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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Bericht über unsere erste Saison mit dem ersten eigenen Boot
Hallo zusammen,
ich habe mal überlegt ob es für Euch interessant ist nachzulesen wie wir, ( meine Frau, 2 Hunde und ich )unsere erste Saison als Anfänger mit unserem ersten eigenen Boot Überstanden haben und welche Erfahrungen und Fehler gemacht wurden. Daher werde ich jetzt so nach und nach mal Beschreiben wie es uns ergangen ist mit unserem Boot, einem Stahlverdränger Ten Broke AK 9,80 x 3,10 Meter mit einem Perkins 4.108. Wir hatten bis dahin erst 2 mal in den Niederlanden ein Boot gechartert, einmal ein Boot von 14 Meter Länge (zusammen mit 6 Freunden) und einmal eins von 12,50 Meter. Erstaunlicherweise sind wir jedes mal sofort gut zurechtgekommen damit und hatten keine Probleme beim Anlegen oder Schleusen, das machte uns Mut. Wir sind dann auf die Idee gekommen uns doch ein eigenes Boot anzuschaffen und einen Heimathafen in der Nähe von Roermond zu suchen. Dort gibt es ja viele Möglichkeiten und wir haben eine Anfahrt von ca. 1,5 Std. was wir für akzeptabel hielten. Also sind wir im März dieses Jahres mal übers Internet auf die Suche gegangen, haben uns einige Boote die wir besichtigen wollten ausgesucht bei Maklern und dann Termine vereinbart. Einige werden jetzt mit dem Kopf Schütteln, aber wir hatten unsere Suche auf Boote eingegrenzt die um die 10 Meter sind und preislich zwischen 9.000 und 14.000 Euro lagen. Einige werden nun sagen das man dafür nur Schrott bekommt, aber uns war klar das wir in so ein Boot später noch einiges Investieren müssen. Wir wollten das eben keine "Vollausstattung" bei der zwar schon alles an Technik vorhanden ist, aber wir nicht wissen wie es Verbaut ist und wie alt die einzelnen Sachen sind. Also als Anfänger eben mal erst klein Anfangen, das war unser Ziel. Was man dann so zu sehen bekam war teilweise recht abenteuerlich, die meisten Boote waren irgendwo undicht, meist machten die Fenster nicht mehr mit. Gut war das es zu der Zeit viel geregnet hat und man so genau sehen konnte wo es überall undicht war. Oft hatte auch die Bilder nun gar nichts mit dem aktuellen Zustand der Boote zu tun, das Beste war das wir ein Boot besichtigt haben was nun überhaupt nicht mehr den Bildern in der Anzeige entsprach und ich dann in eine Schublade noch die Verkaufsanzeige gefunden habe die vor 11 Jahren wohl die Grundlage für den Kauf durch den Vorbesitzer war, man hatte genau diese Bilder übernommen, der Preis war damals um das Vierfache höher als jetzt, die Bilder die gleichen. Dann haben wir uns ein Boot angesehen das wir normal nicht wollten, die Bilder waren nicht gerade so das man dafür 160 Km fahren würde um es sich anzusehen, da wir aber gerade in der Nähe waren haben wir uns entschlossen doch einfach mal zu schauen wie es denn in Natura aussieht. Der Erste Eindruck von außen war gut. Klar hier und da eine Beule im Rumpf aber nichts was ungewöhnlich sein sollte bei einem alten Stahlboot. Zumal wir sicher als Anfänger noch die eine oder andere Beule selber verursachen würden. Also haben wir und das Boot genauer von innen angesehen und waren überrascht, alles viel besser als auf den Bildern, erstaunlich. Es hatte eine Achterkajütte, also 4 Schlafplätze plus 2 zusätzliche wenn man den Tisch runter klappt, die Polster rochen frisch und waren sauber, die Fensterrahmen aus Alu und Dicht, ein Bugstrahlruder war vorhanden, 2 neue Batterien waren eingebaut. Kurz und gut, es war alles besser als vermutet. Dann wollten wir mal einen Blick in den Motorraum werfen, zu unserem erstaunen auch alles schön sauber, aber es fehlte der Motor !!!! Aha dachte ich, wieder eine Verarschung und frage dem Makler ob das ein Scherz sei. Die Erklärung kam dann schnell, er meinte das der Motor ausgebaut sei und gerade komplett von dem ansässigen Monteur überholt werde. Zuerst war ich enttäuscht, aber nach einigen Minuten dachte ich mir das genau das doch was gutes hat. Immerhin würde ich einen Frisch überholten Motor bekommen und hätte keine Wundertüte. Also haben wir mit dem Monteur gesprochen und uns die Sache mal angesehen. Er hat uns gesagt was alles gemacht würde am Motor, der jetzige Besitzer würde das alles Bezahlen und wir könnten eine Kopie der Rechnung bekommen, dazu bekämen wir 6 Monate Garantie auf die Reparatur Kurz und bündig, wir haben in der folgenden Woche über den Preis verhandelt und uns dann entschlossen dieses Boot nach einer Probefahrt zu Kaufen, der Preis sollte wenn alles Repariert ist am Motor 10.500 Euro betragen. Es lag also voll in unserem Rahmen, aber uns war klar das wir sicher noch einiges an Geld Investieren mussten, denn ich wollte alles was an Elektrik im Boot ist neu haben, Hauptsache die Grundsubstanz war in Ordnung. Nun hatten wir ein Boot gefunden. Fortsetzung folgt....
