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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #1  
Alt 07.10.2006, 20:16
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BS24 BS24 ist offline
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Standard Klappruder hat keinen Auftrieb mehr

Hallo,

ich habe an meinem Hubkiel Segelboot ein Klappruder. Als ich das Boot im Juni ins Wasser gelassen habe, hatte das Ruder Auftrieb (anders gesagt es schwamm), wodurch es selbstständig nach hinten hochklappte, wenn es nicht fixiert war.

Jetzt am Ender der Saison hat das Ruder keinen Auftrieb und wird nicht mehr selbstständig nach oben gedrückt. Als ich die Fixierung lößte, blieb das Ruder wie der berühmte "nasse Sack" nach unten hängen.

Meine Vermutung ist jetzt, dass das Ruder normalerweise innen hohl ist und mit Luft gefüllt ist, wodurch dann der Auftrieb entsteht? Ich denke, dass dieser innere Hohlraum undicht geworden ist und mit Wasser vol gelaufen ist?

Kennt jemand diese Ruder, die nach diesem "Auftriebsprinzip" funktionieren?

Wenn meine Vermutungen richtig sind, dann würde ich jetzt versuchen, das eingedrungene Wasser aus dem Ruder zu entfernen und das Ruder von außen wieder dicht zu bekommen?
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Viele Grüße,
Christian
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  #2  
Alt 08.10.2006, 02:06
Heinrich Heinrich ist offline
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Hallo Christian,
hatte sowas mal vor über 20 Jahren.
1) oben und unten am Ruderblatt durchbohren (mindestens 10mm )Oben besser 2-3 Bohrungen.
2) nicht erschrecken da kommt reichlich Wasser raus.
3) einige Tage trocknen lassen ggf. mit Heißluftpistole mehrfach übers Ruderblatt gehen.
4) Untere Bohrung mit Klebeband verschliessen.
5) Innenvolumen des Ruderblattes grob ausrechnen.
6)Erforderliche Menge sogenannten Schüttelschaum z.B. von Vosschemie über die obere Bohrung einfüllen.
PS: Sei nicht zu großzügig mit der Schaummenge.Lieber nachschäumen bevor Dir das Ruderblatt platzt.

Heinrich
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  #3  
Alt 08.10.2006, 18:37
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BS24 BS24 ist offline
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Hier noch einmal ein Bild vom Ruder, damit man es sich besser vorstellen kann. Es nur mit Worten zu beschreiben ist etwas schwierig.

Diese Stellung zeigt quasi das hochgeklappte Ruder an. Also wenn es schwimmt und nach hinten hochgeklappt ist.
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Christian
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  #4  
Alt 09.10.2006, 08:49
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Wieso ausschäumen? Wenn es dann weiter undicht ist, bleibt die Feuchtigkeit im Schaum und ist dort kaum zu entfernen. Ich würde auch anbohren und ausstrocknen (gerne den Winter über...) die Löcher verschließen und dann in einem Wasserfass den Luftblasentest (so wie beim Fahhradreifen) machen. So solltes Du die undichten Stellen finden.
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  #5  
Alt 09.10.2006, 09:08
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als Alternative könnte man auch an der hinteren Seite eine Öse anbringen und an Bändsel drann besfestigen. Bei Bedarf kannst so jederzeit das Blatt hochholen.
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am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern."
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  #6  
Alt 09.10.2006, 09:12
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...ist bestimmt genauso schwer wie ausschäumen
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  #7  
Alt 09.10.2006, 09:47
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BS24 BS24 ist offline
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Zitat:
Zitat von Stephan-HB
als Alternative könnte man auch an der hinteren Seite eine Öse anbringen und an Bändsel drann besfestigen. Bei Bedarf kannst so jederzeit das Blatt hochholen.
Das würde mir nicht so gut gefallen und wäre auch gar nicht so ganz einfach umzusetzen.
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Christian
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  #8  
Alt 09.10.2006, 10:59
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Ruderblatt oben anbohren, mit Wasser vollfüllen und sehen wo es raus kommt ->Leckstelle gefunden
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  #9  
Alt 12.10.2006, 14:23
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Hallo,

habe heute mal angefangen, grob das Antifouling vom Ruder zu entfernen.

