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Piraterie am Kap
Es gibt neue Nachrichten von der Piratenfront.
Nach dpa-Meldungen sind die südafrikanischen Küstengewässer dabei, Südostasien den Spitzenplatz in Sachen Piraterie streitig zu machen. Wer von den europäischen Weltumseglern nicht durchs Rote Meer will, muss ums Kap der Guten Hoffnung. Die Piraten in den südafrikanischen Gewässern sollen mit Kampfhubschraubern, Raketen, Schnellbooten mit Flak-Geschützen und schweren Maschinengewehren ausgerüstet sein. Also Freunde, auf dem Weg ums Kap der Stürme die Armbrust nicht vergessen. Servus Paul |
#2
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Hallo Paul,
Spiegel online schreibt zu dem Thema : Zitat:
Anscheinend haben sie es aber auf Containerfrachter etc. abgesehen und weniger auf Yachten. Mit so kleinen Fischen geben sich diese Sorte Piraten anscheinend nicht ab. |
#3
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hätte mich auch gewundert, wenn die mit kanonen auf spatzen schiessen würden
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__/)___ zibl3 ___/)__ navigieren wie früher |
#4
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Zitat:
Aber heftig ist das schon...
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Viele Grüße vom Bodensee Tom FSD e.V.: www.fsd-info.de Bei Interesse gerne Infos per PN! |
#5
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Zitat:
Den Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen, denn ich erinnere mich immer wieder daran, wie im eigentlichen Piraten-thread auf mir rumgehackt wurde, weil ich der Meinung war, daß sich die Piraterie ausweiten wird (auch in den Tropen), wegen der immer deutlicher werdenden Kluft zwischen arm und reich. Den Menschen wird in ihrer Heimat immer mehr vor Augen geführt, in welchem stabilen und immensen Reichtum die Menschen aus USA und Europa leben müssen, wenn sie es sich leisten können, gleich päckchenweise 20, 30, 40 oder 50 Meter lange Yachten auf fast allen karibischen Inseln an die Moorings zu legen. Was denkt ein Insulaner oder Schwarzafrikaner wohl, wenn er von 2,-- US-Dollar pro Stunde (plus Trinkgeld) als Kellner arbeitet er aber Eigner bedienen muß, die für 200,-- USD ein Menü verzehren zusammen mit der gnädigen Frau oder der importierten Geliebten? Was denkt der arbeitslose Junge, der mit seinem Surfbrett zu Yachten paddelt und sein Obst für wenige Dollar anbietet und froh sein muß mit einen Tagesverdienst von 10,-- oder 15,-- USD, während an anderer Stelle ein Schiff liegt, wo allein eine Ankerwinde 7.500,-- USD kostet? Die reichen Menschen konnten früher ungestörter ihr Leben in der Karibik oder auf Weltumseglerpfaden genießen, weil sie unauffälliger gereist sind (mit kleineren Yachten und kleinerem Budget). Im Vergleich dazu gibt es heute Menschen, die das Kapital kontrollieren und die ihre eigene Wertigkeit hochschaukeln, indem sie den armen Menschen der Inseln ihre Megayachten vor die Nase setzen, während man an Land nur auf wenigen Inseln wirklich verdient an der Präsenz der Reichen. So muß es heutzutage eine Ohrfeige ins Gesicht einer armen Familie sein, wenn wieder eine Megayacht vor Anker geht, mit Menschen, an denen nichts zu verdienen ist, weil sie alles lebensnotwendige mitbringen oder durch einen Steward einkaufen lassen auf offiziellen Märkten oder im Nobel-Supermärkten (Virgin Islands als gutes Beispiel). Weiter im Süden der Karibik ist der Unterschied zwischen arm und reich noch krasser, denn dort hat die Bevölkerung noch weniger Chance, an den schwimmenden Wohnmobilen aus Europa zu verdienen. Was liegt da näher, daß Begehrlichkeiten bei armen Menschen entsteht? Was liegt da näher, daß Menschen, die einen solchen Reichtum vorgelebt bekommen, auch nach einem besseren Leben streben? Nur: Sie bekommen keine Chance dazu, weil sie arbeitskraftmäßig von reichen Restaurant- und Yachtclubbesitzern