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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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BOOTSKAUF - Geschichten und Erfahrungen
Hallo liebe Bootsfreunde,
ich habe vor etwas mehr als 3 Jahren mit diesem Bootssport angefangen, spät und ziemlich spontan. Für den geplanten Bootsurlaub in Holland (14m Verdränger für 8 Personen) habe ich erst mal den Führerschein gemacht, ohne Ahnung war mir das zu heikel. Hat sich im Nachgang als Vorteil erwiesen, und so viel Spaß gemacht, dass ich mir in Deutschland auch ein Boot zugelegt habe. Nachdem ich jede Menge gelesen, mich mal bei den Leuten am Hafen umgehört habe, wars dann soweit. Meine Sea Ray ist mit 9,50m nicht unbedingt ein Einsteiger Boot, aber man muss sich nicht unbedingt bei nächster Gelegenheit vergrößern. Bei der Suche habe ich echt haarsträubende Dinge erlebt, so im Nachgang betrachtet. Hier im Forum lese ich oft Fragen von Neuen, die ich mir auch gestellt habe. Die Tipps von den alten Hasen sind daher Gold wert, darum möchte ich diese gerne mal in einem Trööt sammeln. Nicht als stumpfe Liste zum abhaken, nein als lebendige Geschichte mit Emotionen von Schreiber. Infos und Tipps gibts im Trockendock, aber die Geschichten darum nicht. Genau die helfen manchmal, zu verstehen, was eigentlich gemeint ist. Also her mit den Geschichten, Tipps aus der Praxis, Euren Erlebnissen und Erfahrungen die ihr so beim Bootskauf oder Verkauf gemacht habt. Bitte an die Leser, gebt nicht so viele Kommentare rein, dann muss man nicht zu viel Gesabbel drum herum lesen. Ein Titel gelegentlich hilft spez. Themen besser zu finden. Einfach bei Antworten auf Erweitert drücken.
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Sonnige Grüße (Rhein Km 443) Norbert
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#2
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Bootsrumpf genau prüfen
Der Besichtigungstermin war lange ausgemacht, das Boot stand beim Händler zur Besichtigung, natürlich auf dem Trailer.
Der private Verkäufer war sehr seriös, ein freundlicher Herr um die 70. Das Boot war auch sehr gut behandelt, eine schöne Rienker. Habe ich mir von innen sehr intensiv angesehen, die Technik, vor allem den Motor. Alles prima für sein Alter. Jetzt zum Rumpf. Nachdem ich dann den Antrieb gesehen hatte, betrachte ich das Gfk. Sehr gut in Schuss für sein Alter. Für mein Alter habe ich mich sogar unter den Trailer geqäult. Direkt an den Kielrollen entlang zog sich ein Riss den ich im Stehen nie gesehen hätte. Wegen der Kosten habe ich vom Kauf Abstand genommen. Der nette Herr wusste davon gar nichts. Ich erzähle die Story um klar zu machen das man ohne Probefahrt sehr genau prüfen muss ob alles in Ordnung ist. Auf dem Wasser hätte man es schnell gemerkt, das Ding stand aber auf einem Trailer. Ein solcher Schaden ist im Nachgang sicher ein Ärgernis, das wahrschenlich nur mit Anwalt zu klären ist. Mein Boot habe ich auch ohne Probefahrt gekauft, aber direkt in der Werkstatt prüfen lassen. Hatte ich mit dem Verkäufer auch vereinbart. Alles prima, so kann es auch laufen.
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Sonnige Grüße (Rhein Km 443) Norbert |
#3
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Na dann will ich auch noch ein oder zwei schräge Geschichten aufschreiben. Ich mache das nur stichwortartig, weil sonst werden die Geschichten zu lang.
Ich habe über 3 Jahre nach einer Nachfolgerin für meine Crownline 270 CR gesucht. Geschichte 1 In einem Schweizer-Portal das Inserat einer Marex 277 Consul entdeckt mit Telefonnummer. Ich dort angerufen, es schallt mir eine sehr junge Stimme entgegen. Er hätte nur das Inserat eingestellt..... ich solle doch seinen Vater kontaktieren er verkaufe das Boot. Telefonnummer vom Vater bekommen, angerufen. ÄÄHHH er sei nicht der Besitzer, er verkaufe das Boot nur für einen Bekannten. So weit so gut. Wir haben noch ein bisschen miteinander gesprochen auch über den sehr sportlichen Preis. Da meinte er, dass der Preis wohl verhandelbar sei. Ich habe ernsthaftes Interesse angemeldet und Ihn gebeten beim Eigner abzuklären was seine Schmerzgrenze wäre. Das hat er versprochen zu tun und mich dann anzurufen damit wir einen Besichtigungstermin mit Probefahrt abmachen könnten. Dann habe ich erstmal 3 Wochen nichts mehr von ihm gehört. Ich wieder angerufen.... äähh der Eigner sei nicht zu erreichen. Gut kann ja sein, dass er irgendwo ist wo's keinen Empfang für Mobiltelefone gibt. Ich also einen Besichtigungstermin mit Probefahrt abgemacht.... Der ist dann buchstäblich vom Föhnsturm mit Windgeschwindigkeiten von 60 in Böen über 100 Km/h verblasen worden.... Nächsten Termin abgemacht. Einen Tag vor dem Termin habe ich noch mal angerufen, um mich zu erkundigen ob er den Eigner erreichen konnte und ob er nun seinen Verhandlungsrahmen kennen würde. Immerhin wären das für mich circa 500 Km Weg. Hin- und Rückfahrt... Darauf er; es sei ihm jetzt etwas peinlich.... Der Eigner würde mit seiner Frau in Scheidung liegen, darum sollte das Boot verkauft werden. Nun hätte er sich mit seiner Frau dahingehend geeinigt, dass ein Verkauf des Bootes nun nicht mehr nötig wäre. Diese wenigstens für mich schräge Geschichte, habe ich wenigstens per Telefon und eMail händeln können....
