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Mittelmeer und seine Reviere Alles rund um Adria, westliches Mittelmeer, Ligurisches und Tyrrhenische Meer, Ionisches Meer, Ägäis und die italienischen Seen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Die leeren, verlassenen Häuser...
Als wir nach unserem letzten Törn wieder nach Hause fahren mussten, haben wir die wesentlich reizvollere Strecke über Land gewählt. Von Biograd bis nach Zagreb. Dabei sind uns verhältnismäßig viele Häuser aufgefallen, die offenbar neu gebaut, aber nie fertiggestellt wurden. Oft ganz einsam mitten in der "Pampa". Aber auch in den Ortschaften. Manchmal schon mit Fenstern und Tür. Aber zugewuchert und der Zaun zusammengefallen. Weiß jemand, was mit diesen Häusern los ist?
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Ahoi, Mario Falko. Für Hektik hab ich keine Zeit. |
#2
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Moin,
ich bin die Strecke auch vor 5 Jahren mal gefahren. Da sind wohl im Krieg die Serben mit Panzer runtergefahren und haben die Häuser zerstört. Wenn man richtig hinschaut, fehlt die eine oder andere Hauswand. Gruss Micha
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#3
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Hallo Mario,
ich habe mich auch mal nach diesen leren Häusern erkundigt. Es sind meistens Häuser von den Gruppen die "ausgewandert" sind bzw vertrieben wurden. Also mal die Serben die nicht unter Kroaten leben wollten,oder umgekehrt. Der Vater tot, und die Erben nun im Ausland.Bei den Erbengemeinschaften dann ganz schwer alle zu finden, da über mehrere Länder verstreut. Gruß Peter
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Urlaub ohne Boot ist kein Urlaub, und wenn Urlaub, dann nur in Kroatien.
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#4
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Peter hat ansatzweise Recht: Es sind Häuserfragmente aus dem Balkankrieg von Bevölkerungsgruppen, die entweder vertrieben wurden, also Serben, Kosovaren oder Bosnier, oder auch "unliebsame" Kroaten, die auf "der falschen Seite" gekämpft haben, bzw. Häuser derer Familien.
Diese Gebäude gehören genau genommen Heute niemandem, es will aber auch kein ortsansässiger Kroate dort etwa einziehen oder übernehmen/fertig stellen. Einige dieser Häuser wurden aber zwischenzeitlich nach abklärung der Eigentumsverhältnisse an Ausländer verkauft (Deutsche/Franzosen/Russen etc.)
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Gruß Heinz,
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#5
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Zitat:
Zitat:
Vom 'Rumstöbern in diesen verlassenen Häusern ist dringend abzuraten. In einigen von denen haben die Eigentümer Sprengfallen hinterlassen, bevor sie vertrieben wurden, in anderen haben die kroatischen Rückeroberer Minen gelegt, um die Besitzer an der Rückkehr zu hindern.
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Pozdrav, Gerd Boot-Fahren ist die teuerste Art, unbequem zu reisen.
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#6
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Apropos Minen, ist leider immer noch ein Thema
passt zwar nicht ganz zum Thema aber trotzdem, hier der Link auf die aktuelle Minen-Karte https://misportal.hcr.hr/HCRweb/faces/simple/Map.jspx Wolfgang PS hier noch ein Link, für den, den es interessiert http://www.hcr.hr/en/index.asp
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#7
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Zitat:
Sieht man an einem Haus irgendwo klein "srbski" oder das orthodoxe Kreuz kann man von Sprengfallen ausgehen. Und aus dem selben Link hier die Karte für angemeldete Mitglieder. (Seit Sept '06 nicht mehr aktuallisiert) Schon ein Unterschied, oder ... : Geändert von Janus (22.09.2015 um 12:25 Uhr) |
#8
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Ja irgend so etwas in der Art hatten wir auch vermutet.
Vor allem, wenn man abseits der Straße eine Pinkelpause einlegt und sich die Beine vertreten will, sieht man überall die Warnschilder wegen Minen und Munition. Da wird einem ganz anders, wenn man sich bewusst macht, dass man da nicht einfach so herumwandern kann wie auf deutschem oder österreichischen Boden. Ich als ehemaliger Techniker für Bewaffnung und Munition (in Friedenszeiten natürlich) weiß ganz gut, wie der Mist funktioniert und wollte eigentlich nach dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien Minenräumer werden und diese traurigen Hinterlassenschaften verschwinden lassen. Offenbar liegt da noch richtig viel von dem Dreck rum.
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Ahoi, Mario Falko. Für Hektik hab ich keine Zeit.
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#9
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Zitat:
Man kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie das für die Menschen dort gewesen sein muss. Und selbst heute ist der Krieg offenbar in manchen Gegenden noch irgendwie präsent... Ganz abgesehen von dem, was in den Köpfen ist.
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Ahoi, Mario Falko. Für Hektik hab ich keine Zeit.
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#10
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Zitat:
Fachleute könnten wir händeringend gebrauchen. |
#11
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Zitat:
Ich würde gerne mal wissen, ob dieser Beruf (Kampfmittelräumdienst) finanziell so attraktiv ist oder warum jemand diesen Beruf ausübt. Das ist doch lebensgefährlich.
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#12
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Zitat:
Aber ich drücke allen Kampfmittelbeseitigern die Daumen, dass sie sich niemals irren mögen. Ich weiß, dass sie eine sehr anstrengende und gefährliche Arbeit machen für Menschen, die sie noch nicht einmal kennen. Dafür meinen höchsten Respekt und Anerkennung! @Schimi: Das ist kein Beruf, sondern eine Berufung.
