das heißt genaugenommen (27mm - 3 mm(sägeschnitt)) / 2 = 12 mm. (Bild: rote Linie) Dann ging es bis zum Kiel weiter! Geändert von Tippe (26.06.2015 um 09:28 Uhr) |
#19
|
||||
|
||||
Zitat:
|
#20
|
|||
|
|||
Hallo,
Mir geht gerade noch eine Idee durch den Kopf. Spielt es ggf. Auch eine Rolle ob man die Leiste am bug beginnt und zum Heck zieht oder vom Heck zum Bug ? Ich könnte mir vorstellen , dass vom Burg zum Heck einfacher ist, da die Verdrehung und Biegung zuerst kommen und dann das freie Ende zum Heck verzogen werden kann. Vielleicht kann hierzu noch jemand etwas sagen. Dankeschön Heiner |
#21
|
|||
|
|||
Ich habe meine Leisten immer von der Mitte aus beginnend gebogen. Anders wäre es mir fremd, weil die Leisten sonst ja am Anfang in den Raum hinein stehen - auch hebel-gewichts-technisch ist dein Vorschlag ein Unding?
Edit:Muss dazu sagen, dass meine Leisten überstehen konnten, wenn sie natürlich in eine Sponung hinein laufen sollen, muss man irgendwie dort beginnen. Aber bei starken Verdrehungen und starken Winkeln zur Mittschiffslinie hat man echt Probleme, vom Leistenende aus zu beginnen. Bert Geändert von chromofish (05.07.2015 um 17:42 Uhr) Grund: Edit |
#22
|
||||
|
||||
Genau, so habe ich es auch immer gemacht. In der Mitte zunächst vorfixieren und dann an den schwierigen Stellen an Bug und Heck in Form bringen. Alles andere halte ich für kaum praktikabel…
|
#23
|
||||
|
||||
Hallo Heiner.
Der beste Weg ist , die Leisten so wie sie sind einzubauen. Heißluft ist schlecht , denn dann werden die Leisten partiell erhitzt und geben keinen richtigen Strak , sie bekomme auch keinen gleichmäßigen Drall. Alles soll doch auch schön aussehen, außer, du willst laminieren. Ich habe inzwischen jede Menge Planken erneuert und alle trocken eingebogen. Zöllige Planken ca. 12 bis 15 cm breit. Auch ohne Dampfkiste. Viel Erfolg Gruß Hermann
__________________
Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann
|
#24
|
||||
|
||||
Moin
Herrmann,das ist gut ,dass das einziehen zölliger Planken bei dir ohne steamen geklappt hat,aber die Ausgangslage war,dass der TE sich über die Schwierigkeiten beim einbiegen und drehen der Leisten in dem Vorstevenbereich geärgert hat.Und das wird zu mindest im Bereich der Bodenaufkimmung auch bei deinem Kutter ohne Steamen nichts werden,weil die Verdrehung der Planken/Leisten da zu kommt.Wo dort Schwierigkeiten auftauchen kann man bei geplankten Booten schon erkennen wenn man die Trägerleiste für die Sperrrmaße bei der anfertigung des Plankerees in die Plankenlücke biegt. Ich weiß nicht ob du bei deinem Karweelkutter da schon mal ran musstes,aber wenn das mal notwendig werden sollte kümmer dich rechtzeitig um das richtige Holz und eine Steamkiste. gruß hein Geändert von hein mk (11.07.2015 um 17:12 Uhr)
|
#25
|
||||
|
||||
Hallo zusammen
Lese hier mit Begeisterung mit und finde jeder Beitrag hat was für sich. Hab schon einige Spanten eingedämpft, auch Klinker und karweelplanken. Da sind leisten noch einigermaßen komfortabel. Wenn dann alles nix mehr half, so im unteren stevenbereich am Bug, hab ich mich auch schonmal erdreistet, eine oder 2 Planken aus 3×4mm sipo Furnier an der schale vormzuverleimen. Is ne patente Methode, um nicht übersponig arbeiten zu müssen. Das hat mit leistenbauweise zwar nichts zu tun, aber da das plankengang Thema nu mal angesprochen wurde... Beim leistenbau hat mir einlegen in Wasser und überspannen immer gute Dienste geleistet, aber da hatte ich auch Zeit... Finde das Einen wunderbaren trööt, bitte weiter so! LG Alex 😉 Gesendet vom handy mit tapatalk |
Themen-Optionen | |
|
|