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Gruß Ralf |
#2
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Moin Ralf
Immer her mit dem Bericht, lese gerne von dir. Und dein Boot gefällt mir persönlich sehr, ich steh ja eher auf klassisch. Also denne, lass uns teilhaben an deinen Erfahrungen. Vorallem die Details zum Boot sind natürlich sehr interessant, zumal das Thema Stahlboote und Wirtschaftlichkeit hier ja immer wieder mal diskutiert wird. Ausserdem interessieren mich ungeschminkte Berichte immer, glaube, da bin ich nicht alleine. Lg, Alex 😊 |
#3
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Solche Berichte sind immer !
Also immer her damit.... Bilder können trügen.... aber was ich sehe Ein Boot in gebrauchsfähigem Zustand, mit revidierter Maschine, Bugstrahlruder, urlaubstauglichem Platzangebot für eine ganze Familie.... da habt ihr wohl nichts verkehrt gemacht! Solider Grundstein als Einstieg in das Hobby - Glückwunsch! |
#4
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Mitte April war es dann soweit, das Boot kam ins Wasser, die Maas hatte gerade etwas Hochwasser aber die Probefahrt wurde unternommen, egal wie, ich wollte mit "meinem" Boot fahren.
Die Probefahrt verlief gut und wir unterschrieben den Vertrag, bezahlten und machten uns danach auf den Weg zu unserem Heimathafen. Unser Hafen war nur etwa 45 Minuten Fahrzeit entfernt, aber wir mussten gegen die Strömung beim Hochwasser und hatten schon nach 15 Minuten Fahrt unsere erste Schleuse vor uns. Also vor der Schleuse angelegt und dann am an dem gelben kleine Kasten angemeldet. Es meldete sich eine nette Schleusenwärterin. Ich habe ihr dann gesagt das wir gerne zu Berg Schleusen möchten und das es unsere erste Schleusung mit dem eigenen Boot wäre da wir Anfänger sind. Darauf wurde uns gesagt das sie die Schleuse für uns Vorbereitet und wir nicht zu weit nach vorne durchfahren sollten, sie würde uns alleine Schleusen, wir hätten also viel Platz. Super. Mit einem doch etwas mulmiges Gefühl im Bauch sind wir dann nach einigen Minuten als die Ampeln auf grün waren in die Schleuse gefahren, das ganze schön langsam, wir waren ja alleine und hatten bis dahin noch keine derartigen Manöver mit dem Boot üben können. Erstaunlicherweise ging alles ohne Probleme, meine Frau erwischte den von mir Angesteuerten Poller in der Schleusenwand, nach einem kurzen Rückwärtsschub lang ich so gut das ich bequem aus dem Fahrerstand ebenfalls eine Leine umlegen konnte. Die Tore schlossen sich und es ging nach oben, das Umlegen der Leinen funktionierte auch gut. Oben angekommen warteten wir wieder auf grün, machten los und nach einem kurzen Schubser mit dem Bugstrahlruder fuhren wir aus der Schleuse. Wir waren etwas erleichtert unser erstes Schleusenmanöver so gut bewältigt zu haben. Jetzt hatten wir auch viel weniger Strömung, da um die Jahreszeit fast niemand unterwegs ist übten wir einige Sachen wir richtig Aufstoppen und verschiedene andere Sachen. Dann ging es Richtung Hafen, nach etwa 30 Minuten erreichten wir diesen, da in der Doppelbox kein weiteres Boot lag, entschloss ich mich dazu dort Rückwärts einzufahren. Es war windig, kein Boot so nah das etwas hätte Passieren können, also was sollte es, nur der Versuch macht klug. Beim ersten Versuch hatte ich dann doch den seitlichen Wind etwas unterschätzt, egal. Also nochmal den Vorwärtsgang rein und einen neuen Versuch starten. Das sah besser aus, ohne weitere Probleme und mit etwas Hilfe des BSR lagen wir in unserer Box, Geschafft Fortsetzung folgt
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Gruß Ralf
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#5
