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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Zweikreiskühlung - Frostschutz bei Dauereinsatz im Winter - Yanmar 1GM10/Martec
Hallo Forum,
bin neu im Forum und neu in der motorbetriebenen maritimen Welt. Meine eigentliche Frage kommt am Schluss des Beitrages. Für die die Interesse haben, zunächst ein paar ausfüḧrlichere Infos. Nach drei Jahren Pedal-Kajak auf dem Øresund zwischen Helsingør und Helsingborg ging mir die Puste aus. Zuviel Strömung, zuviel Wind und zuwenige Tage im Jahr, an denen man das Fischen vom Kajak aus geniessen kann. Also bin ich umgestiegen auf ein kleines Motorboot der Marke LM16, der Filius der LM-Serie, ein dänischer Klassiker. Nun bin ich mit dreifacher Geschwindigkeit, zwanzigfacher Verdrängung und hundertfachen Unkosten unterwegs - zweifelsfrei eine Steigerung. Um die letztgenannte Steigerung nicht zu übertreiben, habe ich mir gedacht, einen Teil der Service und Instandhaltungsarbeiten selbst durchzuführen, mit dem festen Vorsatz mich, meine Mitmenschen und die Umwelt dabei nicht in Gefahr zu bringen. Das Herz des Bootes ist ein Yanmar 1GM10 mit Martec Zweikreiskühlung aus dem Jahre 2004 mit etwa 300 Stunden auf der Uhr - die leider hängen geblieben ist. Immer noch fotogen, wie man hier sehen kann: Da der Vorbesitzer altersbedingt schon etwas "tüddelig" war und keinen Überblick über den Service hatte, habe ich folgendes durchgeführt: Motoröl gewechselt: 15W40 - ganz normales aus dem Autozubehör. Hatte bei der Recherche im Netz gelesen, das sich bei Motoren dieser Altergruppe jedes Motoröl "langweilt" (war vielleicht sogar hier im Forum, kann mich nicht genau erinnern) Getriebeöl gewechselt: ebenfalls 15W40 - was schon etwas gedauert hat herauszufinden, ob das wirklich stimmt. Impeller: gewechselt und dabei auf die Laufrichtung geachtet (ebenfalls im Netz gelesen, das man darauf nicht zu achten bräuchte, weil sich die Flügel des Impellers selbst korrekt ausrichten?) Zinkanode: im Martec gewechselt, Motorblock kommt noch. Keilriemen gewechselt: Der Neue sass dann schon arg stramm. Frostschutz: Des Süsswasserkreislauf des Martec entleert, und mit blauem Frostschutzmittel (für Grauguss) befüllt. Sehr unterschiedliche Infos im Netz zu der Frage, ob der Thermostat ausgebaut werden sollte oder nicht. Hab's dann gemacht, und man kann deutlich das kleine Loch sehen, von dem einige im Netz gesagt haben, dass es dafür sorge, dass die Kühlflüssigkeit auch im geschlossen Zustand in die Kanäle des Motorblockes kommt. Da ich das Boot den Winter über im Wasser haben werde, weil ich das ganze Jahr über fischen möchte, weiss ich nicht so recht, wie ich den Salzwasserkreislauf gegen Frost sichern kann. Deshalb meine Frage an Euch: Von einem Motorbootsbesitzer wurde vorgeschlagen, bei laufendem Motor das Seewasserventil zu schliessen bis der Kreislauf leer ist und dann den Motor zu stoppen. Das wäre ja genial einfach, aber man hört und liest immer wieder, das der Impeller Schrott ist wenn er trocken läuft. Wie würdet Ihr das machen? Grüsse aus Dänemark Jürgen
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Motorboot 16 foot, Type LM16, BJ 1973 Motor: Yanmar 1GM10, 9 PS, BJ 2004 Pedalkajak Hobie Outback |
#2
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Leider werden die Fotos, die ich mit BB-Code eingesetzt habe nicht von allen Browsern/Geräten angezeigt. Ich hänge die Bilder erstmal einfach an. Hoffe sie sind jetzt zu sehen.
