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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Rückblick Saison 2015 *Manövrierunfähig"
Wir hatten eine tolle Sommersaison 2015, sind diagonal durch NL gefahren, von Friesland in die Schelden, Grevelingermeer, Amsterdam und dann hoch über Harlingen, Leeuwarden zum Lauwersmeer. Wir waren begeistert, wie sauber und unproblematisch das Schiff lief, --- bis zum 21. Juli:
Wir waren auf dem Weg von Dokkum über das Dokkumer Ee in Richtung Lauwersmeer. An mehreren Brücken mussten wir aufstoppen, Position halten (wir hatten circa 4 Windstärken, in Böen mehr!). Nachdem wir dieses Prozedere mit ein. und auskuppeln mehre Male hinter uns hatten, waren wir nun vor der Schleuse Nieuw Dokkumerzijl, über Funk kündigte ich an in die geöffnete und mit vielen offenen Sportbooten gefüllte Schleuse einzufahren. Der Wind schob kräftig von hinten. Unsere Fahrt etwa 4 km/h zunehmend. Also Gang raus und Rückwärtsgang rein, Fahrt raus nehmen. Ohne jegliche Vorankündigung reagierte das Schiff auf einmal nicht mehr nicht und lief weiter vorwärts. Wir liefen mit unverminderter Geschwindigkeit auf die offene und zu 2/3 gefüllte Schleuse zu. Bug und Heckstrahlruder und hart backbord. Mit Glück konnten wir um 180° etwa 20 m vor der Schleuseneinfahrt wenden. Über Funk haben wir uns mit Motorproblemen abgemeldet. Zunächst war das Herz in die Hose gerutscht. Mit unseren 15 m Länge und sicher 20 t hätte das böse enden können. Das Schiff fuhr langsam vorwärts. Die Schleuse im Rücken bogen wir in einen für uns ruhigen Seitenarm, um zu prüfen, was los ist!. Leider falsch gedacht. Dieser Arm ging in Richtung alte Schleuse und wir hatten nun eine Strömung von knapp 2 km/h, die uns in Richtung altes Schleusentor, das etwa 200 m vor uns lag, trieb. Rückwärts ging nicht, vorwärts nun auch nicht mehr. Manövrierunfähig!!!! Mit Bug und Heckstrahlruder und einem glücklichen Leinenwurf um einen alten Holzsteg konnten wir ohne große Blessuren im Hintergarten eines kleinen Hauses an einem alten Holzsteg fest machen! 20 m weiter und wir wären vor das alte Schleusentor gekracht. Das war Glück ... wie es weiter ging - folgt! Geändert von WhiteShark225 (11.11.2015 um 17:41 Uhr) |
#2
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Wir waren natürlich in keiner kritischen Situation! Eben nicht in fließendem Gewässer, nicht auf der Nordsee fernab vom Hafen und Ufer. Aber wer eine Manövrierunfähigkeit schon einmal mit gemacht, der weiß zumindest, wie man sich fühlt.
Als wir das Schiff sicher am Ufer fest hatten, wurde uns natürlich bewusst, was hätte passieren können. In jedem Fall hätten wir einige offene Boote, die auch mit Kindern besetzt waren, kräftig nach vorne geschoben, wenn wir in die Schleusenkammer hinein getrieben wären. Bootsschäden, vielleicht sogar Verletzte. Nachdem wir die Gedanken geordnet hatte, kam das wirklich Positive. "Wir waren in Holland", zwar irgendwo im Nordosten am Lauwersmeer 'in the middle of Nowhere', aber im Servicepardies für Schiffe. VOLVO Dienst in Groningen angerufen und der kam auch circa 2 Stunden später. In der Zwischenzeit haben ich dann versucht herauszufinden, was passiert sein könnte. Der erste Verdacht war, dass wir uns etwas in der Schraube eingefangen haben. Das haben uns dann auch einige Leute, die unsere Situation vom Ufer oder von anderen Schiffen beobachtet haben, bestätigt. Wir gingen von einem kurzen Stopp aus! ..... |
#3
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Schaltzug gerissen?
Oder Flexkupplung defekt?
