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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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200Ah LiFePo4 für 356,-€
Moin,
bei vielen ist der Haupt-Vorbehalt gegen LiFePo4 an Bord ja in erster Linie die Preisfrage. Klar, bei derzeit rund 2.000,-€ für eine entsprechende Victron o.ä. mit integriertem BMS durchaus ein Argument. Trotzdem ist auch das noch eine vertretbare Größenordnung, wenn man langfristig denkt. Als ich 2018 angefangen habe, meinen Kahn zu refitten und vor meinem Umzug aufs Boot einen antiken VW Sharan vollgestopft mit Ausrüstung von Rotterdam nach Kapstadt verschickt habe, waren u.a. vier 400Ah- LiFeYPo4-Winstonzellen samt BMS und Kabelage mit im Gepäck. Ich war mein Leben lang Unternehmer und bin zudem ein sparsamer Mensch, aber wenn ich in den letzten 30 Jahren eins gelernt habe dann, das: Der Gewinn liegt im Einkauf! Also habe ich diese Zellen damals direkt beim tschechischen Importeur bestellt, was von vornherein schonmal gut 1.000,-€ (und mir die MwSt) gespart hat. Preis zu der Zeit für das ganze Paket: rund 2.560,-€ netto incl. Versand nach Deutschland. Die Dinger sind jetzt seit knapp zwei Jahren hier verbaut, und verrichten ihren Dienst absolut unauffällig. Dank rund 900Wp Solar und zwei Windgeneratoren á 500W bin ich energiemäßig autark und müßte den Generator eigentlich nur für die Klimaanlage oder zum elektrisch Kochen anwerfen, wenn's mal länger dauert. Weil ich nicht 20m 90mm²-Kabel durch das Boot verlegen wollte, hatte meine Ankerwinde von vornherein eine separate Batterie. Das war eine mitgebrachte 100Ah AGM Deep Cycle, die ich vor über 6 Jahren mal mit meinem Walker Bay Dinghy und einem MinnKota E-AB gebraucht gekauft hatte. Das Ding wird lediglich über zwei 50Wp-Solarmodule auf den Ankerkastendeckeln geladen, und ist eigentlich permanent bei 13.8V, solange eine Stunde lang die Sonne scheint. Es ist aber inzwischen sicher über acht Jahre alt ist und fängt für den geplanten Zweck allmählich an zu schwächeln. Also mußte dafür was neues her, nach Möglichkeit gleich mit ein wenig mehr Power. Wenn man mal in der Bucht rumsucht, findet man 200Ah AGM für 200-550,-€. Ebay und Amazon sind in Südafrika allerdings nicht existent, bzw. viele Händler verschicken erst gar nicht hier her, und von Europa, USA oder China hierher verschicken zu lassen, ist ein Vabanque-Spiel. Nicht nur, daß ein 30Kg-Paket via DHL rund 130,-€ kostet, dauert es auf jeden Fall endlos lange, und wenn man Pech hat, fährt man womöglich 700Km zum Zoll nach Johannesburg oder die Pakete hierher gehen schlicht irgendwo unterwegs "verloren". (Mein absolutes Highlight war mal eine Laufzeit von 8 Wochen für einen eingeschriebenen Expressbrief mit einer Ersatz-Kreditkarte) Also habe ich mich nach lokalen Alternativen umgesehen, und stieß auf das hier: Mecer 200A 12V LiFePO4 "Second life" Das mit dem "second life" ließ mich ein zuerst wenig stutzen, aber bei 2 Jahren Garantie und mindestens 1500 Ladezyklen war der Preis äußerst interessant. 6.870 Rand sind beim derzeitigen Umrechnungskurs 345,-€, auf dem Papier jedenfalls ein absoluter Schnapper. Den Tag, als ich das erste Mal über diese Seite stolperte, waren noch 17 im Bestand. Als ich mich zwei Tage später entschlossen hatte, das einfach zu probieren, habe ich mit Glück noch die letzte vorhandene erwischt. Gestern, knapp vier Tage nach Bestellung, wurde sie nun direkt an meinen Steg geliefert. Gesamtpreis incl. Transport bis hierhin: 356,-€ Zumindest von außen ist von "second life" nix zu erkennen. Das Gehäuse ist nagelneu, also werden die verbauten Zellen ihr "first life" wohl irgendwo in einer Krankenhaus USV oder ähnlichem verbracht