#1
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Endlich wieder Dänemark
Ich stelle meinen diesjährigen Törnbericht mal mit Antwortmöglichkeit ein, damit ihr euch nicht immer so zurückhalten müsst, also gerne Anmerkungen und Tipps einstellen, ich plane, mich in relativ unbekannte Gewässer zu begeben.
!. Tag, Dienstag d. 18.08.2020 Falshöft- Marstal Nachden es in den letzten Jahren gesundheitlich nicht immer sehr gut war und mein letzter Versuch, Anholt zu erreichen mit einem Motorschaden am 2. Urlaubstag endete, soll es jetzt wieder losgehen. Die handelnden Personen sind, wie immer, die mittlerweile 45-jährige "marsvin", eine Condor 55 der Klepperweft in Rosenhein, was, wie man weiss, doch recht weit von der Ostsee entfernt liegt, und dem nicht weniger betagten Skipper Siggi, mittlerweile siebzig Jahre zählend und offensichtlich noch immer nicht weise geworden. Dieses Duo macht nun bereits seit zwanzig Jahren die Ostsee unsicher, wobei nach und nach die Anzahl der gelungenen Hafenmanöver zunimmt und sie nicht mehr in jedem Hafen zum beliebten Hafenkino beitragen. Heute ging es nun los mit dem Nahziel Marstal und dem Fernziel Smalandsfahrwasser und Mön. Der Aufbruch gelang fast pünktlich, nur wenig nach dem ins Auge gefassten Termin "nach den Frühstück so gegen 10/10:30", waren wir gegen 13:00h im Wasser und frei von der Boje. Angesagt waren 2-3 Beaufort aus West, unter der Küste waren es 0 und weiter draußen gute 4, allerdings nicht aus West, sondern aus SE, also hiess es hoch ran und keine Höhe verschenken. Kurz vor Wejsnes-Nakke, der sülichsten Ecke von Aerö, konnte ich etwas abfallen und dann, nach der Ecke Kurs auf die Ansteuerungstonne der Rinne zum Hafen von Marstal zu nehmen. Allerding schlief der Wind nach kurzer Zeit völlig ein, was mich dazu bewog, schon mal die Segel wegzunehmen und den Motor zu starten, woraufhin der Wind aus West zurückkam. Da es sich nicht mehr lohnte, die Segel wieder zu setzen, motorte ich in die Baggerrinne und in die Hafeneinfahrt, wo mir eine dänische Segelyacht kreuzend entgegenkam. Ich machte also höflich Platz, fand bald darauf einen freien Liegeplatz und macht, assistiert von zwei anderen Skippern fest. Ein kleiner Stadtrundgang komplettierte den gelungenen Törnauftakt, Siggi Tagesstrecke ca. 22,5nm
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473
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#2
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Siggi, ich wünsche dir viel Spaß und den richtigen Wind.
Gibt es auch Fotos?
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Gruß Frank Am Ende ist es egal, wie viele Atemzüge du gemacht hast, wichtig ist wie viele Momente dir den Atem geraubt haben.
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#3
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Danke Frank. Fotos gibts heute noch nicht, ernstens war es äusserst diesig heute und azsserdem mocht der Skipper heute nich unter Deck nach der Kamera suchen. Ich hoffe, wenn sich morgen die Bordroutine einhespielt hat, geht es dem Skipper besser und dann gigts auch Fotos,
Siggi, dessen erster Tag an Bord manchmal etwas schwierig ist
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#4
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Ich wünsch dir einen schönen entspannten Törn Siggi!
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#6
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Schön Sigi, hier wieder von Dir zu lesen und Dich auf den Weltmeeren unterwegs zu wissen!
Und: DANKE fürs Mitteilen Deiner Törns.... Allzeit gute Fahrt und “fair winds and following seas“ !!! Lg, Saint-Ex, derzeit am Übergang vom Mittelrhein zum Niederrhein aufgepallt....
