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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Vertändnisfrage Vortrieb Propeller
Hallo,
habe eine Verständnisfrage zur prinzipiellen Funktionsweise von Propellern. Kommt der Vortrieb dadurch, dass vor dem Propeller ein Unterdruck entsteht, oder hinter dem Propeller ein Überdruck oder sind beide Effekte gleich beteiligt. Oder anders gefragt, wenn ich 2 Propeller in zwei 90° Röhre monitere, die seitlich Wasser ansaugen, eins links und eins rechts und beide hinten ausströmen, wie viel an Vorwärtstrieb verliere ich dann im Vergleich zu geraden Rohren? Es gehr nur ums Verständnis und nicht um ein Bauprojekt o.ä. Danke l.G. Gerald |
#2
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Gruss Marco PS: Mein Antisegler fährt mit Benzin, nicht mit "Danke!"
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#3
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eigentlich sollte die Wirkungsweise beim Propellerblatt prinzipiell nicht anders sein, als beim profilierten Flugzeugflügel oder auch bei einem Segel:
Wenn die Anströmung optimal stimmt, zieht es diesem Fall nach vorn mehr, als es nach hinten drückt.
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#4
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Nö, der Vortrieb erfolgt durch den Rückstoß, den das angesaugte Wasser "hinter" der Schraube erfährt.
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Grüße aus dem Harz, Bodo. |
#5
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Zitat:
Die Frage ist falsch gestellt bzw. basiert auf einer falschen Annahme. Die falsche Annahme lautet: "Es gibt da quasi zwei Kräfte, die wirken: eine "ziehende" (Sog) und eine "schiebende" (Druck)". Und die daraus resultierende (falsche) Frage ist dann: "Welche dieser zwei Kräfte - Sog oder Druck - ist größer oder sind beide Kräfte gleich groß?" Nun sind Sog ("Unterdruck") und Druck ("Überdruck") aber keine Kräfte. Sondern Druck (egal in welche "Richtung" sozusagen, also egal ob "ziehend" oder "schiebend") ist der Quotient aus Kraft durch Fläche. (p=|F|/A) Dieses F in der Formel kann ich nun so oder so betrachten, entweder "schiebend" oder "ziehend", dass ist aber - einfach gesagt - "Geschmacksfrage". Was mich eben in einem konkreten Fall mehr interessiert. Es ist ein bisschen so wie die Frage: "Wenn ich eine Schraube in die Wand drehe, bewegt sich die Schraube auf die Wand zu oder bewegt sich die Wand auf die Schraube zu oder bewegen sich beide aufeinander zu." Diese Frage erscheint unsinnig, weil wir immer den Eindruck haben, dass die Wand feststeht, während die Schraube sich dreht. Also - so die "normale Erfahrung" - bewegt sich die Schraube hinein und die Wand steht still. Ich glaube, dass es heutzutage aber einsichtig ist, dass das nur eine Frage des Bezugssystems ist. Wir können auch sagen: Die Schraube steht still und die Wand samt dem Schraubendreher und dem Schrauber drehen sich. Ist eben "relativ", auch wenn das mit der Relativitätstheorie nichts zu tun hat. Die Frage dabei im Zusammenhang mit "Kraft" lautet: Wieviel Kraft ist erforderlich, um die Schraube und Wand zusammenzubringen? Und nicht: Soll ich mehr auf die Schraube drücken oder besser den Rest der Welt drücken, um die Wand über die Schraube zu bekommen? Der Betrag der Kraft (also die "Menge an Kraft") ist für beide "Fälle" gleich, die Richtung der Kraft (Vektor) "pragmatische Ansichtssache". Ebenso bei der Schiffsschraube: Nicht 2 Kräfte, nicht 2 Effekte, nicht 2 "Komponenten". Ob "gezogen" oder "geschoben" - Ansichtssache. (Sagt der Hobbyphysiker in mir )
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#6
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@ghaffy: Sehr unterhaltsame Erklärung.