Dabei habe ich festgestellt, dass das Ruder an der Unterseite fast auf der gesamten Länge einen Riss hat.

Meine Vermutung ist, dass sich da schon mal übern Winter Wasser drin befunden hat und dann gefroren ist?

Meine Frage:
Sind diese Art von Rudern denn wohl aus "normalem" GFK oder sind die aus einem anderen Kunststoff gefertigt? Ich frage deshalb, weil ich wissen möchte, ob ich das Ruder später mit Epoxy-Harz reparieren kann?
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  #10  
Alt 12.10.2006, 14:29
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moin,
ich würde das gut austrocknen und dann mit einem geschlossenporigen schaum auffüllen. der geschlossenporige zieht nämlich kein wasser.

bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!!

rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern.
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  #11  
Alt 13.10.2006, 08:55
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Und überlaminieren würde ich es auch wenn der Schaum geschlossenporig ist
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  #12  
Alt 13.10.2006, 10:58
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Zitat:
Zitat von miki
Und überlaminieren würde ich es auch wenn der Schaum geschlossenporig ist
weil selbst der zieht 3% Wasser!
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  #13  
Alt 13.10.2006, 11:06
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BS24 BS24 ist offline
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Also, ihr denk auch, dass es sich um ein GFK Ruder handelt, was ich mit Epoxy laminieren kann?
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  #14  
Alt 13.10.2006, 11:12
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Zitat:
Zitat von BS24
Also, ihr denk auch, dass es sich um ein GFK Ruder handelt, was ich mit Epoxy laminieren kann?
Sieht so aus, schleif erstmal mit einer Fächerscheibe den Lack runter, am besten an der gesamten Kante ringsum...
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  #15  
Alt 13.11.2006, 23:59
trikita trikita ist offline
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Ich würde auf gar keinen Fall ausschäumen, egal ob der Schaum, den Du verwenden würdest, geschlossenporig oder saugfähig ist.

Du hast das Ruderblatt mit einem Spachtel aufgehebelt. Verklebe die aufgebrochene Fläche wieder mit Epoxy.

Bohre von einer nicht im Wasser hängenden Stelle aus ein Loch in Richtung Hohlraum des Ruderblatts. Verschließe vor Saisonbeginn das Bochloch mit einem Streifen Gewebeband von TESA.

Ist die Saison zu Ende, oder besteht die Gefahr von niedrigen Außentemperaturen, entferne gegen Ende der Saison das TESA-Klebeband überm Bohrloch und puste ordentlich hinein, während Deine Lippen das Bohrloch umschließen. Halte das Ruder dann über Kopf, also mit dem Bohrloch nach unten. Das Wasser läuft nun aus, weil Du im Innern des Ruderblattes für einen geringen atmosphärischen Überdruck gesorgt hast. Wiederhole den Vorgang ein oder zwei Mal. Normalerweise kommt nur eine geringe Menge Wasser raus.

Wir machen das mit hohlen Schwertern und Ruderblättern in der Katamaran-Szene genauso. Speziell die Schwerter sind alle hohl bei der Kat-Klasse, die ich segle. Wir kommen auf keinen Fall auf die Idee, die Schwerter auszuschäumen, weil die Schwerter den Auftrieb durch die Luft im Hohlraum behalten sollen. Außerdem sollen die Schwerter auf keinen Fall schwerer werden durch das Ausschäumen mit Bauschaum. Dazu kommt, daß die Schwerter ohnehin zum Trocknen in den Heizungskeller gelegt werden. Dampft die Feuchtigkeit aus, besteht bei GFK auch nicht die Gefahr der Osmose.

Schaum ist immer auch ein Wasserspeicher. Auch geschlossenporiger Schaum nimmt nach einigen Jahren Wasser auf bzw. bildet die Feuchtigkeit durch Kondenswasserbildung.

Sei froh, daß Dein Ruder von alleine hochpoppt, sobald Du die Niederholeleine löst. Jeder Jollensegler wäre froh über so eine zuverlässig funktionierende Automatik.