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou) Geändert von Saint-Ex (19.08.2020 um 07:30 Uhr)
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#7
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2. Tag Marstal-Lohals Mittwoch d. 19.08.2020
Der zweite Tag des Törns begann erstmal mit einer Einkaufstour beim "Brugsen", leider etwas über einen Kilometer vm Hafen entfernt, anschliessend gemütliches Frühstück an Bord, gefolgt vom Besuch des Seefahrtsmuseums. Da ich sonst immer erst nachmittags in Marstal eingelaufen bin und das Museum bereits im 17:00H schliesst, lohnte bisher ein Besuch nicht, deshalb nahm ich mit dieses Mal die Zeit dazu. Ein durchaus lohnender Besuch, dutzende von Modellen in Marstal gebauter Schiffe, Kapitänsbilder und vieles mehr. Nach dem Rundgang machte ich seeklar und motorte in Richtung Rudköbing. Da der Wind zwischendurch etwas aufbriste, setzte ich bei Strynö die Segel und trieb daraufhin mit ca, 2,5 kn in Richtung Norden. Da die Anzeige des Naviprogramms für das ETA (Berechnete Ankunftzeit) in die späten Abendstunden verwies wurden die Segel wieder festgemacht und der Motor hatte wieder Dienst, durch die komplette Rinne bei Rudköbing und bis in das Fahrwasse westlich von Langeland. Zwischendurch versuchte ich festzustellen, wieviel Benzin eigentlich noch im Tank ist, was mir mangels eines Peilstabs nur unvollkommen gelan. Mit der Taschenlampe sah ich noch Flüssigkeit im Tank, das genaue Niveau liess sich aber nicht feststellen. Naja, dachte ich, für die gute Stunde bis Lohals wirds schon reichen. Kaum 10 Minuten später stellte der Jockel schlagartig seinen Dienst ein. Eine weitere Inspektion des Tanks ergab, dass immer noch Flüssigkeit herumschwappte. Da weit und breit kein anderes Fahrzeug in Sicht war, verwarf ich den ersten Gedanken, ein Segel zu setzen, um wenigstens Ruder im Schiff zu haben, sondern ich kramte einen Ersatzkanister und den Schüttelschlauch heraus, un den Tank zumindest teilweise aufzufüllen. Da mittlerweile auch ohne viel Wind eine grobe Welle aus Süden durchlief, erwies sich das als etwas fummelig, gelang aber letzlich doch. Nachdem ich für den Zweitakter auch noch Öl nachgekippt hatte gab er sich damit zufrieden und nahm den Betrieb wieder auf. Die Ansteuerung des Smörstakke Löbs erwies sch danach als problemlos und gegen 18:30 lag "marsvin" fest im Yachthafen von Lohals, Siggi Tagesstrecke ca. 24nm P.S.: Einige Fotos werde ich nachher in einem Extrabeitrag einstellen
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 Geändert von marsvin (20.08.2020 um 21:26 Uhr) Grund: Fehler beseitigt
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#8
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Moin Siggi,
Dir glaube ich ja fast alles, aber das: Zitat:
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#9
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Musst du denn immer so genau lesen, Thorsten? Mein PC ist schon ein bisschen älter, da prellen die Tasten schon mal etwas. Es sollte natürlich 2,5 kn heissen,
Siggi Fotos: Bilder aus dem Museum: Nachgebautes Vorschiff eines Fischkutters: Schiffsmodelle: Modell des Schulschiffs Fünfmastbark Köbbenhavn: Modell einer 3-Zylinder Dampfmaschine: Halbmodelle aus der Marstaller Werft: Die Rudköbingbrücke endlich geschafft: Die Beltbrücke guckt zaghaft über die Kimm, aber so weit solls heute nicht mehr gehen: Soviel für gestern, der heutige Tag folgt, Siggi P.S.: Ich hae gerade meine Beiträge noch einmal durchgelesen und zumindest beim heutigen die Tippfehler beseitigt. Ich gelobe hiermit Besserung.