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Grüße aus dem Harz, Bodo.
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#7
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Flugzeug- und Bootspropeller kann man nicht wirklich vergleichen, da sie (zumindest meistens) in sehr unterschiedlichen Medien arbeiten.
Zitat:
Nein, nein... den Vortrieb liefert die vom Propeller nach hinten beschleunigte Wassermasse dank Impulserhaltungssatz. Wir sprechen ja auch von "Schubkraft" und nicht von "Saugkraft"
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Cheers, Ingo |
#8
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Da kommt mir übrigens gerade die Idee für ein interessantes Experiment:
einmal angenommen, sämtliche Powerboote dieser Erde würden sich an einem Tag alle am Äquator auffädeln und dann 3...2...1...GO! alle die Hebel gemeinsam auf den Tisch legen. Wenn ich es recht verstehe und wir bei diesem Experiment ausreichend Power mobilisieren, dann könnten wir diese leidigen 24 Stunden Tage dank Impulserhaltungssatz und daraus resultierender Beschleunigung der Erdrotation endlich auf ein vernünftiges Maß verkürzen
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Cheers, Ingo
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#9
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Ich hol mir mal nen Bier und nen paar Chips, da geht noch was...
Ich glaube Gerald 11 hat die Frage schon bereut.... War jetzt nicht so ernst gemeint.................
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Wat mutt dat mutt!!! |
#10
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Neue physikalische Erkenntnisse,
gruss dieter
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- Die Birne klar und unten dicht, mehr braucht ein alter Rentner nicht, hier gibts Musik von meinen Friends http://www.youtube.com/results?searc....1.kRWm8KtlxIE |
#11
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Zitat:
gruss dieter
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#12
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Wir können auch gern den Unterschied zwischen einer schematischen Darstellung und einem Konstruktionsplan diskutieren
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Cheers, Ingo |
#13
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Zitat:
gruss dieter
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#14
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Was ich immer durcheinanderbringe ist: In welche Richtung müssten wir fahren, damit wir die Erdrotation beschleunigen und nicht abbremsen? Nach Osten oder nach Westen?
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#15
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@shearline:
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Der Rückstoß... |
#16
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Zitat:
gruss dieter
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#17
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Der Vortrieb kommt durch den Überdruck den der Propeller durch zugeführte
Energie erzeugt, ist wie eine Flugzeugturbine. |
#18
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In kurz:
1. dynamischer Auftrieb (Unterdruck an der Vorderseite); wenn zu groß -> Kavitation 2. Rotorabstrahl; dabei kommt es nicht darauf an Druck zu erzeugen, sondern Schub (möglichst viel Masse beschleunigen) -> Impulserhaltung Für weitere Details: https://de.wikipedia.org/wiki/Propel...nd_Anwendungen
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Schöne Grüße, Ulli |
#19
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Für Propeller, die sich in Wasser drehen, gilt im Prinzip das Gleiche, wie für Propeller, die sich in Luft drehen und für die gilt das Gleiche, wie für Ruderblätter, profilierte Kurzkiele, Segel oder Flugzeugflügel.