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Beste Grüsse aus der Schweiz Tom https://www.boote-forum.de/album.php?albumid=7315 Geändert von xenix (12.11.2016 um 15:23 Uhr) Grund: Rechtschreibung, Zeichensetzung, kleine Ergänzungen |
#4
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Geschichte 2:
Wieder ein Inserat in einem Schweizer-Portal entdeckt. Diesmal eine Nidelv 28 HT aus dem Jahre 2002, wie gewünscht mit Dieselmotor und starrer Welle und einem sehr sehr sportlichen Preis.... Knackpunkt an der Sache; ich habe mir überlegen müssen ob ich die 4.5 Stunden Autofahrt auf mich nehmen will. Das Boot steht am "Ar... der Welt", da es aber eigentlich genau das ist was ich gesucht habe, habe ich mich per eMail gemeldet mit der Bitte um einen Besichtigungstermin an einem Samstag, da es mir nicht möglich sei unter der Woch diese Strecke zu schaffen während der Öffnungszeiten, gebeten... Darauf bekam ich eine Antwort so im Sinne, sie würden am Samstag nicht arbeiten und überhaupt sei er sich nicht sicher ob ich überhaupt ernsthaftes Interesse an dem Boot habe. Dazu muss man noch wissen dass die dort 10 % des Verkaufspreises nehmen, die einzige Leistung dafür ist, dass sie ein Inserat ins Internet stellen und dann noch die Kunden in Ihre Werft lassen. Geht's noch! Wie sich das abspielte könnt ihr im folgenden lesen. Ich habe gekocht vor Wut... Was stellt sich denn der Kerl vor, ich nehme, ohne ernsthafte Kaufabsichten über 400 Km Autofahrt (ein Weg) auf mich nur um ein Boot in der Halle ohne Probefahrtmöglichkeit zu besichtigen. Dazu muss ich noch schreiben dass es für Boote wie die Nidelv 28 in der Schweiz eigentlich gar keinen Markt gibt... Wir haben dann noch ein paar mehr oder weniger nette eMails ausgetauscht und für einen Freitag einen Besichtigungstermin ausgemacht, ich habe also einen Tag frei genommen auf Arbeit. Wir habe um 15:00 Uhr abgemacht, da hat doch der Kerl gemeint er hätte nicht lange Zeit denn es stehe noch ein Transport an.... Wir standen um die vereinbarte Zeit in der Tiefgarage in der er seine Werft eingerichtet hat. Die Tore weit offen aber kein Mensch zu sehnen. Wir also mal gerufen ob jemand da sei. Da hat sich dann doch jemand gemeldet (der Mechaniker), ganz erstaunt dass jemand da steht der behauptet einen Termin zu haben. Nach Erklärungen, hat der Angestellte gemeint er könne uns das Boot ja mal zeigen. Wir also hinter ihm her zum Boot... Wir (meine Guteste und ich) standen auf der Steuerbordseite quer vor dem Bug.... Ich muss sagen meine Guteste macht sich nicht viel aus Booten. Wir habe uns nur beide angesehen und den Kopf geschüttelt; für so einen Kahn sind wir also soweit gefahren. Zu dem Boot wurde überhaupt keine Sorge getragen überall Macken und Dellen und das Antifouling hat auch so ausgesehen als ob sehr grossflächige Schäden repariert und wieder neu mit Antifouling gestrichen worden seien, als Ausgleich dafür war nicht einmal eine Ankerwinde montiert, die ist da wo ich fahre und ankere ein absolutes must have..... Weil wir schon mal da waren sind wir dann doch noch ins Boot gestiegen und dort hat sich der Eindruck fortgesetzt, da wurde auch innen keine Sorge getragen. Das ganze einfach nur schmuddelig; gut das kann man einfach reinigen, zu diesem Preis hätte ich aber ein zumindest gereinigtes Boot erwartet. Irgendwann wollte ich noch nach dem Motor sehen; da aber die Bodenplatten verschraubt alle waren hat der Mensch der Werft gemeint das sei jetzt nicht möglich. Ich habe ihn dann angesehen und gemeint ob ich wirklich die ganze Strecke gefahren sein um SO ein Boot anzusehen. Er hat sich dann getroll und Werkzeug geholt. Der Motor war wirklich sauber und machte einen guten Eindruck, die Bilge war auch sauber geputzt und machte einen ordentlichen Eindruck.... Dann haben wir noch kurz über die Preisvorstellung gesprochen, ich habe ihm meine Vorstellung mitgeteilt und er hat sie aufgenommen und sagte er wolle sie seinem Chef geben damit er sie dem Eigner mitteilen kann. Das hat er offensichtlich gemacht, denn ein paar Tage später habe ich wieder eine sehr freundliche eMail vom Werftbesitzer bekommen; so im Ton was ich mir eigentlich erlauben würde..... PS: Jetzt, nach einem Jahr steht die Nidelv 28 HT immer noch in dieser Werft. Lustig ist, das ungefähr zwei Wochen nachdem ich "meine" Nidelv 28 HT in der de Luxe-Ausführung gekauft hatte, der Preis um über CHF 19'000.- gesenkt wurde. Verkauft ist sie immer noch nicht; wie gesagt für solche Boote gibt es in der Schweiz keinen Markt. Zurück zur Besichtigung. Der Mechaniker meinte dann er hätte da noch eine gleiche Nidelv28 HT, bei der sie eine Osmose-Sanierung vornehmen würden und die vermutlich auch zum Verkauf stehen würde.. Er müsse sich aber noch erkundigen. Sie sei auch ein Jahr jünger. Die haben wir uns auch noch angesehen.. Von dieser Nidelv waren wir dann beide angetan und das wäre dann Geschichte Nummer 3 wenn die auch noch jemand lesen möchte.... Weil, auch da gibt es einiges dazu zu schreiben...