sowie von Hafenbetreibern ausgenutzt und ausgebeutet werden, denn wenn sie als Personal eingestellt und beschäftigt werden, dann zu Dumpingpreisen. Solange ein dunkelhäutiger Insulaner nicht als selbstständiger Unternehmer agieren kann, wird er immer der Dumme bleiben. Das ist in der Karibik so und in anderen Ländern auf der Weltumseglerroute auch nicht anders. Ich denke, in Zukunft können sich alle auf Langfahrt befindlichen Yachties auf noch mehr Kriminalität vorbereiten, weil der Respekt vor ihnen selbst weltweit sinken wird. Ich erfahre gerade, daß in der Karibik der Standardsatz für Yachties an Land folgender sein soll, wenn man nach dem Verlassen eines Etablissements wie Supermarkt oder Restaurant von einer einheimischen Person angebettelt wird: "Nein danke, ich bin nicht interessiert". Sehr interessant! Und gleichzeitig sehr dumm. Denn das ist der beste Weg, als borniert zu gelten und sich den Hass oder mindestens die Abneigung der Einheimischen aufzuhalsen. Die meisten reichen Yachties sind weit davon entfernt, einen sanften Tourismus möglich zu machen. Charteryachtunternehmen und All-Inclusive-Clubs tragen kein bißchen dazu bei, daß mehr Menschen aus den armen Schichten der Inseln ihr Heil in der Tourismusbranche suchen können. Kein Wunder, wenn da chancenlose halbwüchsige Männer Einbrüche begehen oder selbst vor Überfällen nicht zurückschrecken. Anderswo hat die Piraterie weitaus professionellere Ausmaße angenommen. Es wird Zeit, daß auch hier die langfahrtinteressierten und die langfahrtaktiven diesen Umstand akzeptieren und sich darauf vorbereiten, daß auch ihnen ihr eigenes blaues Wunder blühen kann. Ich weiß, eine Armbrust ist da nicht hilfreich, sich vorzubereiten. Aber es ist der mindeste Schutz, den man legal erwerben kann, außer vielleicht einer Alarmanlage oder einem Bordhund. Der beste Eigenschutz ist immer noch der Weidenzaunimpulsstromgeber an der vom Schiff isolierten Reling ... und etwas mehr Freigiebigkeit gegenüber armen Menschen. Ihr habt's doch alle dick und fett. Wie sonst könnt ihr jahrelang ohne Einkünfte auf euren Yachten leben? Das gilt heutztage für die meisten von euch, die eine große Yacht in der Karibik oder in einem anderen Naturparadies liegen haben. Jeder Weltumsegler ist auch gleichzeitig Botschafter seines Landes und sollte sich so sehen. Das bedeutet, daß man auch humanitäres Interesse an den Menschen haben sollte, mit denen das Schicksal es eben nicht gut gemeint hat. Oft reicht es schon, bei Einheimischen regelmäßig einzukaufen, anstatt in den Yachtclub zu gehen oder aus falschem Geiz Dosenfraß aus der Backskiste vorzuziehen. Wobei ich verstehen kann, wenn ein Individualreisender seine eigene Bordkasse strecken will, um seine Fahrt möglichst ausgiebig und möglichst lange genießen zu können. |
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Manche verschulden sich auch für ihren Traum. |
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Ich weiß, daß man auf St. Lucia (da wo Du Dich meistens befindest mit Deiner Yacht) nicht nur das Beiboot anketten muß, sondern auch den Tank und den Außenborder und daß man nichts an Deck liegen lassen darf, was sich leicht entfernen ließe. Das Land, von dem Du redest, ist also keineswegs fiktiv. Es gibt dutzende Beispiele, in denen klar wird, daß Touristen in der Karibik regelmäßig bedroht werden. Du selbst hast in dieses Forum Beispiele reingestellt oder Stellung dazu genommen. Außerdem ist es überzogen, zu behaupten, ein Hartz IV Empfänger hat hier weniger Möglichkeiten als ein karibischer Insulaner. Dort gibt es keine "Hamburger Tafel" oder "Suppenküche der Heilsarmee". Zudem ist es für arme Menschen dort nicht möglich, eine staatliche soziale Unterstützung zu bekommen, es sei denn, man ist dort ein Extremfall. Zitat:
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Anstatt Deine Yacht weiterzusegeln, wie es Deine Idole einst taten, ankerst Du wochenlang in der gleichen Inselgruppe und verbringst das Schiff anschließend einmal pro Jahr auf eine bewachte Werft und machst Dich dann per Flugzeug vom Acker, um dann aus Süddeutschland aus mit Deinem Notebook der deutschen Seglerwelt zu vermitteln, was für ein großartiger Langfahrer Du seist. Und Leute, die Dich und Deine Ansichten kritisieren, nennst Du dann Sozialneider oder Hartz IV-Empfänger, über deren Möglichkeiten und Überlebenstaktiken Du rein gar nichts weißt. Und Du weißt auch nicht, daß diese Taktiken hier inzwischen genauso nötig sind, wie der kriminelle Selbstbedienungsmarkt, der sich "Piraterie" nennt. Menschen rauben nicht, weil sie reich sind, sondern weil sie es nötig haben. Menschen überfallen andere Menschen auch nicht, weil es ihnen Spaß macht, sondern es hat einen politischen Hintergrund. Wenn eine Staatsmacht versagt (und es gibt 1.000 Beispiele, warum die südafrikanische derzeit versagt) gibt es eben solche Auswüchse, wie hier in dem von Dir gestarteten Thread. Als die Apartheid abgeschafft wurde, wurden auch manche fähige weiße Staatsbeamte durch unfähige schwarze ersetzt, und zwar deswegen, weil der südafrikanische Staat sich vorgenommen hatte, eine gewisse Quote in der Ämtern durchzusetzen, was schwarze Mitarbeiter angeht. Die Entscheidungen, die heutzutage in Südafrika getroffen werden, sind teilweise nicht mehr nachzuvollziehen oder wichtige Entscheidungen werden hinausgezögert. Oft ist es so, daß ganze Bereiche heruntergewirtschaftet werden, weil es an Know-How und Disziplin fehlt. Durch die desolaten und inkonsequenten Zustände in Südafrika werden noch mehr Menschen in die Armut getrieben. Jene, die über die technischen Mittel verfügen, ergeben sich nicht der Lethargie, sondern handeln und machen mobil. Das Ergebnis ist Deine Meldung hier in diesem Forum. Nimmt die Population auf dieser Erde gerade in den armen Ländern noch weiter zu, ohne daß es einen Aufschwung mindestens für die Grundbedürfnisse der Menschen dort gibt, wird es ein viel größeres Potential an Kriminalität geben in naher Zukunft. Ich denke, wer auf Langfahrt gehen will, sollte es bald tun, denn es wird immer gefährlicher werden, an fremden Küsten zu kreuzen. |
#8
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Hallo Boomerang
habe das gefühl das du das Thema verfehlt hast. Zitat:
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Wenn die Herschaften das Geld was der Hubschrauber kostet in ihr dorf investieren würden würde es Ihnen deutlich besser gehen. Diese Ansicht ist mir zu einseitig. Ich glaube bei deiner Betrachtung machst du dir es etwas zu einfach die Ursachen in der derzitigen Situation zu suchen. Es gibt Völker bzw. Kulturen in denen es üblich ist seine Meinung bzw. seinen Besitz mit Waffengewalt zu sichern. In Europa wird das menschliche Leben als das höchste Gut erachtet wenn sich hier ein Kinderschänder aufs Dach stellt wird er höflich gebeten herrunter zu kommen. In anderen Ländern ist ein Menschenleben halt nicht mehr soviel Wert. Da werden die Sachen schneller entschieden. Es sollte wirklich unterschieden werden zwischen den profesionellen Piraten oder wenn ein Fische sein Familie ernähren möchte. Aber meist ist das schon so das auch der "ein Fische sein Familie ernähren möchte" in seinem Land eigentlich ein besser verdienender ist. Und nicht zu den ganz Armen gehört. Da spielen dann NEID usw. ein sehr große Rolle. Es beschäftigen sich ganze Herden von Wissenschaftlern mit dem Thema der Kriminalität das es so vielschichtig ist. Und noch eins du verlangst das man über dich nicht richtet aber du verurteilst alle hier im Forum, alle Rentner und alle Langzeitsegler überhaupt. Wenn du davon ausgehst das alle Segler die die Erde umrunden schwere Millionäre sind bist du echt falsch gewickelt. Ich glaube das es hier nicht schwarz und weis gibt sondern auch ein haufen grau in grau.