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#4
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Endlich, der Servicemonteur war da! "Ja, er kenne jemand, der taucht und kann uns die Leine aus der Schraube rausholen. Aber erst mal genau gucken!" Das, was sich telefonisch beim VOLVO Service zunächst so professionell anhörte, relativierte sich nun! Der Monteur wirkte etwas planlos. Kannte unsere Maschine überhaupt nicht und wir hatte irgendwie das Gefühl, 'mal hier schrauben. dort klopfen, telefonieren' und ratlos tun. Allerdings gab es ein erstes vages Ergebnis. Nachdem wir die Welle vom Getriebe gelöst hatten, lies sie sich manuell drehen. Ein Indiz, dass wohl nichts in der Schraube ist. Was nu!? Und noch etwas, was nicht ganz so erfreulich klang. Nachdem wir die Welle wieder mit dem Getriebe verbunden hatten, stellten wir fest, dass sie sich im Leerlauf mitdreht und zwar 'rückwärts'. Legten wir den Vorwärtsgang ein, soff die Maschine ab .... rückwärts Gas nahm sie an, aber vermindert. Mit dieser Diagnose war der Monteur nach 4 Stunden mit seinem Latein am Ende und wir waren wieder allein! ..... |
#5
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Sach ma Weißen Hai, machst Du hier Krimiserie mit 10 Teilen oder was! Wie geht datt weiter???
Kali |
#6
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Wenn DU damit ein Problem hast dann musst Du das ja nicht lesen.
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Gruß Ralf
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#7
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Klingt nach Getriebe... zu wenig Öl druff....
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Segeln ist besser |
#8
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Na ja, nun lagen wir da! Mit dem Eigentümer des Gartens, an dessen kleinen Holzsteg wir lagen, hatten wir uns bereits angefreundet.
Nun mussten die Motorspezialisten ran, die bei mir die Wartung machten. Die waren aber gute 2 Autostunden entfernt. Alles was jetzt kam, wurde also teuer. Für den übernächsten Tag hatte ich die Zusage, dass jemand kommt. Also 1 Tag Ruhe, - nicht so ganz, denn wir lagen natürlich recht ungünstig, hatten kein Landtstrom etc. Der nächste Yachthafen war nur 1 km entfernt, aber er lag hinter der Schleuse. Für den kommenden Tag verabredeten wir mit dem Hafenmeister ein Abschleppen durch die Schleuse in den Yachthafen. Abends kurz vor Schleusenschluss hat der Schleusenwärter eine Sonderschleusung nur für uns reserviert. 30 Minuten vor dem Termin kam der Hafenmeister mit 2 kleinen Booten, jeweils mit 6 PS AB. Das sollte gehen??? wir sind ja 15 m lang und fast 20 t schwer. Das Boot mit dem neueren AB vorne, das andere hinten. Abends flaute der Wind zum Glück komplett ab. Und es ging!! ich konnte mit Bug und Heckstrahler steuern und so waren wir in einer 3/4 Stunde sicher am Steg! Für den nächsten Tag haben sich dann die VOLVO Spezialisten angekündigt! .... |
#9
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Kurz zur Erklärung für alle die nun mit diagnostizieren:
1x VOLVO D6, 435 HP. Elektronisches Gas, hydraulische Schaltung! Motor Stunden circa 500. Und bitte auch noch mal einbeziehen, dass diese Situation während der Fahrt aufgetreten ist, nachdem selbiges Manöver - Aufstoppen - vorher 5 bis 6x durchgeführt wurde!!! Geändert von WhiteShark225 (11.11.2015 um 18:55 Uhr) |
#10
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Hatte ich im Sommer ähnlich: Welle aus der Kupplung rausgerutscht
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#11
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dann würde sich die Welle im Leerlauf kaum mitdrehen! Und man könnte rückwärts auch keine Fahrt aufnehmen und der Motor würde im Vorwärtsgang nicht sofort abwürgen!!!
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#12
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Zitat:
1. Die Fehlerfindung - diese hat mich doch rundum etwas beunruhigt! 2. Die Fehlerbeseitigung - diese war simpel, aber anstrengend und teuer!! 3. Die Konsequenz daraus - diese Überlegung war für mich - aus unterschiedlichen Gründen - am wichtigsten, es hat einen Umdenkprozess eingeleitet, der auch hier weitere bekannte Themen eröffnet, und leider wurde es letztendlich nochmals sehr teuer! ... wir sind also noch bei der Fehlerfindung ... .... |
#13
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Wäre diese Situation z.B. auf dem Rhein aufgetreten, hätte letztendlich ein Notankern erfolgen müssen. Ich weiß nicht wie lange man sich mit Bug und Heckstrahlruder Strom abwärts auf Kurs halten kann.
