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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 04.10.2006, 23:43
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Standard Videoclip - Kleiner Belt und westliche Ostsee

Hi!

Ich war die ersten 2 Septemberwochen mit dem Boot unterwegs, zusammen mit meinem Bruder. Die erste Woche ging es nach Dänemark in den Kleinen Belt, die zweite Woche in die Kieler Förde.


Videoclip


"Tagebuch":

Samstag, den 02.09.:
Von Schleswig nach Kappeln

Sonntag, den 03.09.:
da mindestens bis einschließlich Montag Sturm angesagt, wieder zurück nach Schleswig (überwiegend mit Motor).

Montag, den 04.09.:
Sturm. Sind per Auto nach Aabenraa (Dänemark), Flensburg usw. gefahren.

Dienstag, den 05.09.:
Wieder nach Kappeln, da es am Mittwoch gut und nicht so windig werden soll.

Mittwoch, den 06.09.:
Kappeln - Sonderborg (Dänemark)
Konnten die ganze Strecke ohne Kreuzschlag bis vor den Yachthafen Sonderborg segeln. Anschließend durch die Stadt flaniert. Nette Mädels da! Auch sonst sehr schön.

Donnerstag, den 07.09.:
Sonderborg - Dyvig Bugt
Haben um kurz nach 10 die Klappbrücke in den Als-Sund durchfahren und anschließend die Segel hochgezogen. Beschauliches Fahren. Irgendwann hören wie ein merkwürdiges Röcheln. Begriffstutzig wie wir sind kapieren wir erst nach einigen Sekunden und sehen dann rechts von uns in etwa 15m Abstand einen Schweinswal abtauchen. Zwar tauchte er 50-100 m hinter uns nochmal kurz auf, aber die Kamera hatten wir nicht schnell genug parat. So ein Viech hatten wir in solch engen Gewässern nicht erwartet. Dunkle, "apokalyptische" Wolken ziehen auf. Kaum haben wir den Als Sund verlassen und den Als Fjord erreicht, bläst der Wind wie bekloppt. Wir binden die 2 Reffs ins Groß und tauschen die Fock gegen die Sturmfock. Dennoch heizen wir mit ca. 6 Knoten durch die immerhin bis zu 1,5m hohen Wellen. Sehr nasses Segeln, da wir gegenankreuzen. Als wir den Als Fjord verlassen und den Kleinen Belt erreichen, wird es noch hackiger. Wir wollten aber eh aus Zeitgründen nicht weiter und führen zur Dyvig Bugt. Dies ist eine sehr idyllische, geschützte Bucht in den Insel Als, die landschaftlich an die Schlei erinnert und nur durch eine extrem enge Einfahrt vom Als Fjord aus erreichbar ist.

Freitag, den 08.09.:
Dyvig Bugt - Lyö (kleine Insel)
Der Wind ballert nach wie vor, Wetter aber sehr schön. Überlegen kurz, ob wir zurück nach Sonderborg kaspern. Doch wir wollten unbedingt weiter. Bis wir aus dem Als Fjord raus sind heißt es wieder Spritzwasser übernehmen. Im Kleinen Belt konnten wir dann nach Nordosten und später nach Osten abdrehen und hatten dann halben Wind. Macht Spaß! Hohe Wellen, "offenes" Meer (zumindest für uns Schleigewohnte) und dabei fast alleine. Nehmen irgendwann das 2. Reff raus, da der Wind etwas nachlässt. Die Passage zwischen Fyn und Lyö wird für mich in die Riege der "Sehnsuchtserinnerungen" eingehen! Um die lange Landzunge Lyös herumgesegelt und den Yachthafen angelaufen. Dank starkem Wind waren wir beim Anlegen für die Hilfe des Nachbars dankbar. Sehr idyllische Insel. Landschaftlich genial und auch das Dorf schien, als sei die Zeit vor 100 Jahren stehengeblieben.
Unter anderem über 5500 Jahre alte Hühnengräber.

Samstag, den 09.09.:
Lyö - Kappeln
Immer noch viel Wind, aber relativ graues Wetter. Sehr stimmungsvoll. Fahren voll gerefft zwischen Lyö und Avernakö, bis wir feststellen, daß wir unterbesegelt sind. Also 2. Reff aus Groß raus. Nördlich von Aerö dann die Sturmfock runter und die normale Fock setzen. Östlich von Als dann auch das letzte Reff raus. Der Wind hat sich wieder normalisiert. Viel los, ist merkbar Wochenende!