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Beste Grüsse aus der Schweiz Tom https://www.boote-forum.de/album.php?albumid=7315 Geändert von xenix (12.11.2016 um 19:08 Uhr) Grund: Zeichensetzung, Ergänzungen |
#5
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Oh ja. Schreib weiter
Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk |
#6
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Hallo,
eine kurze Geschichte.
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Gruß Klaus Ich bin auch jederzeit telefonisch erreichbar, unter folgender Nummer: 1-8-4-3-6-5-7-2
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#7
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19.März vor 37 Jahren.
Fahrt nach Emden , Boot aus einer Anzeige in einer Bootszeitung besichtigen. Frau , Kinder und 2 Hunde dabei . Ich steige in das Boot : Boot ist viel zu beschi...en und als Ausgleich auch noch viel zu teuer. Nach 5 Minuten war ich wieder raus. Meine 14 - beinige Familie war weg. Dann sehe ich meine Frau 30 m weiter auf einem Boot. Kinder und Hunde waren schon drin. Als ich dann auch vom Eigner an Bord gebeten wurde , war das Boot nach 3 (in Worten : DREI ) Minuten gekauft. Wir haben es heute noch , und niemand aus der Familie hat es je bereut. Damals 29.000 Deutsch Mark. ( 10 m , 10 Tonnen , 100 Ps OM352 ) Sicher , es musste durchaus was gemacht werden, aber das inzwischen 50 jährige Holzboot ist uns sozusagen " ans Herz gewachsen " . Mein Glück war , dass ich 6 Jahre lang ( bis zur Werftschließung ) auf der Bauwerft im September und Oktober zu Überholungs - und Wartungsarbeiten liegen konnte. Der Erbauer, Bootsbaumeister Hinrich Rüst ( + 1994 ) hat sich dabei mit Hingabe um sein " Kind" gekümmert und mir auf seiner kleinen Werft einen guten Einblick in die Erhaltung eines Holzbootes (Karweel Plankenbau) gegeben. So kann es auch gehen , leider aber auch " in die Hose " , was bei uns garantiert nicht geschehen ist. ( Siehe auch ; Endlich 50 ) Bild ist vom 7.Oktober , gerade aus de Wasser gehoben , und ab ins Winterlager. Gruß aus der Emsland Winterhalle Hermann
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann
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#9
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Ich hatte bei meinen Bootskauf folgendes, die Trimmzylinder waren undicht.
Habe ich zuerst gar nicht gesehen. Ich war aber so schlau und habe bevor ich ins Boot gegangen, um mir innen alles anzusehen, die beiden Z hoch getrimmt. Wie ich wieder aus dem Boot heraus gekommen war (10min) hatte sich ein Z um ca 15° gesenkt und Öl kam bei der Kolbenstangendichtung heraus! Also auf die Trimmzylinder schauen. Besonders bei Volvo Penta!!
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"Hier darf jeder tun was ich will" -----Liebe Grüße Christoph----- |
#10
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Hallo,
auf der Suche nach einer SAGA 27 sind wir im April 2014 auf ein holländisches Angebot gestoßen. Nach vielen Anläufen Besichtigungstermin vereinbart. Besitzer fragt nach, ob wir auch früher können, jemand anders will auch noch kommen, aber wir hätten uns ja eher gemeldet. Na gut, um 6 Uhr abgefahren und hin. Kommen nach 3,5 Std. Fahrt an, 30 min vor dem Termin, finden das Boot, sehen von weitem Männer drauf rum turnen. Und was ist das? Eine ganze Familie geht an Bord. Ich stinksauer, sollten nicht wir als erste schauen? Ich wollte gleich weg, mein Mann sagt, jetzt sind wir hier, wir besichtigen. Wir also hin, als wir sehen, die anderen sind gegangen. Frage des Verkäufers, ob wir denn jetzt die Interessenten wären. Es stellte sich raus, weil die anderen deutsch gesprochen hatten, hatte der 92jährige Verkäufer die für uns gehalten. Wir also besichtigt, ziemlich unaufgeräumt, aber alles original, die Polster teils noch eingepackt. Über den Preis verhandelt und nur weil wir uns ganz fest vorgenommen hatten, nicht sofort zu kaufen, habe ich nicht gesagt, was ich fühlte, nämlich, dass das unser Boot ist! Eine Besichtigung später nachgefragt, ob die anderen Interessenten "unser" Boot genommen haben. Nein! Also Termin für kranen und Probefahrt vereinbart und für den Fall, dass alles okay ist, Kauf abgemacht. Alles war okay, wir hatten unser Boot gefunden! Gab noch einige Hürden bei Abholung und Überführung, aber letztendlich alles gut und wir bis heute total happy. Ortrud Geändert von ORA (13.11.2016 um 10:43 Uhr) |
#11
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Zwei Kurzgeschichten aus Holland.