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#13
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Warum das einer macht ... tja nu', da must du die Leute seber fragen. Bezahlt wird von der HR-Regierung 6.90 Kunamarder pro geräumten qm². Kein Königslohn, fürwahr. |
#14
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Naja, ich denke schon das die Menschen, die bei Kampfmittelräumdienst arbeiten ihrer Beschäftigung wegen der Bezahlung nachgehen. Irgendwie muss man ja seine Brötchen verdienen.
Hab gerade mal gegurgelt. Bei der Bundeswehr machen das die Feuerwerker. Dienstgrad in der Regel Feldwebel. Ist ja nicht gerade üppig.
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#15
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Um Millionär zu werden, ist das sicher nicht der geeignete Beruf. Natürlich bekommen sie auch Geld dafür. Müssen ja von irgendetwas ihre Rechnungen bezahlen.
Aber ohne eine ordentliche Portion Idealismus wirst Du Dich in dem Job nicht am Erfolg freuen können und vielleicht sogar Fehler machen. Wobei das Wort Fehler beim Kampfmittelbeseitiger in der Pluralform seltener vorkommt.
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#16
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Alleine mit dem "Schwenkeisen" klappt das nicht (mehr). Jeder cm² muß mit der Sondennadel abgestochert werden .. verfluchtes Plastik. Aber das weißt du ja selber. Nichts desto Trotz, wir bräuchten dringend Unterstützung, denn die professionellen Fachleute arbeiten heute woanders. BTW: @schimi, ich bin Feldwebel, aber mit dem Dienstgrad schon sehr lange a.D. Alles weitere hier in HR war "privat". Geändert von Janus (22.09.2015 um 16:38 Uhr) |
#17
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Das Thema "Minen" passt zwar nicht wirklich in ein Boote-Forum, aber weil die meisten von uns ja nicht nur auf dem Wasser, sondern auch schon mal in der Prärie unterwegs sind, trotzdem:
Als ich seinerzeit meinen Dienst bei der OSZE antrat, wurde uns als erstes eingeschärft: "Wenn ihr mal müsst - nicht in die Büsche, sondern schön auf dem Asphalt bleiben. Das gilt auch heute noch - jedenfalls dort, wo früher die Front verlief. Sowohl Serben als auch Kroaten haben damals tausende von Minen ohne jeden Plan verlegt, keiner weiß, wo was liegt, und die Teufelsdinger funktionieren leider auch nach -zig Jahren noch. Wenn man von Zadar-Airport Richtung Zadar-Stadt fährt, kommt man durch eine fruchtbare Gegend, die im Volksmund früher "Klein-Kalifornien" hieß, weil dort reichlich Obst und Gemüse angebaut wurde. Heute sind große Teile dieses Geländes immer noch unbewirtschaftet - nicht, weil die Bauern zu faul sind, sondern weil dort noch Minen liegen. Bis die mal alle beseitigt sind, werden noch viele Jahre vergehen. Als ich 1997 in Korenica meinen Hauswirt fragte, ob ich mir ein paar seiner Pflaumen pflücken dürfte, grinste der: "Die kannst Du alle haben. Aber mach' vorher die Minen unter den Bäumen weg." Und Anfang Juli dieses Jahres hat es neben der Autobahn in Höhe Zemunik heftig gebrannt. Laut "Zadarski List" hatten dort einige Bauern vorsätzlich Feuer gelegt, um ihre Felder auf diese Weise zu entminen. Über das Thema könnte ich Bücher schreiben... Jedenfalls sind diese Schilder (leider!) auch 20 Jahre nach Kriegsende immer noch hochaktuell.
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Pozdrav, Gerd Boot-Fahren ist die teuerste Art, unbequem zu reisen.
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#18
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Würde mich ja schon interessieren, aber als Elektroniker wohl kaum ein Fachmann der Materie, obwohl ich zugeben muß in meiner Jugend mich ausgiebig mit aktiven Sprengungen beschäftigt zu haben! ^^
Gruß Markus
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Licht ist schneller als der Schall. Deshalb wirken manche Leute so hell, bis man sie sprechen hört.
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#19
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Zitat:
Sag mal Gerd, weißt Du ob Kroatien bei der Kampfmittelbeseitigung von den EU-Staaten unterstützt wird?
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#20
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hier z.B. EU ca. 75 % der Kosten http://www.hcr.hr/pdf/ipa%202013.pdf Gruß Wolfgang
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#21
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Da wird es mir gleich ganz komisch. Die Inseln sind auch vermint?
Ich bin im August auf einigen in und um das Murtersche Meer herum umhergewandert. Da standen allerdings keine Warnschilder. Oder keine mehr...
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Ahoi, Mario Falko. Für Hektik hab ich keine Zeit. |
#22
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Mach dir einfach mal die Mühe uns sehe dir die Karte an, dann weißt Du, wo Du in Zukunft aufs Wandern verzichten solltest https://misportal.hcr.hr/HCRweb/faces/simple/Map.jspx Wolfgang PS übrigens Janus, die Karte, die Du angehängt hast, ist Bosnien
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#23
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Hab Euch net so, geht in die Häuser und mach Spaziergänge.
Sonst wird das nie weniger
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#24
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Und GLUMPO ist der Scout So schlimm die Situation auch sein mag, in der Presse hört man eigentlich nix über Opfer oder Schäden durch alte Minen bei den Massen eigentlich ungewöhnlich. Hat der Balkan das wirklich sooooo gut im Griff - oder einfach nur Glück - oder einfach nur Pressefreiheit Alsooooo ich möchte nicht Wandern gehen, fahr lieber Boot
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#25
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Besser is das
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Cheers, Ingo
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