Sonntag, den 10.09.:
Kappeln - Eckernförde
Morgens sehr diesig, Wolken ziehen auf, aber kein bzw. kaum Wind. Geniale Stimmung! Motoren bis auf die Ostsee und auch dort noch etwas, ziehen dann südlich von Schleimünde die Segel hoch. Recht kühl. Seit heute Ostwind, zuvor immer West. Kommen daher auch völlig einfach in die Eckernförder Bucht. Im Marinehafen liegt die vor ein paar Jahren außerdienst gestellte Lütjens (Zerstörer). Zum Abend hin wird das Wetter schön. Nachts aufgefallen, daß hier das Wasser fluoresziert. Leuchtet richtig, wenn man es in den Eimer schöpft und zurück ins Hafenbecken klatschen lässt. Lustig! Leider reichte die Lichtstärke nicht aus, um es auf Video zu bannen.

Montag, den 11.09.:
Eckernförde - Laboe
Mit uns verlässt ein Marineverband Eckernförde. Einige Begleitboote und ein recht interessanter Schleppverband: die Lütjens wird irgendwo hin gezogen. Zum Abwracken? Dann wären wir ja genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, um sie noch einmal zu sehen! Mich nervt der Schleppverband jedoch, da er uns beim Rauskreuzen aus der Bucht massiv behindert. Später haben wir noch etwas "Trouble" mit einem planlosen Schnellboot, das recht dicht neben uns merkwürdige "Vorwärts-Rückwärts"-Manöver übt. Bei diesen ganzen Militärfuzzies ist mir immer schleierhaft, was zum Henker die machen?? Wo der Sinn hinter den Aktionen steckt? Wozu haben die in der Ostsee die ganzen Sperrgebiete, wenn sie dennoch außerhalb der Gebiete die Segler verunsichern?
In Laboe im hochmodernen und sehr guten Yachthafen Baltic Bay angelegt, Landgang bis zum U-Boot und Marine-Ehrenmal.

Dienstag, den 12.09.:
Laboe - Kiel
Die Kieler Förde bis in die letzte Ecke besegelt. An den Schleusen zum Nord-Ostsee-Kanal vorbei, HDW-Gelände bis zum Skandinavienkai, wo die Fähren anlegen. High-Tech-Renntrimaran gesehen. Anschließend zum Olympiahafen von 1936 gefahren. Fußweg bis zur Fußgängerzone gehetzte 35 Minuten, obwohl das der zentralste Yachthafen ist. Naja, Stadtbummel dann halt.

Mittwoch, den 13.09.:
Kiel - "Ship Watching" - Wendtorf
In der Kieler Förde rumgeschippert. Wieder auf Höhe Laboe angekommen, sichten wir wieder einen Schweinswal, ca. 100 m weit weg. Keine Chance zum Filmen, zu schnell wieder weg. Weiter draußen auf der Förde Schiffe gucken. Leider alle hässlich. Anschließend zur Marina Wendtorf. Naturell schön gelegen, aber den Hafen an sich finde ich nicht so schön und wirkt recht runtergekommen. Die komischen Ferien-Wohnblöcke reissen mich auch nicht vom Hocker.

Donnerstag, den 14.09.:
Wendtorf - Maasholm
Zurück in die Schlei. Die ganze Strecke dank Ostwind mit halben bis raumschots Wind. Kaum im Hafen Maasholm angekommen, brist es auf. Ha! Nun ist uns das egal, sind wieder in heimischen Gewässern.

Freitag, den 15.09.:
Maasholm - Missunder Enge (Anker)
Die Schlei mit Karacho runtergesegelt. Wieder viel Wind, immer noch aus Ost. Verdammt hohes Wasser. Sehen wieder einen Adler, diesmal nahe der Klappbrücke Lindaunis. Gefilmt, aber nix geworden. Sehr unscharf. In der Missunder Enge an den Anker gegangen. Ist ziemlich unruhig, da halt stürmisch. Aber keine Welle, zum Glück.

Samstag, den 16.09.:
Missunder Enge - Schleswig
Immer noch Hochwasser. Unser Steg ist abgesoffen, legen daher gegenüber an und verholen zum Abend, wenn das Wasser wieder etwas zurückgegangen ist. Ins Kino, "Das Parfüm" geguckt.

Sonntag, den 17.09.:
Boot ausräumen und weg.

Wir haben die Tage immer sehr voll gepackt. Entspannung? Kein Stück. Erleben? Ja!! Meist so um 7 bis 7:30 aufgestanden und abends groggy um 21-22 Uhr in die Koje gefallen.
Ein toller Urlaub, den ich auch bitter nötig hatte.
__________________
Gruß
Nils
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