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So war das bei mir als ich damals mein altes Boot verkauft habe: ungeschönte Bilder, keine Sau hatte Interesse. Der erste der dann WIRKLICH vor Ort kam, hat sie sofort genommen. Und fährt sie bis heute ohne Probleme. Man muss sich also nicht wundern, wenn viele Bilder geschönt werden.
Ein schönes Boot, herzlichen Glückwunsch! Freu mich auf den weiteren Bericht |
#6
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Ahoi Ralf und Deine Erfahrungen lese ich gern.
Als Stahlverdrängerfan, insbesonderen der älteren Fraktion, lese ich hier gern weiter mit und bin gespannt auf Eure erfahrungsreiche Saison. Zwei gesunde Augen hab ich natürlich auch, also nix gegen schöne Fotos einzuwenden. |
#7
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Hallo Ralf,
das liest sich bisher ja sehr vielversprechend. Ich hatte dieses Jahr auch meine erste Saison mit eigenem Boot, leider lief schon bei der ersten Überfahrt nicht alles glatt. Bin auch in der nähe von Roermond (De Spaanjerd). Freue mich hier weiter zu lesen! Viele Spaß mit Deinem Boot Markus
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#8
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Danke für Euer Interesse, ich freue mich..
Und weiter gehts... In den folgenden Tagen war ich natürlich nur am Boot zu finden, als Erstes baute ich die alte Spüle und die Arbeitsplatte aus und ersetzte das ganze durch etwas Neues das uns besser gefiehl. Die Druckwasserpumpe wurde ausgebaut und durch eine vernünftige mit richtig Druck ersetzt. Viele Kleinigkeiten wurden verändert und so wurde man langsam mit dem Innenleben immer vertrauter. Da es noch April war und deswegen fast keine Boote unterwegs waren haben wir immer wieder zwischendurch kurze Fahrten unternommen und geübt. Wir haben viele freie Anlegestellen in der Nähe und konnten so das Anlegen mit Wind von vorne, hinten oder seitlich Üben ohne Zuschauer zu haben oder jemanden zu gefährden. Auch haben wir Tagestouren gemacht damit die Schleusenwärter nicht zu viel Langeweile hatten, oft wurden wir ganz alleine geschleust, aber ab und an auch mit Berufsschiffen, das war schon wieder etwas anderes, zuerst aufregend, dann aber schon fast Gewohnheit. Wir haben so in den ersten 3 Wochen etwa 30 mal geschleust. So wurden wir immer sicherer, was und später im Sommer sehr geholfen hat als die Schleusen dann richtig vollgepackt wurden. Mitte Mai haben wir dann unsere erste kleine 3 Tagestour gemacht und sind Richtung Maastricht gefahren. Also ging es über den Julianakanal in die Schleuse Maasbracht, mit 12 Meter Hub schon beeindruckend, vor allem wenn 2 Dicke Berufler vor einem liegen. Aber alle ging ohne Probleme. Nun hatten wir es zum ersten Mal mit richtig vielen Bruflern zu tun, also Augen auf... Unterwegs hatten wir einmal ein etwa 100 Meter langen Berufler hinter uns der zum Überholen ansetzte, aber auch noch 2 von dieser Größe die sich gegenseitig überholten und uns entgegen kamen. Es war klar zu sehen das es jetzt bald dazu kam das die entgegenkommenden nebeneinander waren an genau der Stelle wo wir auch überholt werden würden. Das würde für alle sehr eng werden, besonders für uns mit unseren 10 Metern sicher nicht sehr angenehm. Aber ein Stück vor uns gab es Steuerbord eine Einfahrt zu einer Kiesgrube, also haben wir etwas mehr Gas gegeben und sind in die Einfahrt rein, dann Aufgestoppt und gewartet. Als der Berufler hinter uns auf unserer Höhe war zeigte er mit dem Daumen nach oben Winkte freundlich und grüßte mit der Hupe. Ja wir waren Stolz, hatten wir uns doch richtig verhalten bei unserer ersten Tour. Noch war das ja alles neu für uns. Unsere erste Tour verlief weiterhin richtig gut, hinter Maastricht fanden wir einen tollen Anlegeplatz, unsere Hunde konnten sich Austoben, wir haben das erstmals auf dem Boot gekocht und übernachtet. Das Boot machte was es sollte, keine Technischen Probleme und wir haben einiges dazu gelernt. Fortsetzung folgt...