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 Geändert von marsvin (20.08.2020 um 21:29 Uhr)
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#10
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Tag 3, Donnerstag, d. 20.August 2020, Lohals, Omö
Der heutige Törn lief recht ereignislos, wenn man mal davon absieht, dass die Windvorhersage des Windfinders mal wieder überhaupt nicht stimmte, statt des angesagten Südwindes gab es einen Vierer aus SE, so dass ich meinen geplanten Kurs zu den östlicheren Inseln des Smalandfahrwassers nicht anliegen konnte. Vorher am Morgen gab es für mich einen 2,5 km langen Marsch (hin und zurück) zur einzigen Tankstelle von Lohals, um meine gestern verbrauchte Reserve wieder aufzufüllen. Das Auslaufen aus dem Hafen und des Setzen der Segel verlief dann gewohnt glatt und unfallfrei, es ging ein Stück nach Norden und dann auf Ostkurs. Einigermassen gespannt wartete ich darauf, den großen Belt überblicken zu können, um mir über die Verkehrslage klar zu werde. Als es soweit war, sah ich lediglich ein großes Containerschiff, dass aber, bevor ich auch nur halbwegs in die Nähe kam, an mir vorbeizog, später machte ich einen gegenläufigen kleinen Tanker aus, der, tief abgeladen wie er war, nur schwer zu sehen war. Als er später näher kam, erschien er mir garnicht mehr so klein, er passierte aber ca. eine Meile vor mir auf seinem Weg nach Süden. Da ich, wie schon geschrieben, meinen Kurs nicht annähernd halten konnte, andereseits aber auch keinerlei Lust auf eine stundenlange Kreuz bis in die Abendstunden hate, änderte ich meinem Kurs auf Omö, wo ich gegen 14:30H im Kirkehavn festmachte und den Nachmittag gemütlich ausklingen lies, Siggi Tagesstrecke ca. 11,4nm
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#11
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...na dann noch 1 schöne Reise. Bis Mitte Oktober kann man ohne Heizung segeln - nur die Tage werden immer kürzer....
Grüße, Reinhard
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#13
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So weit wirds nicht gehen,
Siggi
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#14
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Dann halt frohes Schippern auf der Ostsee.
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Viele Grüße, Carola |
#15
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Ich bin gerade in Lundeborg eingeweiht, gestern auf dem Belt heftige Schauerböen. Da hier das Hafennetz zu schwach ist Für de PC kommt der ausführliche Bericht in den nächsten Tagen. Wahrscheinlich komme ich hier erst am Montag wieder weg,
Siggi
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#16
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Hallo,
Erstmal weiter einen guten Törn. Falls nicht bekannt, die Wind Vorhersage bei dmi. dk ist meiner Erfahrung nach in dem See Gebiet die beste. Zwar nur für zwei Tage aber mehr ist eh Glaskugel. Auf der Seite muss man sich durchklicken bis zum Wind. Ich hab es als App |
#17
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So, nun habe ich mal wieder Internet, also kanns weitergehen:
Tag 4, Freitag, d. 21. August 2020, Omö-Lundeborg Da mal wieder die Windvoraussage nicht stimmt und es wieder Gegenwind für den geplanten Kurs nach Osten gibt, es regnet und mir mein Rücken zu schaffen macht, entschliesse ich mich schweren Herzens, mich langsam auf den Rückweg zu machen. Das Ziel ist Lundeborg auf Als und verspricht mal wieder eine spannende Tour. Ich laufe also aus dem Hafen aus und gehe auf Westkurs, bei in Sicht kommen des Belts sehe ich ein großes Containerschiff auf Nordkurs passieren. Als das in Richtung Beltbrücke verschwindet, kommt von dort ein anderer Containerfrachter in Sicht. Ein kurzer Bick auf den Computer beruhigt, ich habe noch fast zwei Meilen bis zum Fahrwasser, er passiert auch etwa eine Meile vor mir, allerdings kommt jetzt ein andere Frachter von der Brücke her in Sicht, das könnte spannend werden. Als er sich nähert, habe ich aber schon das normale Fahrwasser verlassen und bin bereits am Rand des Tiefwasserwegs. Er passiert auch ca. eine knappe halbe Meile hinter mir. Das ging ja wieder einmal gut. Dafür packt mich jetzt eine