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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Rigtrimm beim 2 Salingsrigg mit Babystag und Rollgroß
Hallo
Wie trimme ich mein Rigg richtig? Es handelt sich um eine 39er Nauticat mit 2 Salingen, einem Unterwant, einem Oberwant, einem Mittelwant, Vorstag, Achterstag mit Spanner, Babystag und einem Rollgroß sowie einer Rollgenua. In alle Trimmanleitungen, wird weder das Babystag noch das Rollgroß ( vermeidung zu starker Mastbiegung erwähnt ). Ich habe zum Beispiel letzte Saison das problem gehab, das der Mast sich im Seegang und bei Wenden aufgeschauckelt hat, diese Saision ist das problem zurück gengangen, dafür biegt sich der Masttopp nach lee. Insgesamt sind alle Einstellungen ehr Intuitiev erfolgt. Hat jemand einen Tipp wie unter berücksichtigung alle Trimmeinrichtungen, das Rigg systematisch gepannt werden sollte? Insbesondere die Funktion des Babystags ist mir nicht ganz klar. Vielen Dank für alle Hinweise Christian |
#2
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Hallo Christian,
eigentlich müsstest Du eine Anleitung von Deinem Rollmast haben ... Selden liefert eine prima Vorgehensweise mit. Wie auch immer - los geht´s: Alles erst einmal lockern. Das Baby-Stag ganz wegnehmen. Groß und Fock sind eingerollt oder noch nicht angeschlagen. Du brauchst auf jeden Fall einen zweiten Mann oder Frau, der/die oberen Mittelwanten nachstellen kann - das kommt aber ganz zuletzt. Wenn ich richtig verstanden habe, hast Du durchgehende Oberwanten, Mittelwanten von den oberen Salingen zu den Nocken der unteren Salingen gehen und Unterwanten von den unteren Salingen zu den Deckspüttingen. Du hast 7/9 oder 9/10 Rigg. Die Salinge sind etwas nach achtern gepfeilt. Vorstag anziehen, bis der Mast absolut gerade zur Querachse steht, wobei das Achterstag als Gegenzug dient. Jetzt das Achterstag anziehen, bis ordentlich Spannung drauf steht. Wieviel, ist erst einmal Gefühlssache, aber Du solltes das Achterstag als verdammt hart empfinden. Als nächstes die Oberwanten anziehen. Dabei darauf achten, dass der Mast zur Längsachse gerade bleibt. Die Spannung der Oberwanten sollte maximal sein. Wieviel kann ich Dir nciht sagen, ist bei jedem Rigg anders. Hierzu findest Du Angaben bei Deiner Rigg-Anleitung. Ich habe noch nie mit einem Wantenspannungs-Messgerät gearbeitet. Meine Oberwanten-Spannung ist so hart, dass ich sie mit der Hand so gut wie gar nicht bewegen kann. die Unterwanten können "handwarm" angezogen werden. Jetzt die oberen Mittelwanten von dem zweiten Mann /der zweiten Frau anziehen lassen, bis die unteren Salinge ca 5 Grad nach oben zeigen. Dann die Unterwanten so weit anziehen, dass sie knapp weniger Spannung haben als die Oberwanten. ACHTUNG: Hast Du Dein Rigg richtig beschrieben? Oftmals werden die Oberwanten bei den unteren Salingen geteilt! Dann muss der zweite Mann (...Frau) die oberen Oberwanten gleichzeitig mit den von Dir angezogenen unteren Oberwanten so gleichzeitig durchsetzen, dass die unteren Salinge waagerecht stehen. Das ist eine unheimlich fieselige Arbeit - dafür steht der Mast dann auch am Wind immer schön gerade! Beim Feintrimmen rate ich, das Nachziehen nicht unter Segeln am Wind zu machen, obwohl sich das so schön anbietet (Durchhang), denn auf jedem Bug arbeitet das Rigg anders. Diese Beschreibung ist sehr grob und muss während der Saison sicherlich oftmals nachgearbeitet werden. NAch der ersten Saison hat man aber die Einstellung raus, so dass nur noch die Oberwanten und unteren Mittelwanten nach dem Maststellen nachgezogen werden müssen. Nach dem Trimm der Oberwanten das Achterstag wieder auf "Normalspannung" lösen und somit die Mastbiegung nahezu lösen. Ein wenig Biegung darf immer sein. Das muss die Rollanlage schaffen können. Mein Rollgroß kann auch bei maximaler Biegung bedient werden - sollte aber in der Regel nicht gemacht werden. Nur manchmal vergesse ich das Lösen des Achterstags vor dem Einrollen ... Das Babystag soll nur die Mastbiegung unterstützen. Brauchtst Du nur bei Starkwind und hoch am Wind. Macht das Groß flacher. Hab ich was vergessen? Wenn ja, kommen hier garantiert noch gewaltige Tips - wahrscheinlich sowieso, weil jeder so seine individuellen Erfahrungen hat ... Viele Grüße Ray |
#3