Du mußt eben nur dafür sorgen, daß das Überwasser-Bohrloch Richtung Ruderblatthohlraum das einzige Loch bleibt in Deinem Ruderblatt .....
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  #16  
Alt 21.11.2006, 14:13
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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So wie die "Risse" aussehen, ist das Ruder aus zwei Hälften gefertigt, die zusammengeklebt sind. Sonst wäre es auch schwerlich hohl zu bauen.
Ich würde es vorsichtig komplett öffnen, trocknen, reinigen und beide Teile wieder mit Epoxy zusammenkleben.

Servus

Paul
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  #17  
Alt 21.11.2006, 18:25
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Götz Götz ist offline
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Standard Polyesterruder

moin bs24.

Das gleiche Problem hatte ich mit meinem Soling-Ruder.

Dein Ruder ist aus Polyester. Eine Serienfertigung, die aus 2 Halbschalen besteht, die miteinander verklebt wurden.

Die Halbschalen werden in Formen laminiert, das geht schneller (Zeit ist Geld!), als wenn das Ruderblatt aus einem Schaumkern gefräst wird.

Mit der Zeit löst sich diese Verklebung. Wie man weiß, ist Polyester durchaus wasserdurchlässig. Epoxyd weitaus weniger.

Aus Kostengründen wurden und werden Serien-Boote immer noch aus Polyester gefertigt. Daher haben wir auch immer noch unseren Spaß mit Osmose und aufgeklappten Ruderblättern.

Wobei Du mit Deinem Klappruder noch Glück hast.
Sonst vergammelt nämlich innen immer noch die Ruderwelle.
Da ist dann der Spaß noch größer, wenn sich vor Legerwall auf einmal die Pinne frei bewegen läßt.

In Deinem Fall würde ich das Rudernlatt, durch kleine Keile noch weiter aufspreizen und tatsächlich im Heizungskeller (oder einem anderen warmen Ort) austrocknen lassen.

Wenns trocken ist, schleifst Du an der Kante ringsum auf jeder Seite ca 5 cm breit bis aufs Laminat ab.

Dann klebst Du mit verdicktem Epoxyd die Teile wieder zusammen. Schraubzwingen sind nützlich.

Nach Aushärtung der Verklebung wird geschliffen und beidseitig Glas-Gewebe auf die Kanten laminiert.

Ich laminiere immer Kevlar-Gurt über die Kante. Aber ohne Vakuum bekommst Du nicht die Luftblasen raus. Glasgewebe selbst kannst Du nicht so scharf knicken.

Also so laminieren, wie wenn Du beide Handflächen flach aufeinander legst. Bischen überstehen lassen.

Ja, und dann schleifen und spachteln.

Wichtig ist, daß Du Epoxyd nimmst. Dann brauchst Du Dir auch keine Gedanken über Gelcoat machen.

mfG Götz
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  #18  
Alt 11.05.2007, 12:27
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BS24 BS24 ist offline
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So, jetzt bin ich endlich dazu gekommen, mich auch mal wieder um mein Ruder zu kümmern.

Habe es erst einmal komplett abgeschliffen. An der Kante, die später im Wasser ist, bis aufs GFK.

Dann habe ich die Stelle, wo die beiden Hälften komplett auseinander sind, mit Epoxy Harz wieder zusammen geklebt.

Als nächstes möchte ich etwas angedicktem Harz die Kante komplett einpinseln, damit es erst einmal wieder dicht wird.

Dann hatte ich geplant, die Kante mit 2-3 Schichten feinem Gewebe über zu laminieren.

Dann das ganze noch einmal mit einer schönen Schicht Epoxy zu überziehen.

Und zum Schluss schleifen spachteln schleifen und dann streichen.

Was sollte ich noch anders machen, als von mir bisher geplant?

Danke für eure Hilfe,
Christian
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Christian
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  #19  
Alt 11.05.2007, 14:52
havanna havanna ist offline
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Hallo,
da ich vor kurzem auch kräftig laminiert habe und für mein Schwert eine ähnliche Aktion ansteht: Genauso wie du es beschrieben hast ist es gut. Wichtig wird sein, dass du für den Anstrich einen guten, wasserfesten Primer als Untergrund nimmst (wasserfest = für den Unterwasserbereich geeignet), damit du wirklich eine Feuchtigkeitssperre zum Laminat hast (2 - 3 Anstriche). Und dann lackieren.
Ich hoffe dein Ruder konnte gut austrocknen in den letzten Monaten.

Ciao Thomas
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