Regenbö mit reichlich Wind, und ich fahre volles Zeug. An ein Reffen des Goßsegels ist mitten im Belt alleine überhaupt nicht zu denken. Ich rolle also mit viel Mühe einen Teil der Genua weg, um etwas Druck rauzunehmen und hoffen, bald in Lee von Langeland das Groß reffen zu können. Es wird für ein paar Meilen eine sehr schnelle und nasse Fahrt. Als der Wind und die Wellen in Lee etws ruhiger werde, kann ich schnell das erste Reff ind Groß ziehen und dann um die Spitze von Langeland herum ruhigeres Fahwasser zu erreichen. Ein kurzer Blick zurück lässt mich etwas erschrecken, da sind plötzlich vier große Schiffe, jeweils zwei mit Nord und zwei mit Südkurs zu sehen. da möchte ich nicht dazwischen sein. Hier muss ich jetzt ein Stück aufkreuzen, da der Wind von SE auf S herumgegangen ist, bis ich vor Lohals ins Smörstakke Löb einzuschwenken kann, um nach Lundeborg zu kommen. Dann noch quer über den Sund zwischen Langeland und Fyn und der Hafen liegt vor mir. Allerdings hat auf dieser Seite des Sunds der Wind wieder ganz schön aufgefrischt und ich muss zur Vorbereitung des Hafenmanövers in den Wind gehen. Mit zu langsamer Fahrt hält der Autopilot aber den Kurs gegen Wind nicht, deshalb muss ich ganz schön Gas geben, was die Arbeit auf dem winzigen Vorschiff nicht gerade erleichtert, aber dann ist es geschafft, ich kann wenden und Kurs auf die Hafeneinfahrt nehmen und finde auch sofort einen Platz in der von mit bevorzugten Ecke mit dem Bug im Wind. Ein freunliches Ehepaar nimmt meine Vorleinen an und wir halten auch noch sofort einen kleinen Klönschnack, Siggi Tagesstrecke ca. 13nm
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#18
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Tag 4 u. 6, Samstag und Sonntag d, 22./23. August 2020, Lundeborg
Die Tage sind schnell erzählt, ich bleibe im Hafen wegen zuviel Wind. An beiden Tagen sind südliche ,bzw. süswestliche Winde in Stärke 5-6 Bft. angesagt, und das ist mir zuviel, um da gegenan zu kreuzen. Vor ein paar Jahren habe ich genau in diesem Seegebiet den offiziellen Wetterbericht angezweifelt und bin ausgelaufen und dafür fürchterlich verprügelt worden. Es wurde damals eine stundenlange Kreuz gegen Windstärken von 6 und mehr, bis ich endlich völlig durchnässt in frierend in den Svendborg Sund einlaufen konnte und bei Troense in Lee in den Hafen ging. Eine Widerholung will ich mir lieber sparen, Siggi
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#19
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Den heutigen Tag liefere ich morgen nach, war auch leider recht langweilig bis auf ein BF-Treffen,
Siggi
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#21
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Eingeschneit
Oder schwaches Netz.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#22
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Letzte Aktivität: Gestern gegen 14 Uhr Hoffe ebenfalls das alles ok ist und Siggi sich bald mal meldet.
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#23
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Ja, ist alles O.K. Ich bin inzwischen wohlbehalten wieder in Falshöft angekommen. Ich war etwas faul in den letzten Tagen, außerdem macht mir immer noch mein Rücken zu schaffen. Der Rest des Törnberichts folgt sofort,
Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473
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#24
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Beaufort
Zunächst ein Nachtrag zu Tag 2:
In Höhe Strynö kommt mir auf Südkurs eine große Comfortina entgegen, wie ich unter Motor. Am Ruder steht eine Frau, wir winken uns freundlich zu und im gleichen Augenblich sehe ich auf dem Vorschiff eine bekannte Gestalt: Boote-Forums Mitglied Bossi. Gleichzeitig erkennen wir und, winken uns zu und dann sind wir auch schon aneinander vorbei. Tag 7, Montag d. 24.8.2020, Lundeborg-Marstal Da der Wetterbericht nur 2-3 Beaufort aus Süd, also direkt gegenan, versprach, sah ich zu, dass ich früh aus dem Hafen kam. Genützt hats leider wenig, da nichtmal die versprochenen 2 Beaufort erreicht wurden. Es ging mit ca. 0,5 - 0,8 kn voran, teilweise hatte ich kein Ruder mehr im Schiff. In der Hoffnung auf mehr Wind probierte ich