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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Silikon abrubbeln und neuer Teppich
Hi zusammen,
meine Hellwig Triton TSL hatte dringend neuen Teppich nötig, der alte (Typus Duschkabinenauslege) hat sich zerlegt. Also, erst mal Sitze raus und dann auch der Teppich. Ging zum Glück sehr einfach, denn er war flächig mit Silikondichtungsmasse verklebt. So, der Teppich ist jetzt draussen. Was ich aber nun noch zur Genüge habe, ist Silikondichtungsmasse. Mit manuellem Rubbeln geht sie gut aber, aber das ist für ein paar Quadratzentimeter praktikabel, bei 3-4 qm habe ich danach keine Hände mehr. Also war mein Versuch Multitool mit Spachtelaufsatz. Geht so leidlich. Am besten, wenn ich gar nicht vorne die scharfe Kante nehme, sondern es flächig aufsetze und so die Schicht mehr und mehr zerreisse. Dauer nur ewig. Was es auch nicht vereinfacht, ist, dass die Ränder zwar lackiert sind (da geht's halbwegs gut), der große Zentralbereich jedoch unbeschichtetes GfK mit einzelnen rausstehen Fasern ist (ist das normal?). Was ich mich gefragt habe: Gibt's sowas ein einen großen Rubbelaufsatz? Ein großes Gummikissen für's Multitool? Oder ein Rad für den Akkuschrauber? Wie machen Profis sowas? Wie entfernt man richtig flächig aufgetragenes Silikon? Mit 'ner chemischen Keule zuschlagen? Und wenn ich das gelöst habe, stellt sich mir die Frage, wie ich weiter mache: Ich würde auf das rohe GfK erst mal ein wenig International Yacht Primer aufbringen. Aber wie bringe ich den neuen Teppich dann auf? Wieder mit Silikon, wie es der Vorbesitzer machte, in der Gewissheit, dass mit der zehn Jahre ältere Sven oder ein Nachbesitzer dafür hassen wird? Dass der Teppich flächig verklebt war, fand ich gut, denn auch wenn er sich in sich zerlegt hat, verrutscht ist er nie. Ach so, und wie schraubt man dann die Sitze (Back-to-back) wieder fest? Die alten waren einfach mit wild rostenden Spaxen in den Boden gedrillt. Ist das ok? Die Sitze möchte ich auf dem Teppich befestigen und die Befestigungen sind durch waagrechte Bretter hindurch, d.h. ich habe keine Chance, die Bohrlöcher zuzusikaen. Macht man das einfach so? Oder gibt's elegantere Tricks? So sah's davor aus, ich hatte da schon begonnen, den Teppich hinten durchzuschneiden. Primär waren das zwei getrennte Lagen: ein sehr faseriger und dünner Kunststoffteppich und darüber ein weiße Schaumstoffmatte, die total zum Zerbröseln neigt: Das ist der Innenraum in ganzen: Und so stellt sich die Entfernungsmassnahmenmomentansituation dar: Ich bin für jegliche Hinweise und Tipps und Tricks dankbar - bin doch bestimmt nicht der erste, mit dem Problem, oder? Grüße, Sven Geändert von subsven (03.01.2018 um 22:45 Uhr) |
#2
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Bitte nicht lachen,
aber ich würde es mal mit einem Ceranfeld-Rasierklingenschaber probieren .
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Grüßle Chris ( der Schwabe ) 48.77683°N, 9.54987°E Klugheit hat den Vorteil sich dumm stellen zu können, andersrum ist es bedeutend schwieriger. ( Tucholsky )
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#3
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Zitat:
Aber danke für den Vorschlag, probieren werde ich es und dann berichten! Vielleicht ist's ja doch die Wunderwaffe. Gruesse, Sven
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#4
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Draht/Topfbürste auf Akkuschrauber, Bohrmaschine oder Flex.
Multimaster geht auch, aber nicht mit der festen Spachtelklinge, sondern mit der ganz flachen flexiblen.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/
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#5
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Zitat:
Such mal nach "Aufkleber entfernen" oder "Aufkleberradierer". Gibt da so Radier-Scheiben für Accubohrer bzw Bohrmaschine für kleines geld. Letztendlich wirst du auch damit nicht tiefgründig silikonfrei. Stephan vom Streichelphone gesendet
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Die Hälfte meines Geldes geht drauf für Sportboot & Alkohol - den Rest verschwende ich
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#6
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Mal abgesehen davon... Selbst wenn du die Silikonreste entfernen konntest, wirst du keinen tragfähigen Untergrund bekommen. Das Silikon lässt sich nicht aus den Poren auswaschen und bleibt somit auf dem Boden.
Das auf Silikon nichts hält ist dir bekannt, oder?
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so long, der Thomas...
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#7
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Hallo Sven
Ich würde alles mit dem Bandschleifer mit absauge wegschleifen. Danach Grossflächig mit Silikonentferner aus dem Carosseriebereich abwaschen. In der Hoffnung, dass da jemals wieder was drauf haftet. Da hat man dir ein schönes Ei gelegt, mein Beileid... lg, Alex
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#8
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Es gibt doppelseitiges Klebeband das auf Silikon hält.