haben, wo sie turnusgemäß ersetzt werden müssen, bevor sie anschließend geupcycled in einer neuen Behausung landen. Solange sie die angegebenen Werte 12.8V und 1500 Zyklen bei 80% DoD halten und erreichen, soll mir das egal sein. Maximale Entladung sollte 0.5C, also 100A nicht überschreiten. Solange ich beim Ankeraufholen den Motor mitlaufen lasse, wird die Ankerwindenbatterie über ein VSR mitversorgt, also sollte das wohl kein Thema sein. Für das Geld hätte ich hier jedenfalls kaum eine entsprechende AGM bekommen. Sie kam mit einer Spannung von 13.0V hier an, und nachdem ich jetzt einen Tag lang versucht habe, sie mit Solarladung mal an die Obergrenze zu bringen, stellte sich raus: Überladen geht nicht. Bei 13.2V ist definitiv Schluß, und das interne BMS regelt ab. Das Ding ist natürlich ein Klotz, wiegt mit 23.5 Kg aber sogar noch 3Kg weniger als die daneben abgebildete 105Ah HD-Starterbatterie. Wer mehr als 200Ah braucht, muß allerdings umstrukturieren: Diese Batterien dürfen lt. Hersteller nicht parallel zueinander betrieben werden. Reihenschaltung bis 4 Stück, also 48V, ist allerdings kein Problem. Eigentlich eine ideale Konstellation für Elektro-Antriebe. Momentan erwäge ich ernsthaft, mir die beiden 7.5kW Elektropods, die ich ursprünglich mal als Alternative zu meinem VolvoPenta angedacht hatte und seit Jahren zuhause in der Garage stehen, doch noch herschicken zu lassen. Hauptargument dagegen war bislang der Preis für die dafür notwendigen Akkus. Bei 2x48V á (mindestens) 100Ah für Hafenmanöver und kürzere Strecken unter eMotor, ist man im LiFeYPo4-Bereich ansonsten schon mal locker bei 5000,-€. Hier käme ich mit 1400€ aus. Und wenn ich den 230Kg Gußklotz rausreiße, habe ich auch genügend Platz dafür. Von der knapp 70%-igen Gewichtsersparnis (bei gleichzeitigem Rauswurf der Starterbatterie) garnicht zu reden. Hinzu käme der Aufpreis für ein anständiges 48V-Ladegerät, das ich mit dem Generator betreiben könnte. Ist möglicherweise auch für den einen oder anderen im Forum eine Alternative, wenn es um den Ersatz von Versorgungsbatterien geht. Natürlich nicht per Bestellung in Südafrika, aber ich schätze, entsprechende Angebote über "second life"-LiFePO-Batterien wird es wohl auch in D oder zumindest Europa geben. In den USA auf jeden Fall. Wenn nicht, ist das auf jeden Fall eine Marktlücke. Nur mal so als Denkanstoß mfg Martin
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#2
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Zitat:
Wenn bei 13.2V und richtiger Ladung definitiv Schluß ist (wenn dem so ist), hat der Akku bzw. ein interner Zellstrang ein massives Problem. 13.2V bedeuten im Schnitt pro Zelle 3,3V. Die Ladespannung ist aber je nach Zelle zwischen 3,6 und 3,65V, was im Umkehrschluss 14,4V bzw. 14,6V wären. Daher meine Vermutung: Ein Zellstrang wird während der Ladung so überladen, dass das BMS (überwacht auch die einzelnen Zellstränge) die Ladung abschaltet. Am Ende kommt dann zusammengerechnet eben nur 13.2 V raus. Beispiel, was ich meine: Zellstrang 1: 3,8V Zellstrang 2: 3,2 V Zellstrang 2: 3,1 V Zellstrang 2: 3,1 V Das würde 13,2V ergeben und das BMS schaltet ab, weil ein Zellstrang eben 3,8V hat. Der Akku ist deshalb nicht annähernd voll. Im Gegenteil, eigentlich hast so gut wie nichts erreicht, weil vermutlich ein Zellstrang defekt ist. Ich hoffe für dich, dass ich falsch liege, aber wenn definitiv nicht mehr als 13,2V geladen wird, hat der Akku de facto einen weg... Geändert von newmie2205 (08.09.2020 um 16:28 Uhr) |
#3
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Meine Pylontech dürfen mit 54 V geladen werden, Effekta sagt 53,5 V. Das sind 3,375 V bzw. 3,344 V je Zellstrang. Ist nicht sooo weit weg von 3,3 V.