Nenne mal nicht die Händler. 1. Geht um eine Princess 32 Fly Bj. 1980. Besichtigung vereinbart auf einen Samstag 10 Uhr. Ich soll eine halbe Stunde vor Ankunft anrufen, nach Leeuwarden sind rund 2 Stunden Autofahrt. Dank Navi gut hingefunden und angerufen. Tja das Boot war einen Tag vorher verkauft worden. 2. Ein paar Wochen später eine Princess 32 Fly Bj. 1982, in Hilversum. Bin schlauer geworden einen Tag vorher erkundigt ob das Boot noch da ist. Einen Tag später wußte ich dann auch warum. Extra gefragt ob das Boot wirklich wie auf den Bildern aussieht. Keine Schäden, gute Wartung. Verkauf wegen Aufgabe des Bootssports. Händler konnte sehr gut deutsch sprechen. Besichtigung: Habe direkt die Schlüssel bekommen, liegt hinten im Wasser. (März) Hin zum Boot, sieht wirklich aus wie auf den Bildern. Motoren sind eingewintert. An der Außenhülle lange Algenfäden, schönes klares Wasser dort, der ganze Rumpf komplett zugewachsen. Zurück zum Händler, " Ja das Boot hat Osmose, das ist normal das hat jedes Boot hier, für 8000 Euro bekommt man das repariert. Ist ja kein richtiger Schäden und das Boot kostet nur 32.000 Euro" Wir sind dann ohne Boot Mittag essen gegangen und 3,5 Stunden wieder zurück nach Ostfriesland. Habe dann bei einem Händler in Werder an der Havel eine Fairline Sedan 32 Fly bekommen, ohne Osmose. Rückfahrt nach Ostfriesland über die Elbe war das Highlight des Jahres. Gesendet von iPad mit Tapatalk
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#12
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Dann will ich auch was bei steuern. Es war im März 2015. Ich war zu dieser Zeit auf Bootssuche. Das erste Boot meiner Begierte war eine Shetland. Die Stand in Stralsund. Nach einigem freundlichen Email Schreiben vereinbarten wir einen Besichtigungstemin. Voller Vorfreude fuhr ich die 400 km. Entsprechend der Vereinbarung war der Verkäufer auch an Ort und Stelle. Das Boot war wie beschrieben hat Schluss endlich dann doch nicht überzeugt. Der Preis war aus meiner Sicht unangemessen im Bezug auf den Zustand. Da wir uns ein schönes kleines Hotel gesucht hatten war es noch ein schöner Abend.
Traditionell sind wir dann über Ostern mit der ganzen Bagage in in einem Ressort in Linstow und lassen es uns gut gehen. Also von Stralsund nach Linstow. Da wurde ich auf ein kleine Werft in Waren aufmerksam. Sie liegt nur Eine Stunden Fahrt entfernt von Linstow. Also ich rein ins Auto die Freundin ins Auto und los. Nur mal gucken was da so steht . Angekommen, hatten wir ein wenig Zeit mit uns und den Booten. Der Verkäufer hatte uns nicht bemerkt. Da die Boote ohne Preise da herum standen und ich mir nicht vorstellen konnte, dass eines der interessanten Boote in mein Budget passt, gingen wir wieder in Richtung Ausgang als der Verkäufer sich blicken lies. Neben uns war noch ein Vater mit seinem Sohn im Verkaufsraum. Der sich die Boote erklären lies und die Preise er fragte. Nun stand er mit dem Kunden an dem Boot meines Interesses. Als ich den Preis hörte, ging in meinem Herzen der Turbomotor an. Was? Das Boot passt ja in meinBudget! Der wird es mir doch jetzt nicht vor der Nase weg kaufen wollen. . Dann endlich die Erlösung " Das ist uns zu groß". Puh. Zwei Minuten länger und ich hätte einen Herzinfarkt bekommen. Die nächsten Minuten kreist ich um den Verkäufer wie ein Geier. Dann endlich war es soweit.. Wir waren an der Reihe. Der Verkäufer strahlte eine typisch norddeutschen Gelassenheit aus. Es war kein so ein Verkaufsgeschwätz wie in Werder. Dadurch war das einstündige Verkaufsgespräch sehr angenehm. Das Boote war noch nicht aufpoliert, das alte Antifouling war noch drauf. Kurz gesagt, das Boot stand sehr ehrlich da und entsprach genau meinen Wünschen was die Ausstattung an betraf. Der Verkäufer hatte auch mein Vertrauen. Ich wollte Ihm nicht gleich zusagen. Das macht man ja nicht.Schließlich hat meine Freundin ja auch ein Wörtchen mit zu reden. "Ich meld mich am Montag" , so verabschiedeten wir uns an diesem Samstag. beim Verkäufer. So gingen wir. Auf dem Weg zum Auto, aufgeregt wie ein Kind vorm Geschenke auspacken. Ins Auto ein gestiegen, Motor an, Motor aus. Raus aus dem Auto rein ins Geschäft. Den Verkäufer gesucht und dann " wir haben uns entschieden das Boot zukaufen". Das war für mich das schönste Osterfest ever. Den Kauf wickelten wir dann per E Mail ab. Übergabetermin war dann der 26.05.15 zufällig ist das auch noch mein Geburtstag. Zwischenzeitlich stand der Termin mal auf der Kippe weil die Lieferung des Trailers schwer vorher zusehen war. Ende Gut alles Gut. 2 Tage vor dem verabredeten Übergabe Termin dann die erlösende Nachricht. Am 26.05. saß ich im ersten eigenem Boot. Nach einer entspannten Einweisung war es geschafft und erste Abend auf dem Boot konnte kommen. Herrlich, nochmals daran zu denken. Nach einer erlebnisreichen Woche Urlaub slippten wir gemeinsam mit dem Verkäufer das erste mal das Boot aus dem Wasser. Er zeigt uns wie wir das Boot Transport fertig machen. Damit endete der Verkaufsprozess. Wir füllten uns sehr gut mit der Entscheidung dieses Boot, bei diesem Händler zukaufen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
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Gruß Martin
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#13
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Wenn einer eine Reise macht.. um ein Boot in Österreich zu kaufen. Vorab, es blieb bei dem Versuch und ich war sauer und enttäuscht nach der Besichtigung, zu der wir 400km einfache Fahrt hatten.
