Kanal total verkrautet - wie kommt ihr dort durch?

[Koni205]

Hallo zusammen,

ich war heute mal wieder rüber zur Kannenburger Schleuse um ein bisschen was zu essen, zu trinken und natürlich um das Wetter zu genießen.

Da ich oberhalb der Templiner Schleuse liege, muss ich runter schleusen und den Templiner Kanal entlang fahren auf den Röddelinsee.

Der Kanal ist auf dem letzten Ende dermaßen verkrautet, so habe ich es noch nie gesehen. Vor knapp zwei Monaten bin ich da durch und da war es bei weitem nicht so schlimm.

Ich hatte zu tun dort durchzukommen. Ab und an Rückwärtsgang rein, dann mal wieder Motor hochklappen und vom Kraut befreien, wenn gar nichts mehr ging.

Ich frage mich, wie bewältigt man sowas mit einem Innenborder?! Zieht der dort einfach mühelos durch und setzt sich die Kühlwasseransaugung nicht zu?

Mich würde mal eure Erfahrung zu so nem Kanal interessieren und ob es da auch Probleme mit nem IB gibt oder ob ihr da denn generel gar nicht erst weiter fahren würdet?!

[Andrei]

Edelstahlprop und Gasgeben? Nicht ganz ernst gemeint, aber die Frage ist schon interessant.

[iXware]

die mit nem Innenboarder warten solange bis einer mit nem AB durchgefahren ist - und beim AB kannste den doch soweit wie möglich hochtrimmen und rückwärts fahren, dann wird das kraut doch auch besser gehäkselt


naja bei dem Sommerwetter wächst das Kraut extrem schnell und wenn wenig Bootsverkehr ist, dann hält das halt niemand kurz... wenn viel verkehr ist, dann wird immer wieder mal ein Stängel der zu lang geworden ist durch nen Propeller gekürzt, da ist das nicht schlimm, aber wenn niemand da lang fährt, dann gewinnt halt das Kraut..

[uncle_cadillac]

Wie tief ist es denn da? Ich denke nicht, dass Boote mit IB da überhaupt fahren können. Ich habe z.B. 90 cm Tiefgang.
Ich bin letztes Jahr durch die Ketziner Havel durch und da war auch sehr viel Kraut. Ich bin da langsam durch und bin anschließend im See tauchen gegangen und habt das Kraut vom Propeller entfernt.

[Schleusenmeister]

Fahren kann man da, habe das auch schon gemacht. Seit der Schleusensperrung fehlt der Durchgangsverkehr.

Wenn ich merke, dass es zu krautig wird, drehe ich lieber um. Das tu ich mir mit meinem alten Motor nur ungern an. Im Fall der Fälle helfe ich mir auch mit Rückwärtsgang oder mehr Gas. Im schlimmsten Fall Badeleiter runter und rausziehen, was zu greifen ist.

Kühlwasser ist bei mir in der Regel übrigens gar nicht mal das Problem, ich merke es am Drehzahlverlust.

[Frank mannheim]

Da müßte man mit longtail Booten durchfahren.

[Koni205]

Zitat von uncle_cadillac

Wie tief ist es denn da? Ich denke nicht, dass Boote mit IB da überhaupt fahren können. Ich habe z.B. 90 cm Tiefgang.

Dort fährt nen knapp 20m Dampfer durch den Kanal für Touristenfahrten. Und in Templin gibt's ne kleine Marina. Dort ist was von max. Tiefgang von 1,80m angegeben.

Wahrscheinlich ist es zum Teil der fehlende Bootsverkehr, da die Kannenburger Schleuse gesperrt ist. Aber auch früher, wo die Templiner Schleuse noch gesperrt war und es gar kein Verkehr gab, hatte ich es noch nie so schlimm in Erinnerung.

PS: sonst tucker ich mit 1.400 U/min durch den Kanal. Aif dem Stück war ich trotz 2.200U/min nicht mal halb so schnell. War echt schon heftig.

[Thor Sten]

Der Biesbosch (Niederlande) ist im Moment auch noch kaum befahrbar. Auch da wo 1,5m angegeben ist fährt man sich mit 1,1m Tiefgang Gandenlos im Kraut fest.

[Chili]

Ich habe selbst keinerlei praktische Erfahrung.
Aber ich hätte gedacht, dass alles über 5PS sich von so etwas Biomasse nicht ernsthaft aufhalten lassen kann.
Ich hätte dran geglaubt, dass sich ein Prop da gnadenlos durchhäckselt.

[Koni205]

Nein, das ist leider nicht der Fall... Das Kraut sammelt sich zum Teil vor dem Schaft und der Propeller zieht dann Luft und wirkt nur noch als Schaumschläger, da er gar nicht mehr von genug Wasser angeströmt wird.

[Thor Sten]

Zitat von Chili

Ich habe selbst keinerlei praktische Erfahrung.
Aber ich hätte gedacht, dass alles über 5PS sich von so etwas Biomasse nicht ernsthaft aufhalten lassen kann.
Ich hätte dran geglaubt, dass sich ein Prop da gnadenlos durchhäckselt.