Da wir ja auf dem Weg zu den ostfriesischen Inseln waren, hätte uns das Problem durchaus auch im Wattenmeer treffen können. Auch hier hätten wir sehr schnell Not ankern müssen und wir wären ein Seenotfall gewesen! In einigen Gebieten hätten wir wahrscheinlich auf ner Untiefe festgesessen! Mit Frau und Kind an Bord ist jede erdenkliche Situation sehr, sehr unangenehm! Wir hatten also Glück im Unglück! |
#14
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Toller Bericht aber gehört die Theorie was wäre wenn auch mit zur Fehlerfindung ?
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Grüße vom Müggelsee aus Berlin Torty ----------------------------------------------------- Jedes Boot ist besser als kein Boot ! |
#15
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Was war`s denn nu ? Irgendwas mit den Stellmotoren von der Schaltung ? Oder gleich das Steuergerät ?
Grüße Daniel |
#16
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Zitat:
Auch wenn sich alles ja harmlos anhört, steckt einem das doch in den Knochen, und das WAS WÄRE WENN belagert einen und besonders hat dieses letztendlich für den 3.Teil Ausschlag!! |
#17
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Ich kann das schon verstehen, lies sich bei mir doch auch mal beim anlegen der Gang nicht raus nehmen .......... wir hatten denke ich mal alle schon brenzliche Situationen .
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#18
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Super Spannend! Hab schon Fingnägel abgefressen!!
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#19
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Sag bescheid wenn alle fertig sind ich komm dann zum lackieren
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#20
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Nur Geduld! Es kommt schon - und geht mal davon aus, das das was folgt schon den einen oder anderen den Mund und die Augen offen stehen lässt!
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#21
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Seit ich Boot fahre hat das Wort " Geduld" bei mir einen ganz anderen Stellenwert eingenommen.
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#22
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Also weiter in der Zeitschiene.
Der angekündigte Servicetechniker der mir gut bekannten VOLVO Station traf am nächsten Tag ein. Hier an dieser Stelle möchte und muss ich sagen, was nun folgte, war absolut professionell, kompetent und in der ganzen Art hervorragend. Es lief eine Kommunikation mit der Servicestelle und mit VOLVO NL! Es wurden nun alle Fehlermöglichkeiten, die zu einem Zustand in dem sich das Schiff /der Motor befand planmäßig abgearbeitet. Dies in einer verständlichen und logischen Reihenfolge. Natürlich hätte man auch mit dem letzten beginnen können, aber es war zu dem Zeitpunkt und aufgrund der wenigen Motorstunden und des hervorragenden Wartungszustandes des Motors der am wenigsten anzunehmende. In den nächsten 3 Stunden wurden also diverse Fehlermöglichkeiten abgearbeitet Und das war das, was mich beunruhigt hat! Ich habe dann nur zwischendurch gefragt, all das, was sie nun geprüft haben, kann zu diesem Zustand führen!? Dies wurde bejaht. Ich kann das im einzelnen nicht aufführen, aber es waren zum großen Teil elektronische Fehler und Fehler der Steuerventile der hydraulischen Kupplung. Letztendlich konnte durch Umtauschen von Ansteurungselektronik festgestellt werden, dass der Fehler NICHT mitwanderte! Ein schlechtes Zeichen!!! ..... Geändert von WhiteShark225 (11.11.2015 um 20:17 Uhr) |
#23
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Nun ging es an die Mechanik!
Und die böse Überraschung folgte! Das Getriebe wurde demontiert. Die Kupplungsscheiben der Hydraulische Kupplung hatten sich rot glühend aneinander verschmort, das Kupplungsgehäuse war blau angelaufen. Das war in dieser Form für den Techniker eine riesige Überraschung. Im Getriebe haben wir eine rosa 'Silikondichtmasse' gefunden, mit der anscheinend die Gehäuseteile abgedichtet wurden! Die Volvo Leitstelle in NL hat sich die Getriebenummer durchgeben lassen und direkt gesagt, man weiß dass diese Getriebeserie einen Fehler aufweist. Reparatur sinnlos, es gab ähnliche Fälle, --- Getriebe tauschen! Nochmal: es gab ähnliche Fälle, bekannter Fehler in dieser Serie !! Lassen wir das erstmal sacken |
#24
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Böse Sache aber denken wir mal an bekannte Dinge in der Autoindustrie
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