Gruss Jürgen
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Motorboot 16 foot, Type LM16, BJ 1973 Motor: Yanmar 1GM10, 9 PS, BJ 2004 Pedalkajak Hobie Outback Geändert von lm16 (15.10.2015 um 11:05 Uhr) Grund: Korrektur verlinkter Bilder |
#3
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Also trocken laufen lassen würde ich nicht - eben wegen des Impellers.
In den Seekreislauf Frostschutzgemisch rein bei laufendem Motor und warten, bis es wieder hinten rauskommt, dann ist es gut. Die Frischwasserzufuhr aber vorher zumachen...... Bist Du Dir sicher, das Du das richtige Getriebeöl genommen hast ?
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die besten Grüße von Uschi
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#4
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Zitat:
Jein. In einigen Internetforen liest man z.B. Zitat:
Zitat:
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Motorboot 16 foot, Type LM16, BJ 1973 Motor: Yanmar 1GM10, 9 PS, BJ 2004 Pedalkajak Hobie Outback |
#5
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Moin
Das mit dem Entlüftungsloch im Thermostaten hat seine Richtigkeit. Bei den Wendegetrieben steht meistens auch auf dem Typenschildern welches Öl gefahren werden muss,aber so ein Konuskupplungsgetriebe ist egal über welches Öl im seinem Innerem immer zufrieden wenn übehaupt etwas da ist nur son richtig dickes 90er sollte es für Winterfahrer nicht sein. Trockelauf der Seekühlwasser(Impeller)pumpe ist zu vermeiden.Und gegen das Einfrieren der pumpe und noch schlimmer des Wärmetauscherbündels hilft wirklich nur Frostschutz das muss nicht zwingend Motorfrostschutz sein eine konzentrierte Alkohollösung(ähnlich wie bei der Scheibenwaschanlage des Autos)hilft auch und etwas Bioethanol wird vom Fjordwasser wohl besser verdaut als das Glükohlzeugs mit seinen Korosionsschutzzusätzen. Mit der Impellerpumpe kann es wenn Splittereis oder Eisgrus mit angesaugt wird erhebliche Probleme geben,deswegen fahren viele Berufsfahrzeuge eine trockene Abgasanlage und eine Kielrohr-oder Kühltaschen-Motorkühlung. gruss hein
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#6
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Zitat:
Zitat:
Könnte man ja mit einem Zweiwegeventil hinter dem Seeventil sowie am Schlauch der in den Krümmer geht erheblich beschleunigen. Müsste noch die Mischung Bioethanol/Wasser bestimmt werden, auch wegen der Brandgefahr, oder? Ne Kielrohr-oder Kühltaschen-Motorkühlung wäre schon cool .
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#7
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Hier nochmal zwei Zeichnungen aus dem Martec Handbuch, um die Kreisläufe zu verdeutlichen.
Normaler Kreislauf: ---und mit zwei Extra-Ventilen für die Schläuche zum Bio-Ethanolkanister. *Copyright ist mit Martec abgeklärt
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#8
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Moin
Nee so nicht,keine zusätzlichen Ventile wg. der gefahr der Fehlbedienung,ausser dem ist es auch für die Seewasserpumpe wichtig etwas Frostschutz zu haben und im Wassersammler kann es zumindest keinen Schaden anrichten.Schau mal nach ob du einen Seewasserfilter auf der Saugseite der Seewasserpumpe hast,da kippe ich bei geschlossenem Seewasserventil Normaler Weise den,wie auch immer gearteten,Frostschutz hinein und lasse den Motor kurz laufen so dass überall etwas hinkommt. Das ist zumindest das Prozedere das ich bei Kundenboote anwende wenn die im Wasser überwintern. Ich denke mal eine Alkoholmischung muss man nicht unbedingt auffangen.wie hoch die konzentriert sein muss kann man sich wohl aus den Empfehlungen für das Scheibenwaschzeugs(Auto)zurechtrechnen,kommt ja darauf an mit wie niedrigen Temperaturen man rechnet. gruss hein |
#9
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Auf der Saugseite der Seewasserpumpe ist leider kein Filter und wohl auch kein Platz dafür:
Aber ein extra "Spülventil" mit Gardenakupplung ist eingebaut. Auf die Variante mit Scheibenfrostschutz zu flashen war ich noch gar nicht gekommen.