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#4
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Zitat:
Dies ist ein geschlossenes System mit internem BMS. Die außen aufgedruckte Nominal-Spannung beträgt 12.8V, nicht 14.4, wie bei üblichen Einzelzell-Systemen. Also gehe ich davon aus, daß 13.2V durchaus ok sind. In den nächsten Tagen werde ich mal einen Lasttest machen, dann wird sich zeigen, ob das Ding tut was es soll. mfg Martin |
#5
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Zitat:
Tut mir leid, wenn ich dir da widersprechen muss. 13,2V abgelesen kurz nachdem der Lader abschaltet sind nicht ok, ganz im Gegenteil, da passt etwas nicht. Meine Vermutung: siehe #2. Und wenn die Winston mit 3.65V geladen werden soll/kann und diese nur bis 3.3V lädt, passt etwas nicht. Das ist Fakt. Hast du während dem Laden bzw. am Ladeende die 13.2V abgelesen oder zB. 12 Stunden danach? Die Spannung der Lifepos fallen relativ schnell ab nach dem Ladeende. Geändert von newmie2205 (08.09.2020 um 17:38 Uhr) |
#6
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Zitat:
Mooooment: setzen sich die 54V aus 15 Serien oder 16 Serien zusammen? 54V mit 15 Serien entsprechen nämlich exakt den 3,6V Ladeendspannung pro Zelle... Also ein 48V-Akku bei 15S ergeben 3,2V Nominalspannung und 54V Ladeendspannung (3,6V pro Zelle). Geändert von newmie2205 (08.09.2020 um 17:28 Uhr) |
#7
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Da ich ja auch mit LiFePo4 befaßt war, meine 50ct dazu:
13,2V bei Vollladung sind definitiv zu wenig. Meine 12V200Ah hat eine Schlußspannung von 14,5V, per BT App lese ich eine Spannung je Zelle so ca. 3,6V. Die Vermutung, die schon geäußert wurde liegt nahe: Da reißt eine Zelle die Abschaltschwelle von 3,8V, das BMS schaltet ab und fertig ist die Laube. Meine Empfehlung: Mal gut entladen so auf 20% Restkapazität und dann laden und evtl 24 Std balancen. Das geht aber nur, wenn das BMS nicht Fehlerabschaltung gemacht hat. Hast Du Infos darüber, ob die Batterie mit Rundzellen oder mit prismatischen Zellen aufgebaut ist? Übrigens können die Batterien afaik zu Vier parallel benutzt werden, von Reihenschaltung wird abgeraten. Wer also 48V 200Ah haben möchte, sollte 4 X 48V 50Ah parallel schalten, nicht 4 X 12V 200Ah in Reihe. Und dann sollten sich die BT BMS am Besten von außen abschalten lassen, die können sich gegenseitig stören. (Aber das ist gesundes Laienhalbwissen, lasse mich gern korrigieren). |
#8
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Zitat:
Die Balancing Schwelle liegt auch in der Regel bei um die 3.6V, sobald die eine Zelle erreicht hat und beim Balancen wieder darunter kommt, findet kein Balancing mehr statt... Voraussetzungen für meine Ausführungen (auch weiter oben) sind: 1) Zitat "BMS schaltet ab bei 13.2V" // "Ladetechnik funktioniert" // BMS hat keinen Defekt // Messgerät in Ordnung --> Dann ist mit einen Zellstrang etwas nicht in Ordnung. Andere Möglichkeiten gibt es nicht. LifePo4 Fakten im Consumer-Bereich sind: 1) Nominalspannung 3.2 - 3.3V pro Zelle 2) Ladespannung 3.6 – 3.65V (Ausnahmen 3.7V) pro Zelle. Der Rest ist Mathematik. EDIT: Jetzt kommt mir gerade was, da geschrieben wurde "bei meinen Winston-Zellen ist das naturgemäß auch so" --> Dein Messgerät ist in Ordnung? Wenn nein: e voila, Lösung. Wenn ja: dann passt bei deiner Ladetechnik etwas nicht, oder beide Akkus haben einen an der Klatsche. |
#9
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https://de.aliexpress.com/item/33017...archweb201603_
Könnte man sich nicht die Teile bei Ali bestellen, BMS dazu und das ganze in ne Kiste packen? Klar, kostet am Ende mehr als 356 € aber auch keine 2.500 Gruß Chris |
#10
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#11
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Kommt man da irgendwie an die EInzelzellen ?