Ob die Fläche dabei von Außen angeströmt wird oder ob die Anströmung dadurch geschieht, dass sich die Fläche aktiv selbst bewegt, ist auch egal. Für beides gibt es die Rückstoß- oder die Tragflächentheorie, je nachdem, wie man es möchte. Ich bin Anhänger der Tragflächentheorie. |
#20
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Moin,
der Jet ist ein gutes Beispiel, allerdings gilt das mehr bei hohen Geschwindigkeiten. Bei langsamer Fahrt trägt die Saugseite doch erheblich zum "Vorankommen" bei. Deshalb haben zB Jets meißt einen schlechten Wirkungsgrad bei ( sehr) langsamer Fahrt. Torsten
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manche Boote fahren elektrisch..... |
#21
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Hallo,
Meiner Meinung nach, funktioniert ein Propellerantrieb (auch Jet) nach dem Impulssatz. Einen ganz kleinen Anteil vom Vortrieb kann Druck hinter den Propellerblättern ausmachen. Den Ansatz, mit dem Flugzeugflügel Profil der Propellerblätter, lasse ich nicht gelten. Das erhöht nur den Wirkungsgrad, es wird aber mit Sicherheit auch funktionierten, wenn es einfache gerade (nicht gewölbte) Blätter wären. Sehr anschaulich kann man das am Jetantrieb erklären: So bis etwa 40km/h hat der Jet nur einen sehr schlechten Wirkungsgrad. Warum? -> Er muss selbständig das Wasser in den Jet saugen - sprich, diese Leistung geht hinten beim Impuls ab. Ist er über der magischen Geschwindigkeitsgrenze, wird das Wasser von selbst in den Jet gedrückt. Diese Leistung muss er also nicht selber aufbringen - der Jet arbeitet nun zu 100% nach dem Impulssatz. Das Ding geht viel besser ab und ist wirtschaftlicher. (Bei Flugzeugturbinen ist das genau so) Nebenbei und um auf die Frage vom Fragensteller einzugehen: Physik: Ganz allgemein: Unterdruck kann max. -1Bar haben, also völliges Vakuum. Mehr geht einfach nicht. Überdruck kann fast unbegrenzt groß sein. Z.B. 20 Bar = 20x höhere Kraft möglich wie mit max. Unterdruck von -1Bar. Deshalb kann mit Unterdruck nie eine so große Kraft erzeugt werden, wie mit Überdruck Jetzt ist die Verwirrung mit Sicherheit komplett. Schönen Gruß Michi
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Suche 4-Blatt 14x23 Zoll Propeller Alpha4 Vensura Ballistic... Mein Flohmarkt https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=300010 |
#22
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Ich zitiere mal einen, der es wissen sollte: Dave Gerr "The Nature of Boats", S. 241: "There are more theories of propeller behavior and performance than you could fit on a shelf full of books - a sure sign that we don't fully understand them."
Was soll's... Hauptsache sie funktionieren
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Cheers, Ingo |
#23
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Ich habe auch einen Gerr im Bücherschrank (The Propeller Handbook), neige aber zur Interpretation, dass seine Aussage sich auf im weiteren Sinne Ingenieurskunst bezieht (welches Näherungsmodell ist bei welchen Anwendungen das pragmatischere), also wie berechne und wie mache ich einen möglichst effektiven und möglichst effizienten Propeller.
Dass hier aber vereinzelt "Meinungen" zu Newton'schen Axiomen hinsichtlich ihres "Zutreffens" geäußert werden ("ich bin der Meinung, der Impulserhaltungssatz ist richtiger als die Navier-Stokes-Gleichungen" oder wie die Burschen aus der Aerodynamik hießen ), halte ich dann doch für ein wenig, nun ja, verwegen. Erinnert mich ein bisschen an die Frage: "Is it hotter in the summer or the south?" Ich mag solche Threads.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#24
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Ich meine, dass wenn die Propellerblätter gerade wie ein Brett sind, nicht gewölbt, funktiniert ein Propeller trotzdem gut. Durch das Flügelprofil wird lediglich der Wirkungsgrad etwas erhöht. Das stimmt doch, oder bin ich hier völlig auf dem Holzweg? Schönen physikalischen Gruss Michi
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#25
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Natürlich würde ein Propeller, der flach wie ein Brett ist, auch einen gewissen Vorschub leisten. Aber es hat schon einen Grund, weshalb man dieses Design lediglich beim Bau eines "Klapotetz" anwendet. Dort mißt man den Wirkungsrad schlicht an der Anzahl der verscheuchten Vögel.
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Cheers, Ingo
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