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Gruß Ralf
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#9
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Super Bericht und super Einstieg als Bootseigner.
Schön das alles so gut geklappt hat. Man sieht, auch wenn man ein kleineres Budget hat, das es möglich ist diesem schönen Hobby zu fröhnen. Ich wünsche euch weiterhin viel Glück auch mit der Technik. Bis zum nächsten Jahr !!!
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Wat mutt dat mutt!!!
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#10
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Im Laufe des Sommers waren wir viel unterwegs, haben kleine Touren von 3, 4 oder auch 5 Tagen gemacht. Dabei haben wir viele nette Leute kennen gelernt, aber auch Vollidioten die sich auf dem Wasser benehmen als wenn Sie kein Hirn zum Nachdenken hätten, aber das war zum Glück recht selten.
Das Boot wurde in der Zwischenzeit dann immer weiter ausgerüstet. Das Ziel war ja schon beim Kauf das nach Möglichkeit alles was die Technik an Bord betrifft ausgetauscht werden soll damit man weis was man hat und wie es verbaut ist. Nach einer längeren Tour durch Friesland war für uns dann auch klar das wir kein größeres Boot wollten, sicher sieht man viele tolle Boote, größer, mehr Platz, neuer... man denkt nach ob das nicht was wäre. Aber wenn man dann sieht das einem viele Fahrmöglichkeiten z. B. in Friesland verschlossen bleiben weil das Boot dann einfach zu hoch ist um unter den doch vielen festen Brücken der schönen Kanäle herzukommen überdenkt man das ganze wieder. Wir lieben halt die kleinen Kanäle die es in den Niederlanden gibt, man kann an vielen schönen stellen Anlegen, hat es in kleinen Orten einfacher einen Platz zu finden als mit einem 15 Meter Boot und für 2 Personen haben wir im Grunde Platz genug auf unserem 10 Meter Boot. Da bis dahin unser Boot 180 Motorstunden lang einwandfrei lief, was wie man hier im Forum oft lesen kann wohl nicht immer der Fall ist wenn man so ein altes Boot ( immerhin 48 Jahre !! ) kauft, habe ich beschlossen unser Boot weiter neu auszurüsten. Das BSR bekam eine eigene 140 AH 1000 EN Batterie, diese wurde direkt neben dem BSR verbaut so das die Kabellänge bei nur 60 cm lag. Diese Batterie wird mit einem neuen Sterling B2B Lader geladen. Das war eine gute Entscheidung, das BSR hat mehr Power und saugt uns nicht mehr die Verbraucherbatterie leer. Dann wurde ein neues Faron Automatik Ladegerät mit 2 Ausgängen verbaut. Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine Ladestromeinheit mit entsprechender Sicherung verbaut damit das Boot separat abgesichert ist wenn es am Ladestrom hängt. Das Cockpit wurde neu gemacht, zusätzliche Anzeigen wie eine vernünftige Temperaturanzeige, 3 Voltmeter wurden zu den vorhandenen Anzeigen wie Tankuhr, Drehzahlmesser, Öldruck usw. eingebaut. Bei dieser Gelegenheit wurden auch 8 abgesicherte neue Schalter für Verbraucher mit eingebaut, wenn man dann schon mal alles auseinander hat.... Fortsetzung folgt ......