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Schau mal hier
http://www.espar.com/htm/tecmans.htm http://www.fritz-segel.de/service/trimmcruis.shtml http://www.dersegler.de/tips/nordic/home.html Gruß Mäffi
__________________
Für den, der segelt, ist der Weg das Ziel |
#4
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Re: Rigtrimm beim 2 Salingsrigg mit Babystag und Rollgroß
Zitat:
Das Babystag wird überhaupt nicht getrimmt bzw. hat keine Trimmfunktion, sondern die Funktion, ein kleineres Vorsegel zu tragen. Also wird das Rigg normal getrimmt, da gab es ja hier schon Anweisungen. Beim Babystag müssen normalerweise die Backstagen, wenn vorhanden, durchgesetzt werden. Wenn nicht vorhanden,übernehmen die achteren Unterwanten die Last, wenn sie denn in Höhe des Babystags angeschlagen sind. |
#5
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Ich bin mir da mittlerweile nicht mehr so sicher, weil die Begriffe Babystag und Kutterstag doch ziemlich willkürlich gebraucht werden. Bei den traditionellen Riggs war noch alles klar. Heute wird das Stag zwischen dem eigentlichen Vorstag und dem Mast häufig als Kutterstag bezeichnet und reine Trimmstage, die sehr nahe am Mast sitzen und mit Trimmrädern justiert werden können, Babystag. Diese Babystage, die zu nahe am Mast sitzen, um ein Segel zu tragen, sieht man häufig auf sehr großen Yachten. Bei meinem Boot nennt sich das Stag zwischen Vorstag und Mast ganz offiziell Cutterstay und das Segel demnach Cutter Staysail. Der Zug des Cutterstays wird bei mir mit festen Stagen (Wanten?) und nicht mit Running Backstays abgefangen, was nach meiner Beobachtung ebenfalls ungewöhnlich ist.
Servus Paul |
#6
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Re: Rigtrimm beim 2 Salingsrigg mit Babystag und Rollgroß
Zitat:
Ein Babystag findet sich an so ziemlich allen toppgeriggten Masten. Bei allen Bootsgrößen. Da hier das Vorstag (im Gegensatz zum fraktionalen Rigg, z.B. 7/8 ) an der Mastspitze zieht, ist ohne den Zug des Babystags a) keine Absicherung des Mastes gegen Durchbiegung nach hinten (und auch zur Seite), b) kein Gegenzug zu den Unterwanten (wenn die auch nach hinten ziehen) und c) keine gewollte Biegung des Mastes nach vorne möglich. Ich mache das mit dem Babystag anders als Ray: ich fange damit an, damit der Mast durch Wanten und Babystag schon steht, bevor ich das Vorstag anschlage. Zuletzt wird es dann gegen den Zug der Unterwanten so weit festgesetzt, das der Mast bei gelöstem Achterstag minimal nach vorne vorgebogen ist. Ansonsten wie in den genannten Anleitungen. Gruß Tilo |
#7
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Re: Rigtrimm beim 2 Salingsrigg mit Babystag und Rollgroß
Zitat:
Wenn ziemlich alle irgendwas Richtung 100% bedeuten soll, dann ist das mehr als ein wenig uebertrieben. Standard erscheint mir (im fuer mich im Moment intressanten Bereich bis etwa 11/12m) ein Satz vordere und hintere Unterwanten zu sein. Die fangen im Mittelbereich alles ab, hoffentlich Ein Babystag, insbesondere wenn es permanent geriggt ist, ist ueberwiegend laestig. Als Trick zur weiteren Verwirrung gibt es dann natuerlich noch die 9/10-Riggs gruss chris |
#8
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Oha, liege ich falsch, wenn ich im Bereich Toppriggs den "Standard" bei so kleinen, unbedeutenden Herstellern wie Dehler in früheren Zeiten (habe selber so eine) oder Beneteau heute (Oceanis-Reihe) sehe? Und damit vergleiche ich alle anderen toppgeriggten Schiffe. Und da fallen mir kaum Abweichungen davon auf. Auch bei der genannten Nauticat nicht. Eine gerade Saling mit Vorderwanten erscheint mir dagegen die deutliche Minderheit zu sein. Meist bei Modellen bis Ende der 70er Jahre gesehen. Daher meine Aussage "so ziemlich alle".
Abgesehen davon, dass ich Deine Entgegnung unfreundlich finde, hilft Deine Erwiderung dem Fragesteller aber leider auch nicht weiter. Dass das Ding lästig ist, stimmt natürlich. Aber ohne das Ding kommt man halt nicht gut aus bei Toppriggs mit üblicherweise (!) gepfeilter Saling (die damit in den wenigsten (!) Fällen Vorderwanten haben - oder kannst Du das Gegenteil belegen?). Ach was, lass es. Die Frage war ursprünglich eine andere. Gruß Tilo |
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