Es war kurz vor unserem Urlaub und da ist uns ein Boots-Inserat noch über den Weg gelaufen. Na ja ein kleines Boots-Upgrade ist ja immer ganz schick und so nahm ich Kontakt zu dem Verkäufer auf. Netter Mensch, seriöser Geschäftsmann mit ordentlicher Firma (technischer Background, Ingenieur), schönes Boot, alle Fragen positiv beantwortet, eine Bilderserie per Mail. Boot ist neuwertig, versprochen! Preis war kein Schnäppchen, aber im Rahmen. Hätte alles gut gepasst. Frau und Geld eingepackt und los geht´s. Bei richtig schönen und sonnigen Wetter hatten wir eine gute Anreise und sind auch wirklich nett empfangen worden. Erst mal etwas gequatscht und dann auf zum Boot. Die Besichtigung hat nicht allzu lange gedauert und ich war wieder einmal fassungslos, wie man mit dem Begriff neuwertig umgeht. Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob das Absicht war.. Der Verkäufer gab sich natürlich ahnungslos und sah das auch gar nicht so schlimm. Das Boot war innen schick aber außen blätterten Spachtelschichten ab. Das Boot hatte KEIN Antifouling. Der Verkäufer wusste angeblich von nix und sah mich an, als ob er das zum ersten Mal sehen würde. Die Löcher (mehrere, Größe etwa 2 Euro Stück) im Rumpf und die fiesen Schrammen im Gelcoat übersah er natürlich auch bei seiner Beschreibung, dass das Boot neuwertig sein. Na ja, was soll man da viel Schreierei machen.. bringt ja eh nix außer, dass man selbst schlechte Stimmung bekommt. Habe dann ziemlich angesäuert die Besichtigung abgebrochen und wir sind abgezogen. Wir hatten dann noch einen wunderschönen Resttag am nahegelegenen See mit baden und sonnen. Ich verstehe so Leute einfach nicht.. da holt man sich doch nur Ärger ins Haus.. Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt die dann echt ausflippen, wenn sie so über den Tisch gezogen werden sollen. Auf so eine Rumbrüllerei, die dann auch noch dazu zu nichts führt, hätte ich mal gar keine Lust. Wie scheiße muss man drauf sein bei so einer Lebenseinstellung (wenn ich jetzt mal Absicht unterstellen würde)? Wir hatten dann auch noch einen super Urlaub mit unserem alten Boot. Viele Grüße Marian Geändert von lazyjack (13.11.2016 um 12:19 Uhr) Grund: Felher korrigiert
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#14
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Unser erstes Boot...
Wir hatten bis dahin erst 2 mal in den Niederlanden ein Boot gechartert, einmal ein Boot von 14 Meter Länge (zusammen mit 6 Freunden) und einmal eins von 12,50 Meter. Erstaunlicherweise sind wir jedes mal sofort gut zurechtgekommen damit und hatten keine Probleme beim Anlegen oder Schleusen, das machte uns Mut. Wir sind dann auf die Idee gekommen uns doch ein eigenes Boot anzuschaffen und einen Heimathafen in der Nähe von Roermond zu suchen. Dort gibt es ja viele Möglichkeiten und wir haben eine Anfahrt von ca. 1,5 Std. was wir für akzeptabel hielten. Also sind wir mal übers Internet auf die Suche gegangen, haben uns einige Boote die wir besichtigen wollten ausgesucht bei Maklern und dann Termine vereinbart. Was man dann so zu sehen bekam war teilweise recht abenteuerlich, die meisten Boote waren irgendwo undicht, meist machten die Fenster nicht mehr mit. Gut war das es zu der Zeit viel geregnet hat und man so genau sehen konnte wo es überall undicht war. Oft hatte auch die Bilder nun gar nichts mit dem aktuellen Zustand der Boote zu tun, das Beste war das wir ein Boot besichtigt haben was nun überhaupt nicht mehr den Bildern in der Anzeige entsprach und ich dann in eine Schublade noch die Verkaufsanzeige gefunden habe die vor 11 Jahren wohl die Grundlage für den Kauf durch den Vorbesitzer war, man hatte genau diese Bilder übernommen, der Preis war damals um das Vierfache höher als jetzt, die Bilder die gleichen. Dann haben wir uns ein Boot angesehen das wir normal nicht wollten, die Bilder waren nicht gerade so das man dafür 160 Km fahren würde um es sich anzusehen, da wir aber gerade in der Nähe waren haben wir uns entschlossen doch einfach mal zu schauen wie es denn in Natura aussieht. Der Erste Eindruck von außen war gut. Also haben wir und das Boot genauer von innen angesehen und waren überrascht, alles viel besser als auf den Bildern, erstaunlich. Es hatte eine Achterkajütte, also 4 Schlafplätze plus 2 zusätzliche wenn man den Tisch runter klappt, die Polster rochen frisch und waren sauber, die Fensterrahmen aus Alu und Dicht, ein Bugstrahlruder war vorhanden, 2 neue Batterien waren eingebaut. Kurz und gut, es war alles besser als vermutet. Dann wollten wir mal einen Blick in den Motorraum werfen, zu unserem erstaunen auch alles schön sauber, aber es fehlte der Motor !!!! Aha dachte ich, wieder eine Verarschung und frage dem Makler ob das ein Scherz sei. Die Erklärung kam dann schnell, er meinte das der Motor ausgebaut sei und gerade komplett von dem ansässigen Monteur überholt werde. Zuerst war ich enttäuscht, aber nach einigen Minuten dachte ich mir das genau das doch was gutes hat. Immerhin würde ich einen Frisch überholten Motor bekommen und hätte keine Wundertüte. Also haben wir mit dem Monteur gesprochen und uns die Sache mal angesehen. Er hat uns gesagt was alles gemacht würde am Motor, der jetzige Besitzer würde das alles Bezahlen und wir könnten eine Kopie der Rechnung bekommen, dazu bekämen wir 6 Monate Garantie auf die Reparatur Kurz und bündig, wir haben in der folgenden Woche über den Preis verhandelt und uns dann entschlossen dieses Boot nach einer Probefahrt zu Kaufen. Der Preis lag voll in unserem Rahmen, aber uns war klar das wir sicher noch einiges an Geld Investieren mussten, denn ich wollte alles was an Elektrik im Boot ist neu haben, Hauptsache die Grundsubstanz war in Ordnung. Nun hatten wir ein Boot gefunden. Das Boot wird kommendes Jahr 50 Jahre alt und wir fühlen uns noch immer wohl damit.