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Gruß Ralf
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#12
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Mann mann mann !!!
jetzt machste einem aber Lust auf die nächste Saison... Unsere Boote stehen auf dem trockenen !!! Schöne Bilder, gepflegtes Boot, was will man mehr. 2016 wir kommen (warten) !!! Ich glaube ich muss auch mal nach Holland. Könnte auf eigenem Kiel sogar hin... wohne um die Ecke. Naja vielleicht später mal. Weiter so!
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Wat mutt dat mutt!!!
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#13
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Natürlich wurden immer wieder kleinere Touren gemacht, man will ja nicht nur am Boot Arbeiten, sondern Fahren. Es machte uns immer mehr Spaß mit einem eigenen Boot unterwegs zu sein. Sehr viele Ideen und Tipps habe ich hier im Forum gefunden was den "Umbau" unseres Bootes betrifft.
Vieles spielte sich immer besser ein, meine Frau wusste jetzt schon immer genau was ich vor hatte und wie sie reagieren musste. Um so sicherer wir wurden um so mehr Spaß hatten wir. Was sich auch gut einspielte war das "Anlegebierchen", wir haben schon von Anfang an die Regel aufgestellt das solange wir nicht am Ende des Tages festgemacht haben es keinen Alkohol gibt, dafür haben wir zu viele Berichte gelesen was auf Booten und gerade auch in Schleusen passieren kann, aber das erste Bier nach dem Anlegen war immer sooooo lecker. Natürlich wurde an unserem Boot, der "Akaija" immer weiter etwas verändert. Den Namen hatte Sie schon und ich hatte mal nachgesehen was das wohl bedeuten könnte. Ich habe dann sowas wie "Wir alle sind Eins" rausgefunden, wie auch immer, der Name gefiel uns und wir Tauften das Boot nicht um. Es wurde dann eine neue Toilette eingebaut und wir haben in dem kleinen Bad noch einen Unterschrank mit kleinem Waschbecken nachgerüstet. Die Tischplatte in der Kabine wurde erneuert, der ganze Boden wurde dann auch gleich neu gemacht. Es wurde immer gemütlicher und wir fanden es Toll so langsam unterwegs zu sein, die Landschaft zu genießen und uns dabei einen Frischen Kaffee oder eine Kleinigkeit zu Essen machen zu könnten. Eines Tages wunderte ich mich Nachmittag über einen leichten Dieselgeruch, allerdings waren viele Berufler unterwegs auf der Maas so das man nie genau wusste ob das von denen kommt oder von uns. Als wir unser Tagesziel erreicht hatten und das Boot fest war reichte aber ein Blick in den Motorraum um zu sehen das der Dieselgeruch von uns kam..... Es schwammen etwa 15 Liter Diesel in der Bilge, na prima. Zum Glück hatte ich einen Leeren 20 Liter Kanister an Bord, also mal zuerst das ganze Zeug in den Kanister gepumpt, das ging gut mit einer Pumpe die ich für den Ölwechsel nehme. Als ich nicht entdecken konnte wo der Diesel her kam habe ich den Motor angeworfen und sofort spritzte ein dünner Strahl aus einer Dieselleitung. Kein Problem, es war ein normaler Benzinschlauch und ich hatte mit Wochen vorher einige Meter als Ersatz gekauft, nach dem Motto "man weis ja nie". Der Schlauch war nach einigen Minuten ersetzt und wieder alles Dicht. Jedenfalls war jetzt auch die Bilge wieder richtig sauber. Fortsetzung folgt ...
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Gruß Ralf
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#14
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Vielen Dank für Eure Rückmeldungen !!!