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Gruß aus Berlin ################################################ "Sage mir, was Du über mich denkst - Ich sage Dir dann, was Du mich kannst!" ################################################ |
#9
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Wo hast Du das denn geschrieben??? Ich hätte gern den ganzen Beitrag gelesen... Ist der jetzt wegretuschiert oder bin ich zu blöd, den zu finden??? |
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Hallo Moskito,
ja, ich hatte meinen Beitrag gelöscht, weil mir plötzlich klar wurde, dass ich diesem Segelfreund nur eine neue Vorlage geben würde, seine Tiraden fortzusetzen. Der Gedanke kam mir leid zu spät. Paul |
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Na ja , das kann ich gut nachvollziehen, ist dann wohl auch ok..
Ich dachte schon, der Seitenverwalter hätte Kosmetik betrieben.. |
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@ Boomerang:
Ich finde dich gut. Jetzt haben wir hier endlich wieder einen Quoten-Sozi Wieder mal erfrischend zu lesen, wie schlecht die Welt ist, und was das böse Kapital so anrichten kann. Wer die Zeit hat, mitten in der Woche um 2 Uhr morgens, solche Ergüsse von sich zu geben, ist sicher kompetent genug, die allgemeine Lage der Weltwirtschaft und -Politik darzustellen. Hast du dir schon mal überlegt, welche Qual es für mich bedeutet, wenn ich durch bestimmte Hallen auf der "boot" gehe? Wie sehr suizidgefährdet ich bin, wenn ich die dekadenten oberen Zehntausend sehe, wie sie auf ihren Ledersesseln sitzend auf die nächste Führung durch das 30m Bötchen wärten? Das sind die Tage, an denen mich meine Armut ankotzt und ich mich heimlich in den Schlaf weine.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
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Das Argument, wer sich einen Hubschrauber leisten könne, habe ja wohl genug Geld, greift mir etwas zu kurz. Natürlich handelt es sich dabei um organisierte Kriminalität und nicht zu unterschätzen dürfte auch sein, daß diese Methode der Geldbeschaffung bzw Finanzierung von Bürgerkriegsparteien/Terrororganisationen dient. Ist übrigens nichts Neues, Banken haben schon die Bolschewisten überfallen. Das ist aber nur eine Seite! Auch bei der 'Mafia' stellt sich doch die Frage, wie man das Fußvolk rekrutiert und das ist nämlich nicht derjenige, der sich einen Hubschrauber etc leisten kann. Natürlich läßt er sich auf diesen, ja immerhin potentiell lebensgefährlichen Job, ein, weil er keine andere Chance für sich sieht. Ein Somalier, der außer Töten nichts gelernt hat zB. Wenn die alle tolle Jobs hätten, würden sie wohl kaum Jagd auf Tanker machen, gelle
Hinzu kommt, daß die Opfer eine leichte Beute darstellen und keine Ahndung seitens der Staatsmacht zu befürchten ist. Gerade letzteres stellt übrigens den Hauptanreiz für eine kriminelle Karriere dar. Von nordkoreanischen Piraten habe ich zumindest noch nie gehört. Hat mit 'Kultur' eher gar nichts zu tun. Wenn der Staat sich nicht für den Schutz dieser Rechtsgüter einsetzt oder deren Verletzung gar aktiv betreibt, wozu auch sog. Kulturnationen dann fähig sein können, ging zu allen Zeiten über jegliches Maß hinaus. |
#14
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Hab' ich gerade im Netz gefunden:
Piraten Partei Deutschland (PPD) hat sich heute gegründet Das Hauptziel der heute in Berlin gegründeten Partei, so ihr Vorsitzender Christof Leng, sei "die Kernfragen der Wissensgesellschaft" zu bewältigen. Weiterhin sagte er: "Wir sind gegen geistige Monopole und wollen den gläsernen Staat statt den gläsernen Bürger." Wähler sieht die Partei unter den politikverdrossenen 18- bis 30-Jährigen. 2009 zur Bundestags- und Europawahl will die Partei das erste Mal antreten. Quelle: Sternshortnews Gruss Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#15