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Gruß Ralf
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#15
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Na dann auch noch mal unsere Geschichte.
Nachdem wir seit dem Jahr 2000 immer wieder Boote gechartert haben sollte es nun etwas eigenes werden. Also haben wir letotes Jahr im Winter angefangen Verkaufsanzeigen zu studieren und sortieren. Im Sommer folgten dann die ersten Besichtigungen. Zwischenzeitlich bin ich schon fast verzweifelt. Zu den einzelnen Besichtigungen : Schiff 1: schön aber leider stellte sich vor Ort raus das die Dusche leider nur auf der Badeplattform ist. Schiff 2: mit Dusche aber die Längste Koje misst gerade mal 1,90m da pass ich nicht rein. Schiff 3: Dusche da. Und Koje mit 2m da. Dafür alles siffig und schmantig. Es roch darin als wären dort 3 Pferde verwest. Schiff 4: Leider ein weiterer kompletter Reinfall. Obwohl auf Nachfrage der Pflegezustand mit Gut beschrieben wurde, würde ich ihn als mangelhaft bezeichnen. Schiff 5: Eigentlich ganz ok. Problem hierbei war das der Preis über unserem Budget lag und zusätzlich auch noch ein paar Dinge fehlten (z.B gab es keinen Fäkalientank) Schiff 6: Alles gut, ein paar Kleinigkeiten zu machen aber ich hätte fast schon ja gesagt! Habe dies nur nicht getan weil ich noch einen anderern Termin vereinbart hatte. Schiff 7: Optisch OK, aber leider mit einem Eigner der kein Maßband bedienen kann. Trotz expliziter Nachfrage nach der Liegefläche und der Versicherung diese sei zwei Meter lang war sie nur 1,85m! Für diese Erkenntnis bin ich leider zwei Stunden hin und zwei Stunden wieder zurück gefahren. SEHR ärgerlich! Schiff 8: Tolles Boot. Gefühlt ein fairer Preis. Aber mir persönlich zu viel Technik. (macht mir etwas Angst) kann auch alles kaputt gehen. Schiff 9: Anscheinend ein Volltreffer. Preislich im Rahmen, Eine defekte und undichte Decksluke wird noch auf Kosten des Eigentümers ersetzt. Bett 160 x 200cm im Heck und 2 x 80x200cm im Bug in V-Ausführung. Dusche vorhanden. Bugstrahlruder vorhanden. Heizung vorhanden. Diesel Motor. Nach Termin zwei mit Familie und Termin drei mit Probefahrt und fachkundigen Bekannten zugesagt. Nächstes Jahr geht es also mit eigenem Boot los. Gruß Thorsten
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#16
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Aus meinem Bootsfindungsthread: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=229592
Wie einige mitbekommen haben schaue ich seit einiger Zeit nach einem kleinem gebrauchtem GFK Verdränger mit Kleindiesel und Kajüte oder Halbkajüte. Nach langem Anzeigen sichten, diversen Telefonaten mit zum Teil sehr netten Leuten, zum Teil auch eher bedenklichen Angeboten war aber irgendwie nie das Rechte dabei. Entweder zu teuer, oder ein alter Volvo Penta drin für den es keine Tele mehr gibt, oder einfach nur Rott, der für teures Geld verkauft werden sollte. Doch dann gab es diese Anzeige aus Emden. Angerufen und alles passte. 40 Jahre altes Boot, Hersteller unbekannt, vor 20 Jahren liebevoll selbst aufgebaut und seitdem selbst gefahren. Nun fehlt die Zeit das Boot weiter zu erhalten, kleine optische Mängel, aber solide schöne Substanz und absolut seetüchtig. Termin gemacht, zum Anschauen und gleich das Angebot bekommen dort übernachten zu können (sind 700 km von mir). Freitag hochgefahren einen ganz netten Menschen kennengelernt, Boot wie beschreiben, alt technisch OK und gepflegt, absolut seetüchtig mit vielen praktischen Lösungen (z.B doppelte Führung der Spritleitung mit jeweils eigenem Vorfilter, ist ein Filter zu kann auf den 2. umgeschaltet werden, 2.mechanische Bilgenpumpe in Ergänzung zur elektrischen). Nach einem schönen Abend in Emden, stand die Entscheidung dann fest! Ich nehme das Boot. Am nächsten Morgen die Papiere fertig gemacht und noch eine mehrstündige Einweisung bekommen inkl. Probelauf des Motors mit Kühlwasser aus der Tonne. Nun hat Krohmie ein Boot, nicht ganz 6 Meter mit kleinem Vetus Diesel (M2.05) mit Zweikreiskühlung. Das ganze zum fairem Preis mit Hänger und Pütt und Pann! Was ich damit sagen will: Es gibt auch gute Verkäufer und das jeweils passende Boot, man muss nur ein wenig warten können. ------------ PS: Habe noch heute netten Kontakt zum Vorbesitzer und das kleine Schiff fühlt sich auf dem Neckar wohl!