Jetzt noch eine Fortsetzung, dann wird es wohl erst Morgen weiter gehen. Es wurden nun noch weitere Sachen eingebaut, dazu gehörte unter anderen auch ein Spannungwandler von 12 auf 220 Volt mit 1000 Watt Leistung. Zwei neue Bilgenpumpen wurden verbaut und dafür neue Borddurchlässe gemacht. Immer mehr alte Kabel in den schönsten Farben wurden entfernt, ich glaube es gab keine Farbe die nicht vorhanden war. Die alten Sicherungskästen wurden gegen neue getauscht. Es gab neue Leinen für die Fender, eine neue 30 Meter Ankerleine mit 6 Meter Kettenvorlauf für den Anker. Auch wenn man es kaum glauben mag, aber selbst jetzt fanden wir noch neue Sachen auf dem Boot. In der Achterkajütte gab es unter dem Bett ganz hinten noch einen großen Stauraum den ich bis dahin nicht entdeckt hatte. Dort fanden sich Kisten mit Schrauben, Schellen, Ersatzkeilriemen, 2 Klappanker, Leinen, 3 Super Erdnägel um auch mal einfach irgendwo festmachen zu können. In einem weiteren Fach lagen Signalraketen, Ankerball, Ankerboje... unglaublich. Mittlerweile hatten wir auch zu schätzen gelernt das unser Boot einen 350 Liter Frischwasser Tank hat, sparsam mussten wir nicht sein. Der Dieseltank hat zwar nur 135 Liter, aber auch das fanden wir jetzt schon gut, denn wir brauchten nur etwa 2,5 Liter die Stunde und hatten so dann doch immer Frischen Diesel im Tank. Ich hatte zur Vorsicht schon am Anfang eine neue Doppelfilteranlage eingebaut weil man ja nie weis was da so aller drin rumschwimmt. Allerdings sind die jetzt noch wie neu, der Tank muss also recht sauber sein. Die 135 Liter reichen bei dem Verbrauch auch lange genug Alles Prima. Nach etwa 220 Betriebsstunden stellte ich leider fest das etwas Öl aus dem Getriebe tropfte. Da das Getriebe ja nicht so wie der Motor überholt worden war versuchte ich mal die Schrauben leicht nachzuziehen, besonders Fest waren die nicht gerade, aber das ganze brachte keinen Erfolg. Viel war es nicht, etwa ein Schnapsglas voll in 6 Stunden. Also mal vorerst einfach nur immer was Nachfüllen und das ganze am Ende des Sommers genau Prüfen. Da wir immer wieder die Boote in dem schönen dunklen blau bewunderten die wir unterwegs waren beschlossen wir unser Boot ende des Sommers auch so zu Lackieren, da das Boot dann sowieso aus dem Wasser muss kann man sich dann auch in Ruhe um das Getriebe kümmern. Dazu hatte ich den Eindruck das Getriebe und Schraube nicht so recht zusammen Passen da wir unsere Rumpfgeschwindigkeit nicht ganz erreichten. Das dieses Getriebe mir noch Bauchschmerzen machen würde ahnten wir damals noch nicht.......... Fortsetzung folgt
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Gruß Ralf
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#16
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Na mal schauen.... nacher wenn es Passt bekommst Du noch eine Fortsetzung.
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Gruß Ralf
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#17
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Lach.....
Also ich bin (gezwungenermaßen) gaaaanz geduldig und freue mich auf morgen; und vllt. auch auf Akaija im neuen Kleidchen. Über die "Erdnägel" musste ich allerdings echt richtig lachen. Nennt man die Teile echt so oder ist das ne Wortkomposition? Bei uns hießen die schlicht Kuhfuß oder Brechstange, aber mag auch sein, dass dies in der Größe bzw. Nutzbarkeit begründet ist.
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#18
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Man fährt wirklich mit Euch mit......... nun machen wir uns alle große Sorgen wegen dem Getriebe................
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Grüße vom Müggelsee aus Berlin Torty ----------------------------------------------------- Jedes Boot ist besser als kein Boot !
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#19
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Zitat:
Jedenfalls sind die ich auf dem Boot gefunden haben richtig gut und 60 cm lang, die halten schon was.
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Gruß Ralf
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#20
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Zitat:
LG Axel |
#21
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OK, dann noch die letzte Fortsetzung für HEUTE....