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Hallo Peter (Boomerang),
ich bereue es nach Deinem letzten Beitrag schon fast, meine Antwort gelöscht zu haben. Es ist nicht mein Ziel Dich zu überzeugen, sondern den weniger voreingenommenen Lesern hier im Forum eine zweite Meinung anzubieten. Es wäre wirklich schade, wenn Du es schaffen würdest, ihnen Dein krummes Weltbild als richtig zu vermitteln. Deine Zustandsbeschreibung der Welt mag zumindest teilweise stimmen, die Analyse der Ursachen ist jedoch absolut falsch. Sie ist schon deshalb falsch, weil sie die unterschiedlichen politische und soziale Historie der einzelnen Länder außer acht lässt. Ich war in vielen der Länder, die Du als Brennpunkte aufzählst, und zwar beruflich oder auch als Tourist. Ich maße mir auch nicht an, die soziale Misere Südafrikas in allen Einzelheiten verstanden zu haben. Nur um mal ein Land zu nennen, das aufgrund der vorhandenen Resourcen Wohlstand für die ganze Bevölkerung garantieren könnte. Ähnlich gilt dies für Venezuela und Trinidad, die ausreichend Erdöl fördern, um ihre Bevölkerung gut zu versorgen, wenn sie es nur machen würden. Ich fühle mich nur bedingt mitschuldig am Elend in der Welt, so lange ich nicht sicher sein kann, dass Milliarden Dollars und Euros an Entwicklungshilfe und meine bescheidenen Beiträge nicht 1:1 den bedürftigen Menschen zugute kommen, sondern sofort in Waffen angelegt werden, mit denen eine ethnische Gruppe die andere ausrottet. Auch in den von mir bereisten oder „beankerten“ Ländchen in der Karibik wäre genug Geld für alle vorhanden, wenn sich nicht eine "Oberschicht", deren Hautfarbe sich nicht von der der Armen unterscheidet, durch Korruption und Diebstahl am Volksvermögen in einem Maße bereichern würde, dass es die von Dir beklagte bittere Armut leider gibt. Vonwegen:"Reiche rauben nicht". Mann o Mann, bist Du aus Deiner Bucht der Ahnungslosen überhaupt mal rausgekommen? Wenn ich den Satz der Hartz IV-Empfänger als Maßstab für das tägliche Budget vieler Segler, die ich persönlich kenne, genannt habe, dann hat das mit einer Verunglimpfung dieser Menschen in unserem Lande nichts zu tun. Glaube mir, ich weiß was Armut ist. Weder meine Frau noch ich sind mit einem goldenen Löffel im Mund geboren. Du könntest uns höchsten zum Vorwurf machen, dass wir unsere Chance beim Schopf gepackt haben. Wir haben zur Zeit nicht die Möglichkeit, die Welt zu umsegeln, ob wir das möchten oder nicht. Wir müssen uns aus zwingenden Gründen zumindest in erreichbarer Nähe von Flughäfen aufhalten, um gegebenenfalls kurzfristig nach Europa zurück zu können. Meine Frau und ich haben uns hier in Europa noch einer Verantwortung zu stellen, an der noch nicht einmal Du herumnörgeln könntest. Das sind aber persönliche Gründe. Ich sehe auch nicht ein, weshalb wir während der Hurrikansaison in irgendeiner sicheren Bucht in Venezuela oder Trinidad herumhängen sollten, um den 1500 sm weiter nördlich vorbeiziehenden Hurrikan im sicheren Loch „abzuwettern“. Das kann aber jeder halten wie er will. Daher fliegen wir am Ende jeder Saison zurück nach Europa, wo übringens viel Arbeit auf uns wartet. Die Kleinen Antillen, die unser Revier sind, gehören nicht zu den ärmsten Gegenden der Welt. Auf den französischen Inseln gelten die gleichen sozialen Bedingungen wie in Frankreich auch, obwohl dies nicht jedem Franzosen so gefällt. Auf den Inseln immer wieder stattfindende Abstimmungen, welche die Unabhängig zum Ziele haben, sind bisher gescheitert. Ich kenne mehr Menschen, die darum beten, dass diese Abstimmungen weiterhin keinen Erfolg haben, als solche, die gerne unabhängig wären. Vielleicht ist es Deinem Freund Gordon bisher entgangen, dass sich z.B. Dominica bemühte, in die EU aufgenommen zu werden, weil man gerne die gleichen Segnungen hätte, die man täglich im nördlichen gelegenen Guadeloupe und beim südlich Nachbarn Martinique erleben kann. Die