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Mit freundlichem Gruß Krohmie "There's no place I can't be since I found Serenity. You can't take the sky from me." Serenity - Das kleine Schiff Geändert von krohmie (13.11.2016 um 13:02 Uhr)
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#17
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Der Motor lässt eben keine Einblicke zu
War diese Woche mit einem Kumpel auf Bootschau, der erste Eindruck "Super" das wird ein Schnäppchen. Boot ist sauber, aufgeräumt und macht optisch noch was her für sein Alter. Leider war keine Probefahrt möglich, Boot stand auf einem Trailer. Muss ergänzen der Verkäufer sagte er zieht um, das wäre der Grund warum er das Boot zügig verkaufen möchte -Achtung!
Mein Kumpel ist Schrauber, darum ist der Motor sein Revier. Also Deckel hoch und los geht's. Erster Eindruck, sauber, wenig Rost, Motorraum gepflegt, kein Öl zu sehen. Top! Zweiter Eindruck. Schon beim ziehen des Ölmessstabes war die Show gelaufen. Der Messstab hatte über dem Ölstand einen leichten Ansatz von Rost, oha aufgepasst. Das Öl am Stab wäre leicht milchig. Eigentlich ein klarer Indiz auf eine defekte Kopfdichtung, man kann eben nicht reinschauen. Ein Probelauf war nicht möglich, da bereits eingewintert. Der Verkäufer war dazu auch nicht bereit, trotz lachendem Bargeld. Rechnungen über Wartungszustand und Inspektionen gab es auch keine. Das Öl wurde nicht gewechselt, zum Glück für uns, der Preis war zu verlockend. Also klarer Fall, Finger weg vom vermeintlichen Schnäppchen. Das Boot war 2 Tage später weg, Verkäufer meldet sich nicht mehr. War eine Rinker 270 Bj. 2000 für 28.000 Euro inkl. Trailer, wäre echt ein guter Kauf gewesen. Natürlich war bei dem Preis die Überlegung die Kopfdichtung ggf. zu wechseln .... erledigt da weg, vielleicht auch gut so.
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Sonnige Grüße (Rhein Km 443) Norbert
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#18
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Thema ist gerade eingeschlafen, hoffe da kommt noch was nach ... schon mal danke
Gruß Norbert |
#19
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Als der Entschluß feststand mir eine Marex 280 Holiday HT zu kaufen, war ich durch eine Anzeige auf einen Händler im Raum Berlin/Brandenburg aufmerksam geworden. Telefoniert, paar Fragen gestellt und Termin gemacht für die kommende Woche.
Das Boot lag beim Händler am Steg und machte nicht den besten Eindruck was den Pflegezustand betrifft. Kein Name am Boot, keine Binnenkennzeichnung (!). Angeblich stammte es aus Regensburg/Bayern und die Witwe des verstorbenen Eigners will das Boot verkaufen. Ah ja! (solche Storys hört man öfters mal, wenn keine Papiere und keine Historie zum Boot vorhanden ist). Aber, so der Händler, er habe das Boot komplett technisch gecheckt. Blick in den Motorraum, naja. Fragen: "Wie bedient man den Herd? Was ist das für ein Schalter? Wo steht die HIN?" Keine oder ausweichende Antworten. Ich habe ihm dann gesagt, wenn er alle Papiere beibringt und sich im Preis nach unten bewegt, dann kann er mich wieder anrufen. Ist nie passiert. Ich bin dann ein paar Wochen später bei einem Privatverkauf aus 2.Hand fündig geworden und habe es nie bereut. Alles lief per Handschlag und völlig stressfrei ab. |
#20
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Moin,
nachdem ich mein "altes" Boot (25") verkauft hatte, war endlich die Zeit gekommen, sich zu vergrößern. Die Größe stand fest, es sollte so um die 30-35" sein, und ein "moderner" Schnitt sein. Also die Toilette und Nasszelle nicht vorne zwischen Vorschiffskammer und Salon, sondern ein abgetrennter Raum achtern. Vernünftige Pantry, viel Stauraum usw. Das waren die Rahmenbedingungen, Marke war mir egal. Nach dem Studium der diversen Verkaufsportale, auch die im benachbarten Ausland, war klar, dass ich mit meiner zunächst gesteckten Preisobergrenze nicht hinkommen würde, da musste ich dann nochmals um 10.000 € aufstocken. Aus Spass bin ich dann auch mal zu einem Gebrauchtbootshändler in Dänemark gefahren. Dort stand eine 35er Bavaria, allerdings ziemlich herunter gewirtschaftet. Trotzdem mir das Boot mal genauer angesehen, auch um ein Gefühl für die Größe zu bekommen.Dankend den Schlüssel zurückgegeben und weiter gesucht. Dann war eine 35er Dufor, ca 100km von Flensburg in DK angeboten. Preis war durchschnittlich, also mit dem Verkäufer einen Termin vereinbart. Ein Kollege hatte Lust mitzukommen, also ab ins Auto und dahin gefahren. Zuvor noch mal an die Tanke ran und unter anderem die Samstagsaugabe der örtlichen Zeitung mitgenommen. Beim Boot angekommen, sah man schon das Elend. Was für ein Seelenverkäufer. Total runter gewirtschaftet, alles Gelb vom Qualm, noch erkennbar, dass Wasser im Boot gestanden hatte, ehemaliges Charterboot, zweite Achterkammer nur durch die Nasszelle zu erreichen, ein Bierzapfhahn über der Spüle, rotte Segel, usw usw. Im Kopf rechnete ich mir durch, was wohl die Restaurierung kosten würde. Da hätte sie mir das Boot schenken können, und es wäre immer noch überteuert. Als wir das Boot schon verlassen wollten, drang der Eigner darauf, auch noch den Motor zu starten. Nach einer gefühlten Unendlichkeit sprang er dann auch an. Mit viel Qualm, unrund im Lauf und den