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#10
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Moin
Abweichend von deiner Systemskitze sitzt das Spülventil so ja auf der Saugseite und alles ist gut,muss man nur immer dran denken das alles schön dem gerade anliegendem Zweck entsprechend zu schalten,deshalb vor dem Gardenaanschluss u.U. noch ein Rückschlagventil einfügen die FederKraft der halbzoll Standartrückschläge sollten eigentlich durch die Sogwirkung der Impellerpumpe überwunden werden(muss man mal ausprobieren).Da bei geht es da rum,dass nicht ein Unbedarfter das spülventil mal zur Unzeit fehlbedient. gruss hein |
#11
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Zitat:
Gruss Jürgen
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#12
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Zitat:
Ja,so in etwa.Nur dass ich Mitsegler die sich mit dere Bordtechnik nicht soo genau auskennen als "Unbedarfte"bezeichne.Richtig ist allerdings,dass kein System so idiotensicher ist,dass es gegen eingriffe eines solchen geschützt ist. gruss hein |
#13
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Mit Dussel meinte ich auch mich selber, weil niemand sonst das Boot benutzt
Als Neuling macht man schon ne Menge Fehler finde ich, man unterschätzt viele Situationen. Rückwährtsfahren wäre ein gutes Beispiel. Und eine Ausbildung/Füḧrerschein bis 15 Meter Bootslänge (nicht planend) mit maximaler Motorleistung/PS = (Bootslänge zum Quardrat + 3) ist freiwillig. Aber das ist ja ein anderes Thema. Gruss Jürgen
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#14
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Nun habe ich das Spülen/Einfüllen von Frostschutzmittel (für Scheibenwaschanlagen) in den Seekreislauf ausprobiert und ich muss sagen, es ist wirklich einfacher als ich dachte.
Durch das Gardenaventil ist der Saugschlauch problemlos und schnell anzuschliessen und der Schlauch am Krümmer ist ja nur mit ner Schelle befestigt. Aus dem Krankenhaus habe ich zwei Einweg-Filter zweckentfremdet (braucht man zum Gewebe absaugen) und an die Schlauchenden gesetzt. Fast 95 Prozent des Frostschutzmittels im Eimer kann man nach der Prozedur wieder in den Kanister zurückfüllen. Und das was im Kreislauf verbleibt wird beim nächsten Start mit einem Eimer am Auspuff aufgefangen. Gruss Jürgen
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#15
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@Jürgen: Was ist mit dem Auspuff? Die mir bekannten 1GM haben einen wassergefüllten Sammler als Schalldämpfer, der durchaus zerfrieren könnte.
Darin sollte durchaus auch Frostschutzmittel sein. Ansonsten ne saubere Konstruktion! Gruß Michael |
#16
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Gut das Du das nochmal angesprochen hast, @Michael. Hab gerade gecheckt wie die Auspuffanlage ab Krümmer ist und siehe da, es ist kein Wassersammler zu finden?! Nur ein Schalldämpfer Typ MP, nach SVB-Katalog sieht er aus wie ein Vetus.
https://www.svb.de/de/vetus-schallda...er-typ-lp.html Da wäre doch Platz genug nach dem Krümmer um einen Wassersammler zu plazieren. Versteh dass nicht. Was ist denn eigentlich Standard? Gruss Jürgen
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#17
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Naja, je weniger Widerstand den Auspuffgasen entgegengesetzt wird, um so weniger Leistungsverlust durch Abgasanlage entsteht(2-Takter ausgenommen). Wenn das Auspuffgeräusch akzeptabel ist, sehe ich keinen Handlungsbedarf. Normalerweise ist das Nageln lauter, als der Auspuffschlag ohne Sammler.