ehemals englischen Inseln sind in sozialer Hinsicht absolut inhomogen strukturiert. Der Anteil der Menschen afrikanischer Abstammung liegt bei weit über 90%. Ausnahme ist Trinidad, wo etwa 40:40 Afrikaner und Inder die Insel teilen. Den Indern geht es übrigens sichtbar besser. Es gibt auf den Inseln auch nach unseren Vorstellung sehr viele Reiche, einen Mittelstand und eine allerdings sehr arme Unterschicht. Verhungern muss keiner. Auch stehlen müsste keiner, geht aber müheloser. Das Inlandsprodukt der Inseln kommt zu etwa 90% aus dem Tourismus, wozu wesentlich der Landtourismus in Hotels und der Tourismus, der von Seglern getragen wird, zählen Es gibt zunehmend öffentliche Statements von Regierungsstellen, dass man den Yachttourismus fördern, die Kreuzfahrtschiffe aber gerne etwas fernhalten möchte. Der Grund liegt darin, dass die Segler pro Kopf wesentlich mehr Geld auf den Inseln lassen, als die Tagestouristen, die auf den Riesen mit teilweise 3000 Menschen morgens die Inseln anlaufen und abends wieder verlassen. Es ist eine Tatsache: Die europäischen und amerikanischen Rentner, egal ob sie per ARC oder auch individuell angereist sind, bringen den Inseln durchaus Wohlstand und den Locals ein Einkommen. Es ist gut, das mal vor Ort gesehen zu haben, als nur darüber zu schwadronieren. Übrigens bringen die von Dir verteufelten Megayachten sogar richtig Geld und auch Jobs auf die Inseln. Deine Vorbilder, die häufig unter Zeitnot um die Welt eilten, ließen teilweise so gut wie keinen Dollar dort. Du kennst als großer Leser sicher das plakativ gemeinte Statement von Wolfgang Hausner, der sagte, er würde mit 1$ pro Tag auskommen. Also, hat er wohl nicht mehr als einen Dollar dagelassen. Wir geben für die Dinge des täglichen Lebens etwa 500 € pro Monat aus. Das ist sicher nicht viel, aber exakt 500 € mehr, als Du dort ausgibst! Die Werft in St. Lucia, auf der wir seit 2 Jahren unser Boot während der Hurrikansaison liegen haben, gehört übrigens ebenfalls einem Local und alle Beschäftigten sind ebenfalls Locals. Die Werft kassiert von uns pro Monat etwa 250 US$. Übrigens sind wir nicht die meiste Zeit in St. Lucia, sondern nur unser Boot. Wenn es im Wasser ist, sind wir auch schon wieder weg. Wenn Du meinst, dass irgend jemand für 2 $ pro Stunde arbeitet, dann liegst Du völlig daneben. Wenn Du einen Mechaniker brauchst (natürlich ebenfalls einen Local) dann kostet das rund 40$ die Stunde. D.h. der Mann verdient richtig Geld, weil er z.B. nicht die Kosten einer deutschen Werkstatt als Overheads hat. Ob er überhaupt davon Steuern bezahlt, weiß ich auch nicht. Der Segelmacher ist nicht billiger, auch die Wäscherei ist vergleichsweise teuer. Selbst der junge Mann, der helfen möchte, das Unterwasserschiff abzuschleifen und neu zu streichen, weiß, was er verlangen kann. Auf Sizilien arbeitet dafür ein Rumäne oder Albaner in den Gewächshäusern einen ganzen Tag dafür. Der "arme Junge auf dem Surfbrett" hat im Zweifel seine angebotenen Früchte beim Nachbarn im Garten geklaut, anstatt in die Schule zu gehen. Bettlern gebe ich nichts mehr, seit mich einer bei seinem Bier an der Bar stehend lauthals ausgelacht hat, nachdem ich ihm vorher 2 EC$ für "Brot für die Familie" gab. Ich war dabei, als man dem uns beiden bekannten Johannes eine Cocos-Nuss für 4$ verkaufte, die er im Supermarkt frischer für 1$ und beim fliegenden Händler für 75 cts. bekommen hätte. Wenn mich einer fragt: "hast Du einen Job für mich?", bekommt er häufig einen, obwohl ich den Job selbst auch und zwar meist besser erledigen könnte. Alles in allem, leben weite Teile der Bevölkerung in unserem Revier – und nur davon rede ich – ganz gut von den „Invasoren aus Europa“. Übrigens: Wissen tust Du gar nichts! Du magst allenfalls etwas gehört haben und strickst Dir aus Bruchstücken Deine kaputte Welt zurecht! Den Müll vom „selbst auferlegten Geiz“ mag ich nicht zu