Nach weiteren Ausflügen mit unserem Boot war es dann soweit, unser erstes Auskranen stand an. Dort wo wir das Boot gekauft hatten haben wir auch den Termin gemacht, der Monteur der unseren Motor überholt hatte hat uns dann auch eine Halle reserviert so das wir dort auch bei schlechtem Wetter unsere ersten Lackierarbeiten machen konnten. Als das Boot dann zum Kranen bereit war kam er auch schon um sich das Problem mit dem Getriebe anzusehen. Ich hatte vorher schon versucht mal zu erkunden was es überhaupt genau für ein Getriebe ist, niemand kannte es. Ich ahnte schon schlimmes. Nah langem suchen fand ich hier im Forum einen alten Bericht über ein Getriebe das meinem sehr ähnlich sah. Nach weiterem Suchen fand ich raus das es ein Getriebe aus England ist und nur von einem kleinen Betrieb hergestellt wurde, na Klasse. Unser Monteur musste auch zugeben sowas außer bei und noch nie gesehen zu haben, ich war begeistert, toll... Er versprach mir den Hersteller anzuschreiben und sich alle Informationen zu dem Getriebe zu besorgen, dann würden wir mal weiter sehen. Das beruhigte mich dann etwas. Nach 2 Tagen hatte er alle unterlagen bekommen, ein Zerlegen im Boot war nicht machbar und das Getriebe musste raus. Das war nicht weiter schlimm, denn ich hatte in der Zwischenzeit bemerkt das es ein unschönes Schleifgeräusch gab wenn mal die Welle von Hand drehte, da war für mich schon klar das ich neue Lager wollte und die Welle sicher eingelaufen war. Das ich den Kaufbetrag in etwa verdoppeln müsste wenn ich an dem Boot alles neu haben wollte war mir ja vor dem Kauf mehr oder weniger klar. Im Grunde ging es nur um eine neue Dichtung, aber ich hatte ein ungutes Gefühl, das sollte sich bewahrheiten Als das Getriebe geöffnet war konnten man sehen das so ziemlich alles zu viel Spiel hatte oder ausgeschlagen war, sicher hätte mal eine neue Dichtung einbauen können und einfach sehen wie lange es noch hält, aber das wollte ich auf keinen Fall. Mein Schrauber hat dann in England nachgefragt war entsprechende Ersatzteile kosten würden, nach der Antwort war klar das es ein neues Getriebe werden wird, denn nur die Ersatzteile sollten da mehr kosten als ein anderes neues Getriebe, zudem war das alte Getriebe viel zu schwer und für Boote von 200 bis 400 PS ausgelegt. Damit das ganze dann auch Sinn machte, beschloss ich die Welle und die Schraube ebenfalls zu erneuern. Dazu wurde dann alles neu Berechnet so das ich dann auch mal meine Rumpfgeschwindigkeit erreichen würde. Die Überlegung war halt das ich danach nun fast ein technisch neues Boot hatte, so sollte es ja auch sein.Immerhin hatten wir jetzt fast 290 Motorstunden hinter uns, wie ich das so gelesen habe haben das ja einige erst nach 3 oder 4 Jahren zusammen. Zudem hatten wir schon für das kommende Jahr eine Tour von 4 Wochen durch die Niederlange geplant, dafür sollte dann aber auch alle in Ordnung sein. Nur ganz so einfach sollte es dann nicht werden, aber das wusste ich noch nicht und ich begann das Boot neu zu Lackieren. Fortsetzung folgt ...
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Gruß Ralf
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#22
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Zitat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Brechstange Fand die Bezeichnung nur so lustig / niedlich und kannte ich nicht. Was sich so in den Schaps auftut.... mal schauen, ob da noch Schätze zu Tage treten.
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#23
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Bist Du Schriftsteller?
Echt ein klasse Bericht. Ist das bei Shepenkring? Weiter so, ich freue mich schon drauf. Gruß Guido Ps. Plan mal eine Tour bis zum Grevelinger Meer, hatten wir 2010 auch über die Maas gemacht. Sehr schöne Strecke
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http://searay-hoss.de.tl/Startseite.htm |
#24
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Cooler Schreibstil und auch ich freue mich auf die Fortsetzung
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Grüße vom Müggelsee aus Berlin Torty ----------------------------------------------------- Jedes Boot ist besser als kein Boot ! |
#25
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Zitat:
Ja das ist bei Shepenkring, die sind alle sehr nett
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Gruß Ralf
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