Ich wollte nur auf im Auspuff verbleibendes Wasser hinweisen und sehe die Gefahr der thermischen Überlastung Deines Kunststoffschalldämpfers ohne Kühlwasser, welches bei Deiner Konstruktion bei laufendem Motor benutzt wird. Ganz leer wird der dabei wohl eher nicht, jedoch bestimmt zu heiß. Gruß Michael |
#18
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Aber der Auspuff wirkt doch nicht wie ein Wassersammler, oder? Ist denn bei dem jetztigen setup nicht die Gefahr grösser, dass Wasser zurück in den Motor läuft?
Apropo Lärm. Das Motorgeräuch selbst, also unterm Kasten, ist ok, aber hinten raus find ich ihn zu laut. Gruss Jürgen
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#19
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Auf Deinen Bildern scheint es so, als ob der Auspuff in stetigem Gefälle zum Heck geht. Damit sollte in allen Lebenslagen das Wasser zum Heck und nicht in den Motor fließen. Im Abgaskrümmer ist sowieso noch ein Rohr, dass heißt die erste Berührung des Wassers mit den Abgasen findet ca. 10 cm unterhalb des Wasserstutzens statt.
Dein Schalldämpfer sollte besser um 90° gedreht werden. Jetzt strullert unten das Wasser und oben tobt das Abgas ungebremst durchs seitliiche Labyrinth. Außer ein paar Reflexionen dämpft da kaum etwas den Schall. Wenn das Abgas das Kühlwasser mit hochdrücken muss, dabei mit Wasser verwirbelt wird, wirds leiser. Nebenbei wird der gesamte Schaldämpfer innen feucht gehalten statt nur des Bodens, das sollte die Temperaturbelastung reduzieren. Probier es mal aus. In jedem Falle sollte zum Einwintern etwas Frostschutzmischung im Auspuff verbleiben. Gruß Michael |
#20
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Zitat:
Und was den Frostschutz angeht werde ich den gesamten Auspuff mit einbeziehen und den Überschuss am Gatt mit einem Eimer auffangen. Sind eh weniger als ein halber Liter was durchs System geht. Gruss Jürgen
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#21
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Zitat:
wenn ich richtig nachrechne, ist der Krümmer unterhalb des Auspufflochs im Heck. Das hat zur Folge, dass wenn der Motor nicht läuft, z.B. beim Orgeln oder schräg auf einer Sliprampe stehend, das Auspuffwasser in den Motor eindringen kann(kann zum Totalschaden führen!). Aufgrund des fehlenden Wassersammlers haste keine vernünftige Ablassmöglichkeit. Solange der Motor läuft und immer gut anspringt, besteht eher keine direkte Gefahr. Ich würde schon über eine richtige Anlage, so mit Wassersammler, Schalldämpfer und Schwanenhals nachdenken, damit erreichste neben der besseren Betriebssicherheit auch noch eine Geräuschreduktion. Das Drehen des Schalldämpfers erscheint mir dazu wichtig, kann man den woanders besser drehbar platzieren? Ob das von einem Blechschlosser in V4A nachempfunden passender zum Boot baubar ist, daran glaube ich fest. Außerdem hat die Blechausführung den Vorteil, dass bei fehlendem Kühlwasser nicht gleich alles wegschmilzt, Nachteil: man riecht derartige Probleme dann eher zu spät. Gruß Michael |
#22
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Zitat:
Vielleicht kann man den Schalldämpfer bis kurz vor das Speigatt versetzen, dort quer stellen und mit gewinkelten Plastikrohren an die Schläuche anschliessen? Und an die Stelle des Schalldämpfers dann den Wassersammler. Es gibt aber auch einen kombinierten Schalldämpfer/Wassersammler habe ich heute gesehen: https://www.svb.de/de/can-plastic-wa...ldaempfer.html Das Teil könnte ja den jetztigen Schalldämpfer ersetzen. Und dann hat mich @hein mk ja mit der Idee der Kühlrohr-Kühlung inspiriert. Bei einem reinen Verdränger eigentlich ne ideale Lösung und vielleicht gar nicht sooo schwer umzusetzen, wenn man das Boot auf dem Trockenen hat. Dazu gibt's hier im Forum ja schon einiges, dass werd ich mir mal anschauen. Gruss Jürgen
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