kommentieren. Das läuft, wie auch viele andere Deiner Weisheiten, unter „selbstgeschnitztes Weltbild“. Ich bin der Auffassung, dass Drogen, Beschaffungskriminalität, Alkohol, korrupte Behörden und die Ohnmacht der Staatsorgane weit mehr als die Armut Ursachen für die Kriminalität in diesem Teil der Welt sind. Was beschimpfst Du hier eine Gruppe von Menschen, der Du unausweichlich auch irgendwann mal angehören wirst. Oder wirst Du kein Rentner, weil Du keiner geregelten Arbeit nachgegangen bist und nichts einzahlst? Ob Du mal ein armer oder weniger armer Rentner wirst, hängt auch von Dir ab. Dann kannst Du vielleicht auch mal – ob mit oder ohne ARC – "über’n Teich segeln und dort ewig und drei Tage rumdümpeln". Und wenn sich dann noch das Gefühl einstellt, im Paradies zu sitzen, dann hast Du einen Zustand erreicht, der Dich automatisch dazu bringt, die Welt freundlicher zu sehen. Wenn ich mit meinem Notebook den Eindruck vermittelt habe, dass ich ein großartiger Langfahrer bin, dann bitte ich um Entschuldigung. Es war nicht meine Absicht. Wobei auch hier gilt: Unsere 5 Monate Karibik pro Jahr sind genau 5 Monate mehr als Deine! Paul |
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Ich habe einen recht interessanten Text über Piraten gefunden.
Sehr interessant ist z.B. das: Zitat:
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Also.... Ich glaube... Da halte ich mich mal raus...
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#18
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Zitat:
Aber vielleicht ist das eine Verallgemeinerung: “Ihr habt's doch alle dick und fett. Wie sonst könnt ihr jahrelang ohne Einkünfte auf euren Yachten leben?” |
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"Jeder Weltumsegler ist auch gleichzeitig Botschafter seines Landes..."
Wenn das stimmen sollte würde ich mir bei so manchem wünschen, daß er hoffentlich niemals lossegelt.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#20
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Da hast Du aber schon mal sehr Recht.
Es gibt allerdings auch positive Beispiele. Die von Boomerang gescholtene segelnde Rentnergang fährt u.A. seit Jahren in Trinidad ein interessantes Projekt. Lernbehinderte Kinder, die im normalen Schulbetrieb nicht mithalten können, werden von englischsprechenden Seglern im 1:1 Unterricht betreut, also 1 Schüler, ein Lehrer. Weiterhin orgnisieren die Segler regelmäßige Blutspendeaktionen. Die Behörden bitten sogar immer wieder drum. Mir fällt gar nicht mehr ein, was die Leute noch so alles machen. Es war bei unseren Besuchen dort jedenfalls immer etwas am Laufen. Man trifft immer wieder auf derartige Initiativen, bei denen sich besonders amerikanische Segler hervortun, die solche tätige (Selbst-)Hilfe schon von zu Hause kennen. In diesem Punkt sind die Ami-Segler schon tolle Botschafter ihrer Länder. Servus Paul |
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Zitat:
Social sponsoring ist im Amiland Tradition und bei uns gibt es das so gut wie gar nicht. Obwohl in unserem Grundgesetzt so ein Satz steht mit "Eigentum verpflichtet"! Danke übrigens für deine sehr gute Antwort auf Boomerangs Tiraden. Auch wenn er in wenigen Punkten recht hat hast du sehr gut beschrieben warum das alles viel differenzierter gesehen werden sollte. |
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Hallo Wolf,