Geräuschen nach zu urteilen, war es einer seiner letzten Starts. In meiner Rechnung addierte ich dann weitere 10.000 € für einen neuen Motor zur Restauration dazu. Tschüß und ab nach Hause. Zuvor natürlich noch ein paar HotDogs und ein Eis am Hafenkiosk. War fast wie Urlaub. Daher waren wir dem Verkäufer auch nicht böse, dass die Verkaufsanzeige "nicht ganz" der Realität entsprach. Es war ein herrlicher Tagesausflug. Weiter oben sprach ich ja schon die Tageszeitung von der Tanke an. Dort war eine Kleinanzeige, ohne Bild, von einer Bavaria 320 drinnen. Preis auch wieder durchschnittlich und mit nur einer knappen Beschreibung. Gleich am Montag angerufen, ansehen kann man es sich ja mal. Eigentlcih wollte ich nur einen Besichtigungstermin ausmachen, es wurde aber ein 15 Minuten Gespräch daraus, unter anderem über die schönsten Häfen in der dänischen Südsee, das Pro und Contra vom Ankerliegen und der halben Lebensgeschichte von der Verkäuferin und meiner Segelvita. Also Temin ausgemacht und wieder mit meinem Kollegen dort hingefahren. Alles war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nichts verbastelt (das will ich selber), alles sauber und gepflegt. Technische Ausrüstung stammte noch aus dem Baujahr, aber funktionierte noch alles. Der Motor hatte gute 1000 Stunden runter, und im Maschinenraum war nichts geschönt. Dazu hat der Motor 30, statt der serienmäßigen 20 PS und das Rigg ein Rollgroß. Probefahrt war nicht möglich, da das Boot in der Halle stand. Aber was soll man schon bei der Probefahrt feststellen? Die Segeleigenschaften sind bekannt, die Segel konnte ich auch so in Augenschein nehmen (bei 99% der Gebrauchtboote sind die Segel sowieso schon uralt), und der Motor kann auch 10 Stunden nach der Probefahrt kaputt gehen. Freundlich verabschiedet und um ein, zwei Tage Bedenkzeit gebeten. Nach zwei Tagen angerufen und den Kauf bestätigt. Nein, ich hatte keine weitere Besichtigung durchgeführt, nein keine Probefahrt unternommen und ebenfalls keine weiteren Leute das Boot vorher gezeigt. Also das Boot gekauft, in der Halle noch Unterwaserschiff gestrichen, poliert und alles für die Überführung, die knapp eine Woche später stattgefunden hatte, klar gemacht. Den Kauf habe ich bisher nicht bereut. Wenn ich hier so teilweise lese, was für ein Aufriss bei einem Bootskauf gemacht wird, dann habe ich wohl gegen alles verstossen. - nicht das ultimative Schnäppchen gesucht und 1000ende von Kilometern gefahren - nicht versucht den Verkäufer auf das äusserte zu drücken. Kam nur auf 1,3% Preisnachlass - keine Probefahrt - kein Monate langes suchen in den Verkaufsportalen - keine Stunden lange, wohlmöglich mehrmalige Untersuchung des Bootes - kein Gutachter - kein Familienausflug - auf keinen Typ oder Marke festgelegt Das Boot war kein Schnäppchen, ich habe einen reellen, mittleren Marktpreis bezahlt. Klar, vielleicht hätte ich den gleich Bootstyp (oder einen vergleichbaren) auch günstiger bekommen, aber ich wollte schnell wieder ein Boot haben. Und dass ich es nur 30 Autokilometer bzw. 50 Seemeilen von mir entfernt fand, war halt ein richtiger Glücksgriff. Z.B. sind die Boote in Holland in dieser Preislage um einige Tausend Euro günstiger. Wenn ich jetzt aber die ganzen Fahrtkosten Flensburg - Holland, die Überführung oder den LKW-Transport dazu rechne, ist das eine reine Michmädchenrechnung. Jörg Jörg
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Langsam werde ich alt: Nach dem letzten Landgang kam ich mit geschnitteten Haaren, Postkarten und Briefmarken pünktlich zum Abendessen wieder an Bord.
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#21
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Hier ist meine Story:
Ich hab einen schönen Stahl Verdränger in Holland angeschaut. Guter Zustand, schön eingerichet, alles da was ich wollte, netter Eigner alles paletti. Wir haben einen Vorvertrag gemacht und darin einen Preis veranschlagt. Ich habe eine Anzahlung geleistet ( an den Makler) und einen Termin mit meinem Gutachter gemacht. Und....da ging es los... Der Gutachter hat tolle Arbeit geleistet. Er hat vor Fahrtantritt die Maschinen gecheckt, auf der Fahrt zur Werft (ca. 1/2h) die Maschinen und elektronische Einrichtungen gecheckt, die Bodenbretter raus und drunter geschaut, Fotos gemacht, seine Liste Stück für Stück abgearbeitet. Dabei hat er ein paar Kleinigkeiten bemängelt (u.a. die elastische Kupplung der Sb-Maschine) aber nichts gravierendes. Das Boot kam aus dem Wasser, der Rumpf wurde gereinigt und er hat mit Hammer und Ultraschall den Rumpf untersucht. Leider fand er großflächige Rostschäden im Bereich der Wassertanks (also von innen nach aussen). Zu deutsch er hat mehrere Löcher in den Rumpf geschlagen. Ich war der einzige der sprachlos war, scheinbar ist das in Holland so üblich... Ich habe mit dem Eigner die Reparatur besprochen. Ich wollte keinesfalls eine Aufdoppelung, weil dann der Rost ja noch da wäre und auch evt. Antifouling mit dem Trinkwasser Verbindung hätte. In dem Fall wollte ich vom Kauf zurücktreten. Der Eigner sagte, dass er erst sehen muss, wo und wie er reparieren lässt. Wir bleiben in Kontakt...Kurz darauf war es repariert...AUFGEDOPPELT... Also außer Spesen nix gewesen...weitersuchen war angesagt... Frank
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