Das sollte genügen um einen Teppich zu befestigen: http://kleben.3mdeutschland.de/produ...ger-96042.html |
#10
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Zitat:
Bist Du sicher, daß die nicht gleich zuschmieren bei Silikon .
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Grüßle Chris ( der Schwabe ) 48.77683°N, 9.54987°E Klugheit hat den Vorteil sich dumm stellen zu können, andersrum ist es bedeutend schwieriger. ( Tucholsky )
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#12
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Also, heute endlich mal wieder dazu gekommen, das fertig zu machen.
Ich habe im Baumarkt eine "Craftomat Nylon-Scheibenbuerste" gefunden, die man in die Bohrmaschine einspannen kann (https://www.bauhaus.info/schleifmitt...te-/p/11416507) . Diese hat vorne einen Batzen Nylonborsten, mit denen man sehr leicht das Silikon abgerupft bekommt. Eigentlich hatte ich nach etwas mit Gummiborsten Ausschau gehalten, aber das gab's nicht. Vorteil: Der Untergrund wird praktisch nicht angegriffen. Ich habe auch bemerkt, dass weder Druck noch Drehgeschwindigkeit große Auswirkung haben, sondern vielmehr die Anzahl der Wiederholungen. Also mit leichtem Druck schwingend ein paarmal über die Oberfläche und jedesmal mehr rausgerissen. Hat wirklich gut geklappt, vor allem setzt die Bürste - im Gegensatz zu allem "Schleif-Artigen" - kein bischen zu. Sie biegt sich nur auf, wenn man ein wenig zu fest drückt. Nachteil: Es fliegen wirklich die Fetzen. Überall hin. Yay für Staubsauger! Allerdings habe ich gemerkt, dass das Silikon nicht überall die "ich kann es einfach abrubbeln oder in Fetzen abreissen"-Konsistenz hatte. An den Stellen, an denen es wohl permanent unter Druckbelastung (z.B. Auflageflächen der Back-to-Back-Sitze) stand, ist es massiv hart geworden. Hier konnte man mit obigem Gerät praktisch nichts bewirken, maximal mal eine Ecke rausgerissen. Hier hat sich dagegen ein Stechbeitel als das Mittel der Wahl gezeigt: Vorsichtig ohne größeren Druck möglichst waagrecht über das GfK gefahren und das Silikon, welches hier eher an ein sehr festes Gummi erinnerte, ließ sich problemlos abtrennen. Ich habe danach noch die ganze Fläche einmal abgeschliffen (solange noch Silikon auf der Oberfläche war, hatte ich keine Chance, das Schleifpapier war sofort zugesetzt), weil ich an ein paar Stellen doch Gewebe offen lag und ich vor dem nächsten Schritt eine glatte Oberfläche wollte. Aktueller Stand ist, dass ich die ganzen Bohrlöcher im Boden (das Boot muss eine bewegte Vorgeschichte gehabt haben ...) mit angedicktem Epoxy zugespachtelt habe. Als nächstes bekommt dann der ganze Boden einen Epoxy-Anstrich, damit wieder keine Fasern mehr freiliegen und ich danach grundieren kann. Bin zuversichtlich, dass das hält, die Bereiche um die Löcher habe ich schon mal ein wenig "angeschmiert" und das sah gut aus. Ich habe nicht auf 100% Perfektion gearbeitet (die letzten 5% wären Hölle), zumal sich im vorderen Bereich noch alter Teppichkleber von einer Generation früher aufgetan hat. Soll ja nicht Hochglanz-lackiert werden, sondern es kommt Teppich drüber. Ich denke, dafür reicht es. In Arbeit: Endzustand: Closeup: Euch allen noch mal Danke für die Tipps Zusammenfassend: Wenn man einen Nachbesitzer ein wenig ärgern möchte, sind quadratmeterweise Silikon optimal! Grüße, Sven Geändert von subsven (07.01.2018 um 21:47 Uhr)
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#13
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Schleifen ging am Anfang gar nicht, das hatte ich zunächst probiert (allerdings mit einem Schwingschleifer, einen Bandschleifer habe ich nicht, vielleicht hätte der in der Tat Vorteile), bin nicht sonderlich weit gekommen. Verklebtes Schleifpapier und nicht genug Wumms, um alles abzureissen. Vor allem gibt immer wieder so kleine Inseln, die einfach besser haften (wohl, weil der Untergrund nicht 100% eben ist und sie etwas liefer liegen), da braucht man etwas, was punktueller arbeitet.
Ich habe allerdings, nachdem ich das Silikon komplett oberflächlich runter hatte, dann einmal die Fläche geschliffen, so dass hoffentlich jede Erinnerung an Silikon da jetzt Geschichte ist Zitat:
Grüße und Danke, Sven |
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