ich mach das gar nicht gerne, vor allem, weil ich mich immer wiederhole. Das geht mir selbst auf den Geist. Andererseits schafft er es, mich immer wieder auf die Palme zu bringen. Auf jede neue Meldung kommen immer wieder die alten Vorwürfe und weltumfassende Besserwissereien. Ich würde mich gerne mit ihm sachlich auseinander setzen. Mittlerweile habe ich aber die Hoffnung aufgegeben. Schade. Zu den US-Seglern noch eine Anmerkung, die zum Langfahrtsegeln (oder auch zum Langankern) passt. Sie haben tatsächlich ein bemerkenswertes soziales Verhalten, das uns, nach meinen Beobachtungen (auch mir) ziemlich abgeht. Wenn in einer Bucht mehr als 2 Amis liegen, wird sofort etwas organisiert. Sie organisieren Boccia-, Bridge- und Domino-Turniere, mieten gemeinsame Maxi-Taxis für Einkaufs- und Besichtigungsfahrten, veranstalten auf ihren Schiffen Weinproben usw. Eine feine Sache ist das "pott -luck", das ich auch erst bei den Amis kennenlernte. Für den, der es noch nicht kennt: Ein Schiff (meist das mit dem größten Cokpit) ist der Gastgeber. Jeder Teilnehmer bringt sein eigenes Geschirr und seine eigenen Getränke mit. Zusätzlich bringt jeder eine Speise, ausreichend für alle Teilnehmer mit. Bei 10 Teilnehmern hat man dann 10 verschiedene Angebote, die man alle probieren kann. Der eine bringt TexMex mit, der andere etwas typisches von der Ostküste, einen Krautsalat, gebackene Kartoffeln, "tube steaks" (auch Hot Dogs genannt) etwas italienisches usw. usw. Zum Schluss packt jeder sein schmutziges Geschirr ein und die Gastgeberin muss nicht stundenlang aufräumen. Eine Supersache. Servus Paul |
#23
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Re: Piraterie am Kap
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und wenn es regulärie ist, dann ist es auch legitim oh mann, ich glaube ich habe ein denkfehler |
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Re: Piraterie am Kap
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Die einen nehmen 'nur' Container mit, die anderen Menschen! Gruss Volker SWY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#25
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In Venezuela sind Sonntag Wahlen und wir schauen alle sehr besorgt in die nähere Zukunft, von "problemlos" bis "Bürgerkrieg" ist alles drin... werde deshalb heute abend mit der Fähre von P. zurück nach M. fahren, es ist dort sicherer... Das zeigt, daß dieses Land noch lange nicht dazu geeignet ist, mit jenen Verhältnissen verglichen zu werden, die Du von Europa oder Karibik-Inselwelt kennst. Ähnlich wie Argentinien ist Venezuela nicht in der Lage, den Schritt in die Anforderungen der Moderne ohne Probleme zu absolvieren. Die Wirtschaft Venezuelas ist zu einseitig, um überhaupt mit der Erfolgsmodellen der "ersten Welt" verglichen zu werden! Zitat:
Insofern kam in Süd- und Mittelamerika oder auch in der Karibik (Haiti, Kuba) des häufigeren eine Regierung an die Macht, die alles andere als selbstlos handelt und die keinesfalls die Interessen der überwiegend armen Bevölkerung vertritt. Aber andererseits auch nicht in der Lage ist, die Wirtschaft anzukurbeln, um wenigstens bei wachsenden Verdienstmöglichkeiten für allgemein bessere Lebensverhältnisse zu sorgen. Eine gelähmte, einflußlose und unkreative Regierung hat eine geringe wirtschaftliche Entwicklungskraft zur Folge und das bedeutet, daß es keine neuen Arbeitsplätze geben wird, schon gar nicht für die kleinen Leute eines Landes. Aber das weißt Du ja aufgrund Deiner Auslandsjobs besser als ich.... Zitat:
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Gordon meinte mal dazu: "Es ist ein Wunder, daß bei soviel sozialer Ungerechtigkeit bisher so wenig passiert ist!" Er bezog das auf die Übergriffe auf Touristen, die zwar passieren, aber weniger häufig als zu erwarten! Die aktuellste Entwicklung ist allerdings bedenklicher als vor kurzem. Du selbst hast sogar die Meldung vom Auswärtigen Amt ins Forum gestellt. Du solltest also wissen, daß die Lage im Süden von Trinidad brenzlig ist. Zitat:
Trotzdem gibt es in der Karibik Einheimische, die unmotivierter oder unbegabter oder auch schlechter gebildet sind, als der indisch stämmige Anteil der Menschen dort. Sie sind nicht wegzudiskutieren. Und ihr niedriger Bildungsstand oder die mangelnde Fachqualifizierung bleibt die Ursache des Problems. Zitat:
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