mit Wriggen mit der Pinne wenigstens den Bug einigermaßen in Fahrtrichtung zu halten als eine deutsche Segelyacht auf mich zukam und neben mir aufstoppte. Ich wusste nicht so recht, was das sollte, als mich der Skipper mit "Hallo Siggi" begrüßte. Mit meinem nur rudimentär ausgebildem Personengedächtnis muss ich wohl ein besonders dummes Gesicht gemacht haben, so dass er fortfuhr mit "Martin aus dem Forum". Ich bin immer noch nicht ganz sicher, aber ich glaube, es war MarDan, der ja gerüchteweise unter die Segler gegangen sein soll. Nach kurzem Schnack über woher und wohin trennten wir uns, Martin ging wieder auf Nordkurs und ich startete den Motor, der dann bis Marstal durchlaufen sollte, Siggi Tagesstrecke ca. 21nm Fotos, LT Elsehoved: Altes Packhaus in Rudköbing: Fähre Rudköbing - Marstal: Wolkenspiele:
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 Geändert von marsvin (31.08.2020 um 22:44 Uhr)
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#25
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Tag 8, Dienstag d. 25. 8.2020, Marstal-Falshöft
Da für dem Mittwoch der Durchzug eines Sturmtiefs angesagt ist, will ich heute zügig aus dem Hafen. Allerdings will ich noch einen Reservekanister, der bei der ewigen Motorerei leer geworden ist, wieder auffüllen. Wenns doof läuft, muss der Motor heute bis zu sieben Stunden laufen, und dafür reicht mein Sprit nicht mehr. Also auf zur Tankstelle an der Hafeneinfahrt, da ich an einem der letzten Stege liege mal wieder ein strammer Foßmarsch. Danach fülle ich aus dem Kanister noch den Tank auf und dann gehts los, es ist gerade mal 9:30h. Also motore ich aus dem Hafen und schwenke in die Baggerrinne zur Ostsee ein, um diese 2 Tonnen vor dem Ende zu verlassen, Segel zu setzen und einen Kurs möglichst in Richtung Falshöft zu steuern. Bei den herrschenden WSW ist das natürlich wieder genau auf den Kopf. Da für später eine Winddrehung auf Süd angesagt ist, versuche ich also erst eimal, etwas nach Süden zu halten, aber schon nach kurzer Zeit dreht der Wind immer ungünstiger. Also wende ich in Richtung West, aber auch das geht nicht lange gut und der Kurs wird wieder ungünstig. Da ich ohnehin nur mit knapp 3 kn vorankomme und das nicht einmal in die richtige Richtung,klappe ich den Motor wieder herunter, rolle das Vorsegel ein und starte den Motor. Da sich bei der Windrichtung über die lange Streck der Ostsee eine eklige Welle aufgebaut hat, kann ich auch unter Motor nur 3,5 bis 3,8kn fahren, sonst spritzt es übers ganze Boot. Ganz langsam taste ich mich an die 4kn heran, der Autopilot hat allerdings mit der Welle so seine Probleme, so dass ich die meiste Zeit von Hand steuern muss. Als ich noch ca. 12nm vor mir habe, dreht der Wind zuerst auf Süd, später sogar etwas in Richtung Ost, so dass ich zuerst einen Anliegekurs fahren kann, später sogar s die Segel etwas öffnen kann, das spart zumindest sprit, auch wenn wegen der Welle und dem leichten Wind, der nur ca. 3,5kn ermöglicht, der Spaß sich in Grenzen hält. Aber ganz langsam kommt die Deutsche Küste über die Kimm und in der letzten halben Stunde, in der ich mich schon auf ein ruhiges Anlegemanöver an die Boje vorbereit, brist es auf. Die Geschwindigkeit steigt auf über 5kn und sicherheitshalber organisiere ich schon mal, dass mein Sliptrailer an den Strand gebracht wird. Inzwischen ist der Wind soweit herumgegangen, dass ich mit ganz aufgefiertem Baum das Großsegel bergen kann, der Motor wird wieder gestartet, und die Genua afgerollt. Kurz vor der Sandbank lasse ich den Kiel anheben, ziehe die Wathose an und motore ins Bojenfeld, ein Nachbar fährt den Trailer ins Wasser, ein andere klinkt das Windenseil ein und ich ziehe das Boot per Fernbedienung auf den Trailer. Mit den Trecker gehts die Slipbahn hoch und auf meinen Standplatz, mein Sommertörn 2020 ist beendet. Die Überfahrt von Marstal hat knapp sieben Stunden gedauert, zwei mehr, als unter optimalen Bedingungen, Siggi Fotos: Peter von Seestermühe ex Peter von Danzig in Marstal: Rückblick auf Marstal: Über der Deutschen Küste hängen dunkle Wolken:
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 Geändert von marsvin (01.09.2020 um 21:58 Uhr)
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