Auch mit 154PS und 11Tonnen bewegter Masse kommst du nicht weiter. Du wirst immer langsamer und irgendwann stehst du als würde dich eine unsichtbare Gummihand unter Wasser festhalten. Ging dann nur noch rückwärts den gleichen Weg wieder raus.

[Chili]

Wie gesagt - das wisst ihr sicher besser.
Richtig vorstellen kann ich es mir aber nicht.
Der Rumpf ist glatt, da verhakt sich doch nichts.
Bei Welle/Ruder mag es anders aussehen - aber bei AB/IB gibt's doch kaum Angriffsfläche. Anders als ein Tampen reisst doch so ein Seerosenstängel etc. locker ab, wenn es sich anfängt zu wickeln.

Am liebsten würde ich das mal ausprobieren. Wir haben hier sowas leider nicht.

[Die Nadel]

Also wir haben einen Tauschneider vor dem Prop. auf der Welle montiert.
aber wenn so richtig viel Kraut, dann ab und an mal in den Rückwärtsgang.
Aber vor allem immer wieder mal etwas mehr Gas geben, und anschließend allerdings tauchen und schauen / fühlen ob was hängen geblieben ist.
Wobei Fühlen mit Vorsicht zu genießen ist, da der Tauschneider "Schweinescharf" ist und sonst mit blutigen Fingern noch die Haie angelockt werden …..

[Akki]

Wenn ich da öfter durch müsste, würde ich einen Schub-Propeller auswählen und die Flanken noch anschleifen

[Vicky37]

Wir hatten diese Jahr das Problem auch in Holland am Markermeer bei Hoom. Alles voll war wie auf einen Feld. Wassertiefe zwischen 1,40 und 2,30 Planzen stand bis oben. Bei Verdrängerfahrt hat man alle 10 Minuten gemerkt das sich der Motor schwerer tut. Am Anfang immer angehalten und Antrieb hoch und Kiloweise den Misst entfernt später hab ich nur noch alle 5 min kurz den Rückwärtsgang eingelegt ging dann auch. Aber extrem nervig. Wir haben es auch mit Gleitfahrt versucht aber ab 3000/u dreht dann der Propeller durch. Am Ende sind wir dann über Edam binnen nach Amsterdam gefahren weil es echt nicht schön so zu fahren.

Gruß Daniel


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[Tuuut]

Wie wäre es so?

[losthomas]

https://www.google.de/search?client=...WKzA6HJS-mxQM:
Da gibt es was von Swamp shark
Mfg

[BurkhardB]

Luftkissenboot geht auch

[Federball]

Ich bin letztes + dieses Jahr in son Kraut rein, habs im dunklen nicht gesehen + geankert. Nächsten Tag dann entankert: riesen Bündel Kraut am Anker. Losgefahren, + die Drehzahl sackt ab (Einbaudiesel mit Welle) - gebe mehr "Gas", und der Motor stirb fast ab: Leerlauf + rückwärts = geht so halbwegs - wieder vorwärts: echt langsam aus dem Feld raus, + über so 2- 300m wirds wieder normal.
Am Ankerplatz waren ca. 2,5m Tiefe (gehe selber 1,7 tief), + das Kraut war bis zur Oberfläche. Jetzt ankere ich in dieser Bucht etwas weiter draußen.
Grüße, Reinhard

....ach ja: Bucht an der DLRG Station 26 in Wannsee
....ach ja 2: motorisiert mit fast 3 PS/To

[Ron_Berlin]

Zitat von Chili

...
Der Rumpf ist glatt, da verhakt sich doch nichts.
Bei Welle/Ruder mag es anders aussehen - aber bei AB/IB gibt's doch kaum Angriffsfläche......

Das Graszeug, Seerosenstengel und was es noch an Kraut gibt wickelt sich um die Schraube / Schaft,
Es wird mehr Wasser verwirbelt als angeströmt.
Natürlich sind kleinere Schrauben eher betroffen als größere, aber die Geschwindigkeit nimmt ab, die Ruderwirkung läßt nach, deutlich spürbare Unwucht sind alles Anzeichen für eingesammelte Wasserpflanzen.
Manchmal funktioniert ein kräftiger Rückwärtsstoß aber meist ist Tauchgang angesagt.


Gruß Ronald

[Verbraucheranwalt]

Wäre nicht eine Taktik mit viel Gas Schwung holen und dann treiben lassen die bessere Alternative? Vielleicht auch noch mal kurz 5 Meter zurück in der eigenen Fahrrinne und dann Gas bis man merkt man wird langsamer und dann aber "ausrollen" lassen?

Denke je weniger der Propeller dreht desto besser. Schwere Schiffe kommen da natürlich weiter.

Gruß
Chris

[Vicky37]

Ausrollen lassen. 🤣, echt witzig. Ich weiß ja nich was du für ein Boot hast aber die ich habe und hatte bleiben dann fast unvermindert stehen wenn man das Gas weg nimmt.

Gruß Daniel

[Verbraucheranwalt]

Mein 6 Tonnen Stahlkahn treibt schon ziemlich weit wenn ich Gas weg nehme. Müsste man mal messen aber an die hundert Meter könnten es sein.

Gruß
Chris