Das Geheimnis der Lipos ist balancen, also das immer - während der Ladung - ausgleichen der EInzelzellenspannungen. LiFePos sind dazu zwar unanfälliger, aber schaden kann das nie was. Hat ein gutes Ladegerät für NiCD, NiMH-Mignons genauso wie intelligente Lithiumladegeräte, weil bei diesen Zellen eine Überladung der Einzelzelle zu deren Tod führt. PB-Akkus können nicht leicht überladen werden, jede Autobatterie besteht ja aus 6 " Einzelbatterien |
#12
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Ich gebe zu - ich weiß es nicht. Ich bin da logisch rangegangen: wenn ein 12 V Akku aus vier Zellen (Serien?) besteht, dann sind es logischerweise 4*4 bei einem 48 V Akku, gleiche Bauart vorausgesetzt. Denke ich falsch? Das würde mich sehr wundern, der 48 V Akku wäre dann weniger effizient als ein 12 V Akku, das widerspricht dem, was ich bisher hörte und las.
Vielleicht kannst du ja herausfinden, wie der aufgebaut ist: Pylontech US2000 |
#13
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Zitat:
Bei Lithium-Akkus mit anderer Zelltechnik (zB. Akkus aus 18650 Zellen gebaut) verkauft man auch ganz gerne mal 12V Akkus, bestehend aus 3 Serien (Ladeendspannung 12,6V, bzw. 4,2V pro Zelle), hier aber aus dem Grund, dass einige Geräte die erhöhte Spannung bestehend aus 4 Serien (16,8V) nicht vertragen... EDIT: "The 24V model is an 8-series configuration while the 48V model is a 15-series configuration." Quelle: victronenergy.com Geändert von newmie2205 (09.09.2020 um 09:30 Uhr)
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#14
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Nur gut, daß hier einige immer alles wissen. Was würden wir nur ohne sie tun? ...
Zitat:
Gerade nochmal nachgesehen: Meine Winstonzellen (12V/400Ah) werden vom BMV702 derzeit mit 99.8% angezeigt. Gesamtspannung 13.36V und die Einzelzellen lt. BMS zwischen 3.33 und 3.35V balancend. Möchtest Du die auch gleich alle mit als defekt deklarieren, wo Du schonmal dabei bist? Zitat:
mfg Martin |
#15
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• Dein Voltmeter zeigt die Ruhespannung an. Es kann sein, dass das interne BMS dort rumbalanciert, es ist aber nutzlos. Balancieren muss man am unteren Ende oder am oberen Ende (Bottom-Balancing bzw. Top-Balancing), weil Zellunterschiede nur in diesen Bereichen "sichtbar" werden, Stichwort: unterschiedliche Innenwiderstände. • Du hast geschrieben, dass das Ladeende 13.2V ist. Wenn das immer noch so sein sollte, stimmt etwas nicht, das ist nunmal Fakt. • Ach und zu deinem letzten "Angriff": und doch hatte ich Recht mit meiner Aussage, dass der 48V Akku Pylontech aus 15 Serien besteht. Es gibt nunmal Gesetze. Nochmal ganz deutlich: die Ladeendspannung einer einzelnen Lifepo4 Zelle beträgt 3.6V (3.65V/3.7V), der Rest ist Mathematik. Wenn das nicht erreicht wird, stimmt etwas nicht. Das ist Fakt. Ein Lifepo4 Akku fällt nach vollständiger Ladung auf 3.6V innerhalb ein paar Stunden, oder einen Tag circa auf seine Ruhspannung ab. Deshalb habe ich weiter oben gefragt, WANN du abgelesen hast. Hier hast du nicht geantwortet, sondern bist weiter der Meinung, ich sei ein Laberer. Geändert von newmie2205 (09.09.2020 um 17:37 Uhr) |
#16
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Ist leider eine Krankheit (nicht nur hier im Forum) geworden, Leute mit Fachwissen zu denunzieren, weil man meint, seine eigene Meinung sei richtig. Ich bin raus. Viel Erfolg. Geändert von newmie2205 (09.09.2020 um 17:46 Uhr) |
#17
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mfg Martin |
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